Fallrückzieher wird Klaus Fischer nicht trainieren. „Wer soll das den Kindern auch zeigen?“, erklärt der 69-jährige Ex-Bundesligaprofi. Das Passspiel sei viel wichtiger für die Grundausbildung. Und speziell trainiert hat er seine Lieblingsdisziplin früher auch nicht. „Das war Zufall, dass das so gekommen ist“, erzählt er auf der Pressekonferenz im Gasthaus Moser in Windorf. Gerd Müller zum Beispiel habe keine Fallrückziehertore geschossen und sei trotzdem der erfolgreichste Torjäger der Bundesliga. Aber: „Dass ich die schöneren Tore geschossen habe, behaupte ich schon.“
So klingt das, wenn Klaus Fischer über Fußball redet. Seine Leidenschaft sieht man in seinen Augen. Diese Leidenschaft möchte er weitergeben. Kinder ab sechs Jahren dürfen sich zur Klaus-Fischer-Fußballschule anmelden. „Windeln wechseln kann ich nicht“, scherzte Klaus Fischer. An Pfingsten 2020, vom 2. bis 5. Juni, kommt er zum zweiten Mal nach Garham.
2019 waren 43 Kinder dabei. Und auch einige Rentner: „Einige ältere Fans haben bei den Trainingseinheiten zugeschaut“, erzählt Josef Weber, 2. Vorsitzender des SV Garham. Jürgen Hubral, Schriftführer und Jugendtrainer, hatte gemeinsam mit Jugendtrainer Ernst Wallner die Idee, die Fußballschule nach Garham zu holen. Letztes Jahr habe alles „perfekt funktioniert“, freut sich Klaus Fischer. Gemeinsam mit den Ex-Profis Frank Schulz, Karlheinz Meininger und Martin Schneider sowie seinem Manager Karl Wenzl tourt er mit seiner Fußballschule durch ganz Deutschland. Geboren wurde Fischer in Lindberg im Landkreis Regen, den Bayerwald-Boten lässt er sich noch immer nach Gelsenkirchen schicken.
Nachdem er bei der Pressekonferenz über Kopfballtechniken, und Passspiel referiert hat, schaut er zu den sieben Kindern am Nebentisch und sagt lächelnd: „Buam, habt’s zugehört?“
Momentan ist Klaus Fischer verletzt. Bei einem Spiel der Schalker Traditionsmannschaft hat er sich im August eine Sehne in der Schulter gerissen. Halbes Jahr Pause. Bis Pfingsten ist er aber wieder fit. –Bastian Mühling