Die Kunst des Stromspeicherns


Franz-Josef Feilmeier sitzt auf den Autobatterien, die zu einem größeren Speicher zusammengebaut werden. −Foto: VA

 

Künzing

Vilshofen. Das Bürgerforum Vilshofen setzt sich schon lange für die Energiewende ein und hat sich deshalb auf die Suche nach innovativen Anbietern vor Ort gemacht. Fündig ist sie in Künzing geworden, wo die Firma Fenecon 2020 einen neuen Produktionsstandort eröffnet hat.

Weit über 10000 Speichersysteme von Fenecon entlasten bereits das Energienetz und tragen dazu bei, dass Privathaushalte, Gewerbetreibende und Großindustrie deutlich Stromkosten sparen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bürgerforums über den Besuch. Geschäftsführer Franz-Josef Feilmeier holte 2011 seinen ersten Stromspeicher von China nach Niederbayern. Sein Ziel der 100-prozentigen Energiewende ist geblieben, die Speicher und das Unternehmen haben sich deutlich weiterentwickelt. Fenecon erstellt seit neun Jahren Stromspeichersysteme. Die Firma liefert Komplettsysteme, bestehend aus Batterie, individuell passendem Wechselrichter und dem vielfach ausgezeichneten Energiemenagement-System FEMS, berichtet das Bürgerforum.

In seinem Vortrag erläuterte Franz Feilmeier den Besuchern anschaulich die hohen Anforderungen, die die Heimspeicher für Privatleute, Gewerbespeicher für mittelständische Unternehmen oder Großspeicher für Industrie und Energieversorger erfüllen müssen. Für ihr neues Werk in Künzing hatten die Tüftler bei Fenecon die Idee, die Batterien von Elektroautos zu nutzen. Diese müssen regelmäßig be- und entladen werden damit sie bei Bedarf von den Autofirmen in den Fahrzeugen gewechselt werden können. Die Batterien werden in Containern zusammengefasst und liefern Energie im Multi-MWh-Bereich. Die Regelung dieser komplexen Systeme ist bisher einzigartig und so gewann diese Speicherarchitektur in diesem Jahr die weltweit wichtigste Auszeichnung für Stromspeichersysteme, den ees Award.

Franz-Josef Feilmeier beantwortete ausführlich die Fragen der Besucher, die mit den Gedanken spielen, sich für den „Hausgebrauch“ so einen Speicher anzuschaffen. Eines zeigte der Besuch ganz deutlich: Es fehlt weder am Wissen, noch an der technischen Umsetzbarkeit der Energiewende vor Ort – das einzige was fehlt, ist der politische Wille. Das Bürgerforum fordert deshalb von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier und Verkehrsminister Andreas Scheuer „endlich ihre verantwortungslose Blockadehaltung aufzugeben“. Angesichts des rasch fortschreitenden Klimawandels brauche man dringend den schnellen Umstieg zu erneuerbaren Energien. − va

Quelle: pluspnp.de   —−va

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