Passaus Landrat ruft zur Verteidigung von Freiheit und Demokratie auf

Hofkirchen

Auf die mehrfache Bedeutung des Volkstrauertages, an dem sowohl an das Leid der Opfer erinnert als auch die Unmenschlichkeit der Täter angeprangert werde, hat Landrat Raimund Kneidinger bei der zentralen Gedenkfeier auf dem Soldatenfriedhof bei Hofkirchen hingewiesen.

Angesichts der von Diktatoren immer noch verfolgten Strategie, mit der Macht des Stärkeren die Welt zu verändern, rief er die Menschen auf, nicht aufzuhören, „den Opfern eine Stimme zu geben und ihre Gräber zur Mahnung werden zu lassen“.

Landrat ruft zur Verteidigung der Demokratie auf

Kneidinger zitierte einen Satz aus seiner Ansprache vom Vorjahr: „Ja, die Welt brennt oder besser gesagt: Sie hat noch nie damit aufgehört. Würden wir alle Regionen aufzählen, in denen Menschen am heutigen Tag Tod und Leid durch Krieg und Gewalt erfahren – diese Gedenkstunde würde nicht ausreichen.“ Damit verband er sein Bedauern, dass diese Aussage zwölf Monate später nach wie vor gültig sei. Wer an die Schrecken von Krieg, Gewalt und Vertreibung erinnere, der verbinde damit immer die Forderung, „unsere Freiheit und unsere Demokratie zu verteidigen“.

Den skizzierten Aspekt bezeichnete Kneidinger als „die DNA des Volkstrauertages“. Dieses Verständnis werde nirgends deutlicher als in Hofkirchen, zumal man wisse, dass an der Gedenkstätte auch Täter eine letzte Ruhestätte hätten. „Daran zu erinnern, ist richtig und notwendig“, hob der Landrat hervor. Aber die Diskussion um die Täter dürfe das Gedenken an die Opfer nicht überdecken.

Schüler erforschen Schicksale von Kriegstoten

Es sei gelungen, diese Herausforderung zu bewältigen – „und zwar dank junger engagierter Menschen“, die Kneidinger bewusst junge Demokraten nannte. Schüler des Wilhelm-Diess-Gymnasiums hätten in einem Schulprojekt unter der Leitung des Historikers Andreas Königer mit der individuellen Schuld der Täter auseinandergesetzt, Lebensläufe analysiert und dabei auch erkannt, dass es die Schuld schlechthin nicht gebe. „Sie konnten die skrupellosen Planer und Vollstrecker des Grauens ebenso adressieren wie die Mitläufer, oft selbst noch halbe Kinder“, fasste Kneidinger den Kern der Forschungsaktivitäten zusammen.

Mit Unterstützung des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge und des VdK Vilshofen ist ein Leitfaden dafür entstanden, sich fundiert mit den Tätern auseinanderzusetzen – mit einer Handreichung für die Schulen, einer Ausstellung am Wilhelm-Diess-Gymnasium und bald mit Informationstafeln.“ Sein Dank galt Lehrer und Reserve-Offizier Andreas Königer, Willi Wagenpfeil vom VdK-Kreisverband Vilshofen und dem Bildungswerk des Volksbundes, aber vor allem den Schülern. Wenn bald die letzten Zeitzeugen der Weltkriege verstorben sind, liege es an nachfolgenden Generationen, die Erinnerung als Mahnung weiterzugeben, so Kneidinger. „Die Gedenkstätte Hofkirchen ist Teil dieser Erinnerung“, fügte er hinzu, der für die Unterstützung des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge warb.

Erinnerung an gefallenen Bundeswehrsoldaten aus dem Landkreis

Als fatal erachtete es Kneidinger, Krieg und Gewalt für etwas zu halten, das „nur die anderen“ betreffe. Er verwies auf die Auslandsmissionen der Bundeswehr, die auch Opfer forderten – „und deren bittere Konsequenzen vor unserer Tür nicht Halt machen, wie wir seit dem Tod von Josef Kronawitter, der 2010 in Afghanistan sein Leben lassen musste, wissen“. Ihm ist in Hofkirchen eine Gedenktafel gewidmet. Für bedauerlich, aber auch verständlich hielt er es, dass Bundeswehr und Reservisten durch die aktuelle sicherheitspolitische Lage gebunden seien und für den Gedenkakt keinen Ehrenzug stellen konnten.

Oberstleutnant der Reserve Andreas Königer skandierte: „Wachsamkeit, gelebte Solidarität und Selbstsicherheit sind die Garanten für Frieden und Freiheit.“ Der Leiter des Kreisverbindungskommandos Passau ging besonders auf die Tatsache ein, dass neben Opfern eines gnadenlosen Krieges, der junge Menschen aus dem Leben gerissen und sie ihrer Zukunft beraubt habe, an der letzten Ruhestätte bei Hofkirchen auch mehrere hundert Mitglieder der SS-Organisationen bestattet sind. Neben jungen Männern, die offenbar den Verführungen der NS-Propaganda erlegen seien, sind dies auch Männer, deren Einheit zufällig eine Eingliederung in die Waffen-SS erfahren habe, wie auch solche, deren Wirken tief in die gewalttätigen Machenschaften dieser NS-Organisationen hinein gereicht hätten.

Biografien von 24 Toten wurden aufgearbeitet

Eine ganze Reihe von Namen könne heute hier genannt werden, so Königer, der wörtlich feststellte: „Einigen Erinnerungssteinen kann ein Gesicht gegeben werden, und ein individueller Lebensweg ist damit dem Vergessen enthoben.“ Jeder einzelne Lebensweg sei eine Möglichkeit, das Zusammenwirken von individuellen Entscheidungen und Verantwortlichkeiten von politischen, militärischen und nationalsozialistischen Dienststellen nachzuvollziehen und daraus zu lernen. Der Oberstleutnant würdigte die Bereitschaft von Angehörigen der Toten, Dokumente, Bilder und Briefe zur Verfügung gestellt und damit das Projekt des Landkreises, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, des VdK und des Wilhelm-Diess-Gymnasiums unterstützt zu haben.

ür insgesamt 24 Kriegstote lägen heute Biografien vor, die hier bald in einer ansprechenden Weise im öffentlichen Raum präsentiert werden können. Königer formulierte die Frage, wie das Gedenken weiter gelingen und eine zeitgemäße Erinnerung an alle Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft, Verfolgung, Vernichtung und Terror gestaltet werden könne. „Die unruhigen Zeiten, in denen wir leben, fordern dazu Antworten: In Erziehung und Unterricht für die nachwachsende Generation ebenso wie in Politik, Wirtschaft, der gesamten Zivilgesellschaft und ja, auch im Bereich der Verteidigung unseres Gemeinwesens“, führte er aus.

Reservisten üben für den Heimatschutz

Auch eine Begründung für das Fehlen eines Bundeswehr-Ehrenzugs hatte Königer parat. Diese Reservistinnen und Reservisten, Bürger in Uniform, hätten in den zurückliegenden Wochen im Regimentsrahmen eine fordernde Übung durchgeführt, um sich auf den Heimatschutz zu fokussieren. „Es sind andere Zeiten geworden, und die hybride Kriegsführung beziehungsweise Gewaltanwendung gegen zivile Einrichtungen und Behörden wie auch gegen kritische Infrastruktur haben merklich zugenommen.“

Der Oberstleutnant widmete die Gedanken zum Volkstrauertag allen Opfern von Krieg, Gewaltherrschaft und Terror, ebenso den Soldaten der Bundeswehr, die im Auftrag des Parlaments den Schutz der Sicherheit und Freiheit sicherstellen und ihren Dienst künftig in Litauen oder im Indo-Pazifik versehen werden. „Möge ihre Präsenz dazu dienen, weitere Konflikte zu verhindern – mit Augenmaß, Klugheit und Weitsicht“, schloss der Reserve-Offizier.

„Von uns Christen muss Frieden ausgehen“, forderte der evangelische Pfarrer Manfred Greinke. Angesichts der vielen und andauernden Kriege möchte man meinen, „die Menschen sind zu dumm zum Frieden“, fügte der Theologe hinzu. Zum stillen Gebet für die Toten rief der katholische Pfarrer Dr. Joseph Peedikaparambil auf. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Knappenkapelle Kropfmühl und den Männergesangsverein Harmonie Vilshofen. Nach der Kranzniederlegung durch die beiden Hauptredner im Rundbau klang der würdevoll gestaltete Gedenkakt mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne und der Nationalhymne aus.

 

 

Quelle: pnp.de —−−Bernhard Brunner

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Nutzfahrzeughersteller Paul meldet Kurzarbeit an – Laut Wasner „Vorsichtsmaßnahme“

Albersdorf

Nutzfahrzeughersteller Paul hat zum 1. November Kurzarbeit angemeldet. Das bestätigt Geschäftsführer Bernhard Wasner auf Anfrage der Mediengruppe Bayern (MGB). Er spricht von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Noch gebe es Arbeit.

Aber der Auftragseingang ist eingebrochen: „Die ganze Wirtschaft liegt zurzeit am Boden“, sagt Wasner und berichtet von einem Minus der Lkw-Zulassungen in diesem Jahr von 20 Prozent (60.000 statt 80.000 im Jahr zuvor). Die IG Metall erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass im Moment so gut wie alle Betriebe der Metall- und Elektrobranche Kurzarbeit angemeldet haben.

Nutzfahrzeughersteller Paul hat zum 1. November Kurzarbeit angemeldet. Das bestätigt Geschäftsführer Bernhard Wasner auf Anfrage unserer Zeitung. Er spricht von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Noch gebe es Arbeit. Aber der Auftragseingang ist eingebrochen: „Die ganze Wirtschaft liegt zurzeit am Boden“, sagt Wasner und berichtet von einem Minus der Lkw-Zulassungen in diesem Jahr von 20 Prozent (60.000 statt 80.000 im Jahr zuvor).

„Der Winter wird schwierig“

Immerhin: Wasner zeigt sich optimistisch und rechnet mit einem Aufschwung im Frühjahr. „Aber der Winter wird schwierig.“

Dabei hatte das mittelständische Unternehmen aus Niederbayern im Vorjahr überregional für Aufsehen gesorgt mit seinem selbst entwickelten Wasserstoff-Lkw der Eigenmarke PH2P. 25 Stück dieser Fahrzeuge wurden plangemäß in diesem Jahr ausgeliefert „und sind in Passau, aber auch in ganz Deutschland zu sehen“, sagt Wasner, die Kunden seien sehr zufrieden. Doch dann strich das Bundesverkehrsministerium die Förderung für die CO2-neutralen 24-Tonner, die ohnehin nur bestellt werden durften, wenn ein positiver Zuschussbescheid vorlag. Aber der Wasserstoff-Antrieb war für die Bundesregierung kein Thema mehr. Damit war der PH2P zunächst auf dem Abstellgleis.

Wasserstoff-Lkw derzeit auf dem Abstellgleis

Die Firma Josef Paul hat eine Menge Zeit und Geld in das „Baby“ Wasserstoff-Lkw gesteckt. „Da wurde viel kaputtgemacht“, lautet Wasners deutlicher Vorwurf an die Politik. Ein Wasserstoff-Lkw kostet rund viermal so viel wie ein vergleichbarer Diesel-Truck, weshalb die Nachfrage aus Deutschland ohne Zuschüsse ausbleibt. Aber: Es gibt Gespräche mit Interessenten aus den Niederlanden und Polen, „dort gibt es auch Förderungen“, sagt Bernhard Wasner.

Der Bau der Wasserstoff-Lkw hätte einerseits für mehr Arbeit bei Paul sorgen können. Im herkömmlichen Nutzfahrzeugbau bzw. dem Umbau zu Sonderfahrzeugen sei laut Bernhard Wasner noch genügend zu tun in den Werkshallen im Gewerbegebiet Albersdorf bei Vilshofen (Landkreis Passau). Nachdem aber auch Fahrgestell-Hersteller wie Daimler und MAN wegen der lahmen Nachfrage eine längere Winterpause einlegen, wird auch Paul Anfang des Jahres 2025 voraussichtlich mit sehr angezogener Handbremse fahren. Die Kurzarbeit könnte von zunächst einem Tag pro Woche auf zwei oder drei Tage ausgeweitet werden, so Wasner. Betroffen sind rund 140 Werker, Verwaltung und Vertrieb des Betriebes mit insgesamt rund 600 Beschäftigten in der gesamten Gruppe sind nicht betroffen.

Kein Arbeitsplatzabbau geplant

Dass sich die Lage noch weiter zuspitzen könnte, das glaubt der Geschäftsführer nicht. Zum einen arbeitet Paul zusammen mit einem großen Hersteller an einem neuen Projekt, das bei der Bauma vorgestellt werden soll und von dem sich die Branche neue Zugkraft erhofft. Zum anderen ist Wasner überzeugt davon, dass die „deutsche Wirtschaft Kraft hat“ und bald wieder in Schwung kommt. Es brauche dazu nur „wieder die richtigen Menschen in der Regierung und die richtigen Entscheidungen“. Ein Arbeitsplatzabbau im Unternehmen sei keinesfalls geplant.

Denn mittlerweile schreitet die Krise in den Betrieben vor allem in der Metall- und Elektrobranche voran. Robert Scherer, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Passau, berichtet auf Anfrage der MGB, dass zurzeit nur noch eine Handvoll Betriebe aus diesem Bereich in der Region zwischen Passau und Straubing keine Kurzarbeit angemeldet habe.

 

 

 

Quelle: pnp.de —−−Regina Ehm-Klier

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Pfarrfest mit den „Lustigen Zwickln“: Tombola und Kirchturmführungen beim Pfarrfest in Hofkirchen


Sehr gut gefüllt präsentierte sich wieder das Kirchenumfeld am Marktplatz – zahlreiche Gäste besuchten das traditionelle Pfarrfest der Pfarrei Hofkirchen. − Fotos: Johannes Waas
Hofkirchen

Bei perfekten äußeren Bedingungen hat die Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ Hofkirchen (Landkreis Passau) am vergangenen Sonntag ihr jährliches Pfarrfest gefeiert. Wie bereits bei den vergangenen Ausgaben wurde das Hofkirchner Pfarrfest auch dieses Jahr wieder in seiner traditionellen Art und Weise, rund um den Kirchenvorplatz, aufgezogen und gefeiert.

Zu Beginn versammelten sich die örtlichen Vereine und Gruppierungen am Sonntagmorgen zum Kirchenzug auf dem neu angelegten Freibad-Parkplatz. In der Pfarrkirche angekommen, fand dort dann ein Gottesdienst statt, der vom ehemaligen Hofkirchner Seelsorger, Pfarrer i. R. Gotthard Weiß, zelebriert wurde.

Musikalisch gestaltet wurde die Messfeier abwechselnd vom Kinder- und Jugendchor und vom Kirchenchor, begleitet von Roland Rimbeck an der Orgel. Für einige Stücke schlossen sich die beiden Chöre zusammen und erfüllten mit ihren Stimmen von der Empore aus das große Kirchenschiff.

Im Anschluss an die Messe verteilten sich die Pfarrangehörigen rund um den Kirchenvorplatz zum weltlichen Teil des Pfarrfestes. Die Organisatoren um PGR-Vorsitzenden Thomas Buchner freuten sich, unter den Gästen auch die drei Bürgermeister Josef Kufner, Alois Wenninger und Georg Stelzer, zahlreiche Fahnen-Abordnungen der örtlichen Vereine und Gäste aus der Nachbarpfarrei Garham begrüßen zu dürfen.

Von einem „mehr als gelungenen Debüt“ beim Pfarrfest kann man bei den „Lustigen Zwickln“ sprechen. Hermann Holler und Martin Hobelsberger sorgten für beste Unterhaltung und ausgelassene Stimmung bei den Festgästen. Die beiden Vollblut-Musiker verzichteten zu Gunsten der Pfarrei sogar auf ihre Gage und spielten gegen freiwillige Spenden. „Hoffentlich sind die beiden nächstes Jahr wieder am Start“, war die einhellige Meinung der begeisterten Festbesucher.

Für die „kleinen“ Pfarrfestgäste wurde eine Überraschung vorbereitet. Kindergartenleiterin Anja Voggenreiter veranstaltete ein Kinderschminken und zauberte den Kleinen schöne Motive in die strahlenden Gesichter. Für Spannung sorgten auch die stündlichen Kirchturmführungen. Der Ausstieg durch den alten Turm und der herrliche Ausblick über die Ortschaft sorgte vor allem bei den Kindern für große Augen.

Für die Bewirtung haben die Mitglieder der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates, in Zusammenarbeit mit der Metzgerei Zaglauer, wieder ein breites Angebot aufgestellt. Natürlich kamen auch die süßen Gaumenfreuden nicht zu kurz. So konnte man sich an der Kuchentheke seinen Lieblingskuchen oder sein Lieblingsgebäck aussuchen. Viele fleißige Kuchenspenderinnen machten dies möglich.

Ein weiteres Highlight war die große „Firmen-Tombola“. Zu Verlosung wurden 50 Gutscheine von verschiedenen Geschäften zur Verfügung gestellt. Über den Hauptpreis, einen 150 Euro-Einkaufsgutschein, durfte sich Thomas Heider freuen.

Zum Abschluss bedankte sich PGR-Vorsitzender Thomas Buchner bei seinem Team und den zahlreichen Festbesuchern. Nur durch ihre Unterstützung und Teilnahme konnte das Pfarrfest wieder ein Erfolg werden.

Ein besonderer Dank ging dabei auch an den DJK Jugendförderverein Hofkirchen um Vorsitzende Carola Bauer und Regina Reichelt. Vom Ausschank bis zur Bedienung haben die DJKler die Pfarrei mit vielen fleißigen Helfern bei der Umsetzung des Pfarrfestes unterstützt.

Das Fest ist auch in finanzieller Hinsicht ein wichtiger Fixpunkt. Der Erlös wird dringend für Renovierungsmaßnahmen an der Pfarrkirche und laufenden Erhaltungsarbeiten an der Kirchenorgel benötigt.

 


Nicht nur für bunte, sondern auch für strahlende Kinder-Gesichter sorgte die „Schmink-Station“ um Kindergartenleiterin Anja Voggenreiter.

 


Für Unterhaltung sorgten die „Lustigen Zwickl“ alias Hermann Holler (l.) und Martin Hobelsberger.Quelle: pnp.de —−Johannes Waas

 

 

Quelle: pnp.de — Johannes Waas

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Energiespeicher für daheim: Bis zu 80 Arbeitsplätze könnten entstehen

Betriebsbesuch bei Fenecon in Albersdorf von und mit (v.l.) Yannik Stefani, Silvia Ragaller, Franz-Josef Feilmeier, Brigitte Pollok-Will und Thaddäus Tomschy in der ehemaligen Metronhalle. − Foto: Pollok-Will
Hofkirchen

Die FWG-Stadträtinnen Silvia Ragaller und Brigitte Pollok-Will waren mit vielen Fragen zum Treffen mit Franz-Josef Feilmeier, dem Geschäftsführer von Fenecon, nach Albersdorf gekommen.

Fenecon ist ein führender Hersteller für Stromspeicherlösungen und bietet Systeme für private Haushalte sowie für Gewerbe, Industrie, Energieversorger und Fahrzeughersteller. Diese Lösungen verwenden das hauseigene Energiemanagementsystem FEMS auf Basis von OpenEMS und ermöglichen damit netz- und energiewendedienliches Energiemanagement bis hin zu intelligenter Sektorenkopplung von Strom, Mobilität und Wärme.

Im neu erworbenen ehemaligen Metron-Gelände (VA berichtete) erläuterte Feilmeier den Besucherinnen und Besuchern, dass Fenecon mittlerweile an sechs Standorten in der Region tätig ist. In Albersdorf stehen Büros, Besprechungsräume und insgesamt acht Hallen zur Fertigung und Lagerung zur Verfügung.

Jetzt werde erst einmal ausgeräumt und dann solle dort der Standort für Heimspeicher und Logistik entstehen. Diese Batteriespeicher bestünden aus vier Komponenten: dem Energiemanagementsystem, dem Batteriemanagement, dem Wechselrichter und den Batteriemodulen, die erweiterbar sind.

Am neu gebauten Standort Iggensbach werden Großspeicher aus Autobatterien mit einer Kapazität im Megawattstunden-Bereich gebaut, die immer stärker nachgefragt würden, sagte Franz-Josef Feilmeier.
In South Carolina entstehe ein zweites Werk für den amerikanischen Markt. Feilmeier betonte, dass diese Großspeicher eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen, schließlich würden zurzeit in Deutschland pro Monat über 1 Gigawatt an Solarleistung zugebaut – für den Bau eines Atromkraftwerkes gleicher Leistung brauche man deutlich länger als zehn Jahre.

Brigitte Pollok-Will und Silvia Ragaller fragten, ob nicht das Kraftwerksgelände in Pleinting wegen des benachbarten Umspannwerks und der Netzeinbindung gut geeignet wäre als Standort für solche Großspeicher, die überschüssigen Sonnenstrom speichern und wieder ins Netz einspeisen, wenn der Strom teuer ist. Der Vorteil wäre, dass dann PV-Anlagen nicht mehr abgeregelt werden müssten.

Feilmeier bestätigte, dass Investitionen in solche Großspeicher, die aktiv im Strommarkt sind, für das Energiesystem sehr wichtig und auch sehr rentabel seien.

Die FWG-Stadträtinnen erfuhren auch, dass in Albersdorf voraussichtlich 50 bis 80 Arbeitsplätze entstehen würden.

− va

 

Quelle: pnp.de —−va

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Wasserstoff-Lkw: „Wir haben geliefert“

Das Markenzeichen „Paul“ zeigt CEO Bernhard Wasner stolz in der Front des Wasserstoff-Lkw, der demnächst in die Nachbarschaft, zu Troiber nach Hofkirchen geht. Das Klimaaggregat für die gekühlten Lebensmittel wird ebenfalls mit Wasserstoff betrieben.  − Fotos: Ehm-Klier
Albersdorf / Vilshofen

Wenn Bernhard Wasner den Schlüssel im Zündschloss umdreht, hört man – erst einmal nichts. Bernhard Wasner ist CEO der Paul Group aus dem niederbayerischen Vilshofen im Landkreis Passau. Und der Lkw, den er startet, ist kein herkömmlicher Diesel, sondern wird mit Wasserstoff betrieben. Der „PH2P Truck“ ist eine Entwicklung des niederbayerischen Mittelständlers, und die rund 500-köpfige Belegschaft ist mächtig stolz darauf, „denn es ist der erste deutsche Wasserstoff-Lkw in Serienreife“, sagt Wasner.

Jetzt könnte es also losgehen mit der CO2-Neutralität auch bei den Brummis. Doch dass sich die Paul Group auch im nächsten Jahr viel mehr aufs traditionelle Kerngeschäft, den Nutzfahrzeug-Umbau, konzentrieren wird, ist wirtschaftlich zwar beruhigend, „aber es würde halt noch mehr Spaß machen, wenn wir mehr Wasserstoff-Lkw liefern dürften“, sagt Wasner. Am Können des Mittelständlers sollte es nicht scheitern. Auch nicht an der Nachfrage.

Allein: die neue Technologie bekommt aus der Politik nicht den Schwung. Umso erstaunter ist die Branche, wenn, wie in dieser Woche geschehen, Politiker wie Bernd Reuther, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, oder der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stefan Gelbhaar, gegenüber unserer Zeitung die Hersteller von Nutzfahrzeugen in die Verantwortung nehmen und mehr Tempo bei der CO2- Neutralität bei Lkw fordern.

• Markenzeichen Paul. In Niederbayern wäre man soweit: Bernhard Wasner zeigt stolz auf das Markenzeichen „Paul“ in der Front eines der fertigen PH2P – steht für „Paul Hydrogen Power“ – in der Halle. Baldiger Eigentümer ist das Lebensmittel-Unternehmen Troiber aus Hofkirchen, quasi ein gewerblicher Nachbar, der seine Tiefkühl-Produkte an Gastronomie, Großküchen oder Kreuzfahrtschiffe nun klimaneutral liefern kann.

Der Wasserstoff-Truck wurde in zweieinhalb Jahren beim Familienunternehmen Paul auf der Basis eines „Atego“ von Daimler Truck entwickelt und gebaut und hat mittlerweile alle Zulassungshürden genommen. Stolz zeigt Projektleiter Florian Krompaß den Kfz-Schein. Im Feld „Hersteller“ steht schlicht Paul.

Ein kleines Feld im Dokument, ein großer Schritt fürs Unternehmen: „Als wir gestartet sind, wusste niemand von uns, wohin die Reise führen wird“, blickt Bernhard Wasner zurück, während er den Truck bei einer Probefahrt durch die herbstliche Landschaft zwischen Vilshofen und Deggendorf steuert. Seit langem haucht Paul ausgedienten Bussen bzw. Klein-Lkw durch den Umbau zum E-Fahrzeug ein zweites Leben ein und sammelte hier Erfahrung mit dem alternativen Antrieb. Wasserstoff mit Brennstoffzelle war nun der nächste Schritt der Entwicklung.

Testfahrt über 1000 Kilometer. Ein horizontal verbautes Wasserstofftanksystem ist hinter der Fahrerkabine des PH2P verstaut. 30 Kilogramm Wasserstoff können innerhalb von etwa zehn Minuten mit 350 bar in die Behälter gepresst werden. Das dauert in etwa so lange wie ein Diesel-Tankstopp und reicht für knapp 500 Kilometer.

Und es funktioniert, bestätigt Projektleiter Krompaß und erzählt von über 1000 Kilometern Fahrt mit dem Test-Truck quer durch die Republik nach Papenburg in Niedersachsen und zurück. Tankstellen gibt es bereits in ausreichender Zahl, „das muss man halt planen“. Die Tests verliefen ebenso wie die Reise zufriedenstellend. Trotzdem und trotz der bereits erfolgten Straßenzulassung geht das Fahrzeug noch zusätzlich zu Daimler Truck zum Check. „Wir wollen alle zu 100 Prozent sicher sein“, sagt CEO Wasner.

Serienfertigung. Die Technik ist das eine, das Fahren das andere. Und das ist, sagt der Fachmann, eine wahre Freude: „Durch den E-Antrieb ist ein ganz anderer Zug dahinter.“ Man kann sich problemlos bei leisen Fahrgeräuschen unterhalten, nur beim Bergauffahren stört sich Wasner selbst noch am Zischen, verursacht durch den Hochlauf der Kühlanlage der Brennstoffzelle. „Daran arbeiten wird noch“, sagt er.

Der PH2P-Truck ist ein „Nischenprodukt“, ein mittelschwerer Lkw, mit einem zulässigen Zuggesamtgewicht von 24 Tonnen. Und der erste Wasserstoff-Lkw aus deutscher Produktion. Daimler Truck hat ein Modell in Arbeit, „aber hat erst den Prototyp präsentiert“, sagt Wasner. Einzig der südkoreanische Fahrzeughersteller Hyundai hat bereits einen Lkw auf dem Markt, „das Tanksystem ist aber von uns“, so Wasner stolz.

Schwerer und länger. Obwohl der PH2P keinen schweren Dieselmotor mehr hat, kein Getriebe, keinen Auspuff, bringt das Wasserstoff-Modell knapp eine Tonne mehr auf die Waage als sein Diesel-Bruder. Das geht zwar zulasten des Höchstgewichts, schwerwiegender ist für den Hersteller jedoch die Sache mit den 80 Zentimetern – die Tiefe des Wasserstoff-Tanksystems, weshalb die zulässige Gesamtlänge von 18,75 Metern um jene 80 Zentimeter überschritten werden müsste, um die für die Logistik standardisierte Ladefläche zu erhalten. Aber es darf nicht sein. Die ersten Kunden kommen mit der verkürzten Fläche klar. Aber: „Hier wäre die Politik am Zuge“, fordert Bernhard Wasner. Denn auch das bremst die Alternativen auf den Straßen aus.

• Kosten und Förderung. Und dann sind da auch die Kosten: Ein Wasserstoff-Lkw ist noch kein Massenprodukt. Wer CO2-neutral mit dem Truck unterwegs sein will, muss noch das Vierfache gegenüber der Diesel-Variante hinlegen, nämlich „zwischen 400000 und 450000 Euro gegenüber etwa 100000 Euro“, so Wasner. Auch Tankkosten sind bei 13,50 Euro pro Kilo und einem Verbrauch von rund 6 Kilo auf 100 Kilometer noch recht stolz gegenüber dem Verbrenner. Weil Nachhaltigkeit neuerdings aber auch in der Bilanz abgebildet werden muss, sind Unternehmen erpicht darauf, nicht nur ihre eigene Lkw-Flotte in Sachen CO2 einzubremsen, sondern auch die ihrer Zulieferer und Logistiker.

Hinzu kommt die anstehende massive Erhöhung von Lkw-Maut und CO2-Ab- gabe, von der nur CO2-freie Lkw befreit wären, wie der PH2P von Paul. Doch hier darf nicht mit Hochdruck produziert werden. Denn: Es gibt zwar ein Förderprogramm. Aber wer kaufen will, muss erst den Antrag beim Bundesverkehrsministerium einreichen, die Genehmigung abwarten – und darf dann erst ordern. Die Lieferzeit beträgt dann noch einmal in etwa ein Jahr. So wird der Hochlauf eher zum Hochkriechen.

Trotzdem: 25 PH2P-Trucks verlassen in den nächsten Wochen und Monaten die Werkhalle, darunter einer für Troiber, ein postgelbes DHL-Fahrzeug ist fertig, im Wasserstoff-Zentrum auf dem Werksgelände im Gewerbegebiet Albersdorf stehen Trucks für Bekleidungshändler C&A und das Bauunternehmen Bachl aus dem Landkreis Freyung-Grafenau.

• Tanken. Die Wasserstoff-Tankstelle gibt es: Sie befindet sich in Passau-Sperrwies, knapp 30 Kilometer entfernt, die erste ihrer Art in Niederbayern. In einer gut nachbarschaftlichen, unternehmerischen und persönlichen Freundschaft zwischen Firmengründer Josef Paul und Alexander Maier, Senior-Chef von Treibstoffhändler MaierKorduletsch, einem der größten Shell-Partner Deutschlands, ebenfalls aus Vilshofen, wurde kurzerhand das „Henne-Ei-Prinzip“ gelöst: die einen bauen die Lkw, die anderen sorgen für die Betankung. „Wir haben geliefert“, betonen beide Unternehmen und bedauern das Ruckeln im Anlauf.

25, 100 oder 150 Stück? Auch wenn der Bau des PH2P viel Spaß in die Werkstatt bringt, „wir wissen nicht, wie viele wir nächstes Jahr bauen dürfen – 25, 100 oder 150?“, bedauert Wasner. Paul peilt eine Jahresproduktion von 500 Trucks an. „Die Auftragsbücher nächstes Jahr sind voll“, betont der CEO und zeigt auf die Reihe der Brummis, die zum Umbau bereitstehen – alle mit Dieselmotor.

Der Wasserstoff-Tank: Sechs Flaschen fassen 30 Kilogramm. Das System arbeitet auch im Hyundai.

Eine kleine Zeile im Dokument: Als Hersteller wird „Paul“ in der vierten Zeile des Kfz-Scheins aufgeführt.

Quelle: pnp.de —−−Regina Ehm-Klier

Mehr im Vilshofener Anzeiger vom  21.10.2023 oder unter PNP  nach einer kurzen Registrierung

 




Energiewende in der Praxis


Die Besuchergruppe der FWG in der Werkhalle der Firma Paul Nutzfahrzeuge in Albersdorf. Die Stadträtinnen Silvia Ragaller (l.) und Brigitte Pollok-Will (3. v. l.) und Firmenchef Josef Paul (r.) vor dem emissionsfreien Bus. −Foto: VA

 

Vilshofen / Albersdorf

„Die Verkehrswende findet in Vilshofen statt“ – so hat Firmenchef Josef Paul die Pionierarbeit der Paul Nutzfahrzeuge kurz zusammen beim Besuch der FWG Vilshofen. Die war beeindruckt – von der interessanten Führung durch den Betrieb und den Ausführungen des Firmenchefs. Die Stadträtinnen Brigitte Pollok-Will und Silvia Ragaller bedankten sich ausdrücklich für die geduldige Beantwortung aller Fragen, mit denen die FWG nach Albersdorf gekommen war.
Die Mitglieder erfuhren, dass die Firma Paul insgesamt 500 Mitarbeiter in Vilshofen und Passau beschäftigt, Nutzfahrzeuge nach Kundenwunsch umbaut und Aufbauten für alle Nutzfahrzeugtypen fertigt. Auch bei Entwicklung, Konstruktion und Neubau von Sonderfahrzeugen werden sämtliche Schritte von der Konzeption bis zur Fertigstellung übernommen.
Besonders spannend waren für die Besucher die Ausführungen von Josef Paul zu Wasserstoff- und E-Mobilität. Man habe gemeinsam mit Maier Korduletsch und Shell Deutschland das „Next Mobility Accelerator Consortium“ gegründet, das auf dem ITS World Congress in Hamburg erstmalig den ersten, mittelschweren Brennstoffzellen-Lkw vorgestellt habe. „Wir haben das Wasserstoff-Fahrzeug entwickelt und werden mit dem Start der Serienproduktion, gemeinsam mit zertifizierten Partnern, auch Service, Wartung und Teileversorgung gewährleisten, ebenso die Schulung der Fahrzeuglenker und Werkstätten bis hin zu Abschleppunternehmen“, erklärte der Firmenchef.
Der Brennstoffzellen-Lkw habe eine Reichweite von 350 bis 500 Kilometern und könne innerhalb von 10 bis 15 Minuten vollgetankt werden, berichtete Josef Paul. Der Wasserstofftank fasse 30 Kilogramm. „Der Start der Serienproduktion ist für 2023 geplant“, so Josef Paul. Auf Nachfrage schränkte er aber auch ein, dass die Brennstoffzellentechnik nicht für alle Nutz- und Sonderfahrzeuge geeignet sei, da die Brennstoffzelle „saubere“ Luft benötige. „Ich bin überzeugt, dass zum Beispiel bei Baggern ein mit Wasserstoff betriebener Verbrennermotor sinnvoll und notwendig ist“, sagt er. Für den innerstädtischen Lieferverkehr mit Reichweiten bis zu 200 Kilometer sehe er dagegen ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug im Vorteil. Die verschiedenen Antriebsarten müssten für den jeweiligen Einsatz optimal eingesetzt werden. Für die Berliner Stadtreinigung habe die Firma Paul habe beispielsweise 50 Fahrzeuge auf Elektroantrieb umgerüstet.
Auf die Frage nach dem Forschungs- und Entwicklungsstand der Wasserstofftechnik, erläuterte Josef Paul, dass die Brennstoffzelle ausentwickelt sei und in Serie produziert werden könne, dass es aber verstärkt Entwicklungsbedarf bei der Lagerung und dem Transport von Wasserstoff gebe, ebenso beim Ausbau der Infrastruktur. In Passau werde 2023 eine erste große Wasserstofftankstelle eröffnet. Der erste Spatenstich fand im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger jüngst in Passau statt.
Josef Paul sprach sich sehr deutlich für die Erzeugung von Wasserstoff durch dezentrale Elektrolyseure aus und vor allem für den Abbau der vielen bürokratischen Hemmnisse, die die praktische und schnelle Umsetzung der Verkehrs- und Energiewende behinderten.
Auf Interesse der FWG stieß auch, dass die Firma alte Omnibusse „recycelt“, das heißt vollständig überholt und umbaut, so dass sie in einem zweiten Leben mit neuer Elektroantriebstechnik eingesetzt werden können, und in der Anschaffung deutlich günstiger sind als Neufahrzeuge. − va

 

 

 

Quelle: plus.pnp.de — va

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Startschuss für 25 Wasserstoff-Lkw


Tüfteln am Prototyp: Bei Nutzfahrzeuge Paul in Vilshofen steht das erste Modell des Wasserstoff-Lkw, das allerdings nur für die ITS vorbereitet wurde. Nachdem nun der Förderbescheid eingegangen ist, kann der Bau der ersten Serie mit 25 Fahrzeugen starten. −Foto: Paul

 

 

Vilshofen

Auf diesen Bescheid haben die Beteiligten des Next Mobility Accelerator Consortiums händeringend gewartet. Denn ohne die Förderzusage des Bundesverkehrsministeriums kann die Wasserstoff-Mobilität aus dem Landkreis Passau nicht den nächsten Schritt gehen – die Umsetzung. Nach fast einem Jahr Wartezeit ist der Bescheid für den Bau von Nutzfahrzeugen mit H2-Brennstoffzellen eingetroffen. Das heißt: „Wir können mit dem Bau von 25 Lkw beginnen“, ist Josef Paul, der Geschäftsführer des gleichnamigen Nutzfahrzeug-Betriebs in Vilshofen (Lkr. Passau), durchaus erleichtert. Denn jeder Anfang in den Werkhallen wäre förderschädlich gewesen. Dabei wird der Mehraufwand für den Lkw, der seine Energie aus der Brennstoffzelle bezieht, die wiederum aus Wasserstoff gespeist wird, zu 80 Prozent gefördert. Und schon nächstes Jahr sollen die ersten 25 Lkw fertig sein.

Abnehmer der mittelschweren Fahrzeuge (bis 16 Tonnen) auf der Grundlage des „Atego“ von Mercedes-Benz ist der Kraftstoffkonzern Shell, der mit den beiden Mittelständlern aus dem Landkreis Passau – Paul Nutzfahrzeuge (170 Mitarbeiter) und Maier Korduletsch (120 Mitarbeiter) – das Next Mobility Accelerator Consortium bildet. Die Pläne sind längst fertig, alles steht in den Startlöchern. Die Firma Paul hat sich bereits eine umfassende Expertise für E-Nutzfahrzeuge erarbeitet, hat unter anderem Mercedes-Mehrsitzern für die Berliner Stadtgärtnerei und Stadtreinigung mit dem Einbau eines Elektro-Antriebs ein zweites Leben verschafft.

Zusammen mit „Nachbar“ Maier Korduletsch, wiederum einer der größten Shell-Partner Bayerns, wurde diese Idee einen Schritt entwickelt, nämlich Wasserstoff-betriebene Lkw auf die Straße zu bringen – und dabei wiederum das „Henne-Ei-Prinzip“ zu lösen. Das heißt: Es gibt sowohl Fahrzeuge einerseits als auch Tankstellen andererseits. Beides zu bauen ist aufwendig und wird nun in der Region umgesetzt.

Bereits vor Weihnachten waren die Geschäftsführer von Maier Korduletsch, Alexander und Lorenz Maier, in München, um von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) den Bescheid über die Förderung einer Wasserstoff-Tankstelle entgegenzunehmen. Diese entsteht in Autobahnnähe Passau-Sperrwies und soll ebenfalls Ende nächsten Jahres fertig sein. Mit dem Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums steht nun fest, dass auch Kunden kommen werden – nämlich die Wasserstoff-Lkw aus Vilshofen, die zu Testzwecken die rund 20 Kilometer von den Paul-Werkstätten nach Passau absolvieren.

Doch ohne diesen Bescheid in Händen zu halten, kann der Nutzfahrzeugbauer Paul nicht starten, nicht einmal Bestellungen für die Teile dürfen abgeschickt werden – und das in unsicheren Zeiten des Materialmangels. Es gibt zwar bereits einen Prototypen, der im Oktober auf dem ITS World Congress in Hamburg präsentiert wurde, doch mehr durfte nicht passieren, bis das Okay aus dem Ministerium da ist.

Das Interesse am mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeug ist groß, berichtet Firmenchef Josef Paul: „Wir haben an die 50 Anfragen“, berichtet er und ist nun froh, dass es nach der Weihnachtspause im Betrieb losgehen kann.

Das Consortium ist stolz, dass der Förderbescheid „zu 100 Prozent positiv beschieden wurde, was für die Plausibilität unseres Ansatzes spricht“, sagt Alexander Maier. Die entsprechende Förderrichtlinie des Bundesverkehrsministeriums wurde noch in der Amtszeit von Andreas Scheuer (CSU) geschaffen. Ihm haben Maier und Paul bereits für die Unterstützung gedankt und ihn zum Besuch vor Ort eingeladen, um sich über den Fortgang der Innovation aus Niederbayern zu informieren.   —Regina Ehm-Klier

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Regina Ehm-Klier

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Weltkonzerne schauen auf Albersdorf


Manfred Weber ließ sich an einem Prototyp genau erklären, wie der Wasserstoff angetriebene LKW funktioniert. Zuhörer sind v.l. Johann Nöbauer, Bürgermeister Florian Gams und leicht verdeckt Landrat Raimund Kneidinger

 

Albersdorf

Der von der Paul Nutzfahrzeuge GmbH entwickelte Wasserstoff-Lkw „PH2P“ war einer der Gründe für Manfred Weber, den Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei und Mitglied des Europäischen Parlaments, an seinem dicht gedrängten Besuchstag in Niederbayern auch in Albersdorf bei Josef Paul, Geschäftsführer der Paul Group, vorbeizuschauen und sich aus erster Hand über Alternativen zum reinen Elektroantrieb zu informieren.

Mit dem mittelschweren Brennstoffzellen-LKW „PH2P“ ist es dem Vilshofener Traditionsunternehmen innerhalb von 500 Tagen gelungen, einen funktionierenden Wasserstoff-Lkw als Prototyp auf die Straße zu bringen und in Berlin bei der wichtigsten Fachmesse für Logistik zu präsentieren. Josef Paul und Johann Nöbauer, Keyaccount Manager, präsentierten mit viel Stolz dem Europapolitiker Manfred Weber die Eigenentwicklung in den Albersdorfer Werkhallen. Erstaunlich für den Europapolitiker Manfred Weber ist die Eigeninitiative des mittelständischen Unternehmens, dem es als erstem gelungen ist, einen marktreifen Wasserstoff-LKW mit 500 Kilometern Reichweite zu realisieren – und dies mit auf dem Markt bereits erhältlichen Komponenten.

Die Brennstoffzelle liefert Toyota als Weltmarktführer, die elektronischen Achsen mit Elektromotor und Getriebe kommen von der Zahnradfabrik (ZF), das Fahrgestell und die Fahrerkabine liefert Mercedes-Daimler. Die Paul Group plant für nächstes Jahr einen breit angelegten Test mit 25 Prototypen und will die Jahre darauf die Serienproduktion der Wasserstoff-Lkw starten. DHL und der europaweit tätige Logistikdienstleister Schenker mit 430 Standorten haben laut Josef Paul Interesse an der neuen Technologie angemeldet.

Mit der Daimler AG und Shell Deutschland sind in Vilshofen schon zwei Global-Player mit an Bord bei den weiteren Entwicklungen. Toyota als Lieferant der Brennstoffzellen interessiert sich auch für die Albersdorfer Tüftler.

Manfred Weber zeigte sich erstaunt über die Leistungsfähigkeit des Mittelstandes und zollte dem „kleinen“ Vilshofener Unternehmen „Paul Nutzfahrzeuge GmbH“ Respekt für die geleistete Innovation.

Die von Josef Paul geäußerten Anmerkungen zur langwierigen heimischen Bürokratie und zu beantragten Ausnahmegenehmigungen, die für einen wirtschaftlichen Betrieb der Wasserstoff-LKW nötig sind, hat Manfred Weber mit in seine Agenda aufgenommen.

Auch die Kalkulation zu den jährlichen Betriebskosten für ein Speditionsunternehmen beeindruckte nachhaltig. Die Aussicht für die nächsten Jahre und die Angleichung der Kosten durch die sich erhöhenden CO2-Abgaben zeigt eine Rentabilität der neuen Technologie in spätestens fünf Jahren, hieß es während des Informationsgesprächs.

„Der CO2-Preis kann ein Innovationstreiber werden!“ Damit kommentierte Manfred Weber die von Josef Paul aufgestellte Statistik zum Vergleich von Diesel zu Wasserstoff.

Nach einer knappen Stunde und vielen Informationen verabschiedete sich Manfred Weber und fuhr zum nächsten Termin nach Windorf. − ts


Lob für die Innovation kam von (v.l.) Raimund Kneidinger, Manfred Weber, Josef Paul, Johann Nöbauer, Altlandrat Franz Meyer , Hubert Girschitzka, Consulting, und Bürgermeister Florian Gams. −Fotos: Scholz

 

Quelle: pluspnp.de   —−ts

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Zukunft Wasserstoff: Lkw-Innovation aus Niederbayern


Vor dem Transport zum ITS World Congress in Hamburg: In der Halle von Paul Nutzfahrzeuge werden letzte Checks am Wasserstoff-Lkw der mittelschweren Kategorie vorgenommen. −Fotos: Paul

 

 

Vilshofen /Albersdorf

Stufe zwei ist gezündet: Der erste Wasserstoff-Lkw, der in der Halle der Firma Paul Nutzfahrzeuge in Vilshofen (Landkreis Passau) gebaut wurde, steht in Hamburg. Eine echte Innovation.

 

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Wie vor Monaten angekündigt, ist der Truck aus der so genannten mittelschweren Klasse (24 Tonnen) am Montag beim ITS World Congress, bei der Fahrkonzepte von morgen im Mittelpunkt stehen, erstmals präsentiert worden. Die offizielle Enthüllung findet am Mittwoch statt. Hinter dem Produkt steht das Dreierbündnis „Next Mobility Accelerator“ des Kraftstoff-Konzerns Shell Deutschland (Hamburg) mit den zwei Niederbayern Paul Nutzfahrzeuge und MaierKorduletsch aus Vilshofen (Lkr. Passau).

Zur Enthüllung werden auch die Firmenchefs von Niederbayern nach Norddeutschland reisen. Denn der Wasserstoff-Lkw ist eine maßgebliche Innovation aus Niederbayern. Genauer aus Vilshofen. Hier sitzen die Firmen Nutzfahrzeuge Paul (170 Mitarbeiter) sowie MaierKorduletsch (120 Beschäftigte), einer der größten Shell-Händler Deutschlands. Beide Firmen wissen, dass die Zeit des aktuellen Portfolios langsam abläuft. Und weil die Unternehmen Nachbarn und die Firmenchefs gut bekannt sind, rüsten sie sich gemeinsam für morgen.

Wertvolle Erfahrungen durch E-Umbauten

Die Zukunft hat in den Paul-Werkstätten bereits vor Jahren begonnen, als ausgedienten Mercedes-Mehrsitzern, die in Berlin in Stadtgärtnerei und Stadtreinigung beliebt aber nicht mehr lieferbar waren, das Verbrenner-Innenleben gegen einen Elektro-Antrieb ausgetauscht wurde. Das war nicht nur nachhaltig, weil Fahrzeuge somit eine längere Lebensdauer erhalten. Paul sammelt seither praktische Erfahrung mit Elektromobilität. Und spann die Idee weiter: Weil Lkw für Langstrecken zu schwer für einen reinen Batterieantrieb werden, wurde bei Paul an einem Wasserstoff-Antrieb getüftelt. Auch H2 ist CO2-neutral allerdings teuer in der Herstellung, erst recht, wenn es grüner Wasserstoff ist, also aus erneuerbarer Energie gewonnen wird. Hier hat sich Shell bereits auf den Weg gemacht, baut Großanlagen in Rotterdam, Köln und Hamburg. Das Unternehmen will schon bis 2025 bis zu 2500 Brennstoffzellen-Lkw und bis zu 50 Wasserstoff-Tankstellen anbieten und so den Markthochlauf ankurbeln.

Denn das ist bislang das Problem: Wer richtet Wasserstoff-Tankstellen für teures Geld ein, wenn keine Nachfrage herrscht? Und wer kauft einen Wasserstoff-Lkw, wenn es keine Tankstellen gibt? Das „Henne-Ei-Prinzip“ wird dank der guten Nachbarschaft in Vilshofen durchbrochen. Paul baut die Lkw, in der Zwischenzeit errichtet MaierKorduletsch in Passau die erste Wasserstoff-Tankstelle. Ein ganzes Zentrum an der A3 bei Pocking soll folgen, unter Umständen sogar mit eigener Produktion von grünem Wasserstoff.

„Der Güterverkehr könnte sich bis 2050 verdreifachen. Gleichzeitig bleibt Deutschland bisher hinter den eigenen Zielen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zurück. Hinzu kommt, dass in vielen Städten und Regionen die Stickoxid- und andere Schadstoffgrenzwerte überschritten werden. Es ist also wichtig, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern – zum Beispiel durch neue kohlendioxidarme oder -freie Antriebsarten und Kraftstoffe sowie verbesserte Kraftstoff-Effizienz“, erklärt Fabian Ziegler, Chef von Shell Deutschland, anlässlich der gestrigen Präsentation in Hamburg.

Chassis von Mercedes, Achsen von ZF

Weitere Größen der Branche sind mittlerweile mit an Bord: Das Fahrzeug basiert auf dem Chassis mit Fahrerkabine, dem „Glider“, des „Atego“ von Mercedes-Benz, ZF liefert die elektrischen Achsen, Toyota die Brennstoffzelle. Mit einer Tankladung – der Tankstopp, um die sechs Fünf-Kilo-Tanks mit Wasserstoff zu füllen, dauert laut Hersteller zehn bis 15 Minuten – schafft der 24-Tonner offiziellen Angaben zufolge rund 500 Kilometer, mit Anhänger sollen es noch rund 350 Kilometer sein. „Nicht reden, sondern machen“, das bekräftigten kürzlich die Chefs beider regionaler Unternehmen, Josef Paul und Alexander Maier, im PNP-Interview. Jetzt sind sie stolz, in die Umsetzung gekommen zu sein – und das ohne große Förderungen.

Einzig die Einrichtung der ersten Wasserstofftankstelle wird vom Freistaat respektive vom Bayerischen Wirtschaftsministerium unterstützt. Entsprechend erfreut zeigte sich gestern Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der vergangenes Jahr bereits die Paul-Werkstätten besucht und sich vom Konzept überzeugt hatte: „Die Produktion eines Wasserstoff-Lkw in Bayern ist ein wichtiger Schritt zur klimaneutralen Mobilität. H2 ist für den Schwerlastverkehr das Gebot der Stunde. Nur so können wir die Mobilitätsanforderungen einer modernen Industriegesellschaft erfüllen und fossile Energieträger ersetzen. Ich bin stolz, dass wir solche Unternehmer in Bayern haben. Wir unterstützen gerne, um zukunftsfähige Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und den vielen Worten im Bereich Klimaschutz konkrete vernünftige Taten folgen zu lassen“, teilte er gestern mit.

So gibt es aktuell auch keine Zweifel daran, dass nach den Stufen eins und zwei, Entwicklung und Präsentation, nun auch drei und vier wie geplant folgen: Nächstes Jahr sollen 25 Paul-Wasserstoff-Prototypen die Hallen verlassen, um bei den Kunden Praxis-Erfahrung zu sammeln. Ein Jahr darauf, 2023, ist der Serienstart geplant. Bis zu 500 Wasserstoff-Lkw pro Jahr könnten dann schon bei Paul in Niederbayern, wo das Wasserstoff-Herz schlägt, gebaut werden.  —Regina Ehm-Klier


Die Basis, der Glider, kommt von Mercedes Benz.

 


Hinter der Fahrerkabine befinden sich sechs Wasserstoff-Tanks.

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Regina Ehm-Klier

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„Im Lkw-Bereich ist’s halt nicht mit einer Batterie getan“


Auf Info-Tour: die MdL Walter Taubeneder (v.r.) und Gerhard Waschler bei einem Rundgang durch die Halle am Standort Albersdorf mit Walter Pötzinger und Inhaber Josef Paul. −Foto: Stefanie Starke


Hofkirchen

„Es ist schon beachtlich, mit welchen Gefährten ihr es hier zu tun habt“ – bei einem Rundgang durch die Hallen der Paul Nutzfahrzeuge GmbH in Albersdorf kommen die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder und Dr. Gerhard Waschler aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Am Paul-Standort in Albersdorf werden speziell Chassis umgebaut beziehungsweise teilweise sogar komplett neu verbaut. „Wir richten uns nach den Kundenwünschen und hier sind meist Speziallösungen gefragt: Manchmal geht es einfach nur darum, einen Auspuff zu versetzen. Aber wir machen aus Vier-Achsern auch gerne mal einen Sieben-Achser“, bringt es Geschäftsführer Walter Pötzinger auf den Punkt.

Egal ob Sicherheitsfahrzeuge, Militär- oder Bergbaufahrzeuge, Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr oder für Kommunen, Fahrzeuge für den Bau, Transporte oder Lkw zum Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft – „wir sind der Ansprechpartner, wenn es um die Umrüstung geht. Rahmen, Bremsen, Elektrik, Triebstränge, Fahrerhaus – wir greifen überall ein und das komplett hier vor Ort in unserer großen Halle“, sagt Inhaber Josef Paul, als er den Politikern bei einem Rundgang zeigte, was in Albersdorf in den letzten Jahren entstanden ist. In manche Fahrzeuge stecke man mehrere Wochen Arbeit, bei anderen seien die Speziallösungen auch an einem Tag erledigt. „Im Schnitt bauen wir rund 1300 Fahrzeuge im Jahr um“, so der Inhaber.
Allein am Standort Albersdorf arbeiten derzeit knapp 170 Mitarbeiter. Die Paul Nutzfahrzeuge GmbH ist dabei Europäischer Marktführer im Bereich Sonderfahrzeugbau. Nun hat sich das Unternehmen einer neuen Herausforderung gestellt: „Wir gehen das Thema alternative Antriebe für Lastwagen und Busse an und sehen hier den Wasserstoff als die wegweisende Energieform der Zukunft“, so Josef Paul. Gerade bei schweren Fahrzeugen sei es mit einer Batterie eben nicht mehr getan. Auch wenn der Elektroantrieb seine Berechtigung habe, für große Gewichte und lange Strecke sei es die Kombination aus Wasserstoff, Brennstoffzelle, Batterie und Elektroantrieb.

„Wir nehmen uns vor, einen wasserstoffbetrieben Lkw der mittleren Gewichtsklasse auf den Markt zu bringen – und das noch in diesem Jahr. Das wäre dann ein echter „Paul“, verraten Walter Pötzinger und Josef Paul. Das überraschte die beiden Abgeordneten. Wichtig sei dem Unternehmen dabei der ganzheitliche Ansatz: „Wir haben schon vor einem Jahr ein Konsortium aufgestellt und arbeiten hier mit Shell Deutschland – Produzent von grünem Wasserstoff und Maier Korduletsch in Vilshofen als Vertriebler vor Ort zusammen. Wir sind der dazugehörige Fahrzeughersteller und Servicedienstleister für unsere Kunden“, erklärt der Geschäftsführer weiter. Nur so könne die Marktetablierung tatsächlich vorangetrieben werden.

„Ein beachtliches Vorhaben und dabei wegweisend für unsere Region und das ganze Land“, so die Abgeordneten, die den innovativen Unternehmern bestes Gelingen für ihr Vorhaben wünschen. − va

 

 

Quelle: pluspnp.de   —−-va

Mehr im Vilshofener Anzeiger vom 26.06.2021 oder unter PNP Plus nach einer kurzen Registrierung




Wie zwei regionale Unternehmen Wasserstoff etablieren wollen


Das Henne-Ei-Problem von Wasserstoff-Fahrzeugen und -Versorgung haben zwei Mittelständler aus der Region Passau gelöst. −Foto: dpa

 

 

Vilshofen /Albersdorf

Sie haben sich zusammengetan, um Wasserstoff zu etablieren: die beiden Mittelständler Paul (Nutzfahrzeuge) und MaierKorduletsch (Kraft- und Schmierstoffe) aus Vilshofen (Landkreis Passau).

Noch in diesem Jahr wollen sie den ersten Wasserstoff-betriebenen Lkw der mittleren Größenordnung präsentieren. Gefertigt für Daimler bei der Firma Paul, angetrieben von Wasserstoff, den Shell liefert. Das heißt: Auch internationale Konzerne sind mit an Bord.

Wie es dazu kam, darüber sprechen Josef Paul (Gesellschafter) und Geschäftsführer Bernhard Wasner vom Nutzfahrzeughersteller Paul und Alexander Maier, Geschäftsführer von Treibstoff-Lieferant MaierKorduletsch, im PNP-Interview.

Wie kam es zur Gründung des ,Next Mobility Accelerator Consortiums‘?
Maier: Wir kennen und schätzen uns gegenseitig seit Jahren als Menschen und als Unternehmer. Für einen der großen Branchentreffs, die die Firma Paul regelmäßig veranstaltet, habe ich den Kontakt zu den Wasserstoff-Experten von Shell hergestellt. Und Shell war begeistert von Paul und der Expertise der Firma, die ja schon lange Batterie-elektrische Lkw umrüstet. Das funktioniert auch mit Wasserstoff. Uns wurde klar: Wir können das Henne-Ei-Problem lösen, also Tankstellen auf der einen Seite und tankende Lkw auf der anderen.
Josef Paul: Ich habe Herrn Debus von Shell von meinen Plänen erzählt, ein Fahrgestell mit Elektroantrieb und alternativ mit Wasserstoff-Antrieb zu bauen. So kamen wir näher ins Gespräch.
Bernhard Wasner: Innovationsgeist und visionäres Denken ist bei Paul eine Grundeigenschaft. So wurde zum Beispiel vor Jahren schon begonnen, mit Elektro-Lkw mit Oberleitung für Siemens oder einer Kooperation mit Streetscooter, Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Seit 2017 haben wir dem „Vario“ von Daimler ein zweites Leben durch die Umrüstung mit einem Elektroantrieb gegeben. Das Modell ist vor allem bei Kommunen beliebt, wurde aber nicht mehr gebaut. In all diesen Erfahrungen haben wir natürlich ein großes Basiswissen aufgebaut. Jetzt sind die ersten Entscheidungen für Tankstellen und Fahrzeuge gefallen.

Was für Entscheidungen?
Wasner: Wir haben zwei große Konzerne an der Seite: Daimler als Lkw-Hersteller und Lieferant des Fahrgestells und Shell als Kunden und Lieferanten von Infrastruktur und Wasserstoff. Der Startschuss ist gegeben.

Ist das Next Mobility Accelerator Consortium, das Sie mit Shell gegründet haben, ein gemeinsames Unternehmen?
Wasner: Nein, es ist eine Arbeitsgemeinschaft. Seit einem Jahr treffen wir uns einmal pro Woche zur Video-Konferenz, in der alle Themen abgesprochen werden, um ganz gezielt gemeinsam vorwärts zu kommen.

Warum sehen Sie im Wasserstoff die Zukunft?
Paul: Mir war die Elektromobilität schon seit langem sehr wichtig, weil es ein großes Thema ist. Mit unseren Erfahrungen sehen wir aber, dass reine Elektroantriebe für Nutzfahrzeuge nur bedingt geeignet sind. Ich brauche ja ein Fahrzeug, das Kilometer und Fracht schafft. Im Lkw-Bereich sind die Batterien viel zu schwer, und der Ladevorgang dauert viel zu lange. Das ist unwirtschaftlich. Da war für mich der Wasserstoff die logische Lösung. Über die Jahre haben wir aber gesehen, dass unendlich viel Geld in Start-ups investiert wird, die vielleicht ein Fahrzeug entwickeln können, aber keine Stückzahlen und erst recht keinen Vertrieb und Service international schaffen. Dazu braucht es Partnerschaften.

Und die haben Sie?
Paul: Diese Themen können wir abbilden. Wir bauen bei der Firma Paul Nutzfahrzeuge 1500 Fahrzeuge pro Jahr zu Sonderfahrzeugen um. Wir haben ein sehr gutes Ingenieurteam. Wir können eine Serie für Wasserstoff aufbauen – zwischen 500 und 1000 Fahrzeuge im Jahr.

Wie funktioniert der Wasserstoff-Lkw?
Wasner: Die Basis ist der Elektroantrieb. Eine Brennstoffzelle produziert permanent Strom und treibt das Fahrzeug an. Die Batterie fängt nur die Spitzen ab, zum Beispiel beim Anfahren, oder sie wird geladen beim Bergabfahren. Uns ist aber wichtig, dass Komponenten verbaut werden, die industrialisiert sind, zum Beispiel der Antrieb von ZF. Damit gibt es ein weltweites Servicenetz und eine weltweite Teileversorgung. Und wichtig ist eben, dass genügend Wasserstoff-Tankstellen zur Verfügung stehen.

Wie sieht der Zeitplan aus?
Wasner: Wir zeigen am 10. Oktober auf der ITS in Hamburg (Anm.: Weltkongress für intelligente Mobilität und vernetzten Verkehr) ein Messefahrzeug. Parallel dazu bauen wir den ersten Prototyp, der zu Weihnachten fahrfähig sein soll. Und 2022 werden wir zehn oder 20 Vorserienfahrzeuge für die Kundenerprobung bauen. Wenn die Firma MaierKorduletsch die ersten Tankstellen fertig hat, müssen auch die ersten Fahrzeuge fertig sein. 2023 startet die Serienproduktion mit 200 Stück – oder mehr. Unser großer Vorteil: Als Mittelständler können wir viel flexibler agieren als große Nutzfahrzeughersteller. Wir starten in der Region Passau mit dem geplanten Markthochlauf, wo dann alles zur Verfügung steht – vom Service bis zur Tankstelle. Der Plan steht.
Maier: In Passau-Sperrwies wird parallel dazu die erste Lkw-Wasserstofftankstelle gebaut. Ein weiterer Standort mit sehr hohem Anspruch auf ein erneuerbares Energiekonzept entsteht am neuen Autobahnkreuz bei Pocking.

Haben Sie sich an der Wasserstoff-Strategie mit den milliardenschweren Förderprogrammen der Bundesregierung beteiligt?
Maier: Wir sind dabei. Es war der Wunsch des Landkreises und des Verkehrsministers, dass der Landkreis Passau sich an einem der Programme beteiligt. Wir müssen nur sicherstellen, dass uns die damit verbundenen bürokratischen Zwänge nicht unseren Schwung nehmen. Jetzt entsteht eine Konzeptstudie im Landkreis Passau, in die wir unsere Projektideen von vorneherein einbringen können. Wir brauchen keine neue Studie für die Schublade.

Was wäre ein sinnvolles Thema?
Maier: Es geht um das Potenzial in der Region; zum Beispiel um Fahrprofile von Unternehmen im Güterverkehr und im Öffentlichen Personennahverkehr und um Punkte, wo grüner Wasserstoff zur Verfügung stehen kann.

Wollen Unternehmen überhaupt ihre Fuhrparks auf Wasserstoff umstellen?
Maier: Die Umstellung ist natürlich teuer – trotz der Fördermittel. Aber: Unternehmen sind gezwungen ihre CO2-Werte zu senken, auch in ihren Lieferketten. Das ist ein marktwirtschaftliches Instrument, das wir begrüßen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nannte kürzlich Wasserstoff den „Champagner“ unter den Treibstoffen, der nun zu Tafelwasser werden sollte. Ist das realistisch?
Maier: Es gibt Anwendungen, die nicht mit Batterie-elektrischen Lösungen zu erreichen sind. Das ist der Luftverkehr, Schiffsverkehr und der Schwerlastverkehr. Das sind Themen für Wasserstoff. Bei Pkw ist unserer Meinung nach die Messe gesungen. Die Politik hat der Batterie den Vorzug gegeben und hat nicht technologieoffen agiert, weshalb die großen deutschen Hersteller das Thema Wasserstoff bedauerlicherweise bisher nicht verfolgt haben.

Wie sehen die Kosten bei Wasserstoff aus?
Maier: Es gibt eine sogenannte TCO, total Cost of Ownership. Hier fließen sämtliche Fahrzeugkosten ein – von der Anschaffung über den CO2-Ausstoß bis zu Abschreibung, Maut und Treibstoffkosten. Wasserstoff dürfte sechs bis sieben Euro pro Kilo kosten.
Wasner: Wir haben die TCO bis 2030 hochgerechnet. Ungefähr 2024 könnten wir unter Umständen Parität zwischen Wasserstoff und Diesel erreichen.

Braucht es dann gar keine Förderungen?
Wasner. Doch. Darum wurde ja durch den Bundesverkehrsminister ein großes Programm aufgelegt, durch das 80 Prozent der Mehrkosten für ein Wasserstofffahrzeug gefördert werden. Wir sind lange über diesen TCO gesessen und haben alle Faktoren durchgerechnet. Wir sind davon ausgegangen, dass ein Wasserstoff-Lkw wie in der Schweiz Maut-befreit ist. Das hätte natürlich maximale Auswirkungen. Wenn die Politik aber schon 2024 die Maut für Wasserstoff-Lkw einführt, haben wir ein Problem. Auch die 80-Prozent-Förderung ist nur bis 2024 ausgelegt. Was kommt danach? Und: Für die Entwicklung des Fahrzeugs gibt es auch Förderungen, die sind aber eher hinderlich, weil diese auf Forschung und Entwicklung ausgerichtet sind. Wir bauen ausgereifte Systeme in ein vorhandenes Fahrzeug. Da muss ich nicht mehr viel forschen und entwickeln. Doch genau das wird am meisten gefördert.
Maier: Das stimmt. Es gibt genügend Erfahrungen. Jetzt muss man einfach mal machen.
Paul: Letztlich hat sich die Politik committet: Ab 1. August müssen Neuanschaffungen von Lkw oder Bussen in zum Beispiel kommunaler Anwendung klimaneutral sein. 2025 bekommen wir vermutlich die neue EU-Abgasnorm Euro 7, die den CO2-Ausstoß weiter reduziert. Das ist im Prinzip mit einem Diesel-Motor nicht mehr zu machen. Und 2030 kommt der nächste Stepp. Der Zeitdruck ist also da. Darum müssen wir jetzt anfangen mit der Umstellung.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Entwicklungen nicht von anderen Herstellern übernommen werden?
Paul: Genau das ist natürlich ein Thema. Ich habe das in den vielen Jahren, in denen ich im Geschäft bin, einige Male erlebt, dass wir Marktbereiter waren.
Wasner: Der Vorteil für uns ist aber, dass die ganze Mannschaft mitzieht, weil wir uns frühzeitig mit neuen Technologien beschäftigen. Das begeistert auch die Mitarbeiter, dass wir uns den Weg in die Zukunft ein Stück weit selbst bereiten und uns in neuen Technologien positionieren.
Maier: Es gibt ja noch gar keinen Ausbildungsberuf, der sich mit den neuen Antrieben beschäftigt. Darum ist es wichtig, dass die Firma Paul jetzt ihre eigenen Mitarbeiter ausbildet und wir uns insgesamt als Kompetenzzentrum sehen.

Kann die Politik etwas positiv begleiten oder reicht es, wenn sie nicht stört?
Maier: Innovationsfreude darf eben nicht durch Bürokratie und Paragrafen ausgebremst werden. Die Gefahr besteht manchmal.

Was könnte das Projekt gefährden?
Maier: Ein wichtiger Punkt: Es kann nicht sein, dass in einzelnen europäischen Ländern Diesel so günstig ist, dass es gar keinen Anreiz gibt, sich einen Wasserstoff-Lkw zu kaufen. Da sind Fördergelder sonst wirklich in den Sand gesetzt. Und es nutzt auch dem Klima nichts.

Was planen Sie am Autobahnkreuz bei Pocking?
Maier: Am Autobahnkreuz von A3 und A94 stehen etwa 300.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Die Firma MaierKorduletsch hat einen Teil gekauft, wir wollen dort einen Autohof, unter anderem mit Wasserstoff-Tankstellen, bauen. Auch ein Elektrolyseur soll dort entstehen. Vor kurzem gab es ein Gespräch bei der Stadt Pocking, um zusammen auch mit dem Landkreis Passau im Vorfeld ein Energiekonzept für den gesamten Standort dort zu entwickeln. Im besten Fall könnte ein energieneutraler Industriestandort entstehen, was Gegenstand der erwähnten Konzeptstudie und hoffentlich späteren Förderung ist.
Wasner: Wir wollen in der Region pionierhaft ein Stück weit die Energiewende vorantreiben. In Pocking werden wir uns mit einer modernen Werkstatt am Autohof beteiligen, wo genau auch die neuen Themen alternativer Antriebe mit abgedeckt werden. Also ein Autohof der Zukunft, sozusagen.


Josef Paul, Gesellschafter der Firma Paul.

 

 


Bernhard Wasner, Geschäftsführer Nutzfahrzeuge Paul

 

 

 


Alexander Maier, Seniorchef von MaierKorduletsch

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Regina Ehm-Klier

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Staatspreis für Paul-Azubi


Alle sind stolz auf auf Sven Laukemann (vorne): Joachim Sterr (v.l.), Ausbildungsleiter Paul Nutzfahrzeuge GmbH, Vater Bernd und Mutter Ingrid Laukemann vor einem Doppelkopf-Sonderfahrzeug auf dem Betriebsgelände der Paul Nutzfahrzeuge GmbH in Vilshofen-Albersdorf. −Fotos: VA

Vilshofen /Albersdorf

Neben den Sonderfahrzeugen steht auch die berufliche Ausbildung beim Vilshofener Fahrzeugbauspezialisten Paul Nutzfahrzeuge für Spitzenqualität. Speziell im Ausbildungsbereich „Karosserie- und Fahrzeugbau“ konnten in den vergangenen Jahren von den Auszubildenden regelmäßig Kammersiege, bayern- und bundesweite Spitzenergebnisse erzielt werden. Dieses Jahr darf sich Sven Laukemann (22) bereits vor Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse über eine ganz besondere Auszeichnung freuen.

„Aufgrund seiner herausragenden schulischen Leistungen in den dreieinhalb Ausbildungsjahren, vor allem aber auch wegen seines großen Engagements und vorbildlichen Verhaltens dürfen wir Herrn Laukemann den Staatspreis des Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst überreichen“, freut sich Schulleiterin Angela Saller mit dem Preisträger.Am Dienstag fand die Ehrung im Rahmen einer kleinen Feierstunde und im Beisein von Paul- Hauptgeschäftsführer Walter Pötzinger, Ausbildungsleiter Joachim Sterr sowie Marketingleiter Martin Bauer an der Hans-Glas Schule in Dingolfing statt.

„Wenn ich hier nicht so freundlich aufgenommen worden wäre und die abwechslungsreiche Arbeit bei Paul nicht so viel Spaß machen würde, hätte ich das sicherlich nicht so erfolgreich durchziehen können“, freut sich der 22-Jährige, den es nach dem Abitur „nur wegen der Ausbildung“ den weiten Weg aus seiner schwäbischen Heimat Vellberg bei Schwäbisch hall zu Paul nach Vilshofen gezogen hat. Die Lehrzeit konnte wegen seiner hervorragenden Leistungen auf zwei Jahre maximal verkürzt werden. Nach dem anvisierten Studium der Fahrzeugtechnik soll es später zurück in den elterlichen Betrieb in der Heimat gehen.

„Der Name Paul steht für Qualität am Nutzfahrzeug. Das ist nicht nur so daher gesagt, das wird bei uns gelebt. Die Auszeichnung unseres Auszubildenden ist ein weiterer Beleg dafür“, so Hauptgeschäftsführer Walter Pötzinger.
Auch Ausbildungsleiter Joachim Sterr ist stolz auf seinen Schützling, der trotz „anfänglicher Sprachbarriere“ alle Anforderungen hervorragend umsetzen konnte und seinen Azubi-Kollegen stets Vorbild war. − va

Auszeichnung in der Hans-Glas-Schule in Dingolfing: Landrat Werner Bumeder (v.l.), Ausbildungsleiter Joachim Sterr, Staatspreisträger Sven Laukemann und Schulleiterin Angela Saller.
Auszeichnung in der Hans-Glas-Schule in Dingolfing: Landrat Werner Bumeder (v.l.), Ausbildungsleiter Joachim Sterr, Staatspreisträger Sven Laukemann und Schulleiterin Angela Saller.

Quelle: pluspnp.de   —va

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Die Wurst für den guten Zweck


Ehrenamtswurst am laufenden Band produzieren Azubi Daniel Dichtl (links ) und sein Kollegen Matthias Scheibenzuber in der Metzgerei Braidt in Garham. −Foto: Metzgerei Braidt

 

Garham

„Erst, wenn man die Feuerwehr selbst braucht, sieht man, was die leistet“, stellt Franz Josef Braidt fest. Der Metzgermeister aus Garham hat deren Hilfe zwar noch nie in Anspruch nehmen müssen. Von seinem Wohnhaus aus, das in Sichtweite zum Feuerwehrgelände liegt, bekommt der 41-Jährige aber mit, wie viel und wie lange dort gearbeitet wird – und das unentgeltlich: „Sechseinhalbtausend Stunden pro Jahr, und das in einer kleinen Feuerwehr, wohlgemerkt in der Freizeit.“ Nach mehrstündigen nächtlichen Einsätzen müssten die Feuerwehrler trotzdem am nächsten Morgen wieder in die Arbeit. Braidt hat nun beschlossen, die freiwilligen Helfer zu unterstützen: mit der „Ehrenamtswurst“.

Pro Kilo verkaufter Wurst geht ein Euro an eine gemeinnützige Organisation – diese Idee hat Franz Josef Braidt von einer Marketing-Agentur. „Super“ findet er die Anregung, denn „ohne Ehrenamt läuft wenig oder gar nichts“. Vor allem die freiwilligen Helfer der örtlichen Feuerwehren, THW und auch das Rote Kreuz möchte der Garhamer Metzgermeister unterstützen, denn all diese leisteten schwere, auch gefährliche Arbeit. Gespendet werden soll in allen Orten mit Filialen der Metzgerei Braidt, reihum einmal im Jahr an je eine Hilfsorganisation.

In mehreren Testläufen hat Franz Josef Braidts Bruder Matthias am optimalen Rezept für die Garhamer Ehrenamtswurst getüftelt. Als Erste durften Kommandant Erwin Schöfberger und seine Garhamer Feuerwehrler die „Ehrenamtswurst“ probieren, eine „mittelgroße Aufschnittwurst“. Wie schmeckt die? „Sehr würzig, herzhaft, …“ sucht Franz-Josef Braidt nach Worten und sagt schließlich: „Die muss man probieren.“

Auch bei den Kunden komme die Ehrenamtswurst gut an, freut sich der Garhamer Metzgermeister: „Alle, die sie bisher probiert haben, waren begeistert.“ Nicht nur vom Geschmack, sondern auch von der Hilfsaktion: Die Leute würden ganz bewusst eher zur Ehrenamtswurst greifen anstatt zur bisherigen Lieblingssorte.

„Originell, sehr positiv“, lobt Georg Stelzer die Aktion, er ist als Kreisbrandmeister zuständig für den Bereich Passau Nord und damit auch für Garham. Er freut sich über die Anerkennung, zumal Lob sonst eher sparsam sei. Die Spenden würden in Ausrüstung, Ausbildung und Jugendarbeit investiert – und kämen damit wieder der Allgemeinheit zugute, so Georg Stelzer. − fga

Quelle: plus.pnp.de   —fga
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Alte Diesel-Bauhofautos werden elektrisch




Scheuer drückt aufs Tempo