Hofkirchen|07.06.2019|18:10 Uhr
Eine Brücke, zwei Meinungen
Eine Brücke über die Autobahn A 3 zwischen den Ortschaften Kapfham und Gsteinöd (Markt Hofkirchen) bekam 2016 Leitplanken, damit kein Fahrzeug runterfällt. Das gehe zu Lasten der Fußgänger, kritisieren Einheimische. −Foto: Maier
Vor Jahren wurde gesetzlich festgelegt, dass Autobahnbrücken verstärkt mit Leitplanken versehen werden müssen. Der Gesetzgeber will so um jeden Preis verhindern, dass Fahrzeuge von der Brücke fallen. Klingt sinnvoll, ist aber auch mit Problemen verbunden. Das zeigt ein Beispiel aus dem Markt Hofkirchen.
Dort gibt es eine Brücke über die A 3, die die Dörfer Gsteinöd und Kapfham verbindet. Seit jeher hat die Brücke neben der Fahrbahn Gehwege. Und, am äußeren Rand, Geländer.
Diese waren nach Inkrafttreten des Gesetzes nicht mehr ausreichend. Also wurden 2016 am Fahrbahnrand Planken installiert. Nicht nur auf, sondern auch einige Meter vor und nach der Brücke. Mit den Planken konnte die Gefahr, dass ein Fahrzeug auf die Autobahn fällt, deutlich gesenkt werden.
Der Weg ist von Fußgängern zwar nicht hoch frequentiert, doch die, die ihn benutzen, fühlen sich nun unsicherer als vorher: Wer früher über die Brücke ging, konnte von der Straße auf den Gehweg wechseln. Und umgekehrt. Das geht jetzt nicht mehr so leicht, weil Straße und Gehweg durch die Planken getrennt sind. Neben der Brücke hat man die Alternative: Entweder man zwängt sich hinter die Planke. Oder man geht auf der Fahrbahn.
Der Streit ist längst politisch geworden. Selbst Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat sich schon damit befasst.