Vor ein paar Tagen haben Hofkirchens Markträte eine Rundfahrt durch die Gemeinde unternommen. Ziel war unter anderem eine Straße zwischen den Dörfern Grubhof und Untergschaid, gelegen in einem Waldstück. Als die Lokalpolitiker am Straßenrand ausstiegen, wurde ihnen fast ein wenig mulmig: Vor ihnen tat sich eine steile Böschung auf. Über Jahrzehnte standen hier Bäume. Doch der Eigentümer des Waldes hat sie jetzt entfernt, da sie vom Borkenkäfer befallen waren, wie es hieß. Wer früher von der Fahrbahn abkam, landete in den Bäumen. Neuerdings besteht die Gefahr, dass Fahrzeuge weit nach unten fallen, im schlimmsten Fall schwer verunglücken.
Eine Bürgerin hat die Gemeinde auf die veränderten Begebenheiten aufmerksam gemacht. Sie empfahl Leitplanken. Als die Lokalpolitiker dann vor der Böschung standen, gaben sie der Bürgerin Recht. „Da geht’s steil runter. Wenn es im Winter glatt ist, und ein Autofahrer verliert die Kontrolle, dann hat er keine Chance“, sagte Markträtin Gabriele Stocker. „Keine Chance“, wiederholte Bürgermeister Willi Wagenpfeil.
Plötzlich stand der Grundstückseigentümer vor den Lokalpolitikern. Man hatte vereinbart, sich zu treffen. Der Waldbauer steht Leitplanken eher skeptisch gegenüber. Sie stünden ihm im Weg, wenn er künftig Fall- oder Schnittholz aus dem verbliebenen Wald abtransportieren will. Und von anderen Seiten anrücken, sei auch schwierig: Wegen komplizierter Eigentumsverhältnisse. Am Ende müsse er zum Holztransportieren gar „mit dem Hubschrauber reinfliegen“, sagte der Waldbauer.
Vielleicht sind mobile Leitplanken eine Lösung, hieß es seitens der Lokalpolitiker. Sie sind der festen Überzeugung, dass etwas getan werden muss. „Wir sind für die öffentliche Sicherheit verantwortlich“, sagte Bürgermeister Wagenpfeil. Marktrat Alois Wenninger betonte: „Man stelle sich vor, im Winter fällt ein Autofahrer runter. Der ist tot. Am Ende müssen wir uns den Vorwurf gefallen lassen: Obwohl wir uns ein Bild vor Ort gemacht haben, haben wir nichts getan.“ − mm