CSU schafft rasante Kehrtwende im Rathaus

 

 

Hofkirchen.

Eine veränderte politische Landkarte zeigt sich nach der Kommunalwahl in Hofkirchen. Der Sieg des CSU-Kandidaten Josef Kufner, der sich mit 65,18 Prozent bei der Wahl zum Bürgermeister gegen Christian Pauli durchsetzen konnte, hat sich auf den Stimmenanteil seiner Fraktion äußerst positiv ausgewirkt. Diese ist ganz klar Wahlsieger und verfügt mit der zusätzlichen Stimme des neuen Bürgermeisters sogar über eine knappe absolute Mehrheit. Somit können die nun 8 CSU-Marktgemeinderäte (zuvor 6) in der kommenden Wahlperiode ab 1. Mai mehrheitlich über Wohl und Wehe der Gemeinde entscheiden.

Neu orientieren muss sich die SPD, die künftig nicht mehr den Bürgermeister stellt und nur noch mit fünf Sitzen statt bislang sieben vertreten sein wird. Die ÜW bleibt stabil mit drei Sitzen (unverändert) im Marktgemeinderat. Bis kurz vor Mitternacht hatte Gerhard Deser, Wahlleiter und Geschäftsleiter der Marktgemeinde, mit seinem Team am Sonntagabend die Zahlen erfasst und ausgewertet. Insgesamt 16237 Stimmen entfielen auf die CSU, 9330 auf die SPD und 6498 auf die ÜW.

Stimmenkönig bei der CSU ist Josef Kufner (2660 Stimmen). Es fällt auf, dass die einzige Frau auf der CSU-Liste, die erstmals kandierte, aus dem Stand knapp 1700 Stimmen einsammelte. Ähnlich viele Stimmen wie Marianne Graf erhielten nur Josef Leizinger und Alois Wenninger. Neu dabei für die CSU sind Matthias Braidt (1374 Stimmen) sowie Fabian Kapfhammer (775 Stimmen), der noch keine 30 Jahre alt ist. Zusammen mit Gerold Schöfberger, Michael Heudecker und Christian Pritzl schaffen die mehrheitlich zwischen 40 und 50 Jahre alten Kandidaten auch altersmäßig den Generationenwechsel in der CSU.
Die zwei Sitze, die die CSU dazugewonnen hat, musste die SPD-Fraktion ganz offensichtlich abgeben. Stimmenkönig ist dort Christian Pauli (1406), wobei Walter Doppelhammer ihm dicht auf den Fersen ist.

Katrin Wagenpfeil, Tochter des scheidenden Bürgermeisters und neu auf der Liste, ergatterte 653 Stimmen und wurde damit nach vorne gehäufelt ebenso wie der Neuling Peter Binder, der ursprünglich auf Listenplatz 9 gestartet war und sich 839 Stimmen holte. Petra Kloiber zieht als fünfte SPD-Rätin wieder ein. Die ÜW hat ihre drei Sitze erfolgreich verteidigt. Stolze 1463 Stimmen entfielen dabei auf Georg Stelzer, der diesmal auf eine Bürgermeister-Kandidatur verzichtet hatte. Johanna Feilmeier ist wiedergewählt worden, während der Geschäftsmann Günter Troiber von Listenplatz 4 mit 656 Stimmen nach vorne gewählt wurde und damit erstmals im Marktrat mitmischt.

Die Hochburg der CSU liegt in Garham – natürlich, möchte man sagen, da der neue Bürgermeister ebenfalls Garhamer ist. 68,57 Prozent der Stimmen entfielen dort auf die CSU. In Hofkirchen holte die SPD ihr stärkstes Ergebnis (36,18 Prozent) und verlor dennoch krachend, wenn man berücksichtigt, dass sie dort vor sechs Jahren noch 51 Prozent der Stimmen gefischt hatte. Die ÜW hat die treuesten Freunde offenbar in Hofkirchen (22,79 Prozent) und in Zaundorf (17,61 Prozent).Bei der Briefwahl hatte die CSU durchweg die Nase vorn. Der Löwenanteil der Bürger entschied sich diesmal für diese Möglichkeit, das Kreuzchen zu machen, stellt Wahlleiter Deser fest. 2092 Personen haben insgesamt gewählt, davon stimmten sage und schreibe 1600 Wähler per Brief ab: „Das ist außerordentlich viel.“ Dagegen stehen gerade mal rund 500 Bürger, die sich am Sonntag noch in die Wahllokale begaben. Deshalb warnt Deser davor, voreilige Schlüsse zu ziehen, wer in welchen Gemeindeteilen die meisten Stimmen erhalten hat. Denn dies kann bei der Briefwahl nicht mehr nachvollzogen werden.

Eines ist aber auch klar: die Möglichkeit, Weichen neu zu stellen, hat die Menschen aktiviert zu wählen. Die Wahlbeteiligung von 67,70 Prozent liegt im Vergleich zu 2014 um sieben Prozent höher. Eine gute Nachricht für die Demokratie. Durchaus möglich, dass es noch mehr gewesen wären, wenn das Corona-Virus die Wahllust nicht gebremst hätte.  –Gesine Hirtler-Rieger

Josef Kufner (l.) nimmt in Begleitung seiner Eltern Erich und Maria Kufner die Glückwünsche des Wahlleiters Gerhard Deser entgegen. −Foto: Hirtler-Rieger
Josef Kufner (l.) nimmt in Begleitung seiner Eltern Erich und Maria Kufner die Glückwünsche des Wahlleiters Gerhard Deser entgegen. −Foto: Hirtler-Rieger

 

Quelle: plus.pnp.de   —Hirtler-Rieger
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