Caritasverband wird Träger des Kindergartens


Die Trägerschaft über den Kindergarten „St. Nikolaus“ in Garham geht mit geschlossenem Einverständnis des Marktgemeinderates Hofkirchen ab 2023 auf den Diözesan-Caritasverband Passau über. −Foto: Brunner

 

Garham

Die Trägerschaft für den katholischen Kindergarten „St. Nikolaus“ in Garham will der Ortscaritasverein nicht länger übernehmen, weil er sich auf ehrenamtlicher Basis dazu nicht mehr in der Lage sieht. Ab Januar 2023 soll die Verantwortung über die Einrichtung daher an den Caritasverband für die Diözese Passau übertragen werden. Der Marktgemeinderat Hofkirchen nahm davon Kenntnis und stimmte dem Ansinnen geschlossen zu. „Davon profitiert der Kindergarten, letztendlich auch die Kinder“, betonte Bürgermeister Josef Kufner.

Die Details der entsprechenden Vereinbarung gab Kufner gegenüber seinen Kollegen im Gemeinderat bekannt. Darin sind als Eckpunkte die Übernahme und Erweiterung der Erstausstattung an Mobiliar, Spiel- und Beschäftigungsmaterial sowie der Versicherung hierzu enthalten. Die Zuständigkeit der Kommune für Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen oder bauliche Veränderungen bleibt ab einer Baulast von über 5000 Euro bestehen.
Festgelegt ist ebenso das Sicherstellen der Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder durch den Einsatz von ausreichendem und qualifiziertem Personal zu dessen Arbeitsbedingungen. Die Beteiligung der Kommune bewegt sich im Wesentlichen wie bisher bei 60 Prozent der Kosten, die restlichen 40 Prozent entfallen auf den Träger. Obligatorisch sind weiterhin die Vorlage eines Haushaltsplans und einer Jahresrechnung sowie die Mitwirkung im Kindergartenausschuss.

„Die Mitgliederversammlung des Ortscaritasvereins hat den Wechsel bereits beschlossen“, informierte der Bürgermeister. Als einen wesentlichen Vorteil erachtete er die Tatsache, dass die Diözese einen entsprechenden Personal-Pool vorhalten kann für Ausfälle. Ansonsten drohe eine Betreuungslücke, meinte Kufner. Ein weiteres Plus in seinen Augen: „Wir haben einen Ansprechpartner vor Ort.“

In den Sitzungsunterlagen heißt es, dass der Diözesan-Caritasverband im Bereich der Trägerschaften eine ebenso kompetente und zuverlässige wie personell hinreichend ausgestattete Vereinigung sei. Dank des gemeindeübergreifenden Wirkens eines solchen Dachverbandes könnten Personalwünsche – beispielsweise Umsetzungen oder Änderungen der Arbeitszeit – besser erfüllt werden. Der Wechsel der Trägerschaft stelle damit eine zeit-, sach- und kindgerechte Lösungsvariante dar, die im Rahmen einer gemeindlichen Trägerschaft nicht adäquat geleistet werden könnte.

Kritik zu der Vorgehensweise kam von einem Zuhörer während der Sitzung im Rathaussaal. Max Seider, selbst Mitglied des Ortscaritasvereins Garham, kreidete den Verantwortlichen an, im Hinblick auf die Übertragung der Verantwortung für den Kindergarten „St. Nikolaus“ keine Alternativen geprüft zu haben – etwa in Form einer Ausschreibung. Seiner Überzeugung nach wären gegebenenfalls auch Institutionen wie die Arbeiterwohlfahrt an der Trägerschaft über die Einrichtung interessiert. Seider erklärte, dass sich seines Wissens beispielsweise alle Kindergärten in der benachbarten Stadt Vilshofen jeweils in kommunaler Trägerschaft befinden. Warum also habe man für Garham alternativlos den Caritas-Diözesanverband Passau gewählt, fragte der Bürger in die Runde. Der Bürgermeister ging auf den Vorwurf nicht näher ein.  —Bernhard Brunner

 

Quelle: plus.pnp.de — Bernhard Brunner

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