DIE ANFRAGEN DER BÜRGER

Hofkirchen

In der Aufzählung des Bürgermeisters wurde das Thema Geh- und Radwege vermisst. So werde ein weiterer schrittweiser Ausbau etwa in Richtung Garham gewünscht: „Hier sind viele Radfahrer unterwegs entlang der vielbefahrenen Straße, auf der mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird.“ Seit Jahren gebe es vom Staat Fördergelder, die kaum abgegriffen würden. „Dieses Thema begleitet uns nicht erst seit gestern“, entgegnete Josef Kufner. Die Voraussetzungen, um Fördergelder zu bekommen, seien hoch, das größte Problem Grundstücke zu bekommen.
Ottmar Bartl wünschte sich die Aufstellung von Geschwindigkeitsanzeigen an möglichst allen Ortseinfahrten. Auch Martina Thalhauser klagte über Raser, vor allem auf der Staatsstraße 2318. Dort solle das Ortsschild in Richtung Ausfahrt Leithen versetzt werden, damit Tempo 50 bereits weiter vorne beginne. „Dort, wo Tempo 70 gilt und eine Kuppe die Sicht erschwert, ist es fast unmöglich, über die Straße zu kommen“, sagte sie. Kufner will beim Staatlichen Bauamt nachhaken, bei dem er bereits nachgefragt habe.
Karl Kreilinger sprach den Bienenlehrpfad an. An einer Stelle sei er seit einiger Zeit durch ein Absperrband unterbrochen. Warum? Wegen der Verkehrssicherheit. Dort seien einige Bäume umgestürzt, deren Kronen sich in Nachbarbäumen verfangen hätten. Der Privateigentümer habe jedoch zugesichert, die Bäume zu entfernen und den Weg wieder freizugeben.
Altbürgermeister Willi Wagenpfeil wünschte sich einmal mehr Aufklärung zur Neukalkulation der Kanalgebühren. „Hier wurden Verwaltungspersonal und Gemeinderat verantwortlich gemacht, doch mittlerweile stellt sich heraus, dass bei der Neukalkulation Einnahmen nicht berücksichtigt wurden. Seit wann ist bekannt, dass hier Zuschüsse vergessen wurden?“, wollte er wissen. „Ich werde dieses Thema heute nicht aufwärmen. Alles, was in diesem Zusammenhang steht, wurde bereits besprochen und kommuniziert“, beschied Josef Kufner – konnte es dann aber doch nicht ganz lassen:, „Jeder Widerspruch, jede Dienstaufsichtsbeschwerde wurde abgewiesen, alle Fachstellen haben uns eine korrekte Vorgehensweise bestätigt.“ Zudem werde, wenn der Gemeinderat zustimme, in der nächsten Sitzung eine deutliche Gebührensenkung ab 1. Januar 2023 auf den Weg gebracht.
Einen kleinen Wunschzettel präsentierte Gaby Asselberghs. Sie wünschte sich mehr naturnahe Grün- und Blühflächen. „Wir müssen von Rasenflächen und Steingärten wegkommen und es würde auch dem Rathausplatz gut tun, wenn er etwas bunter würde“, befand sie. Der Bürgermeister erklärte, dass solche Flächen schwer zu unterhalten seien. Doch wo es geeignet sei, könne man gerne mehr schaffen. Die kleinen Obstbäume entlang der Hauptstraße sollten zudem besser gepflegt werden, wünschte sich Asselberghs. Auch die Karden im sogenannten Kardenfeld hätten etwas Pflege nötig. Eine Infotafel weise zwar noch auf das Feld hin, doch es seien kaum noch Exemplare der Distelpflanze vorhanden.
Im Hinblick auf die Barrierefreiheit seien mehr abgesenkte Bordsteine wünschenswert. „Die Bevölkerung wird immer älter, aber auch Mütter mit Kinderwagen freuen sich über bessere Begehbarkeit“, so Asselberghs. Im Bestand sei dies derzeit kaum zu ändern, entgegnete Kufner, doch: „Wo wir neue Maßnahmen durchführen, wird dies natürlich berücksichtigt.“ Dazu kam jedoch die Anmerkung, dass sich die Parksituation durch abgesenkte Bordsteine weiter verschlechtern werde. Es habe ohnehin bereits überhand genommen, dass Autofahrer auf dem Gehweg parken und Fußgänger auf die Straße ausweichen müssen.
Grundsätzlich wünschte sich Gaby Asselberghs mehr Angebote für ältere Bürger, die in der Corona-Zeit recht vereinsamt seien. Der Pfarrnachmittag sei gut, finde jedoch im ersten Stock statt, was auch Probleme bereite. Asselberghs schlug vor, den Sitzungssaal im Rathaus für Treffen oder Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen, da dieser ebenerdig erreichbar sei. „Diese Anregung nehme ich mit“, sagte Kufner.
Dass es zu wenig Angebote für die Hofkirchener Senioren gebe, wollte Seniorenbeauftragter Anton Kurbatfinski nicht stehen lassen. „Es tut sich einiges“, sagte er, wünschte sich aber auch die Gründung eines Seniorenbeirats. Dafür müsse die Gemeinde die Satzung ändern, damit ein solches Gremium auch Mitspracherecht habe. Er brachte auch den Wunsch nach einer öffentlichen Toilette im Ortskern vor, hier werde man sich Gedanken machen, entgegnete Kufner.
Kritik gab es an der mangelhaften ärztlichen Versorgung in Hofkirchen. Der örtliche Hausarzt habe seine Sprechzeiten reduziert, so dass nur noch an eineinhalb Tagen in der Woche ein Arzt im Ort sei. „Ich werde mit unserem örtlichen Arzt sprechen, ob er diese Anpassung korrigieren kann“, versprach Kufner, der ebenfalls eine tägliche Sprechzeit als wünschenswert ansah.− sas

Quelle: plus.pnp.de —− sas

 

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