Bürgermeister Kufner in Quarantäne


Josef Kufner

 

Hofkirchen

Ein ungewohntes Bild hat sich am Donnerstagabend im Sitzungssaal des Rathauses geboten: Am Platz von Bürgermeisters Josef Kufner saß Stellvertreter Alois Wenninger (CSU). Marktoberhaupt zu Beginn der Tagung des Bau- und Umweltausschusses entschuldigte. „Der erste Bürgermeister ist in Quarantäne und kann die Sitzung heute nicht leiten“, erläuterte Alois Wenninger und kündigte an, dass Josef Kufner wohl auch bei der Marktratssitzung am kommenden Dienstag fehlen wird.

Corona hat im Bau- und Umweltausschuss noch für ein weiteres Problem gesorgt: Auch Josef Leizinger (CSU), der im Normalfall Alois Wenninger vertritt und somit für ihn hätte einspringen müssen, ist ebenfalls in Quarantäne. Deshalb waren nur sechs von sieben Gremiumsmitgliedern anwesend. Beschlussfähig war man trotzdem. Alle – auch die drei Zuhörer – behielten während der Sitzung die Masken auf.

Die Tagesordnung mit vier privaten Bauanträgen war in knapp einer halben Stunde abgearbeitet. Diskussionsbedarf gab es nur zum Anbau einer Eingangsüberdachung an der Raiffeisenstraße in Garham. Die direkte Nachbarin – sie war bei der Sitzung zugegen – kritisierte, dass die Sache nicht so gemacht worden sei, wie zwischen Kreisbaumeister und Bauherrn abgesprochen. Dadurch dringe nach wie vor Wasser in den Keller des unbewohnten Hauses aus den 1950er-Jahren. Alois Wenninger empfahl der Frau, die Sache mit dem Nachbarn zu klären. Die beanstandeten Säulen würden entfernt, versicherte er. Der Ausschuss bewilligte den Bauantrag bei zwei Gegenstimmen. Der Vorschlag von Stefan Greiler (SPD), die Angelegenheit nochmals zu vertagen, fand kein Gehör.

Einstimmig befürwortete das Gremium die Sanierung eines ehemaligen Bauernhauses in Henhart. Dort wird ein Betriebsleiterwohnhaus in ein Anwesen für allgemeine Wohnzwecke umgewandelt. Nicole Bauer vom Bauamt erachtete den Antrag als „unkritisch“. Aus Sicht Alois Wenningers sei er „zielführend“. Ähnlich lobend äußerte er sich zur Erweiterung eines Stalls in Entweg: Dort ist ein Neubau für Milchvieh geplant. „Anbinde-Haltung ist nicht mehr zeitgemäß, in Sachen Tierwohl ist das eine Verbesserung“, merkte der zweite Bürgermeister, selbst Landwirt, an. Dem stimmten alle zu.

Ebenfalls ohne Widerspruch ging das Vorhaben eines Biogasanlagenbetreiber durch, der eine Rückhalte-Einrichtung für den sogenannten Havariefall schaffen will. Sollten nach einer Störung Stoffe austreten, müssten sie durch eine Mauer oder einen Erdwall am Eindringen in vorbeifließende Gewässer gehindert werden, wie gesetzliche Auflagen fordern. In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt habe man sich auf einen Erdwalls verständigt. Der Plan sei damit rechtskräftig, der Antragsteller kann nun auch eine dritte Grube bauen und den dabei anfallenden Erdaushub gleich für den Wall verwenden.  —Bernhard Brunner

 

 

Quelle: pluspnp.de  –Bernhard Brunner

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