Die Erinnerung wachhalten


An der kleinen Gedenkfeier nahmen teil: VdK-Kreisvorsitzender Willi Wagenpfeil, Oberstleutnant da. R. Alois Kreipl, Landrat Raimund Kneidinger, Hofkirchens 3. Bürgermeister Georg Stelzer, 1. Bürgermeister Josef Kufner und 2. Bürgermeister Alois Wenninger. −Foto: Rücker

 

Hofkirchen.

Landauf landab wurden die öffentlichen Gedenkfeiern anlässlich des Volkstrauertages abgesagt. Menschenansammlungen sollten angesichts der Corona-Pandemie vermieden werden. Was aber nicht heißt, dass das Gedenken ausfiel. In den Gemeinden erfolgte die Zeremonie im kleinsten Kreis.

So handhabte es auch der Landkreis Passau, der jährlich zusammen mit dem VdK-Kreisverband Vilshofen eine zentrale Gedenkfeier am Soldatenfriedhof in Leithen bei Hofkirchen durchführt. Am Nachmittag kamen Landrat Raimund Kneidinger, VdK-Kreisvorsitzender Willi Wagenpfeil, Oberstleutnant d. R. Alois Kreipl vom Kreisverbindungskommando und die drei Hofkirchener Bürgermeister Josef Kufner, Alois Wenninger und Georg Stelzer zusammen. Zuvor hatten Pfarrer Josef Weiß und der Bürgermeister von Untergriesbach, Hermann Duschl, an den 24-jährigen Josef Kronawitter gedacht, der 2010 in Afghanistan getötet worden war.

Kneidinger sagte in einer kurzen Ansprache, dass es notwendig sei, die Erinnerung wachzuhalten. „Erinnerung und Gedenken sind bewusste Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“ Er forderte die Menschen dazu auf, sich mit ganzem Herzen für Frieden und Freiheit einzusetzen. „Nie wieder Gewalt und Krieg!“, dafür stehe jedes Kreuz auf dem Soldatenfriedhof. Kneidinger: „Wir verneigen uns in Trauer.“

 

Quelle: pluspnp.de   —−hr

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Förderanträge in der Nachspielzeit


Zur Erneuerung des Ballfangzauns bekommt der SV Hofkirchen einen Zuschuss von der Marktgemeinde, auch weitere Projekte werden aus verschiedenen Töpfen gefördert. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen.

Gleichsam nach Abpfiff der regulären Spielzeit, – um im Bild des Vereinsgeschehens beim SV Hofkirchen zu bleiben – hat die Funktionärsriege im Rathaus um Zuschüsse für verschiedene Maßnahmen angefragt. Obwohl die Vorgehensweise etwas befremdlich wirkte, unter anderem aber mit „Defiziten und Versäumnissen der vorherigen Vereinsführung“ begründet worden war, sagte der Marktgemeinderat jeweils einstimmig Ja zu den Anträgen. Bürgermeister Josef Kufner sah darin ein deutliches Zeichen, dass die Entscheidungsträger der Kommune zu den Vereinen stehen.

„Das ist ein eindeutiges Signal an den SV Hofkirchen“, betonte Kufner nach den Abstimmungen. Konkret ging es um einen Zuschuss für zwei Beregnungsanlagen für die beiden Sportplätze – mit Kosten von 42402,72 Euro, wozu zwei Vergleichsangebote eingereicht worden waren. Die Notwendigkeit wurde mit dem Fehlen eines Platzwartes begründet, weshalb die Schläuche zum Rasensprengen immer mehrmals am Tag auf dem Gelände umhergezogen werden müssten. Dadurch sei keine effektive Beregnung möglich, zudem würden zu viel Wasser und Strom vergeudet.

Die Finanzierung der von der Firma Zillinger ausgeführten Maßnahme wurde wie folgt aufgedröselt: 25 Prozent solle die Marktgemeinde Hofkirchen bezahlen und 55 Prozent der Bayerische Landessportverband übernehmen, während der SV Hofkirchen die verbleibenden 20 Prozent – rund 14175 Euro – trage. Gemäß Beschluss des Marktgemeinderates bekommt der Verein im Haushaltsjahr 2021 einen Betrag von 10600,68 Euro.

Darüber hinaus hat der SV Hofkirchen zahlreiche Rechnungen und Belege aus den Jahren 2015 bis 2018 für verschiedene Beschaffungen im Rathaus eingereicht, wie es hieß. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 65527,11 Euro. Basierend auf der gemeindlichen Zuschussrichtlinie erhalten Vereine für den Kauf von Geräten einen Zuschuss von 20 Prozent ab einer Einkaufssumme von 250 Euro. Bürgermeister Kufner informierte die Ratsmitglieder über die Prüfung der betreffenden Belege durch die Verwaltung – mit dem Ergebnis, dass ein Gesamtbetrag von 22296,63 Euro als grundsätzlich förderfähig gilt. Der kommunale Zuschuss dazu beläuft sich auf 4459,33 Euro. Die Auszahlung im Haushaltsjahr 2021 wurde an der Zusicherung des Vereins festgemacht, Zuschüsse künftig rechtzeitig und entsprechend den Richtlinien zu beantragen.

Keine Diskussion gab es ebenso bei der Frage nach Zuschüssen zur Erneuerung des Ballfangzaunes am alten Sportplatz des SV Hofkirchen an der Staatsstraße. Wie der Bürgermeister vortrug, ist die bestehende Anlage bereits über 40 Jahre alt. Die Befestigungsstangen und der Zaun seien verrostet, der Maschendraht weise schon große Löcher auf. Der Kostenvoranschlag rangiert bei rund 11000 Euro. Die Aufteilung soll analog zur Finanzierung der Beregnungsanlagen erfolgen. Auch hierzu kam ein einmütiges Ja seitens des Marktgemeinderates – bezogen auf einen Baukostenzuschuss von rund 2750 Euro mit Auszahlung nach Vorlage der tatsächlichen Rechnungen, frühestens jedoch im Haushaltsjahr 2021.   —Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —−Bernhard Brunner

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Neues Rathaus-Umfeld


Über die weitgehende Fertigstellung des neugestalteten Rathaus-Umfeldes freut sich Hofkirchens Bürgermeister Josef Kufner. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen.

Wer genau hinschaut auf die neuen Grünflächen am Rathaus-Vorplatz, der sieht das erste zarte Grün des neu angesäten Rasens sprießen. Bis auf wenige kleine Restarbeiten ist die rund 600000 Euro teure Maßnahme nach einer Bauzeit von knapp sechs Monaten abgeschlossen. Bürgermeister Josef Kufner zeigt sich zufrieden und dankbar zugleich. „Ich habe den Stab übergeben bekommen und die Ausführung realisieren dürfen“, macht er deutlich.

Obwohl die Schlussrechnung für das im Frühjahr mit dem Abbruch eines baufällig gewordenen und durch den Markt angekauftes Einfamilienhaus an der Garhamer Straße gestartete Projekt noch nicht vorliegt, geht Kufner davon aus, dass der vorgegebene Kostenrahmen – wie bereits das skizzierte Zeitfenster – eingehalten worden ist. Auch der Förderbescheid der Regierung von Niederbayern, die Zuschussmittel aus dem Topf der Städtebauförderung zugesichert hat, lässt bislang auf sich warten, wie der Bürgermeister gelassen erklärt.

Besonders am Abend wirkt das neugestaltete Umfeld des Rathauses attraktiv. Die LED-Laternen mit jeweils einem kegelähnlichen zentralen Leuchtkörper, der auf der Spitze steht und zusätzlich von drei obenliegenden Elementen angestrahlt wird, sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Zusätzlich gibt es in den Boden eingelassene Lampen, die die neu gepflanzten Bäume anstrahlen. Zum gemütlichen Aufenthalt animieren sollen zusätzlich zwei Bänke, die zwar schon geliefert sind, aber witterungsbedingt erst im Frühjahr aufgestellt werden.

Ebenso wie für die Trafo-Kästen der Deutschen Telekom – der Schaltschrank an der Einmündung der Rathausstraße wird noch verschwinden – ist eine Einhausung der Mülltonnen vorgesehen. Auch Stellplätze für Fahrräder werden im Eingangsbereich des Rathauses noch installiert. Bereits platziert ist ein unübersehbares blaues Hinweisschild auf die seit 1976 bestehende Gemeindepartnerschaft mit Hofkirchen an der Trattnach im Hausruckviertel in Oberösterreich.

Üppig sprießt der Rasen bereits rund um die Stellflächen des Personal-Parkplatzes hinter dem neuen Anbau an das Rathaus, der überwiegend den Sitzungssaal beherbergt. Von dort gibt es eine fußläufige Verbindung zum Marktplatz. Mit einem Kunststoff-Poller wird verhindert, dass Autofahrer den breiten Gehweg von der Garhamer Straße zum Rathaus-Vorplatz nutzen, der im vorderen Bereich nur provisorisch asphaltiert ist. Hier soll es noch eine schönere Gestaltung geben.

Bei aller Freude über die weitgehende Fertigstellung des Rathaus-Platzes gibt es schon Grund zum Ärgern über Flurschäden, die Unbekannte angerichtet haben. So hat ein Autofahrer offensichtlich beim Wenden auf der Garhamer Straße bis in das frisch angelegte Grün ausgeholt und darin tiefe Reifenspuren hinterlassen. Hinzu kommen Fußabdrücke neben dem Gehweg zwischen Garhamer Straße und Rathaus-Vorplatz, die der Bürgermeister mit einem ungläubigen Kopfschütteln quittiert. „So etwas ist einfach unvorstellbar“, kommentiert Kufner das Fehlverhalten.   —Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —− Bernhard Brunner

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Maskenpflicht im Gemeinderat Hofkirchen


Als kleine Aufmerksamkeit überreichte Bürgermeister Josef Kufner (l.) seinem Amtsvorgänger Willi Wagenpfeil, treuer Zuhörer bei den Marktgemeinderatssitzungen in Hofkirchen, eine spezielle FFP2-Corona-Schutzmaske mit aufgedrucktem Marktwappen. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen.

Auf Nummer sicher geht der Marktgemeinderat angesichts der Covid-19-Pandemie. Bei der öffentlichen Sitzung am Dienstagabend trugen alle Gemeinderäte und die knapp ein Dutzend Zuhörer ausnahmslos Mund-Nasen-Masken. Spezielle Exemplare nach FFP2-Standard mit aufgedruckten Marktwappen auf schwarzem Stoff hat Bürgermeister Josef Kufner (CSU) für das Gremium anfertigen lassen – als „kleine Aufmerksamkeit“, wie er meinte. Eines davon überreichte er seinem Amtsvorgänger Willi Wagenpfeil (SPD) im neuen Sitzungssaal des Rathauses.

Eingangs hatte Kufner auf die verschärften Corona-Regeln der Bundes- und der Bayerischen Staatsregierung verwiesen und damit die Pflicht begründet, ab sofort während der gesamten Sitzung Masken zu tragen. Bisher war es lediglich beim Zugang in den Saal zum jeweiligen Stuhl erforderlich gewesen, Mund und Nase zu bedecken. Am Platz durfte die Maske abgenommen werden.

Nach Ausbruch der Pandemie im Frühjahr hatte das Gremium bis zum Beginn der neuen Amtsperiode aus Sicherheitsgründen nur noch als verkleinerter Ferienausschuss im Rathaus getagt, danach als Plenum im Saal des Gasthauses Reischer am Marktplatz. Der Saal steht allerdings wegen Umbauarbeiten nicht mehr zur Verfügung. Man fand eine Lösung im neuen Sitzungssaal: Man änderte die Sitzordnung und baute Plexiglasscheiben ein.

Die Hofkirchen-Masken werden auch allen Rathaus-Mitarbeitern und dem gemeindlichen Bauhof zur Verfügung gestellt. Der ehemalige Bürgermeister Wagenpfeil – von die Überreichung eines Exemplars sichtlich überrascht – tauschte seine mitgebrachte private Einweg-Maske sofort gegen die Version mit dem Marktwappen und eingearbeitetem Filter. Auch die Mehrheit der Gemeinderäte wechselte sofort auf die originell gestalteten FFP2-Ausführungen. Trotz der Maske war jeder Redner gut zu verstehen.

Das war aber noch nicht alles rund ums Thema Corona. Der Bürgermeister informierte, dass alle Veranstaltungen anlässlich des Volkstrauertages am Sonntag im Bereich der Marktgemeinde abgesagt worden sind. Es gebe lediglich Kranzniederlegungen offizieller Delegationen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Betroffen davon ist auch das alljährlich vom Landkreis Passau ausgerichtete traditionelle Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt am Ehrenfriedhof in Leithen, wo Landrat Raimund Kneidinger einen Kranz niederlegen wird.

Coronabedingt finden in diesem Jahr auch keine Bürgerversammlungen statt. Der Rechenschaftsbericht 2020 wird ausgehängt und digital zur Verfügung gestellt. Die markantesten Daten führte Kufner in der Sitzung an. Demnach steigt die Einwohnerzahl Hofkirchens stetig. Sie liegt mit Stand 1. November 2020 bei 3810 Bürgern mit Erstwohnsitz. Mit 63 Bauanträgen seien im laufenden Jahr so viele gestellt worden wie im Schnitt seit 2015 nicht mehr, dazu auch zunehmend Bauvoranfragen.

Bürgermeister Kufner machte auf hohe Investitionen in den Nachwuchs – sprich in die Kindergärten und Schulen – aufmerksam. „Wir waren positiv überrascht“, bekundete er mit Blick auf die Gewerbesteuer-Einnahmen, mit denen man nach den gegenwärtigen Hochrechnungen nur knapp am bisherigen Höchstwert von 2018 vorbeischramme. Die Übersicht im Rechenschaftsbericht weist auf dieser Position eine Summe von 2,7 Millionen Euro aus. Der Rekordwert lag bei 2,71 Millionen Euro. Die Umlagekraft Hofkirchens – sie bemisst sich nach den Steuereinnahmen der Gemeinde und aus 80 Prozent der staatlichen Schlüsselzuweisungen auf Basis der Vorjahresergebnisse – hat sich in den zurückliegenden fünf Jahren auf jetzt über 4,5 Millionen Euro verdoppelt.

Trotz der Corona-Krise zog der Bürgermeister ein erfreuliches Fazit. „Der Markt Hofkirchen ist weiter wirtschaftlich stabil.“ Nach wie vor habe die Kommune keine Schulden. „Und das soll auch so bleiben“, sagte Kufner. Nicht ohne Stolz nannte er die Summe der Investitionen im laufenden Jahr, nämlich 2,9 Millionen Euro. Kufner, seit 1. Mai im Amt, zeigte sich zufrieden: „Wir sind gewerblich gut aufgestellt.“ Kufner deutete an, dass Betriebe zwar unter den Covid-19-Folgen zu leiden haben, es jedoch auch Unternehmen gibt, die einen Nutzen daraus ziehen könnten.   —Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —− Bernhard Brunner

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Goldschmiede Hofkirchen: „Sohn, bitte übernehmen!“


Sie sehen sich als starkes Team, da sie sich ideal ergänzen. Tobias Leeb-Schmidt (39) ist nun offiziell Nachfolger von Reinhold Schmidt (71), hier zusammen mit Edeltraud Leeb (63). −Foto: Rücker

 

Hofkirchen.

Wenn Reinhold Schmidt und sein Adoptivsohn Tobias Leeb in ihrer rückwärtigen Werkstatt leidenschaftlich mit hunderten Hammerschlägen Gold bearbeiten, vergessen sie die Welt um sich herum. Zum Glück kümmert sich die „Perle“ im Haus, Mutter und Partnerin Edeltraud Leeb, um das Management und den Verkauf in dem kleinen Laden in der Marktstraße in Hofkirchen. 1989 haben sie ihn eröffnet. „Zwei Jahre gebe ich Dir“, hatte sich ein Bekannter seinerzeit pessimistisch geäußert. Die Goldschmiede hat sich gehalten bis auf den heutigen Tag.

Die Arbeit der beiden Goldschmiede ist so anerkannt, dass Tobias Leeb weiterhin eine Zukunft in der Branche sieht. Er hat Goldschmied gelernt und jetzt seinen Meisterbrief gemacht. „Das war für mich Anlass zu sagen: Sohn, bitte übernehmen“, sagt Reinhold Schmidt.
Zusammen haben sie sich in der Region einen guten Namen gemacht. Es hat sich herumgesprochen, dass in Hofkirchen exzellente Unikate angefertigt werden. Denn auf Laufkundschaft kann man in so einem kleinen Ort wenig hoffen. Vitrinen in drei Restaurants machen die Kunden neugierig. Diese werden dann nicht selten zu Stammkunden, berichtet das Trio. „Wir sind Goldschmiede für jeden Geldbeutel“, lautet die Devise des neuen Chefs Tobias Leeb. „Jetzt habe ich mehr Zeit für mein Hobby“, sagt der Seniorchef – Modellflugzeuge. − hr

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− hr

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Schleiferlturniere beenden die Saison

 

Hofkirchen.

Mit den traditionellen Schleiferlturnieren für Groß und Klein hat der TC Hofkirchen eine spielfreudige Saison 2020 abgeschlossen. Bei den Hofkirchner Schleiferlturnieren wird auf Zeit gespielt, wer innerhalb von 10 Minuten vorne liegt, bekommt als Preis ein „Schleiferl“ an seinen Tennisschläger gebunden. Derjenige mit den meisten Schleiferl darf sich Schleiferlkönig oder -königin nennen. Am Turniertag starteten die Kleinsten von sieben bis zwölf Jahren und spielten in Doppeln um die begehrten Bänder. Zur Stärkung für die nachfolgende Siegerehrung gab es Schnitzel und Pommes. Jeder Teilnehmer durfte sich über eine Dose neue Tennisbälle freuen. Anschließend spielten die die Erwachsenen nach demselben Prinzip um die Titel. 17 Spieler fanden sich bei doch ganz passablem Tenniswetter auf der Anlage ein. Bei den Spielen ging es natürlich hauptsächlich um den Spaß am Tennis, daher waren viele lustige und auch kuriose Ballwechsel zu bestaunen. Turnierleiter Fabian Lösl führte souverän durch das Turnier und verteilte fleißig Schleiferl. Auf dem Treppchen ganz oben stand Kathrin Leeb als Schleiferlkönigin 2020, gefolgt von Manuela Dippl, Walter Wimmer und dem Vereinsvorsitzenden Michael Heudecker. − va/Foto: VA

 

Quelle: pluspnp.de   —− va

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Drei Kugelakazien für den Kindergarten

Hofkirchen.

Der Umbau der Kita „Sancta Maria“ in Hofkirchen ist geschafft. Da aber während der Sanierung einige Bäume weichen mussten, sponserte der Kindergartenförderverein drei Kugelakazien. Gemeinsam mit der Kindergartenleitung griffen einige Vereinsmitglieder zu Schaufel und Spaten und pflanzten diese auf dem Kindergartengelände ein, so dass die Kindergartenkinder in den nächsten Jahren auch wieder natürliche Schattenplätzchen finden. Die ebenfalls angeschafften Maltafeln finden bereits großen Anklang. Da die Corona-Pandemie weiter ihre Kreise zieht, hat sich die Vorstandschaft des Kindergartenfördervereins dazu entschlossen, die für heuer anstehende Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen auf das nächste Jahr zu verschieben. Auf dem Bild v.l. 2.Vorstand Helmut Klamant mit Sohn, Vorsitzende Evi Datzmann, Brigitte Engl-Müller mit Sohn Niklas, Anita Luger, Kindergartenleiterin Anja Voggenreiter, Erwin Drofa und Michaela Schmid. − va/Foto: Schmid

 

Quelle: pluspnp.de   —− va

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Franz Kargl verlässt nach 30 Jahren die Fa. Troiber

 

Hofkirchen.

Ein halbes Leben verbrachte Franz Kargl an fünf Tagen die Woche in seinem Büro bei der Firma Troiber in Hofkirchen. Er war zuständig für den Einkauf von Frischfisch sowie von Obst und Gemüse und entwickelte sich innerhalb der 30 Jahre zu einer Koryphäe seines Fachs. Jeder Wunsch der Köche konnte erfüllt werden, ob Schwertfisch, Hai oder exotische Frucht. Als er in die Firma kam, baute er die Frischfischsparte auf und war somit ab Tag 1 dafür zuständig. „Auf Franz war immer zu 100% Verlass“, würdigt Firmengründer Xaver Troiber den Einsatz des langjährigen Mitarbeiters. Kargl war maßgeblich an der Entwicklung zum führenden Frischfischfachhändler Ostbayerns beteiligt. Im Bild v.l. : Constantin und Maximilian Troiber, Franz Kargl und Regina Troiber. − va

 

Quelle: pluspnp.de   —− va

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Der Countdown vor dem Rathaus läuft


Vor der Fertigstellung steht der Rathaus-Vorplatz in Hofkirchen, wo in der kommenden Woche die Begrünungs- und Elektroarbeiten beginnen werden. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen.

Die Tiefbauarbeiten am Rathaus-Vorplatz sind nach den Worten von Bürgermeister Josef Kufner in der Marktratssitzung am Dienstagabend abgeschlossen. Ab der kommenden Woche gehe es mit den abschließenden Begrünungs- und Elektroarbeiten weiter, fügte er als Information hinzu.
Bauangelegenheiten waren der Themenschwerpunkt in der Zusammenkunft der Ratsmitglieder im neuen Sitzungssaal des Rathaus-Anbaus, dessen Umfeld gerade neu gestaltet wird. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.

So schickte das Gremium die Änderung des Flächennutzungsplans Hofkirchen im Zusammenhang mit dem Gewerbegebiet Boher zusammen mit den Unterlagen zur Aufstellung des entsprechenden Bebauungs- und Grünordnungsplans geschlossen in die nächste Runde der öffentlichen Auslegung, wobei sowohl die betroffenen Fachstellen als auch die Bürger nochmals die Möglichkeit geboten bekommen, Stellungnahmen abzugeben.
Einigkeit bestand auch bei der Änderung des Bebauungs- und Grünordnungsplans für das Gewerbegebiet Garham, wo es um die Ausweisung einer Ausgleichsfläche geht. Dort sei ursprünglich eine sogenannte Extensiv-Wiese mit Sickermulde für diesen Zweck vorgesehen gewesen, so der Bürgermeister, der ergänzend anmerkte, dass auf diese Fläche derzeit jedoch nicht zugegriffen werden könne. „Daher soll an geeigneter Stelle eine externe Ausgleichsfläche festgesetzt und die Fläche innerhalb des Bebauungsplans als private Grünfläche festgesetzt werden“, erklärte Kufner den Ratsmitgliedern.

An die Verwaltung ging der Auftrag, das notwendige Verfahren gemäß Baugesetzbuch durchzuführen. Mit der Ausarbeitung des Deckblatts für die Änderung der Bauleitplanung wurde das Planungsbüro „G2S“ mit Sitz in Deggendorf beauftragt.
Keine Bedenken geäußert wurden in der Runde zu privaten Bauanträgen und Bauvoranfragen, die teilweise bereits mit dem Landratsamt Passau in Details abgestimmt worden waren. Die Machbarkeit von zwei Varianten – die Erweiterung eines bestehenden Wohnhauses auf zwei Wohneinheiten in Neuderting im Bereich der bestehenden Ortsabrundungssatzung oder den Neubau eines Einfamilienhauses außerhalb des Geltungsbereichs dieser Satzung – lässt ein Ehepaar derzeit prüfen.

Der erste Bürgermeister machte darauf aufmerksam, dass die Genehmigung von Alternative zwei aufwändiger sein könne. Auf Bezugsfälle verwies Kufner im Zusammenhang mit einer geringfügigen Baugrenzen-Überschreitung im Verlauf der Errichtung einer Terrassenüberdachung am Wittelsbacherring in Hofkirchen. Statt zulässiger drei Quadratmeter werden in diesem Fall vier mehr überbaut.   —Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —− Bernhard Brunner

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Wechsel bei den Bürgermeistern


Die ausgeschiedenen Bürgermeister: (v.l.) Willi Wagenpfeil, Hofkirchen, mit Karl Obermeier, Vorsitzendem der TG Bayerisches Donautal und Klosterwinkel, Fritz Pflugbeil, Haarbach, Hans Jäger, Moos, und Gastgeber und Vilshofens Bürgermeister Florian Gams.

 


Die neuen Bürgermeister: (v.l.) Alexander Zacher, Moos, mit TG-Vorsitzendem Karl Obermeier, Franz Gerleigner, Haarbach, Josef Kufner, Hofkirchen, sowie dem Gastgeber und Vilshofener Bürgermeister Florian Gams. −Fotos: Stadt Vilshofen

 

 

Vilshofen / Hofkirchen.

Kürzlich trafen sich die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden der Tourismusgemeinschaft Bayerisches Donautal und Klosterwinkel e.V. in Vilshofen zum Gedankenaustausch. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war dabei die Verabschiedung der aus den Amt ausgeschiedenen Bürgermeister. Es sind: Willi Wagenpfeil (Hofkirchen), Fritz Pflugbeil (Haarbach) und Hans Jäger (Moos). Vorsitzender Karl Obermeier bedankte sich für die freundschaftliche und engagierte Zusammenarbeit in den letzten Jahren, und überreichte Geschenkkörbe mit regionalen Produkten. Darauffolgend wurden die im Frühjahr neu ins Amt gewählten Bürgermeister Josef Kufner (Hofkirchen), Franz Gerleigner (Haarbach) und Alexander Zacher (Moos) im Gremium begrüßt. Der Geschäftsführer der TG Bayerisches Donautal und Klosterwinkel präsentierte kurz die Aktivitäten und Tätigkeiten der vergangenen Jahre, um allen Beteiligten eine Übersicht zu ermöglichen.

Neue Broschüre geplant 

Für 2021 wird die Auflage einer Broschüre „Kirchen im Bayerischen Donautal und Klosterwinkel“ ins Auge gefasst. Franz Gerleigner, Bürgermeister von Haarbach, wurde zum Kassenprüfer gewählt – als Nachfolger von Fritz Pflugbeil, der als Folge seines Ausscheidens als Bürgermeister nicht weiter dieses Amt ausüben kann. Man war sich einig, weiter gemeinsam aktiv für die Erlebnisregion Bayerisches Donautal und Klosterwinkel tätig zu sein, um die Touristik weiter zu entwickeln. Die Jahreshauptversammlung wird im Dezember dieses Jahres in Fürstenzell stattfinden.− va

 

Quelle: pluspnp.de   —− va/Fotos: Stadt Vilshofen

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1000 Euro Spende für die Grundschule

Garham

Mit einem Spendenscheck in Höhe von 1000 Euro hat die Volksbank-Raiffeisenbank Vilshofen eG die Grundschule Garham überrascht. Prokurist Florian Geier (l.) überreichte Schulleiterin Astrid Pritz (2.v.r.) sowie den Elternbeiratsvorsitzenden Anriett Kufner (r.) und Silvia Loher (2.v.l) einen Spendenscheck in Höhe von 1000 Euro.
Die Vertreterinnen der Grundschule Garham freuten sich sehr über diese finanzielle Unterstützung. „Die Spende werden wir für die neuen Spielgeräte und Sitzgelegenheiten verwenden. Da werden sich die Schülerinnen und Schüler sehr freuen“, erzählte die Schulleiterin. „Solche sinnvollen Anschaffungen für die Kinder unterstützen wir gerne“, versicherte Florian Geier. − va/Foto: VA

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− va/F.: VA

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Garhamer Logomaske für die Schulanfänger

 

Garham

Traditionell wird den Garhamer Schulanfängern immer ein kleines Geschenk überreicht, wenn sich für sie zum ersten Mal die Schultür öffnet. Da im neuen Schuljahr das Coronaproblem nach wie vor im Raum steht, fasste man vor den Sommerferien den Entschluss, Sinnvolles und Schulspezifisches zu verbinden. So beauftragte Schulleiterin Astrid Pritz Elternbeirätin Daniela Nothaft (hinten l.), neue Masken mit dem Garhamer Schullogo zu nähen. Diese sponserte hierzu einen Baumwollstoff in exakt dem gleichen Blau wie die Schul-T-Shirts. Nach dem Zuschnitt gingen die Stoffteile an eine Vilshofener Firma. Hier wurde das Garhamer Schullogo aufgebracht. Anschließend lief bei Daniela Nothaft die Nähmaschine auf Hochtouren, damit alle Erstklässler rechtzeitig ihre Mund-Nasen-Maske bekommen können. Liebevoll in kleine Tüten verpackt mit Pflegeanleitung wurden die Masken am ersten Schultag verteilt. Schulleiterin Astrid Pritz findet, dass diese Masken ebenso wie die Schul-T-Shirts „ein Wir-Gefühl unter den Kindern vermitteln und ihre Zugehörigkeit zur Garhamer Grundschule optisch ansprechend zur Geltung bringen“. Da die Maske die Schulkinder noch über einen längeren Zeitraum begleiten wird, überlegt die Schulfamilie bereits, ob auch die anderen Klassen noch eine Garhamer Logomaske erhalten sollen. − va/F.: VA

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− va/F.: VA

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Schatzkiste spendet 1500 Euro an Lebenshilfe


Bei der Spendenscheckübergabe von links: Josef Kufner, 1. Bürgermeister von Hofkirchen, Jana Kaltenborn, Leiterin des Wohnhauses, Anneliese Schreiber und Gaby Asselberghs vom Schatzkiste-Team, Thomas Hofbrückl, Geschäftsführer der Lebenshilfe Passau. −Foto: VA

 

Hofkirchen

„Wohnen heißt zuhause sein“. Für die meisten nicht behinderten Menschen ist eigenständiges Wohnen eine Selbstverständlichkeit. Wer selbständig wohnt, kann selber über sein Leben entscheiden. Auch Menschen mit Behinderung wollen dies für sich verwirklichen. Sie finden bei der Lebenshilfe Passau ein differenziertes Wohnangebot in mehreren Wohneinrichtungen. Pädagogische und pflegerische Fachkräfte gewährleisten im Alltag und in der Freizeit individuelle Unterstützung.

Die Schatzkiste Hofkirchen hat für das Wohnhaus der Lebenshilfe in Vilshofen 1500 Euro gespendet. Damit kann beispielsweise verwirklicht werden, dass die Bewohner in einem Kunstseminar Bilder für noch freie Wände im Wohnhaus gestalten.

Die Schatzkiste Hofkirchen ist ein kleiner ständiger Flohmarkt, dessen Einnahmen zu 100 Prozent in soziale Projekte in der Region fließen. Die Arbeit leisten Ehrenamtliche, die Gemeinde unterstützt das Projekt durch die Übernahme der laufenden Kosten.

Die Schatzkiste Hofkirchen ist ein kleiner ständiger Flohmarkt. Sie befindet sich in der Garhamer Str. 4 in Hofkirchen und ist dienstags von 10 bis12 Uhr, freitags von 16 bis 18 Uhr und jeden 1. Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr geöffnet, außer an Feiertagen.− va

 

Quelle: pluspnp.de   —− va

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Die „Umeinander-G’roasten“


Diese traumhafte Aussicht aufs Donautal genießt Familie Greiler – (v.l.) Lukas, Stefan, Bennet, Lillian und Mareike – daheim jeden Tag. −F.: Gabriel

 

Hofkirchen

Die Aussicht ist umwerfend. Von der Terrasse schweift der Blick über den Hanggarten, Wiesen, Maisfeld und Wald bis hinunter an die Donau, die im Abendlicht golden leuchtet. „Meine Herrn! Solche Plätze gibt’s nicht viele“, stellt Mareike Greiler beeindruckt fest, als sie dieses Panorama zum ersten Mal sieht. 17 Jahre ist es her, dass sie (40) und ihr Mann Stefan (44) zufällig den kleinen Dreiseithof am höchsten Punkt des Hofkirchner Ortsteils Leithen entdeckt haben. Er stand zum Verkauf. Das Paar überlegte nicht lange, schlug zu und renovierte das Sacherl, um es dann erstmal zu vermieten: Stefan Greilers Job als Fluglehrer bei der Luftwaffe brachte Einsätze fern von Hofkirchen bis in die USA mit sich. Vor vier Jahren kam er schließlich mit der Familie zurück in seine Heimat, um zu bleiben. Außer es kommt doch noch anders.

Das Thema Fliegen hat Stefan Greiler von klein auf begleitet: „Ich bin in Albersdorf aufgewachsen. Dort haben wir ständig Flugzeuge starten und landen sehen“, erzählt er. In Osterhofen besucht er die Realschule, in Passau macht er den FOS-Abschluss. Ursprünglich mit dem Ziel, in Regensburg Maschinenbau zu studieren.

Der Wehrdienst eröffnet eine neue Option: die Ausbildung zum Kampfpiloten. „Ein Job, von dem die Jugend träumt“, sagt Stefan Greiler heute. „Ich wusste, das Auswahlverfahren ist schwer. Aber ich hab’s einfach probiert.“ Mit Erfolg: Greiler darf in Bayreuth den Dienst antreten. Die Zeit ist hart: „Ich war überall und nirgends zuhause, ständig gefordert. Das war irrsinnig, ein psychischer und körperlicher Test“, erzählt der heute 44-Jährige. „Aber damals, mit Anfang 20, war das genau das Richtige für mich.“

Stefan Greilers weitere Stützpunkte: Fürstenfeldbruck, Texas – und Wittmund in Ostfriesland. Der Ort, in dem seine Frau Mareike aufgewachsen ist. In einer Kneipe lernen sich die beiden kennen – „er war der erste Mann, den ich angesprochen habe“, erinnert sie sich. Nach dem Abitur geht die Ostfriesin nach Regensburg, macht eine Ausbildung zur Logopädin und studiert Sprachtherapie. Nach einigen Jahren Fernbeziehung kehrt Mareike zurück an die Küste, zu Stefan. Der bekommt 2005 das Angebot, als Fluglehrer in den USA zu arbeiten, und geht mit seiner Frau nach Übersee.

Insgesamt zehn Jahre, mit Zwischenstationen in Deutschland, verbringen die Greilers in Amerika. Dort sind auch ihre Kinder Bennet (10), Lukas (6) und Lillian (4) geboren. „Es war eine tolle Zeit, unter Obama und selbst unter Bush“, sagt Mareike Greiler. Auch wenn sie und ihr Mann mit der Trump-Politik hadern: „Die Zeit in den USA hat uns geprägt“, stellt Mareike fest. Greilers haben die Dienstleistungs-Mentalität der Amerikaner schätzen gelernt, sei es in Sachen Öffnungszeiten der Geschäfte oder Kinderbetreuung. Andererseits: „Die Rente ist nicht sicher, es gibt keine gesetzliche Krankenversicherung, die Hochschulausbildung der Kinder kostet ein Vermögen“, zählt Mareike Greiler auf. Und: „Die Familientreffen fehlen.“

2017 läuft Stefan Greilers Vertrag mit der Bundeswehr aus. Er kehrt mit seiner Familie zurück in die niederbayerische Heimat, in das Haus mit dem grandiosen Ausblick. Und mit Großeltern in der Nähe, die gern mal den Nachwuchs übernehmen.

Nach dem „behüteten Leben“ bei der Bundeswehr habe er beruflich eine neue Herausforderung gesucht, erzählt Greiler, und sich als Berufspilot selbständig gemacht. Bald entdeckt er für sich eine Nische im Flugbetrieb: die Ausbildung für Notfälle bei Zivilflügen. Unter seinen Schülern ist vom Anfänger bis zum alten Hasen alles vertreten. „Ich gehe sehr gern mit Menschen um“, sagt der Fluglehrer. „Es ist schön und spannend, die Schüler kennenzulernen, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihre Erfolge zu sehen.“

Albersdorf, Ostfriesland, USA, dazu all die Touren als Fluglehrer durch Süddeutschland, nach Tschechien, Kroatien, Italien, „wohin der Sprit halt reicht“: Als „Zuagroaster“ würde sich Stefan Greiler nicht bezeichnen: „Ich bin eher ein Umeinander-G’roaster.“

Mareike Greiler indes hat sich zuhause eine Praxis eingerichtet. Die studierte Logopädin ist auf Sprachtherapie bei Autismus und Mehrfachbehinderung spezialisiert. Inzwischen bildet sie selbst aus und gibt ihr Know-How an Logopäden, Pädagogen und Eltern weiter.

Ausgelöst hat diesen Berufswunsch Mareikes USA-Aufenthalt als Au-Pair nach dem Abitur: „In meiner Gastfamilie gab es ein Kind, das nicht sprechen konnte“, erzählt sie. Jemandem, der nicht sprechen kann, die Möglichkeit zum Kommunizieren zu geben, „ist der beste Job der Welt“, findet sie. „Ich selbst spreche sehr gern.“

Wie geht es der Ostfriesin mit dem bairischen Dialekt? „Sie ist Sprachtherapeutin“, merkt ihr Mann an. Bairisch zu verstehen sei kein Problem, bestätigt Mareike Greiler: „Ich kann mich nur an zwei, drei Mal erinnern, dass ich ein Wort nicht verstanden habe.“ Bairisch zu sprechen hat sie einmal probiert – um vom Schwager zu hören: „Das wird nix“. Seither hat sie den Dialekt sein lassen.

Für Hobbys und Ehrenamt bleibt den berufstätigen Eltern nicht viel Zeit. Dennoch: „Mich als Bürger einzubringen, gehört zu meinem Grundverständnis“, sagt Stefan Greiler. Er war Kandidat für die Marktratswahl, hat sich im Elternbeirat engagiert. Auch Mareike Greiler erklärt, sie stehe für letzteres Amt zur Verfügung. „Aber ich will dann auch was bewegen.“ Das Laufen hat das Paar aufgegeben, „seit wir auf dem Berg wohnen“, sagt Mareike Greiler. Dafür seien sie beide seit der Jugend begeisterte Motorradfahrer: „Wir genießen vor allem die Touren in den Bayerischen Wald.“

Ihr Mann, nicht nur ausgebildeter Kampfpilot und Fluglehrer, sondern auch gelernter Schlosser, tüftelt und bastelt zudem gerne. Stefan Greiler hat die alte Scheune des Sacherls abgerissen und wieder aufgebaut, hier schraubt und schweißt er nun nach Herzenslust an den Motorrädern herum. Dabei kann er durch große Fenster den Blick aufs Donautal genießen.

„Wir wollten nie in eine Großstadt“, sagt Mareike Greiler: „Uns gefällt die Ländlichkeit und dass die Leute einander kennen.“ Sie mag den „urigen, beschaulichen Dorfkern“. Schule, Kindergarten, die Autobahn ebenso in der Nähe wie der Bayerische Wald: „Wir haben hier alles, was wir brauchen.“

Die Greilers sind angekommen in Hofkirchen. Trotzdem: Die Zukunft halten sie sich offen. „Wir sind ja hier nicht festgewachsen“, stellt Stefan Greiler fest. Ihren Kindern wollen er und seine Frau mit auf den Weg geben: „Die Welt ist euer Spielplatz.“

Quelle: pluspnp.de   —Friederike Gabriel

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Verstärkung für den Bauhof: Mehr Personal und neuer Wagen


Neu aufgestellt ist die Mannschaft des Hofkirchener Bauhofs um dessen Leiter Roland Roßberger (links): Markus Penn, Dominik Unertl, Alois Gotzler, Josef Feilmeier, Alois Rudolf, Peter Binder und Thomas Kämpf (von links). −Foto: Franz X. Eder

 

Hofkirchen

Gut 32 Quadratkilometer groß ist die Fläche der Marktgemeinde Hofkirchen. In den drei Gemarkungen Hilgartsberg, Hofkirchen und Garham mit den insgesamt 57 Gemeindeteilen ergeben sich für den gemeindlichen Bauhof zahlreiche Aufgaben. Dazu zählt die Pflege der Grün- und Sportanlagen, der Winterdienst, der Unterhalt von Spielplätzen, Reinigungsarbeiten, das Gebäudemanagement und Instandhaltung der Gemeindehäuser, Projektaufgaben sowie Verkehrsleitmaßnahmen und Absperrungen.

Nachdem Mitte des Jahres der stellvertretende Bauhofleiter Franz Riederer nach fast 25 Jahren im Dienst der Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet wurde, musste die Nachbesetzung geregelt werden. Die Stelle wurde öffentlich ausgeschrieben und im Rathaus war man positiv überrascht über die Zahl der qualifizierten Bewerbungen. Bürgermeister Josef Kufner und das Marktratsgremium fassten den Beschluss, dass die Fachkompetenz der Bewerber sogar zwei Neueinstellungen rechtfertigen würde.Auf dieser Grundlage wurde Markus Penn als erfahrener Mitarbeiter zum Stellvertreter des Bauhofleiters Roland Roßberger befördert. Neu eingestellt wurde Dominik Unertl. Als gelernter Elektriker für Anlagentechnik soll er nach der allgemeinen Anlernzeit im Bauhof künftig auch als Stellvertreter für Thomas Kämpf, Fachkraft für Abwassertechnik, fungieren. Komplettiert wird das Team dieser Tage durch Josef Feilmeier. Der gelernte und erfahrene Zimmerer wird nach Auskunft des Bauhofleiters vorwiegend im Bereich Garham eingesetzt und „beerbt“ Franz Riederer, der, wenn auch schon im Ruhestand, nach guter kollegialer Bauhofmanier sein Wissen zusammen mit dem Kollegen Alois Gotzler an Josef Feilmeier weitergeben will.

„So verstärkt ist der Bauhof für die Zukunft ausgerichtet“, betont 1. Bürgermeister Josef Kufner und begrüßte gleich zu Beginn des Arbeitstages zusammen mit Bauhofmitarbeiter und Marktrat Peter Binder die Neuankömmlinge.

Bei der Gelegenheit wurde auch das neue Arbeitsgerät, ein Opel-Pritschenwagen, besichtigt und in Betrieb genommen. Es handelt sich hierbei um eine notwendige Ersatzbeschaffung, da das bislang genutzte Fahrzeug in die Jahre gekommen war. Auch hierzu erteilte das Marktratsgremium in der jüngsten Vergangenheit sein Einverständnis.

Da im Herbst die Sichtverhältnisse schwieriger werden und damit der Sicherheitsaspekt wieder verstärkt in den Vordergrund rückt, hat der Markt Hofkirchen zudem in neue Straßenschilder investiert. Aktuell werden alte, ausgeblichene oder unansehnlich gewordene Verkehrs-, Straßen- oder Ortsschilder durch den Bauhof erneuert. „Diese Maßnahme soll neben dem Sicherheitsgedanken auch das Gesamterscheinungsbild unserer Gemeinde weiter verbessern“, stellte Bürgermeister Josef Kufner fest.   —Franz X. Eder

Quelle: pluspnp.de   —Franz X. Eder

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Die Kunst des Stromspeicherns


Franz-Josef Feilmeier sitzt auf den Autobatterien, die zu einem größeren Speicher zusammengebaut werden. −Foto: VA

 

Künzing

Vilshofen. Das Bürgerforum Vilshofen setzt sich schon lange für die Energiewende ein und hat sich deshalb auf die Suche nach innovativen Anbietern vor Ort gemacht. Fündig ist sie in Künzing geworden, wo die Firma Fenecon 2020 einen neuen Produktionsstandort eröffnet hat.

Weit über 10000 Speichersysteme von Fenecon entlasten bereits das Energienetz und tragen dazu bei, dass Privathaushalte, Gewerbetreibende und Großindustrie deutlich Stromkosten sparen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bürgerforums über den Besuch. Geschäftsführer Franz-Josef Feilmeier holte 2011 seinen ersten Stromspeicher von China nach Niederbayern. Sein Ziel der 100-prozentigen Energiewende ist geblieben, die Speicher und das Unternehmen haben sich deutlich weiterentwickelt. Fenecon erstellt seit neun Jahren Stromspeichersysteme. Die Firma liefert Komplettsysteme, bestehend aus Batterie, individuell passendem Wechselrichter und dem vielfach ausgezeichneten Energiemenagement-System FEMS, berichtet das Bürgerforum.

In seinem Vortrag erläuterte Franz Feilmeier den Besuchern anschaulich die hohen Anforderungen, die die Heimspeicher für Privatleute, Gewerbespeicher für mittelständische Unternehmen oder Großspeicher für Industrie und Energieversorger erfüllen müssen. Für ihr neues Werk in Künzing hatten die Tüftler bei Fenecon die Idee, die Batterien von Elektroautos zu nutzen. Diese müssen regelmäßig be- und entladen werden damit sie bei Bedarf von den Autofirmen in den Fahrzeugen gewechselt werden können. Die Batterien werden in Containern zusammengefasst und liefern Energie im Multi-MWh-Bereich. Die Regelung dieser komplexen Systeme ist bisher einzigartig und so gewann diese Speicherarchitektur in diesem Jahr die weltweit wichtigste Auszeichnung für Stromspeichersysteme, den ees Award.

Franz-Josef Feilmeier beantwortete ausführlich die Fragen der Besucher, die mit den Gedanken spielen, sich für den „Hausgebrauch“ so einen Speicher anzuschaffen. Eines zeigte der Besuch ganz deutlich: Es fehlt weder am Wissen, noch an der technischen Umsetzbarkeit der Energiewende vor Ort – das einzige was fehlt, ist der politische Wille. Das Bürgerforum fordert deshalb von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier und Verkehrsminister Andreas Scheuer „endlich ihre verantwortungslose Blockadehaltung aufzugeben“. Angesichts des rasch fortschreitenden Klimawandels brauche man dringend den schnellen Umstieg zu erneuerbaren Energien. − va

Quelle: pluspnp.de   —−va

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Die Bauinnung wächst


Sprachen unter anderem über die Tarifverhandlungen in der Bauindustrie: (v.l.) Georg Hofer, Christian Pöschl, Kreishandwerksmeister Siegfried Piske, Max Baar, Obermeister Rudolf Georg Haller, Geschäftsführer Thomas Schosser und Vorstandsmitglied Günther Lagleder. −Foto: Bau-Innung Unterer Bay. Wald

 

Fresyung / Hofkirchen

Der Obermeister der Bau-Innung Unterer Bayerischer Wald Rudolf Georg Haller begrüßte die Innungsmitglieder in diesem Jahr zu einer Innungsversammlung „light“. Aufgrund der aktuellen Situation wurde auf eine umfangreiche Tagesordnung verzichtet. Der Obermeister informierte stattdessen über die Tarifverhandlungen des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt.

Nach drei Verhandlungsrunden konnte laut Haller immer noch keine Einigung erzielt werden, weshalb es zu einem Schlichtungsverfahren kam. Das Ergebnis der schwierigen Verhandlungen: 2,1 Prozent Lohnerhöhung ab Januar 2021, 500 Euro „Corona-Prämie“. 0,5 Prozent Zuschlag ab Oktober 2020.

Der Obermeister freute sich über die fünf Neumitglieder der Bauinnung Unterer Bayerischer Wald, zu der die Landkreise Freyung-Grafenau und Passau sowie die Stadt Passau gehören. Neu mit dabei sind Georg Hofer aus Kößlarn, die Karl Bachl GmbH & Co. KG aus Freyung, HK Montagebau GmbH aus Röhrnbach, die Armin Schuster GmbH aus Hofkirchen und Christian Pöschl aus Jandelsbrunn.

Rudolf Georg Haller und der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Passau Thomas Schosser führten im Rahmen der Jahreshauptversammlung Ehrungen durch. Es ging um ausgeschiedene Mitglieder des Gesellenprüfungsausschusses der Maurer. Geehrt wurde Max Baar, der seit 1992 im Ausschuss der Maurer und seit 2000 im Ausschuss für Hochbaufacharbeiter tätig war. Er war auch viele Jahre Vorsitzender des Prüfungsausschusses. Außerdem wurde Walter Donaubauer geehrt, der seit 1995 im Ausschuss der Maurer und ebenfalls seit 2000 im Ausschuss für Hochbaufacharbeiter war. − pnp

Quelle: pluspnp.de   —−bp

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Weg frei für Zusatz-Personal


Die Kindertageseinrichtung Hofkirchen soll nach dem Willen des Marktrates bei der Finanzierung pädagogischer Zusatzkräfte für behinderte Kinder zum Zug kommen. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen

Die Förderung behinderter und benachteiligter Kinder in der Kindertageseinrichtung Hofkirchen ist dem Marktrat ein Anliegen. Bester Beweis: die einmütige Zustimmung, pädagogische Zusatzkräfte im aktuellen Kindergartenjahr zu fördern. Ein entsprechender Antrag war vom Caritas-Diözesanverband gekommen.

Konkret geht es um insgesamt sieben Kinder. Damit erfülle die Kita die Voraussetzungen nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG).

„Das sollten wir auch in Zukunft aufrechterhalten und investieren“, legte Bürgermeister Josef Kufner seinen Ratskollegen ans Herz, die diese Auffassung uneingeschränkt und ohne Diskussion teilten. Für die Hofkirchener Einrichtung geht es um zusätzliche pädagogische Fachkräfte mit insgesamt 48 Wochenstunden und einem geplanten Arbeitgeber-Brutto in Höhe von rund 69500 Euro. Ziel sei ebenso, dass wie bisher zusätzliche Kosten auch über das BayKiBiG finanziert werden.

Die Personalkosten für die Zusatzkraft werden zu 80 Prozent kindbezogen nach dem BayKiBiG durch Staat und Kommune je zur Hälfte finanziert, die verbleibenden 20 Prozent über den Defizitausgleich. Mit den Zusatzkräften lassen sich die pädagogischen Rahmenbedingungen in der Kita Hofkirchen verbessern und somit der Personaleinsatz pro Kind nochmals steigern, wie die Entscheidungsträger im Laufe der Sitzung erfuhren. − bp

Quelle: pluspnp.de   —−bp

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Kufner mahnt Bauherren

 

Hofkirchen

Der Tagesordnungspunkt „Bauanträge und Bauvoranfragen“ in der jüngsten Sitzung des Marktrats hat nach Ansicht von Bürgermeister Josef Kufner (CSU) das komplette Spektrum an Vorgehensweisen von Bauherren offengelegt: vom ehrlichen Antragsteller, der die Vorgaben einhält, bis hin zum dreisten Bürger, der sich danach erkundigt hat, ob die Zufahrt zu seinem Einfamilienhaus mit einer Asphaltdecke befestigt werden darf – es gab ein klares Nein. Trotzdem wurde die Fläche asphaltiert. Kufner beharrte auf der Einhaltung der von ihm aufgezeigten „Drei-Punkte-Regel“: „Zuerst fragen, dann planen, und dann so bauen, wie man plant.“

Kufner stellte mit Bedauern fest, es mache zunehmend Schule, „dass vorher gebaut und dann beantragt wird“. Auslöser für die mahnenden Worte war ein Tekturantrag auf nachträgliche Genehmigung von gleich vier Abweichungen von der Ortsabrundungssatzung „Leithen II“ beim Neubau eines Einfamilienhauses. „Das sind Grundlagen, an die es sich zu halten gilt“, mahnte Kufner. Alle Räte pflichteten ihm bei.

Im Beisein des Bauherrn ging es zunächst um eine nicht im Plan enthaltene Stützmauer auf dem Grundstück und den Wegfall einer ursprünglich vorgesehenen Stützmauer zur Hangsicherung an der Grenze zum Nachbargrundstück. Die Anlieger hatten signalisiert, über das Ja zu der anfangs geplanten Stützmauer hinaus keine Zustimmung zu weiteren Änderungen mehr zu erteilen. Christian Pauli (SPD) bestand auf den Bau der im Bauplan verankerten Stützmauer und kritisierte, dass auf mündliche Zusagen offenbar kein Verlass mehr sei.

Der Antragsteller warf während der Sitzung ein, sein Architekt habe festgestellt, dass aus statischen Gründen keine Mauer mehr nötig sei. Zwischenzeitlich hat der Bauherr Erosionsschutzmatten errichten lassen. Josef Kufner bestätigte nach Rücksprache mit dem Landratsamt Passau, dass die jetzige bauliche Ausführung dem technischen Standard entspreche, sie allerdings erfolgt sei, ohne Inhalt des Bauplans zu sein. Kufner: „Es gibt einen Plan und es gibt eine Abweichung vom Plan.“

Es kam zu einem Hin und Her zwischen Markträten und dem Bauherrn. Er argumentierte damit, dass sich die nunmehr realisierte Lösung „so schön entwickelt“ habe und gerade auch für Bienen vorteilhafter sei. Christian Pauli befürchtet, dass durch den Wegfall der Stützmauer nun der Nachbar gezwungen sei, auf seine Kosten den Hang zum Einfamilienhaus des Antragstellers zu sichern. Mit 9:6 Stimmen sanktionierte das Gremium die Arbeiten.

Mit 12:3 Stimmen befürwortete der Marktgemeinderat nachträglich die Errichtung eines Balkongeländers anstelle der geplanten straßenseitigen Sichtschutzwand im Obergeschoss des Anwesens.

Ihren Kollegen sprach Markträtin Katrin Wagenpfeil (SPD) aus der Seele, als sie angesichts von Streitpunkt drei – der Asphaltierung der Grundstückzufahrt – betonte: „Irgendwann ist mal der Punkt erreicht, wo es genug ist.“ Entgegen den Richtlinien in der Ortsabrundungssatzung „Leithen II“, nach denen ausschließlich durchlässige Beläge zulässig sind und die Oberflächenversiegelung auf ein Mindestmaß zu beschränken ist, ließ derselbe Antragsteller eine Fläche von rund 130 m² asphaltieren. Es sei hinlänglich bekannt, dass das nicht erlaubt sei, warf Petra Söldner (SPD) ein.

Wesentlich drastischer fasste Peter Binder (SPD) die Situation in Worte: „Wir sitzen umsonst alle vier Wochen hier herinnen, wenn jeder tut, was er will.“ In der Versiegelung der Einfahrt sah er einen Widerspruch zur vorangegangenen Argumentation des Antragstellers in Sachen Insektenfreundlichkeit durch Verzicht auf den Bau einer Stützmauer. Nicht überzeugen konnte der Bauherr das Gremium mit seinem Hinweis auf ein Fahrtrecht für einen Landwirt, der nur über seine Hauszufahrt zu dessen Acker gelangen könne, die somit entsprechend befestigt sein müsste. Auch eine Ausspülung des Weges bei Starkregen mit Eindringen von Wasser in seinen Keller sei zu befürchten, so der Antragsteller.

„In der Vorgehensweise sind gravierende Fehler passiert“, konterte der Bürgermeister und ließ über diesen Punkt des Tekturantrags abstimmen – mit deutlichem Signal an den Bauherrn. Einstimmig votierte der Gemeinderat gegen die Asphaltierung der Hauszufahrt. Keine Bedenken gab es gegen den nachträglich beantragten Einbau einer Sauna in einer Nische des Einfamilienhauses.

Vertagt wurde mit einmütigem Beschluss auf Antrag des 2. Bürgermeisters Alois Wenninger (CSU) ein Bauantrag auf Neubau eines Doppelhaus-Bungalows mit Garagen an der Pfarrer-Klinger-Straße in Garham. „Auch hier ist die Stützmauer bereits da“, hatte Josef Kufner zuvor angemerkt. Wenninger machte darauf aufmerksam, dass ein Teil der Nachbarn nicht unterschrieben habe und meldete Bedenken an, zumal auch die Unterschrift des Planers zu der Abweichung von der Bauleitplanung fehle. Es solle abgewartet werden, bis die Unterlagen zu dem Vorhaben vollständig seien, hieß es.   —Bernhard Brunner

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Vom Nektar bis ins Honigglas


Ein großer Augenblick für die Teilnehmer am Ferienprogramm: Imker Ludwig Ortner zeigte den Kindern Honigwaben. −Foto: Stelzer

 

Hofkirchen

Ein Ferienprogramm der besonderen, ja süßen Art hat in diesem Sommer viele interessierte Kinder zum Bienenhaus des 3. Bürgermeisters Georg Stelzer geführt. Dort erfuhren die jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen viele Dinge über die so fleißigen und wichtigen Insekten – vor allem deren Rolle bei der Blütenbestäubung.

Unter anderem lernten die Kinder, dass es außer den Arbeiterinnen im Bienenvolk noch eine Königin und Drohnen gibt, die männlichen Bienen. Die Aufgaben sind bei den Bienen genau verteilt, wie Georg Stelzer und sein Imker-Kollege Ludwig Ortner erklärten. Demnach sammelten einige Bienen Nektar, andere Wasser und wieder andere kümmerten sich um die kleinen Bienen oder bewachten den Bienenstock. Aber nur die Arbeiterinnen und die Königin überlebten jeweils den Winter, betonten die beiden Experten. „Die Drohnen, die keinen Stachel besitzen, werden rausgeschmissen“, wurde erklärt.

Aufgezeigt wurde von den Imkern auch, wie wichtig Bienen für die Gärten und Obstbäume sind. „Denn beim Sammeln von Nektar bestäuben sie alle Blüten“, informierte Georg Stelzer. Ohne Bienen werde es also kaum noch Obst geben. Außerdem stellen die Bienen Honig her, den die Imker ernten, schleudern und abfüllen. Anschließend durfte jeder Teilnehmer frischen Honig mit Wabe probieren.

Lustig und spannend zugleich war es für die Kinder, die Schutzkleidung der Imker anzuprobieren, bevor sie sich nah an einen Bienenstock heranwagen durften. Die Krönung des Ausflugs zu den Imkern: Jeder Bub und jedes Mädchen bekam als süße Erinnerung an die Exkursion ein kleines Glas mit Honig geschenkt. Zum Schluss gab es für alle kleine Brote mit Honig.− bp

 

Quelle: pluspnp.de   —bp

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Vor und im Rathaus der Marktgemeinde tut sich was


Kurz vor der Fertigstellung steht der Rathausvorplatz in Hofkirchen, wo während der Sitzung am Dienstagabend auch bereits Autos parkten.

 

Hofkirchen

Neues hat es vor und zu Beginn der Marktgemeinderatssitzung – sowohl im Umfeld des Rathauses als auch im Sitzungssaal – zu sehen gegeben. Der umgestaltete Vorplatz mit Grünanlage, für die im Frühjahr ein Gebäude abgebrochen worden ist, steht kurz vor der Bauabnahme, wie Bürgermeister Josef Kufner (CSU) berichtete. Zeit- und Kostenrahmen seien eingehalten worden. Die nächste Überraschung folgte im Sitzungssaal.

„Es ist eine kleine Besonderheit heute“, sagte Kufner. Der neue Gemeinderat tagte seit Beginn seiner Amtsperiode am 1. Mai erstmals im neuen Sitzungssaal (Willi Wagenpfeil (SPD) war einmal mehr als Zuhörer dabei). Bisher war man in den Saal des Gasthauses Reischer ausgewichen. Doch dort ist nun Baustelle.

Unter Hinweis auf die zwischen den einzelnen Plätzen installierten Plexiglas-Scheiben zur Viren-Abschirmung stellte Kufner fest: „Wir haben uns beholfen.“ Darüber hinaus sei das Hygiene-Konzept der Marktgemeinde „nachgeschärft“ worden. Der einzige Wermutstropfen bei den Sicherheitsvorkehrungen sei, dass in dem knapp 100 m² großen Saal wegen der geänderten Sitzordnung nun nur mehr begrenzt Plätze für Zuhörer vorhanden sind. Bei der Sitzung am Dienstagabend war das Angebot ausreichend. Fünf Bürger verfolgten das Geschehen.

Zur allgemeinen Corona-Situation in der Kommune teilte der Bürgermeister mit, „in den letzten Tagen die eine oder andere Schrecksekunde erlebt“ zu haben. Er spielte auf positiv getestete Kinder in den Klassen 1 und 3 der Grundschule Garham an. Indirekt betroffen war auch sein eigener Sohn, der die 3. Klasse besucht. Es habe daraufhin drei Tests bei den Kontaktpersonen gegeben, so Kufner. Keiner davon sei positiv gewesen. Die Folge: „Ab Donnerstag gibt es wieder Präsenz-Unterricht an der Schule.“ Auch in seiner Familie seien alle Tests durchwegs negativ gewesen. Mit dem Zwischenfall begründete Kufner die kurzfristige Verschiebung der Sitzung, da zum ersten Termin das Testergebnis noch nicht vorgelegen habe. Er habe es für sinnvoll gehalten, sich aus dem kompletten Parteienverkehr heraus zu nehmen, um das Personal in der Verwaltung und im Bauhof vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. Die Infektionszahlen in der Kommune seien generell rückläufig, informierte der Bürgermeister.

Erfreulich waren auch die Nachrichten zum Baufortschritt am Rathausvorplatz, wo vor der Sitzung bereits einige von Autos geparkt werden konnten. „Das Baufenster war bis zum 30. September“, erinnerte Josef Kufner – verbunden mit der Freude darüber, diese Frist nicht nur eingehalten zu haben, sondern sogar früher fertig geworden zu sein. Ähnlich gut sieht es im finanziellen Bereich aus. „Wir werden den Kostenrahmen auf jeden Fall einhalten, wenn nicht sogar unterschreiten“, zeigte sich Kufner zufrieden. Das gesamte Projekt, das durch die Regierung von Niederbayern bezuschusst wird, ist auf 660000 Euro veranschlagt.

Vergeben hat der Marktgemeinderat am Dienstagabend in nichtöffentlicher Sitzung die noch ausstehenden Gärtnerarbeiten. Sieben Fachbetriebe waren zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert worden. Fünf Offerten lagen schließlich vor, wie Bürgermeister Kufner auf Nachfrage mitteilte. Der Zuschlag erteilt wurde der Firma Gartenbau Günter Klein in Stephansposching mit dem wirtschaftlichsten Angebot über 11616 Euro. Diese Summe liegt deutlich unter der Kostenschätzung von rund 19000 Euro für das betreffende Gewerk.   —Bernhard Brunner

Durch Plexiglas-Scheiben voneinander abgeschirmt, tagten die Mitglieder des Marktgemeinderates Hofkirchen unter dem Vorsitz von Bürgermeister Josef Kufner (5.v.l.) am Dienstag erstmals seit Beginn der Corona-Krise im neuen Sitzungssaal des Rathauses. −Fotos: Brunner
Durch Plexiglas-Scheiben voneinander abgeschirmt, tagten die Mitglieder des Marktgemeinderates Hofkirchen unter dem Vorsitz von Bürgermeister Josef Kufner (5.v.l.) am Dienstag erstmals seit Beginn der Corona-Krise im neuen Sitzungssaal des Rathauses. −Fotos: Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Caritas als tragende Säule der Pfarrei


Ehrende und Geehrte (v.l.): Pfarrer Gotthard Weiß, Vorsitzende Katharina Schmidtmayer, Monika Donaubauer, 3. Bürgermeister Georg Stelzer, Kindergartenleiterin Antje Duschl und Julia Aschenbrenner bei der Versammlung des OCV in Garham. −Fotos: Eder

 

Garham

27 Jahre gibt es den Pfarrcaritasverein Garham. Regelmäßig steht die Jahreshauptversammlung im März im Veranstaltungskalender. Corona-bedingt fand die Mitgliederversammlung heuer mit einem halben Jahr Verspätung im Pfarrheim St. Nikolaus statt. Von der Kindergartenträgerschaft bis hin zur Seniorenbetreuung bringt sich der Verein für Garham ein, der OCV ist eine tragende Säule in der Pfarrei Garham.

Die erste Vorsitzende, Katharina Schmidtmayer, erinnerte an die Aktivitäten, die Aufgaben und die Bedeutung der Ortscaritas. Sie arbeite im Stillen und hinterlasse viele positive Spuren. Dies verdeutlichte der Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden. Seniorenarbeit, Vereinsarbeit, Caritas-Haussammlungen und der Kindergarten sind nur einige Betätigungsfelder des Vereins, der 95 Mitglieder zählt. Katharina Schmidtmayer bedankte sich bei ihren Vorstandskollegen für die gute Zusammenarbeit und bei allen Mitgliedern, die sich zum Wohle anderer einbrachten

Kassiererin Sonja Doppelhammer informierte über den Kassenstand. Die wichtigsten Einnahmequellen des Vereins und damit der finanzielle Rahmen für die Hilfsaktionen sind die Mitgliedsbeiträge, die Haussammlungen und Einnahmen von Aktionen. Von den Haussammlungen verbleiben 40 Prozent in der Pfarrei und müssen für sozial-caritative Zwecke verwendet werden. Den Kassenbericht hatten Franz Eder und Jürgen Blaschko ohne Beanstandungen geprüft.

Leiterin Antje Duschl informierte über den Kindergarten: Aktuell besuchen 78 Kinder (38 Buben, 40 Mädchen) den Garhamer Kindergarten, davon zwölf in der Kinderkrippe. Der Besuch der Feuerwehr, Maiandacht, Martinszug, Nikolausbesuch oder Adventsingen in der Garhamer Pfarrkirche waren weitere Aktionen des Vereins. „Ein megacooler Disco-Fasching konnte noch gefeiert werden, bevor der Corona-Lockdown alles veränderte“, erzählte die Kindergartenleiterin weiter. „Zunächst ein kleiner Stillstand, mit viel Bewegung und dann Leben und Arbeiten im Kindergarten unter neuen Vorzeichen und Bedingungen“, beschreibt Antje Duschl die neue Situation.

Der notwendige An- und Umbau des Kindergartens wurde im Herbst 2019 fertig gestellt und die neuen Gebäudeteile konnten rechtzeitig bezogen werden. Im Sommer 2018 wurde bereits das Dach des Gebäudes erneuert. Ab Herbst 2018 sind dann zwei Anbauten entstanden. Damit schuf die Marktgemeinde Hofkirchen 20 weitere Betreuungsplätze. Dabei sind ein Gruppenraum mit großzügiger Fensterfront sowie kindergerechte Sanitäranlagen entstanden. Im gegenüberliegenden Gebäudeteil wurde ein Büro für die Kindergartenleiterin und Besprechungsraum für das Personal geschaffen.

Außerdem freuen sich die Kinder über ein neues Bistro und eine moderne Küche im bestehenden Gebäude. Die Innenräume sind hell, freundlich und in kindgerechten Farben gestaltet. Durch die Anbauten hat sich der Spielbereich an den Außenanlagen verändert. Zudem wurden die Parkplätze neu angeordnet. Die Kosten für die Anbauten und die Umbauarbeiten am Kindergarten belaufen sich auf rund 550000 Euro. Die staatliche Förderung liegt bei 75 Prozent. Der Kindergarten hat mit diesen Maßnahmen knapp 130 Quadratmeter Nutzfläche hinzugewonnen.

Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Ehrungen langjähriger Mitglieder durch die Vorsitzende, Pfarrer Gotthard Weiß und 3. Bürgermeister Georg Stelzer. Antje Duschl und Monika Donaubauer erhielten eine Dankurkunde für 25-jährige Mitgliedschaft. Julia Aschenbrenner ist zehn Jahre bei der Pfarrcaritas Garham. Alle drei Geehrten sind im Kindergarten St. Nikolaus beschäftigt.

Mit dem Schlussgedanken „Das Herz ist der Schlüssel der Welt und des Lebens“, definierte Katharina Schmidtmayer die Arbeit der Caritas zusammenfassend. Sie gab dies als Leitwort den Teilnehmern mit auf den Weg.− fe

Der neue Anbau des Kindergartens in Garham. −Fotos: Eder
Der neue Anbau des Kindergartens in Garham. −Fotos: Eder

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —fe

 

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Fahrradnoob radlt in acht Tagen 860 Kilometer an die Nordsee


Da der Hofkirchener allein unterwegs war, war er bei den Fotos von seiner Tour auf Selfies angewiesen. Die Kleidung macht es deutlich: Meistens war schlechtes Wetter.

 

Hofkirchen

Weil ihm während seines fünfwöchigen Urlaubs Langeweile drohte, radelte der 26-jährige Fabian Schirmeier aus Hofkirchen (Landkreis Passau) spontan an die Nordsee. 860 Kilometer in acht Tagen.

Fünf Wochen Urlaub bzw. Abbau von Überstunden. Fabian Schirmeier aus Hofkirchen überlegt sich nach zwei Wochen, wie er die restliche Zeit sinnvoll nutzen kann. Und kommt – wie es sein Wesen ist – spontan auf die Idee, mit dem Fahrrad an die Nordsee zu fahren. Zeit hat er ja.

Fabian Schirmeier liebt Herausforderungen. Das gehört zu seinem Beruf als Soldat. Er ist stellvertretender Scharfschützenführer bei den Panzergrenadieren in Regen. So trat er (Dienstgrad Oberfeldwebel) spontan und ohne spezielles Training beim Brigade Biathlon-Sommerwettkampf an – und wurde Sieger.

Mit neun Jahren wurde ihm das Radl geklaut

Während seines Urlaubs ab dem 10. August kaufte er sich eine Drohne. Die ersten Flugversuche fanden an der Donau bei Hofkirchen statt. „Wo könnte ich die noch fliegen lassen?“, fragte er sich. Spontaner Gedanke: An der Nordsee. Er war als Kind beim Familienurlaub in Tossens. Die Herausforderung dabei: Er fährt mit dem Radl hin. Weil er ja Zeit hat.

Was man wissen sollte: Fabian ist kein Radfahrer. Als er neun war, hatte ihm jemand das Fahrrad geklaut. Seitdem hatte er keins mehr. Bei einem Aufenthalt in Munster kaufte er sich im vorigen Jahr für 800 Euro ein Trekkingrad. „Das müsste passen“, befand Fabian, ein drahtiger, durchtrainierter junger Mann mit rötlichem Vollbart. Satteltaschen und weitere Ausrüstung musste er sich noch kaufen.

Der zweite Tag war der Schlimmste

An der Haustür in Hofkirchen am Krautpoint ging‘s los. Die Route hatte er sich von einem speziellen Computer-Programm ausrechnen lassen. Vorgabe: „In acht Tagen will ich an der Nordsee sein.“ 827 Kilometer waren es laut Routenplaner, am Tacho standen am Schluss 860 Kilometer. Das Zugticket kaufte er sich für den 12. September. Ein Zeitpuffer von ein paar Tagen konnte nicht schaden.

Der erste Tag war kein Problem – schön an der Donau entlang bis hinter Regensburg. „Der zweite Tag war im Rückblick der schlimmste“, erzählt Schirmeier. „Es ging rauf und runter, 950 Höhenmeter waren es bis nach Lauf an der Pegnitz.“ Hinzu kam, dass er sich den Sattel nicht richtig eingestellt hatte. Er war zu niedrig. Erst schmerzte das linke Knie, dann auch das andere. Am nächsten Tag bat er an einer Baustelle um den passenden Inbus-Schlüssel.

In Göttingen traf er Radler aus Regensburg

Danach ging es Tag für Tag weiter mit einer Tagesleistung von gut 100 Kilometern. Das linke Knie tat noch ein wenig weh, der Hintern erstaunlich wenig, ansonsten war es ein konstantes Strampeln über Kassel in Richtung Göttingen. Als er auf einer Brücke stand, überholte ihn ein Radler und rief: „Wo geht‘s hin?!“ Fabian: „Ans Meer!“ Dabei hatte der Radler zwei seiner Kumpel gemeint. Man kam ins Gespräch. „Das waren drei Studenten aus Regensburg, einer davon wohnt in Riedlhütte im Bayerischen Wald“, erzählt Fabian Schirmeier von der Begegnung. Auch sei wollten ans Meer, sich aber mehr Zeit lassen. 40 Kilometer legte die Männer-Truppe gemeinsam zurück.

„Schaffe ich, was ich mir vorgenommen habe?“

Ansonsten radelte Fabian Schirmeier – stets Musik im Ohr – allein vor sich hin. Am 6. Tag erreichte er Hannover bei viel Gegenwind, am 7. Tag war er in Bremen, am achten sah er das Meer. Geschafft! Euphorie kam in ihm auf. Er machte Fotos und Videos, startete seine Drohne und freute sich, die Herausforderung gemeistert zu haben. Manches von seiner Tour landete im Netz.

Jetzt, wieder zu Hause bei seinem Vater, zieht er Bilanz. „Ich wollte etwas aus eigener Kraft schaffen, mich beweisen. Aus der spontanen Idee wurde es eine Tour durch Deutschland und zu mir selbst.“ Das kon-stante Treten in die Pedalen habe etwas Meditatives gehabt. „Ich hatte viel Zeit zum Überlegen. Was ist wichtig im Leben? Wo will ich hin? Schaffe ich, was ich mir vorgenommen habe?“

Für Fabian Schirmeier steht fest: Er will sich auch im nächsten Jahr ein Ziel setzen. Welches? „Das muss sich noch finden. Etwas Besonderes muss es sein“, sagt der 26-Jährige. Er ist auf den Geschmack gekommen


Das Nachtquartier war schnell aufgebaut: Hängematte zwischen zwei Bäumen, darüber eine Plane. Damit war auch das Trekking-Rad geschützt.


Geschafft! Starke Leistung. Fabian Schirmeier ist an der Nordsee angekommen.

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Helmuth Rücker

 

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Corona bremst Schulstart aus


Vor der Grundschule Garham holt Montagmittag eine Mutter ihre Tochter vom Präsenzunterricht ab. −F.: heb

 

Garham

Nach vier Tagen Unterricht war schon wieder Schluss für die Erst- und Drittklässler an der Grundschule Garham. Am Montag mussten die Kinder und ihre beiden Lehrerinnen zum Corona-Test im zentralen Testzentrum des Landkreises Passau antreten. Bis einschließlich 23. September stehen die 33 Mädchen und Buben sowie zwei Lehrkräfte unter Quarantäne.

Nach VA-Informationen hatten am Mittwoch nach Schulschluss die Eltern eines Geschwisterpaars einen positiven Corona-Test erhalten. Laut Landratsamt seien die beiden Kinder umgehend unter Quarantäne gestellt und ein Test angeordnet worden, da sie nun als enge Kontaktpersonen eines Covid-Erkrankten eingestuft wurden. Ihre Klassenkameraden gingen am Donnerstag und Freitag weiter zur Schule. Sie trugen nach VA-Informationen jedoch vorsichtshalber ganztägig Masken, auch im Sportunterricht. Am Wochenende war dann klar: Auch das Geschwisterpaar hat sich angesteckt. Nun galten alle Klassenkameraden der ersten und dritten Jahrgangsstufe als enge Kontaktpersonen mit 14-tägiger Quarantäne und Testpflicht, ebenso die Lehrerinnen. Von diesen Maßnahmen bislang nicht betroffen sind Eltern und Geschwisterkinder der 33 Kinder – außer die gestrigen Tests bringen weitere positive Ergebnisse. Auf diese Weise regelt die bayerische Allgemeinverfügung zum Infektionsschutzgesetz die Isolation von „Kontaktpersonen der Kategorie I, von Verdachtspersonen und von positiv auf das Coronavirus getesteten Personen“. Deshalb dürfen auch die Kinder der Jahrgangsstufen zwei und vier derzeit den Präsenzunterricht besuchen.

„Natürlich überlegt man da schon“, sagt eine Mutter, die Montagmittag wie andere Eltern ihr Kind von der Schule abholt. „Unsere Tochter hat heute schon per Mail wieder Aufgaben bekommen, das klappt sehr gut“, berichtet die Mutter einer unter Quarantäne gestellten Drittklässlerin. Dennoch spricht sie eine Frage aus, die auch andere Garhamer Eltern diskutierten: „Warum musste nicht gleich die ganze Klasse daheim bleiben, bis man das Testergebnis der beiden Kinder hatte? Wenn ihre Eltern Corona haben, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass auch sie sich angesteckt haben. Dieses Vorgehen entspricht natürlich den Regeln. Aber man muss schon die Frage stellen, ob diese Regeln sinnvoll sind.“

Vier Jahrgangsstufen besuchen in diesem Schuljahr an der Grundschule Garham drei Klassen. Neben der ersten und der vierten Klasse gibt es eine Kombiklasse 2/3. „In der ersten Schulwoche wurden die Kinder aber getrennt unterrichtet“, erklärte am Montag der für Garham zuständige Schulrat Christoph Sosnowski. Deshalb müssen nun die Zweitklässler nicht in Quarantäne, „das ist jetzt ein Glücksfall“. Die Drittklässler sind noch aus der Zeit des Lockdowns mit Homeschooling vertraut. Schwieriger wird der Distanzunterricht für die frischgebackenen Erstklässler, die von Schulleiterin Astrid Pritz unterrichtet werden. Das sieht auch Schulrat Sosnowski so. Dennoch werde die Schulleiterin natürlich Kontakt zu den Kindern und Eltern aufnehmen und sie mit Material versorgen.

 

Quelle: pluspnp.de   —− heb

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Zwei neue Klassenräume in Garham


Zufriedene Gesichter und coronabedingt auf Abstand beim Probesitzen im renovierten Unterrichtsraum der 1. Klasse: Bürgermeister Josef Kufner, 2. Bürgermeister Alois Wenninger, Marktrat Peter Binder und Architekt Tobias Maier mit Rektorin Astrid Pritz (v.l.). −Foto: Franz X. Eder

 

Garham

In den vergangenen Wochen wurde an der Garhamer Grundschule kräftigt gearbeitet. Rechtzeitig zum Schulstart sind im Rahmen des 2. Teilbauabschnittes zwei Klassenzimmer erneuert und fertig.

Architekt Tobias Maier beschreibt kurz die Maßnahme: Die Unterrichtsräume erhielten eine verbesserte Raumakustik, neue Bodenbeläge, eine helle und energiesparende LED-Beleuchtung. Im Hygienebereich wurden neue Spendersysteme installiert. Eine energetische Verbesserung wurde durch Austausch der Heizkörper erreicht. Der Sonnenschutz an den Fenstern wird nun elektrisch gesteuert. Kosten dieser Maßnahme belaufen sich auf 150000 Euro, wurde informiert.

Im nächsten Jahre kommt der Keller zum Zug

2021 werden mit dem 3. Bauabschnitt die Räume im Keller saniert. Der Westflügel des Schulgebäudes wird dann völlig renoviert sein. Es folgt dann der Ostflügel. Um eine vollständige Barrierefreiheit im Schulhaus zu erreichen, wird hier als wesentliches Kernstück ein Aufzug eingebaut, der über alle Stockwerke geht.

Mit der energetischen Sanierung 2017, der Dämmung und Erneuerung der Fassade begannen die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. 2019 wurde die Aula eingeweiht, die sich zu einem multifunktionalen „Mehrwertraum“ entwickelt hat. Durch eine mobile Glaswand kann der Raum von 70 auf 98 Quadratmeter vergrößert werden. Diese Räumlichkeiten können zum Musizieren, aber auch für schulische Veranstaltungen und Feste genutzt werden. Bereits in neuem Glanz erstrahlt auch die Turnhalle. Sie wurde komplett entkernt und mit neuen Heizleitungen, Prallwänden, einer Lärmschutzdecke, einem Schwingboden, automatisch gesteuertem Sonnenschutz und moderner LED-Beleuchtung ausgestattet. Einer neuen Turnhalle steht sie damit in nichts nach.

Heuer erstmals eine Kombi-Klasse

Die Garhamer Grundschule besteht aus vier Klassen. Neu ist heuer: In der Jahrgangsstufe 2/3 gibt’s es erstmals eine Kombi-Klasse. „Mit dieser Situation muss umgegangen, müssen Erfahrungen gesammelt und umgesetzt werden“, meinen Rektorin Astrid Pritz und Bürgermeister Josef Kufner.

 

Quelle: pluspnp.de   —− Franz X. Eder

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Zwei Schüler infiziert: Zwei Klassen in Quarantäne


−Symbolfoto: Jäger

 

Garham

Nach Fällen in den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf müssen nun auch im Landkreis Passau zwei Klassen in Quarantäne. Zwei Schulkinder waren positiv getestet worden.

Wie das Landratsamt am späten Sonntagnachmittag mitteilt, handelt es sich dabei um zwei Schüler der Grundschule Garham. Die Kinder waren nach einem Infektionsfall im familiären Umfeld getestet und sofort unter Quarantäne gestellt worden, heißt es weiter.

Durch das positive Testergebnis, das am Wochenende übermittelt wurde, müssen laut Landratsamt nun auch die Klassenkameraden der beiden Kinder sowie zwei Lehrkräfte als Kontaktpersonen eingestuft werden. Sie werden unter Quarantäne gestellt und getestet.

Insgesamt wurden im Landkreis Passau am Sonntag acht neue Coronainfektionen gemeldet. Aktuell führt das Gesundheitsamt 56 aktive Fälle; der 7-Tage-Inzidenz liegt bei 27,0. − age

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− age

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Sie will, dass Frauen strahlen


Elegant, mit eigenwilligen Akzenten – das ist der Stil von Helga Maria Schatzlmayr-Beck. −F.: Kuhnt

 

Hofkirchen

Helga Maria Schatzlmayr-Beck (59) entwickelt Mode. Sie nennt das nicht schneidern, entwerfen oder designen – sie nennt es entwickeln. Warum, das offenbart ein Besuch in ihrer Manufaktur in Leithen bei Hofkirchen. Keine Ständer mit Stoffballen, kein Werkstatt-Chaos, stattdessen Aufgeräumtheit überall. Bodentiefe Fenster zum Donautal. Viel Licht. Viel Weiß. Viel Raum, um etwas völlig Neues zu kreieren. Ihre Kundinnen sollen von ihren Kleider-Wünschen und -Bedürfnissen erzählen können, ohne dass sie von etwas beeinflusst werden, was schon da ist, sagt Helga Maria Schatzlmayr-Beck.

Wie die Trends der Branche entstehen, hat sie zwar studiert. Ihnen zwangsläufig zu folgen, interessiert sie aber weniger. Sie sieht ihre Aufgabe vielmehr darin, mit ihren Kundinnen einen individuellen Stil zu entwickeln. „Ich filtere immer das Schöne der Schöpfung heraus. In der Natur und auch bei den Menschen. Das will ich betonen. Ich setzte die Schönheit der Frauen in Szene“, erklärt Helga Schatzlmayr-Beck. Das war schon lange ihre Vision. Dass diese Wirklichkeit wird – und noch dazu in Hofkirchen – war in ihrer ersten Lebenshälfte allerdings kaum denkbar.

1961 in Vilshofen geboren, wächst die Tochter eines Architekten und einer kaufmännischen Angestellten zusammen mit vier Geschwistern auf. Durch ihren Vater kommt sie früh in Berührung mit Kunstgeschichte, Formen, Farben, Materialien, mit Schönheit an sich. Mit der Fachhochschulreife in der Tasche schlägt sie sie eine Ausbildung zur Fachlehrerin für Hauswirtschaft und Handarbeit ein, studiert in Nürnberg Pädagogik. Ab 1984 arbeitet sie als Fachlehrerin, heiratet und bekommt zwei Töchter. Sie lebt mit ihrer Familie in Passau. Ihren Kindern ein Zuhause voller Geborgenheit zu geben, ist ihr vorderstes Ziel. Dass ihr Beruf sie nicht mehr erfüllt, dass sie vor Schaufenstern wie angewurzelt stehen bleibt, elektrisiert von der Frage, wie man dieses oder jenes Kleid für verschiedene Frauentypen und Körperformen noch individueller gestalten könnte, beachtet Helga Schatzlmayr lange nicht.

2005 dann der Einschnitt: Ihre Ehe zerbricht – und Helga Schatzlmayr beschließt, auch beruflich ihrem Herzen zu folgen. Mit Unterstützung ihrer Töchter und ihrer Mutter bewirbt sie sich bei der Deutschen Meisterschule für Mode in München. Sie wird genommen. Im Alter von 46 Jahren lässt sie sich zur staatlich geprüften Modegestalterin ausbilden, erwirbt zugleich den Meistertitel für Damen- und Herrenschneider – und gewinnt schon während des Vollzeitstudiums einen Design-Preis von BMW.

Dafür nimmt Helga Maria Schatzlmayr so manches in Kauf. Zwei Jahre lang wohnt sie wochentags in einer zwölf Quadratmeter kleinen Kammer. Ihre Kommilitoninnen könnten ihre Töchter sein. „Was wollen Sie hier?“, fragt ein strenger, russischer Lehrer sie zu Beginn. „Sie könnten ja schon in Pension gehen!“ Helga Maria Schatzlmayr ärgert sich, schläft eine Nacht darüber – und erklärt ihm dann, sie wolle von ihm lernen, dafür brauche sie ihn. Von da an ist er auf ihrer Seite.

„Mut kennt kein Alter. Es gibt immer einen Weg. Den bin ich gegangen und habe es nie bereut“, erzählt Helga Schatzlmayr. Nach dem Studium macht sie in Passau zweigleisig weiter. Die Teilnahme am Schaufensterwettbewerb der Europäischen Wochen verhilft ihr zu größerer Bekanntheit. In der Stadtgalerie präsentiert sie, „wie Mode entsteht“ – und erntet ein positives Presse-Echo. Sie erhält erste Aufträge, ist auf Modeschauen und Hochzeitsmessen vertreten, eröffnet 2014 ein eigenes Atelier in der Bahnhofstraße in Passau. Bald kann sie vom Modemachen leben.

2017 spricht sie beim Ladies Day im Porsche Zentrum Landshut vor knapp hundert Frauen über die Parallelen im Entwickeln von Sportwägen und Mode – inspiriert von dem neuen Mann an ihrer Seite. Der Ingenieur Karl Beck ist mit seiner Landshuter IT-Firma weltweit in der Automobilbranche tätig. Angelehnt an Porsche, entwickelt Helga Maria Schatzlmayr-Beck aus hochwertigen Stoffen ein figurbetontes Multifunktionskleid, das sie sich patentieren lässt. Ein Reißverschluss hier, und einer da, und schon wird eine Schößchenjacke draus, die „frau “ perfekt zu einer Hose kombinieren kann. Ihre Kreationen sollen nicht nur handwerklich einwandfrei und formschön sein, sondern auch nachhaltig, einfallsreich und praktisch. Für einen maßgeschneiderten Rock oder eine Bluse zahlen Kundinnen etwa 190 Euro, für einen gefütterten Mantel aus Schurwolle 600 bis 700 Euro. Die Preise richten sich stark nach der Stoffqualität. Wie bei einem Wagen müsse zudem der „Unterbau“ stimmen, sagt Helga Maria Schatzlmayr-Beck – und gibt ihren Kundinnen Tipps zur Wäscheauswahl.

Weil sie und ihr Mann sich einen gemeinsamen Platz wünschen, an dem beide kreativ arbeiten können, suchen sie ein Grundstück für ein Haus. Irgendwo zwischen München und Passau soll es sein. Es wird Hofkirchen. „Ich habe 30 Jahre in Passau gelebt. Dass ich zurück in die Gegend von Vilshofen komme, wo ich geboren bin, hätte ich nie gedacht“, sagt Helga Maria Schatzlmayr-Beck und lacht.

Ihre Kundinnen hat sie in der Umgebung und bis München. Von der Geschäftsfrau bis zur Schülerin ist alles dabei. Wenn Helga Maria Schatzlmayr-Beck in ihrem Atelier eine Dame empfängt, lässt sie diese erst einmal erzählen. Um die Stimmung und die innere Einstellung festzuhalten, die das gewünschte Kleidungsstück ausdrücken soll, fertigt die Modeschöpferin eine Collage aus Skizzen, Fotoimpressionen und Zeitungsausschnitten an. Sie analysiert die Körperform der Kundin, hält in Mappen unzählige Stoffmuster zum Ansehen und Anfassen bereit. Sie zeichnet verschiedene Entwürfe, entwickelt den Maßschnitt, bestellt Stoffe, steckt das Kleidungsstück ab, lässt es die Kundin anprobieren und dann von ihrer Schneidermeisterin nähen. Wenn das Kleid am Ende perfekt sitzt, wenn sich die Kundin darin nicht nur wohlfühlt, sondern ihre innere und äußere Schönheit neu entdeckt, fühlt sich Helga Maria Schatzlmayr-Beck genauso reich beschenkt.

Würde sie ihr Leben malen: das Bild wäre bunt. Ihre innere Haltung in Farben: Pink und Orange. In Geräuschen: ein Lachen, ein gutes Gespräch. Was hinter all dem steht: ihr Glaube. „Der Herrgott hat wollen, dass wir glücklich sind, dass jeder in seinem Leben dort hin geht, wo er hin soll. Die Schöpfung ist großartig. Und so sollen wir uns begegnen. In Liebe“, sagt Helga Maria Schatzl-mayr-Beck. Was sie zur Eröffnung ihres Ateliers in die Welt rufen will: „Frauen, ihr sollt alle strahlen.“

ATELIER-ERÖFFNUNG Die kommenden beiden verlängerten Wochenenden können sich Frauen mit Begleitung zu unterhaltsamen Atelierbesuchen anmelden. Bei Häppchen und Prosecco dreht sich alles um die Themen Mode und Inspiration. Do, Fr, Sa, So, jeweils von 16 bis 20 Uhr. Infos unter www.schatzlmayr.de.   — Simone Kuhnt

 

Quelle: pluspnp.de   —− Bernhard Brunner

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Ballfangzaun soll geparkte Autos schützen


Ein Bild vom Anbau des EC Garham machte sich der Bau- und Umweltausschuss mit (v.r.) Bauamtsleiterin Nicole Bauer, Bürgermeister Josef Kufner und EC-Vorsitzenden Werner Lösl. −Foto: Brunner

 

Garham

Ein Ballfangzaun soll am Parkplatz des Freibades errichtet werden, um dort abgestellte Autos vor Beschädigungen durch Fehlschüsse ballspielender Kinder zu schützen. Darauf hat sich der Bau- und Umweltausschuss des Marktrates Hofkirchen bei einer Ortsbesichtigung verständigt.

Die Anregung dazu war von Christian Pauli (SPD) gekommen. „Wir werden entsprechende Angebote einholen“, kündigte Bürgermeister Josef Kufner (CSU) an.
Die Idee hatte Pauli bereits in der letzten Ratsvollversammlung im Juli in den Raum gestellt, wie Kufner berichtete. Nach Fertigstellung des Anbaus an das Vereinsheim des EC Garham stünden vermehrt Autos auf der angrenzenden Schotterfläche, und unweit davon spielten Kinder Fußball, skizzierte der Bürgermeister die Situation. Man müsse über einen Fangzaun nachdenken, um die Fahrzeuge zu schützen, fügte Kufner hinzu. Nach Überzeugung von Christian Pauli reicht eine Zaunhöhe von drei Metern aus, weil überwiegend Kleinkinder aus dem nahen Freibad dort Ball spielen. Möglich sei eine Befestigung der Zaunpfosten mit Bodenhülsen, so das Ratsmitglied weiter.

Bei der Gelegenheit formulierte der erste Vorsitzende des EC Garham auch den Wunsch des Vereins an die Kommune, die Schotterfläche vor dem neuen Anbau zu befestigen – durch eine Asphaltierung oder durch Verlegung von Pflastersteinen. Zur Begründung führte Werner Lösl die Problematik an, dass von der bislang unbefestigten Fläche Schmutz und Sand in die Sportanlage, vor allem auf die Stockbahnen, hineingetragen würden, wodurch sich ein erhöhter Reinigungsbedarf ergebe. Der Bürgermeister sagte dem Club zu, sich den Bebauungsplan wegen der darin geregelten Möglichkeiten anzuschauen und zu klären, welche Variante in Betracht komme, um Abhilfe zu schaffen.   —Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —− Bernhard Brunner

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Wie geht’s dem Mittelstand?


Info-Besuch: Walter Taubeneder (r.) bei Günter Troiber. −F.: Weishäupl

 

Hofkirchen

„Die Pandemie traf uns aus heiterem Himmel“ – mit diesem Satz beschreibt Gün-ter Troiber die Entwicklungen im Frühjahr. Dem Lebensmittelfachgroßhändler brachen durch den Lockdown von einem Tag auf den anderen fast alle Absatzmärkte weg. „Als Vertreiber frischer und damit auch verderblicher Waren konnten wir unsere Produkte nicht nur nicht mehr verkaufen, wir musste viele auch vernichten und entsorgen“, berichtet der Geschäftsmann MdL Walter Taubeneder. Der wollte wissen, wie es im sechsten Monat der Pandemie dem Mittelstand geht.

Als größter Lebensmittelfachgroßhändler der Region beliefert die Xaver Troiber e.K. neben der Hotellerie und Gastronomie auch die Betreiber von Kantinen, Sozialverpflegungseinrichtungen, die Binnenkreuzfahrt, die Veranstaltungsbranche, Bäckereien und Metzgereien. „Unsere Hauptabnehmer agieren in genau den Branchen, die von Corona besonders betroffen sind“, machte Günter Troiber klar. Und: „Gemeinsam mit unseren Kunden haben auch wir uns binnen kürzester Zeit in ernsthaften Problemen wiedergefunden.“ Im April und Mai seien die Umsätze um rund 90 Prozent zurückgegangen. „Auch im August fehlt die Hälfte des Umsatzes“, erklärt der Geschäftsführer. Dies sei umso problematischer, als das Unternehmen kurz vorher groß investiert hat mit dem Bau einer neuen Lagerhalle und der Erweiterung des Fuhrparks. „Das war alles auf eine absehbar positive Geschäftsentwicklung hin ausgerichtet. Stattdessen werden wir 2020 erstmals einen Bilanzverlust verkraften müssen wegen einer gänzlich unvorhersehbaren Notlage“, ist Günter Troiber überzeugt.

Da die Xaver Troiber e.K. mit ihren derzeit 510 Mitarbeitern deutlich über dem definierten Grenzwert von 250 Beschäftigten liegt, erhielt der Betrieb auch keine staatlichen Unterstützungsleistungen im Rahmen der Soforthilfen. Auch die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer nutze dem Lebensmittelfachgroßhändler nicht. Lediglich die Möglichkeit der Kurzarbeit habe sich in seinem Geschäftsfeld als hilfreich erwiesen.

Walter Taubeneder begrüßte in diesem Zusammenhang die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis Ende 2021. „Wir müssen die Maßnahmen verlängern, die es braucht, um die wirtschaftliche Herausforderung durch Corona zu bewältigen“, erklärte er.

Troiber setzt indes auf eine Stabilisierung der Tourismusbranche in der Region. Zwar laufe die Binnenkreuzfahrt mangels amerikanischer und australischer Gäste nur sehr schleppend an, die Hotels und Pensionen im Bayerischen Wald dagegen seien ausgebucht und auch im Bäderdreieck stabilisierten sich die Besucherzahlen. „Das ist zwar zu wenig, um die Verluste der ersten Jahreshälfte auszugleichen, aber es ist zumindest ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so der Unternehmer.

„Mittel- und langfristig könnte die Region sogar vom Corona-bedingten Trend zum Urlaub im eigenen Land profitieren“, überlegt der Abgeordnete. Unabhängig davon aber hoffe man auf eine rasche Beruhigung der pandemischen Lage. − va

 

Quelle: pluspnp.de   —− va

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Von Kirchen, Dinos und Burgern


Langweilig wurde es in Gabriel Carls‘ Sommerferien selten. Dafür haben auch Hund Charlie sowie das neue Fahrrad gesorgt. −Foto: Hanusch

 

Pirka

Besondere Sommerferien gehen mit dem Schulstart am Dienstag zu Ende. Zu Beginn der Ferien hatte der VA Kinder und Jugendliche gefragt, auf was sie sich in den nächsten sechs freien Wochen freuen. Auch Gabriel Carls hätte daran gern teilgenommen. Das hat aber aus zeitlichen Gründen nicht geklappt. Deshalb erzählt er jetzt, zum Ende der Ferien, wie er die sechs Wochen verbracht hat.

„Endlich mal ausschlafen“, sagt Gabriel fast jubelnd auf die Frage, auf was er sich vor den Sommerferien gefreut hat. Zu Schulzeiten muss der Neunjährige aus dem Hofkirchener Ortsteil Pirka schon um 6 Uhr aufstehen.

Wegen der Pandemie hat die Familie Carls schon gar nicht versucht, einen größeren Urlaub zu buchen. „Dafür hat mich mein Halbbruder Dominik aus Salzweg drei Wochen lang besucht“, sagt Gabriel. Und: „Ich weiß gar nicht mehr, wie oft wir zusammen m im Schwimmbad waren.“ Das Highlight neben Sprungtürmen, Wellenbecken und Rutschen? „Der Riesenburger! So einen habe ich noch nie geschafft“, berichtet er stolz.

Ursprünglich für den Mai geplant, wurde am vergangenen Sonntag Gabriels Kommunion in Hofkirchen nachgeholt. „Das war schon toll, auch wenn mich das viele Fotografieren genervt hat. Mal mit Albe, mal ohne, dann noch mit allen Verwandten…“, sagt‘s und verdreht die Augen. Doch das war schnell vergessen, denn schließlich gab es ja auch noch Geschenke. Neben den kirchlichen Präsenten wie Gotteslob und Rosenkranz freute er sich über kabellose Kopfhörer und Geld, das er für eine Spielekonsole spart. Schon im Frühjahr, zum eigentlichen Kommuniontermin, hat er das restaurierte Fahrrad seines großen Bruders bekommen. Damit hat er unzählige Runden gedreht, wenn er nicht gerade auf dem Trampolin im Garten war oder mit Hund Charlie gespielt hat.

Am Donnerstag durfte Gabriel nochmal Pause machen in Sachen Vorbereitung auf die Schule: Mit seinen Eltern besuchte er in Pilsen den Dino-Park und den Zoo. „Ich habe zum ersten Mal einen Geparden gesehen – mein Lieblingstier und das schnellste Tier der Welt“, erzählt er aufgeregt und schwärmt gleich weiter: „Ich konnte Lemuren aus Madagaskar streicheln und im Dino-Park gab es sogar Dinos, die sich bewegt haben!“

Auch seine religiöse Ader hat er auf der Fahrt nach Tschechien entdeckt, wie Mama Andrea berichtet: „Als wir an einem Dorf vorbeigefahren sind, hat Gabriel die Kirche gesehen und gesagt: ‘Mama, die sieht so schön aus, da möchte ich mal Ministrant werden.‘“

Insgesamt würde Gabriel seinen Ferien die Schulnote 2 geben. Das liegt aber nicht an den Corona-Beschränkungen. Ganz im Gegenteil: „Ich habe die Maske immer als erster aufgesetzt, nämlich schon im Auto!“, erzählt er stolz. Dass er keine 1 vergibt, hat nur einen Grund: „Weil wir nicht im Urlaub waren.“ Den will Gabriel nachholen. „Ich war noch nie am Meer, da will ich nächstes Jahr unbedingt hin und mit einem Motorboot fahren!“, träumt er.

Bis es soweit ist, erwartet ihn aber noch ein Schuljahr in der vierten Klasse. Ob er sich darauf schon freut? Er zögert kurz, schließlich waren seine Ferien nicht schlecht. Trotzdem freut er sich auf die Schule – vor allem das Fach Mathematik und Klassenhund Lotti haben es ihm angetan. Und die Mama ergänzt: „Mein Mann und ich freuen uns fast noch mehr, dass der Unterricht wieder losgeht.“ Denn dann können die Eltern mal verschnaufen. — Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —− Bernhard Brunner

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CSU-Kreisräte geehrt


Auf 162 Jahre Kreistags-Kompetenz verwies (l.) Ludwig Prügl als Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion bei der Verabschiedung langjährig engagierter Fraktionsmitglieder. Mit dabei (vorne, v.r.) Landrat Raimund Kneidinger mit Amtsvorgänger Franz Meyer, dessen Gattin Rosemarie und Fraktions-Geschäftsführerin Roswitha Nöbauer, dahinter die Mitglieder der Fraktionsvorstandschaft und die Verabschiedeten. −Foto: Nöbauer

 

 

Thyrnau / Hofkirchen

Sieben Mitglieder der CSU-Kreistagsfraktion, die teils über Jahrzehnte hinweg im Kreistag saßen, sind jüngst gewürdigt worden. Die Laudatio hielt Ludwig Prügl als langjähriger Vorsitzender der Kreistagsfraktion, auch im Namen der seit 24 Jahren tätigen Fraktionsgeschäftsführerin Roswitha Nöbauer.

In sieben von acht möglichen Amtsperioden seit der Landkreis-Neubildung 1972, auch während seiner Abgeordnetenzeit im Landtag und als Finanzstaatssekretär brachte sich Franz Meyer im Kreistag ein, zuletzt zwei Amtsperioden lang als Landrat – alles in allem 42 Jahre, würdigte Prügl den Altlandrat als „Kreistagsurgestein des Passauer Landes“.

Die weiteren CSU-Kreisräte „im Ruhestand“ sind:

Hans Danner (Niederreutern/ 30 Amtsjahre): Mitglied im Jugendhilfe-, Umwelt- und Personalausschuss, beim Rettungs-Zweckverband, Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald und Zweckverband Bad Griesbach sowie bei der Verbandsversammlung Sparkasse Passau.

Alois Kapfhammer (Hofkirchen/24): Mitglied im Jugendhilfe-, Schul- und Kulturausschuss, bei den Zweckverbänden Volkshochschule, Passau Card und Abfallwirtschaft Donau-Wald sowie beim Berufsschulzweckverband.
Manfred Eichberger (Bad Füssing/24): Mitglied im Umwelt- und Jugendhilfeausschuss, beim Ausschuss für Verkehrsfragen sowie beim Zweckverband Bad Füssing.

Frank Reisinger (Fürstenzell/18): Mitglied im Sozialhilfe-, Verkehrs- und Personalausschuss, beim Berufsschulzweckverband, bei der Gesellschafter-Versammlung Kreiswohnungsbau und Verbandsversammlung Sparkasse Passau, zusätzlich Behindertenbeauftragter.

Anneliese Seibold-Lallinger (Untergriesbach/12): Mitglied im Personal-, Schul- und Kulturausschuss sowie bei der Gesellschafter-Versammlung Kreiswohnungsbau.

Christian Gödel (Vilshofen/12): Mitglied im Kreis-, Schul- und Kulturausschuss, beim Zweckverband Verkehrslandeplatz Passau-Vilshofen und bei der Landkreis Krankenhaus-GmbH. − nö

 

Quelle: pluspnp.de   —− nö

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Von Beruf und Berufung


Der nächste Traum, den Marius Jidveian erfüllen will: Eine eigene Kirche bauen für die orthodoxe Gemeinde in Ostbayern. −Foto: Hansbauer

 

 

Hofkirchen

„Da sind Sie ja, Herr Pfarrer. Es eilt. Die Küche wartet schon auf die Ware“, wird Marius Jidveian in einem Restaurant in Waldkirchen empfangen . Mit geübten Griffen hievt er Dosen, Kühlboxen und Schachteln mit Lebensmitteln aus seinem Troiber-Sprinter. Marius Jidveian hat einen straffen Wochenplan: Jeden Tag fährt er lange Strecken bis nach Wien, Graz, Linz, Innsbruck, München. Und freitags eben nach Waldkirchen und Haidmühle, wo er nach dem Abladen noch zum Essen eingeladen wird. Ein Pfarrer im Lebensmittellaster? Wo gibt es so etwas? In Hofkirchen. Denn Marius Jidveian arbeitet bei der Firma Troiber in seinem „Brotberuf“.

Jeden Morgen zwischen drei und fünf Uhr fährt er in seiner orange-roten Arbeitskluft mit einem Kollegen los. Zwischen 15 und 17 Uhr sind sie wieder zurück in der Firma. Die Kunden freuen sich, wenn Marius Jidveian kommt. „Sie vertrauen mir. Die meisten wissen, dass ich Pfarrer bin.“
Seit 2016 arbeitet er bei Troiber. Durch seine mittlerweile guten Deutschkenntnisse versteht er sich sehr gut mit den Kollegen, kommt auch mit Bairisch zurecht.
Es tut ihm gut, Teil dieser Firma zu sein, denn der Weg dorthin war für ihn, einen rumänischen Jungen vom Dorf, nicht leicht.

Marius Jidveian wurde in eine ereignisreiche Zeit hinein geboren. Vier Monate nach seiner Geburt wurde im Dezember 1989 der rumänische Diktator Nicolae Ceausescu, Generalsekretär der Kommunistischen Partei, durch einen Volksaufstand seines Amtes als Staatschef enthoben und hingerichtet. Hungersnot und Elend im ganzen Land hatte er hinterlassen: Die Bevölkerung litt unter Hunger und Kälte, Strom konnte man nur wenige Stunden am Tag nutzen, die Geschäfte waren leer, ebenso die Tankstellen. Die Väter verloren ihre Arbeit in den Fabriken, Kolchosen und Kombinaten. Es herrschte Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung in diesem Winter. Nur die Familien auf dem Land konnten sich mit eigenem Gemüse und Fleisch von selbst gehaltenen Tieren behelfen.

Mitten in Siebenbürgen, nahe dem Städtchen Blaj, lebte die Familie von Marius Jidveian. Diese Gegend ist als Weinregion bekannt. Im Kokeltal, das seit Jahrhunderten von Rumänen und Siebenbürger Deutschen gemeinsam bewohnt wurde, wachsen Trauben, die zu Silvaner, Traminer, weiße Mädchentraube und Cotnari verarbeitet werden. Ein bekannter Weinort ist Jidvei, deutsch: Seiden. Daher kommt der Familienname Jidveian.
Bereits mit drei Jahren wusste der kleine Marius, dass er Priester werden will. „Der Gesang bei der Messe hat mich begeistert“, erzählt er. Ab der ersten Klasse sang er in der Schola. Nach der Volksschule wechselte er in die höhere Schule nach Cluj, der zweitgrößten Stadt des Landes. Es folgte die Seminarzeit in der theologischen Universität. Nach weiteren vier Jahren Fakultät erreichte er nach zweijährigem Studium den Master im Fach rumänisch-orthodoxe Theologie.
Nicht immer hielt er sich in diesen Jahren im eigenen Land auf. Die harten, entbehrungsreichen Jahre der postkommunistischen Zeit blieben nämlich auch seiner Familie nicht erspart. „In den Ferien hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit Deutschland. Meine Familie mit drei Kindern brauchte dringend Geld. Deshalb fuhr ich mit meiner Mama, als ich 18 war, zur Saisonarbeit. Das war 2007.“ Fortan verdiente er sich in der Konservenfabrik in Gergweis jeden Sommer Geld.
Nach seinem Masterstudium folgte 2015 das, was die orthodoxen von den katholischen Priestern unterscheidet: Er heiratete seine Frau Raisa in der Stadt Sibiu.
Gleichzeitig erhielt er in der Konservenfabrik in Gergweis einen Arbeitsvertrag. Um sich mit seiner jungen Frau eine wirtschaftliche Grundlage schaffen zu können, „entschlossen wir uns, gemeinsam nach Niederbayern zu fahren. Das Geld wollten wir sparen für ein Häuschen in Rumänien.“ Aber es kam anders.

„Bald nach unserer Ankunft sprachen mich Landsleute an, deren größter Wunsch es war, einen eigenen rumänisch-orthodoxen Pfarrer zu haben.“ Als Standort eignete sich Passau. Also nahm der gut ausgebildete Jungpriester Kontakt auf mit dem Mitropolit Serafim in Nürnberg. Er ist sozusagen der Erzbischof für alle orthodoxen Rumänen in Westeuropa und war begeistert, einen eigenen Theologen in Ostbayern einsetzen zu können. Als Diakon erhielt Pfarrer Marius seine erste Wirkungsstätte im Haus Spectrum Kirche auf Mariahilf. Dort wurde er auch zum Priester geweiht.

Doch aller Anfang ist schwer, weil Pfarrer Marius keine Kirche hatte. „Alle nötigen Gegenstände wie Bibel, Kreuz, Kerzen, Ikonen, Taufbecken und mehr transportierte ich im Kofferraum meines Autos.“ Dass er sie selbst finanziert hat, sei dahin gestellt. Aber zu jedem Gottesdienst musste er alles aufstellen und danach wieder verstauen.

Eine vorübergehende Bleibe fand er in einem Dachstübchen des Jugendamtes, wo ihn Direktor Christian Geier fürsorglich betreute. Doch es war klar, dass dies nicht von Dauer sein konnte. Und so bemühte er sich, einen geeigneten Platz zu finden. Durch die Verbindung von Bischof Brasoveanu zu den Missionsbenediktinern auf dem Schweiklberg ergab sich schließlich die Möglichkeit, im Keller des unbewohnten Bedahauses eine Kapelle einzurichten. „Anfangs waren es 20 Familien, mit denen wir gemeinsam Gottesdienst feierten, in einer Kirche, die nur für uns reserviert war. Niemand kann sich vorstellen, wie glücklich und zufrieden wir waren.“ Inzwischen kommen etwa 300 Familien sonntags von Vilshofen, Bad Füssing Pocking, Freyung, Deggendorf, Passau und Schärding auf den Schweiklberg.

Stolz ist der Pfarrer auch darauf, dass er samstags nicht selten drei und mehr Taufen hat. „Die und Hochzeiten sind mir am liebsten.“ Beerdigungen musste er bislang kaum zelebrieren, denn es leben und arbeiten vorwiegend junge Rumänen hier in Ostbayern.
Doch leben kann Marius Jidveian nicht von seiner Berufung. Als orthodoxer Pfarrer erhält er keine finanzielle Bezahlung. Seine Gemeinde lebt von Spenden, die komplett zurückgelegt werden für den Bau einer Kirche. Und so freute er sich über die Möglichkeit, bei der Firma Troiber anfangen zu können. Auch seine Frau Raisa bekam dort in Hofkirchen eine Stelle und ließ sich zur Buchhalterin ausbilden. Deshalb zog das Paar auch von Passau in eine Wohnung in Hofkirchen. „Somit war unser Wirkungskreis geschlossener als zuvor. Wir wohnen und arbeiten in Hofkirchen, unser rumänisch-orthodoxes Leben findet in Vilshofen statt.“ Inzwischen wohnen und arbeiten auch die Eltern und die beiden Schwestern von Pfarrer Marius in der Region. Und auch die eigene, kleine Familie wächst: die eineinhalbjährige Tochter Veronica bekommt bald ein Geschwisterchen.
Mittlerweile arbeiten ungefähr 600 junge Rumänen in Vilshofen. Nur durch geschickte Zeiteinteilung schafft er samstags und sonntags, sein Arbeitspensum zu bewältigen. Doch auch die Kapelle im St. Bedahaus ist nur eine Bleibe auf Zeit. Und so ist verständlich, wenn Marius Jidveian sagt: „Mir gefällt hier alles. Die Leute haben mich so gut aufgenommen, dafür bin ich dankbar. Jetzt fehlt nur noch ein bezahlbares Grundstück, um unsere eigene Kirche zu bauen.“  — Irmgard Hansbauer

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− red

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Schatzkiste spendet für den Bären-Gnadenhof

 

Hofkirchen

Tierschützern und Bärenfreunden geht beim Besuch des Gnadenhofes für Bären in Hart bei Bad Füssing das Herz auf. Auf dem elf Hektar großen Gelände tummeln sich aktuell 16 Bären. Sie alle kommen aus schlechter Haltung, wurden geschunden und gequält, als Tanz- und Zirkusbären missbraucht oder wurden als Prestigeobjekt in kleinsten Gehegen gehalten. Die Qualhaltung von Bären ist vor allem in Teilen Osteuropas auch heute noch verbreitet. Träger des Bären-Gnadenhofs ist der gemeinnützige Tierschutzverein Gewerkschaft-für-Tiere e.V. Das weitläufige Gelände ist ein ehemaliges Munitionslager der Bundeswehr, das bärengerecht gesichert wurde. Es bietet den Bären mit den Bunkern und nach Anlage mehrerer Teiche eine naturnahe Umgebung, wo sie ihr Bärennaturell wieder entdecken und bis an ihr Lebensende bleiben können. Drei ausgebildete Tierpfleger kümmern sich um das Wohl der Bären und die Instandhaltung der Anlage, sie wohnen auf dem Gelände. Der Gnadenhof finanziert sich über Spenden, Mitgliedsbeiträge und Patenschaften. Die Schatzkiste Hofkirchen hat dem Bären-Gnadenhof nun 1500 Euro gespendet. Die Hofkirchener Delegation mit Mitgliedern aus dem Schatzkiste-Team und Alois Wenninger, dem 2. Bürgermeister von Hofkirchen, wurde von Christoph Denk, einem der Tierpfleger, durch das Gelände geführt und erhielt dabei interessante Einblicke in dieses außergewöhnliche Projekt. Die Schatzkiste Hofkirchen ist ein kleiner gemeinnütziger und ständiger Flohmarkt, der von Ehrenamtlichen betrieben und von der Gemeinde unterstützt wird. Die zum Verkauf stehende Ware wird von wohlwollenden Menschen gespendet. Diese Sachen werden hergerichtet und zu günstigen Preisen verkauft. Sämtliche Einnahmen fließen in soziale Projekte in der Region. Seit der Gründung der Schatzkiste Hofkirchen im Februar 2018 konnten bereits 27500 Euro dem guten Zweck zugeführt werden. Die Schatzkiste in der Garhamer Straße 4 in Hofkirchen ist dienstags von 10 bis 12 Uhr, freitags von 16 bis 18 Uhr und an jedem ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr geöffnet außer an Feiertagen. Bei der Spendenscheckübergabe (v.l.): Alois Wenninger, 2. Bürgermeister von Hofkirchen, Anneliese Schreiber vom Schatzkiste-Team, Christoph Denk vom Bärenhof, Liane und Oskar Hahn vom Schatzkiste-Team . − red/Foto: red

 

Quelle: pluspnp.de   —− red

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Eigentlich zu hoch, aber doch okay


Nachträglich genehmigt hat der Bau- und Umweltausschuss nach einer Ortsbesichtigung die Gelände-Aufschüttung in einem privaten Garten im Wohngebiet „Garhamer Feld I“. −Foto: Brunner

 

Garham

Was tun, wenn das Baugrundstück im „Garhamer Feld I“ ein starkes Gefälle hat, die Bauherren in der Siedlung aber überwiegend terrassierte Gärten und Spielflächen haben wollen? Diese Frage lösten Anwohner der Straße „Am Feldanger“ durch eine bis zu zwei Meter hohe Aufschüttung. Das liegt deutlich über den Festsetzungen im geltenden Bebauungsplan, der eine Obergrenze von 60 Zentimetern vorschreibt. Nach einer Ortsbesichtigung befürwortete der Bau- und Umweltausschuss jedoch die Maßnahme nachträglich.

In der Siedlung gibt es kaum ein Grundstück ohne Stützmauer oder Böschung. „Wir haben gesehen, wie der Geländeverlauf ist, nämlich sehr abschüssig“, erklärte Bürgermeister Josef Kufner nach der Rückkehr des Gremiums ins Hofkirchner Rathaus. Die vorgesehenen 60 Zentimeter als Maximum für Angleichungen einzuhalten, sei nach Kufners Überzeugung „schlichtweg nicht machbar“. Ähnlich äußerte er sich zu einer Stützmauer, die 1,80 Meter hoch ist, obwohl sie laut Bauleitplanung hätte maximal einen Meter haben dürfen.

Vor Ort hatte der Antragsteller berichtet, zur Aufschüttung im Bereich der Terrasse 24 Tonnen Ziersteine von Hand an Ort und Stelle transportiert zu haben. Der Bürgermeister sprach im Beisein von Bauamtsleiterin Nicole Bauer von einer „sehr, sehr ansprechenden Lösung“ und schlug später dem Ausschuss vor, dem nachträglich eingereichten Bauantrag mit den entsprechenden Befreiungen vom Bebauungsplan zuzustimmen. Dem folgte das Gremium einstimmig, was wiederum die anwesenden Hauseigentümer freute.
Baumaßnahmen auf der fraglichen Parzelle hatten die Mitglieder des alten Marktrats schon im August 2019 beschäftigt. Damals war es um eine Terrassen-Überdachung und den Bau eines Gartenhäuschens gegangen, beides komplett außerhalb der Baugrenzen. Mit 16:0 hatte der Marktrat dem damals zugestimmt. Nebenbei wurde bei dem abendlichen Ortstermin in dieser Woche angemerkt, dass es zu dem ursprünglichen Hausplan aus dem Jahr 2013 noch ein laufendes Verfahren am Landratsamt Passau gebe.
Einstimmig bewilligte der Ausschuss auch den in einer vorangegangenen Sitzung wegen fehlender Planunterlagen zurückgestellten Antrag auf Neubau eines Gerätehauses, Errichtung eines Stellplatzes und Schaffung einer Stützmauer in der ehemaligen Ferienhaussiedlung Unterstaudach, das als allgemeines Wohngebiet gilt. Zur Anwendung kam dabei, laut Bürgermeister, §35 Baugesetzbuch, nach dem ein Vorhaben im sogenannten Außenbereich zulässig sei, wenn dadurch öffentliche Belange nicht beeinträchtigt würden.
Zustimmung kam auch zur Errichtung eines Bungalows mit Doppelgarage und Lager in Oberschöllnach auf dem letzten noch unbebauten Grundstück in der dortigen Siedlung. Trotz einiger Problempunkte bei dem Projekt in der Straße „Zum Hochfeld“ wurden keine Bedenken laut, zumal die Unterschriften der Nachbarn zu dem Bauantrag vorliegen.

Nicole Bauer vom Bauamt hielt es für zu aufwendig und kostenträchtig, wegen dieses einzigen Vorhabens den Bebauungsplan aus dem Jahr 1968 zu ändern. „Die Festsetzungen darin sind total veraltet“, gab sie zu bedenken.

Zur Kenntnis genommen hat Josef Kufner (CSU) in der Sitzung einen Hinweis seines Bürgermeister-Stellvertreters Alois Wenninger (CSU), in Zaundorf die Straßenschilder um die jeweiligen Hausnummern zu ergänzen. Dieser verwies auf ständige Probleme mit der Adressen-Zuordnung durch Paketdienste. Marktrat Peter Binder (SPD), zugleich Feuerwehrkommandant in Hofkirchen, hielt eine solche Ergänzung in der Beschilderung gerade auch aus der Sicht des Rettungsdienstes im Ernstfall für wichtig. „Das macht Sinn“, unterstrich Josef Kufner, dem die Thematik bekannt ist. Unter anderem gibt es in der Gemeinde zwei Hauptstraßen – in Hofkirchen und in Garham. Allein das sei oft schon verwirrend.    —-Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —− Bernhard Brunner

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Der Mann für Menschen mit Handicaps


Willi Wagenpfeil setzt sich seit August für Menschen mit Einschränkungen im Landkreis ein. −Foto: Kloiber

 

Passau / Hofkirchen

„Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (…) Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Der dritte Artikel des deutschen Grundgesetzes verbietet in aller Deutlichkeit die Benachteiligung behinderter Menschen. Seit dem 1. August ist Willi Wagenpfeil als neuer Behindertenbeauftragter des Landkreises Passau maßgeblich an der Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgabe beteiligt.

In seinem Gartenstuhl sitzend, beschreibt der erst seit Kurzem in den Ruhestand gegangene, ehemalige Bürgermeister von Hofkirchen seine neue Aufgabe: „Menschen mit Handicaps sollen am öffentlichen Leben teilnehmen können und das möglichst ohne Einschränkungen. Diese Teilnahme möchte ich dadurch unterstützen, dass ich vorhandene Hindernisse beseitige oder deren Entstehung bereits verhindere.“

Sein Hauptaugenmerk legt Wagenpfeil dabei auf die öffentliche Infrastruktur. So ist der Behindertenbeauftragte bei sämtlichen öffentlichen Hoch- und Tiefbauarbeiten beteiligt, um bereits im Vorfeld mögliche Einschränkungen zu vermeiden. Er ist sich dabei sehr wohl bewusst, dass ein breitgefächertes Aufgabenspektrum auf ihn zukommt: „Um Menschen mit Einschränkungen die Teilnahme am öffentlichen Leben zu ermöglichen, müssen Dinge wie Barrierefreiheit, Inklusion und der Zugang zu Medien gewährleistet werden.“

Wunder dürften vom Behindertenbeauftragten dennoch nicht erwartet werden, dafür sei der Einfluss dann doch zu begrenzt, gibt Wagenpfeil zu bedenken. „Aber ich kann den Behinderten beratend und unterstützend zur Seite stehen. Auch die Einflussnahme auf Baumaßnahmen hat durchaus Gewicht.“

Obwohl er erst wenige Wochen im Amt ist, hat er bereits alle Hände voll zu tun: „Neulich war ich bei der Planung des neuen Parkhauses in Aidenbach eingebunden. Daneben wurde ich auch bei einer innerstädtischen Straßenbaumaßnahme in Pocking zurate gezogen.“

Darüber hinaus gehört auch die Bearbeitung von Anfragen zu Wagenpfeils neuem Aufgabenbereich. „Ich war beispielsweise vor Kurzem in einer Selbsthilfegruppe MS (Multiple Sklerose) als Gast eingeladen. Dort bekommt man die Sorgen der Behinderten ganz anders vor Augen geführt.“ Dabei habe er erst gespürt, wie wichtig es doch sei, dass es für diese Menschen einen Ansprechpartner gebe. Auch sei bereits eine Anfrage eingegangen, ob denn Urlaub auf dem Bauernhof im Landkreis Passau für einen Rollstuhlfahrer möglich ist. „Wie es nach einigen Anfragen aussieht“, sagt Wagenpfeil stolz, „können wir das ermöglichen.“

Wenn sich Menschen mit ihren Sorgen und Nöten bei ihm melden, verweise er meist an kompetente Stellen weiter, oder – sofern dies möglich sei – berate er selbst. „Ich habe als Behindertenbeauftrager kein Büro und keine Möglichkeit zu delegieren. Ich sehe mich eher als Kontaktperson und Vermittler.“

Ausschlaggebend für die Zusage zum Amt war für Wagenpfeil seine Tätigkeit als Kreisvorsitzender des Kreisverbands VdK Vilshofen. „Ich habe doch eine ganze Reihe von Synergieeffekten gesehen, weil sich auch der VdK um Menschen mit Einschränkungen bemüht und sich mit Themen der Barrierefreiheit und Inklusion auseinandersetzt.“ Insofern sei es naheliegend für ihn gewesen, beides miteinander zu kombinieren. „Der Landrat hat mich gefragt, ob ich diese Aufgabe übernehmen würde, und nach einer sehr kurzen Bedenkzeit von vielleicht zehn Minuten habe ich dann gleich zugesagt“, sagt Wagenpfeil.

Die Bezeichnung „Behindertenbeauftragter“ sieht er jedoch kritisch. „Das klingt sehr pauschal und hat einen leicht negativen Touch.“ Lieber wäre ihm deshalb der Begriff des Beauftragten für Menschen mit Einschränkungen oder Handicaps. Behindert zu sein, sei nämlich in vielfältiger Form möglich. Ob jemand blind, taub oder anderweitig eingeschränkt ist, sei etwas komplett Unterschiedliches und müsse berücksichtigt werden. „Ich glaube, dass die Menschen, die mit einer Einschränkung leben müssen, den Begriff des ,Behinderten‘ auch kritisch sehen. Doch leider ist dieser nun mal gesetzlich so vorgegeben. Ob die Bezeichnung auch praxistauglich ist, darüber sollte man vielleicht mal nachdenken“, merkt Wagenpfeil an.

Eine gute Vorbereitung auf das Amt seien die 18 Jahre als Bürgermeister für ihn gewesen. „Ich habe in dieser Zeit viele Schicksale kennengelernt. Das hat mich motiviert mitzumachen.“ Eine solche Erfahrung war beispielsweise das Kennenlernen der ,Handicap-Fußballmannschaft‘ von Hofkirchen. „Zu sehen, wie viel Begeisterung und Freude diese Menschen am Sport entwickeln, hat mich sehr beeindruckt.“

Auf den Behindertenbeauftragter von 38 Gemeinden und dem Landkreis kommen in den nächsten sechs Jahren viele Herausforderungen zu. Wagenpfeil blickt kurz nach der Übernahme des Amts dennoch optimistisch und voller Vorfreude in die Zukunft: „Da ist sicher viel Bewegung drin in den nächsten Jahren. Ich lasse das aber ganz gelassen auf mich zukommen. Ich habe jetzt im Ruhestand genug Zeit und freue mich sehr darauf, mich diesen Aufgaben widmen zu dürfen.“ —Klaus Kloiber

 

Quelle: pluspnp.de   —− Klaus Kloiber

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Schatzkiste spendet 1500 Euro für Sitzbänke


Bei der Spendenscheckübergabe: Bürgermeister Josef Kufner mit Liane Hahn (l.) und Gaby Asselberghs vom Schatzkiste-Team. −Foto: VA

 

Hofkirchen

Die Schatzkiste Hofkirchen hat die Anregung von Bürgermeister Josef Kufner aufgegriffen und das Aufstellen von zehn Sitzbänken mit 1500 Euro gesponsert.

Die Bänke werden von den Mitarbeitern des Bauhofs erstellt. Sie ersetzen in die Jahre gekommene Sitzgelegenheiten im Gemeindegebiet oder bieten einen Platz zum Ausruhen an neuen Standorten.

Die Spenden der Schatzkiste sind nur durch die vielfältige Unterstützung vor allem aus der Bevölkerung möglich. Es werden nicht nur regelmäßig schöne Sachen für den Verkauf gespendet, sondern es kommen auch viele Schatzsucher, die im Laden fündig werden.

Das Einzugsgebiet erweitert sich ständig, die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert. Im Regelfall wird für soziale Projekte in der Region gespendet. Diesmal geht mit dem Sponsoring von Sitzbänken im Gemeindegebiet ein Dankeschön an die Bevölkerung, erklärt Gaby Asselberghs.

Die Schatzkiste in der Garhamer Str. 4 ist dienstags von 10–12 Uhr, freitags von 16–18 Uhr und an jedem 1. Samstag im Monat von 10–12 Uhr geöffnet. –va

 

Quelle: pluspnp.de   —−  va

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Eine Fahne für den Pfarrhof


„Mit Blick zur Fahne“ freuten sich gemeinsam (von rechts) Pfarrer Gotthard Weiß, Kirchenpfleger Johann Kallinger, Bürgermeister Josef Kufner und Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Dr. Thomas Buchner über die gelungene Fahnensegnung. −Foto: Waas

 

Hofkirchen

Weiß-gelb. In den beiden Farben des Vatikans weht nun eine Flagge am Pfarrhof von Hofkirchen. Sie ist das Jubiläumsgeschenk der Hofkirchener Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderats für den dortigen Pfarrer Gotthard Weiß.

Am 28. Juni 1980, also vor nun mehr als 40 Jahren, wurde Gotthard Weiß im Passauer Stephansdom von Bischof Dr. Antonius Hofmann zum Priester geweiht. Dieses Jubiläum nahmen Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat zum Anlass, um Bischöflich Geistlichem Rat Gotthard Weiß ein besonderes Geschenk zu machen.

Unter der Führung von Kirchenpfleger Johann Kallinger und Pfarrgemeinderats-Vorsitzendem Dr. Thomas Buchner wurde eine über sieben Meter hohe Fahnenstange und eine Fahne mit den Farben des Vatikans angeschafft. Die Montage und das Aufstellen der Fahnenstange übernahm die ortsansässige Firma Markus Bauer in Zusammenarbeit mit Kirchenpfleger Kallinger.

Am 15. August, dem Mariä-Himmelfahrtstag, begab sich die Pfarrgemeinde nach dem Patroziniumsgottesdienst ein paar Meter weiter in den Pfarrhof. Dort wurde nach einer kurzen Ansprache von Pfarrer Weiß und unter den Klängen des Bayerischen Regimentsmarsches die Fahne feierlich nach oben gezogen und gehisst. Beim Abspielen der Vatikan-Hymne wehte die Fahne dann zum ersten Mal im Wind. Zuvor wurde die Fahne natürlich noch gesegnet – aber nicht nur die Kirchenfahne, sondern auch eine weitere Fahne mit den Farben und dem Wappen der Marktgemeinde Hofkirchen. Gestiftet wurde die zweite Fahne von Bürgermeister Josef Kufner.

Die beiden Fahnen können somit nun in Zukunft, Seite an Seite, sowohl die kirchliche als auch die politische Gemeinde repräsentieren. Mit einem kleinen Stehempfang im Anschluss an die Segnung fand die Feier – unter den bekannten Corona-Gegebenheiten – einen gemütlichen Ausklang.  —Johannes Waas

 

Quelle: pluspnp.de   —− Johannes Waas

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„Wir fühlen uns sauwohl hier“


Rundum glücklich ist Gaby Asselberghs in ihrer Wahlheimat Hofkirchen: mit dem Ort, den Einheimischen und mit ihrem Garten samt Lieblingsplatz vor dem Haus. −Foto: Gabriel

 

Hofkirchen

„Niederbayerisch ist eine Geheimsprache.“ Diesen Satz kann Gaby Asselberghs absolut unterschreiben. Er stammt von Hofkirchens Hofladen-Chefin Marianne Eiglmeier, aus der Zeit vor sieben Jahren, als Asselberghs und ihr Partner Gerd Paulußen gerade aus Düsseldorf in die Donaugemeinde gezogen waren. „Jetzt nochmal für Rheinländer“ wurde das Gesprochene dann wiederholt, erinnert sich die 65-Jährige. Die Hofkirchner haben dem Paar die Ankunft in der neuen Heimat leicht gemacht.

Dass es Hofkirchen wird, war allerdings Zufall, erzählt Gaby Asselberghs. 2008 hat die Holländerin – ihr Vater ist Holländer, die Mutter Deutsche – ihren Beruf als Unternehmensberaterin an den Nagel gehängt und ging in Vorruhestand. Fortan engagierte sie sich ehrenamtlich in der Seniorenarbeit und bildete sich zum Thema Senioren und Demenz weiter. Mit dem neuen Lebensabschnitt stellte sich das Paar bald auch die Frage: „Bleiben wir im Rheinland oder ziehen wir um?“ Die Lust auf Neues war stärker. Als Ziel legten Gaby Asselberghs und Gerd Paulußen zunächst grob fest: „Da, wo andere Urlaub machen.“

Zur Debatte standen Ostsee, Harz, Bodensee, Emsland und Bayern.“Wir sind quer durch die Republik gereist“, erzählt Asselberghs, um verschiedene Häuser, die im Internet zum Verkauf standen, zu inspizieren. Irgendwann machte ihr Partner Gerd Paulußen Druck: „Wenn ich 65 bin, zieh’ ich nicht mehr um.“

Das neue Zuhausewurde bewusst gesuchtDas Paar hatte Kriterien für den idealen Wohnort festgelegt: Einkaufsmöglichkeiten sollten zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sein, außerdem legten die beiden Wert auf ärztliche Versorgung vor Ort. Und: Mit einem Hund muss man zu Fuß gut draußen unterwegs sein können. „Dafür ist die Donau ideal“, findet Gaby Asselberghs.

Hofkirchen machte das Rennen. Zunächst hatten die Beiden mit einem Bauernhof in Alleinlage geliebäugelt, „aber fürs Leben im Alter erschien uns das schwierig“. Das Heim, für das sich das Paar letztlich entschied, erfüllt alle Wünsche: Es liegt ruhig und idyllisch in Oberschöllnach, hat einen großen Garten, man ist schnell im Ort und zum Gassigehen an der Donau und: Es gibt „sehr, sehr nette Nachbarn“, bei denen sich das Paar mit einem „Wir sind die Neuen“ gleich vorstellte.

Schnell machten sich Gaby Asselberghs und Gerd Paulußen daran, in der neuen Heimat weitere Kontakte zu knüpfen und stürzten sich ins Hofkirchner Vereinsleben: „Nachdem wir beide Tennis spielen, sind wir als erstes dem Tennisclub beigetreten“, berichtet Asselberghs, Wander- und Gartenbauverein kamen dazu. „Ich habe die Niederbayern als sehr offene, freundliche, hilfsbereite Menschen kennengelernt“, sagt sie Holländerin. Auch im Einkaufsmarkt, beim Bäcker und Metzger gehe es familiär zu: „Wenn man ganz fremd ist, hilft das schon.“ Sie freut sich: Keiner der Hofkirchner habe gefremdelt. Im Gegenteil: Die Einheimischen hätten Interesse an dem Paar gezeigt, woher sie kommen, wie es sie nach Hofkirchen verschlagen habe? „Man merkt, dass man willkommen ist“, stellt Gaby Asselberghs fest, „das ist ganz wichtig.“ Und: „Fast alle Kinder grüßen hier, das ist total schön.“

Schäferhundmischling Alesia, der seit sieben Monaten zur Familie gehört, tut sein Übriges zur Integration von Herrchen und Frauchen. Beim Gassigehen und in der Hundeschule sorgt er für immer neue Kontakte.

Heute stellt Gaby Asselberghs fest: „Wir haben alles richtig gemacht, wir fühlen uns sauwohl hier.“ Den Umzug habe sie nie bereut, sagt sie, „das würde ich immer wieder so machen“. Es sei lebenswert hier, „man fühlt sich wirklich heimisch.“ Ins Rheinland, ihre alte Heimat, fährt die 65-Jährige zwar gern zu Familienbesuchen und Klassentreffen. „Aber ich bin immer froh, wenn ich wieder zuhause bin – in Hofkirchen.“ Gibt es denn gar nichts aus der alten Heimat, was sie vermisst? Doch, eins: die holländischen Fleischrollen, die „Frikandel“. „Danach hab’ ich erfolglos gesucht“, erzählt Gaby Asselberghs, „aber nun essen wir eben stattdessen Cevapcici.“

Auch ihren persönlichen Lieblingsplatz in Hofkirchen hat sie gefunden: auf dem Soldatenfriedhof in Leithen, wo man vom Gedenkturm aus weit über das Donautal blickt. Hier sitzt sie gern, lässt die Seele baumeln, denkt nach, freut sich an dem bunten Laub der Weinstöcke, die den Turm umranken: „Das ist so schön!“

Auf eine sympathische, herzlich-offene Art erzählt die Wahl-Hofkirchnerin ihre Geschichte. Als die Sprache auf die „Schatzkiste“ – ihr gemeinnütziges Flohmarkt-Projekt – kommt, ist sie kaum noch zu bremsen: 2017 hatte Gaby Asselberghs in einer Zeitschrift zufällig die Anzeige eines Gebrauchtwaren-Kaufhauses entdeckt – „eine tolle Idee“, wie sie fand. Auch beim damaligen Bürgermeister Willi Wagenpfeil rannte sie damit offene Türen ein. Mit seiner Hilfe konnten sie die Räume in der Garhamer Straße mieten. Die Gemeinde trage auch unter dem neuen Rathauschef Josef Kufner sämtliche Kosten für das ehrenamtliche Projekt, „so können wir jeden eingenommenen Cent spenden“, freut sich Asselberghs. Vermieter Roland Gotzler baute stabile Supermarktregale in den neuen Laden.

Anfangs war ihr Lebenspartner mit im Boot, stieg aber wieder aus. In der Seniorensport-Gruppe fand sich das Ehepaar Liane und Oskar Hahn, das fortan bereitwillig mithalf: „Jetzt machen wir Frauen den Laden, Oskar ist der technische Direktor“, erzählt Gaby Asselberghs zufrieden. Der Laden läuft gut, „ganz viele Leute bringen uns was“. Im Ort fanden sich weitere Frauen, die beim Säubern, Sortieren, Auszeichnen und Verkauf der gespendeten Ware helfen. So kann der gemeinnützige Gebrauchtwaren-Laden zweimal zwei Stunden pro Woche öffnen.

Ende Februar 2018 wurde gestartet, „bis zum Jahresende war es ein Testlauf“, berichtet die Initiatorin. Die Einnahmen wollte man an soziale Projekte in der Region spenden, etwa Frauenhaus, Hospiz oder Tierheim. Die Bilanz im Herbst ergab: „Wir machen weiter.“ 5000 Euro hatte das Schatzkiste-Team 2018 eingenommen, im Jahr drauf 12000, heuer ist man bisher bei 7500 Euro, das Ziel ist 15000 – „das schaffen wir trotz Corona“, ist Gaby Asselberghs überzeugt.

Über die „Schatzkiste“ entstanden ihr viele neue Kontakte innerhalb der Gemeinde: Leute, die das Projekt loben, sich darüber freuen oder sich Sorgen machen, wenn der Verkauf einmal nicht im Gemeindeblatt angekündigt wird, weil er ohnehin eine ständige Einrichtung ist. Und die Sache ziehe Kreise, „immer mehr Leute bringen sich ein. Das macht so viel Spaß!“, freut sich die Gründerin. Bis nach Passau und Plattling reiche das Einzugsgebiet.

Zum Abschied sagt sie: „Pfüat Eahna!“Als Corona kam, hat Gaby Asselberghs eine weitere Initiative gestartet: Sie rief einen Nähkreis ins Leben, um Masken herzustellen. „Ich hatte gelesen, dass die Stadt Landshut für jeden Bürger kostenlos eine Maske zur Verfügung stellt.“ Bürgermeister Wagenpfeil fand: „Das kann Hofkirchen auch.“ Gesagt, getan: „Selbst nähen kann ich zwar schlecht“, gesteht Gaby Asselberghs. Dafür kümmerte sie sich um das Material: Aus der an die „Schatzkiste“ gespendeten Bettwäsche nähten acht Frauen Masken. Inzwischen sei die Masken-Initiative abgeschlossen, berichtet die umtriebige Seniorin, aber der Nähkurs bleibe bestehen.

Das nächste Projekt ist schon in Planung: Im Oktober, wenn die Ersten bereits ans Christkind denken, soll es erstmals einen „Schatzkiste-Weihnachtsmarkt“ in der Hofkirchner Schulaula geben. Der für dieses Frühjahr terminierte Basar war Corona zum Opfer gefallen.

Gaby Asselberghs ist angekommen in ihrer neuen Heimat, ja mehr als das: Sie ist wohl für viele aus Hofkirchen nicht mehr wegzudenken. Und das, obwohl sie nach wie vor überhaupt nicht boarisch spricht. Immerhin klappe das Zuhören inzwischen ganz gut – ansonsten frage sie eben nach. Und: „Die Grußfloskeln ,Griaß di‘ und ,Pfüat di‘ kann ich inzwischen fast akzentfrei.“ Und so verabschiedet sie ihren Gast mit einem fröhlichen „Pfüat Ihnen“ – um sich im zweiten Anlauf zu korrigieren: „Pfüat Eahna!“ Eine Geheimsprache ist Niederbayerisch für Gaby Asselberghs jedenfalls nicht mehr.   —-Friederike Gabriel

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Friederike Gabriel

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Der Fürsprecher der Menschen mit Behinderung


Willi Wagenpfeil (2.v.r.) hat zum August sein Amt als Behindertenbeauftragter des Landkreises Passau angetreten und kam zum ersten Gespräch mit der Büroleiterin des Landrats, Birgit Bachl (v.l.), leitendem Baudirektor Edgar Küblbeck und Abteilungsleiter für soziale und kommunale Angelegenheiten, Andreas Buettner in das Landratsamt. −Foto: Landratsamt

 

Passau / Hofkirchen

In seiner Sitzung im Juli hat der Passauer Kreistag Kreisrat Willi Wagenpfeil (SPD) zum neuen Beauftragten für die Belange der Menschen mit Behinderung im Landkreis Passau bestellt. Zum 1. August hat er sein Amt offiziell übernommen.

Wagenpfeil tritt damit die Nachfolge von Frank Reisinger an, der seit 2005 Behindertenbeauftragter des Landkreises war und sein Amt aus gesundheitlichen Gründen abgegeben hat, wie das Gremium in der Julisitzung erfuhr (PNP berichtete). Der Vilshofener VdK-Kreisvorsitzende und Bürgermeister a.D. des Marktes Hofkirchen ist für die kommenden sechs Jahre der Fürsprecher der Menschen mit langfristigen körperlichen, seelischen, geistigen oder Sinnesbeeinträchtigungen.

Zu einem ersten Gespräch über seine neue Tätigkeit hat er sich nun im Landratsamt mit den Verantwortlichen getroffen. Seine Hauptaufgabe ist es, daran mitzuwirken, dass diesen Menschen eine barrierefreie Teilnahme am öffentlichen Leben möglich ist. Er vertritt ihre Interessen und wird dazu insbesondere bei öffentlichen Baumaßnahmen gehört.

Geplant ist künftig auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Seniorenfachstelle am Landratsamt Passau, teilt das Amt mit. Bei vielen Themen gebe es Schnittpunkte, eine Vernetzung sei deshalb sinnvoll. − red

 

 

Quelle: pluspnp.de   —red

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Autos behindern Feuerwehr-Einsatz


Dieser BMW-Fahrer hat offensichtlich den Schatten gesucht, als er den Wagen am Donauufer abstellte. Doch die Feuerwehr braucht den Platz, um mit dem LF 10 plus Bootsanhänger wenden zu können

 

Hofkirchen

Wird die Feuerwehr zu einem Einsatz gerufen, können Minuten entscheidend sein, um größeres Unheil abwenden zu können. „Und dann steht da ein Auto, das unsere Arbeit behindert“, ist Hans-Peter Binder verärgert. Er ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hofkirchen, die am Sonntag zu dem Badeunfall mit einem vierjährigen Kind in der Donau alarmiert worden war. Als die Einsatzkräfte das Boot für die Suche nach dem Kind ins Wasser lassen wollten, standen Autos im Wendekreis, der für die Feuerwehr freigehalten werden muss.

„Leider war die Rettungsaktion am Sonntag nicht erfolgreich. Der Bub ist bedauerlicher Weise ertrunken. Doch weiß ich das zu Beginn des Einsatzes?“, fragt Binder. Deswegen kann er nicht verstehen, warum Autofahrer die Schilder mit dem absoluten Haltverbot ignorieren. „Jeder, der schon mal in Not war, weiß, dass Minuten sich wie Stunden anfühlen können.“

Als die Feuerwehr mit dem Löschfahrzeug LF 10 mitsamt angehängtem Boot an der Slipstelle am Donauufer ankamen, waren Autos innerhalb des Wendekreises geparkt. „Ein kleiner Toyota und ein großer Geländewagen“, erzählt Binder. Der Fahrer des Geländewagens sei zumindest in der Nähe gewesen, habe aber dann eine Diskussion begonnen, ob er den Einsatz nun behindert habe oder nicht. Für den anderen Wagen war niemand ausfindig zu machen. Also musste entsprechend rangiert werden. „Der Kreis ist genau so berechnet, dass wir mit dem 14 Meter langen Gespann in einem Schwung wenden können, um dann zurücksetzen und das Boot ins Wasser lassen zu können“, erklärt Fahrer Martin Weber. Er habe rangieren müssen. Kommandant Hans-Peter Binder: „Wir haben fünf bis zehn Minuten verloren.“Die Wendestelle war vor fünf Jahren in Absprache mit der Polizei ausgeschildert worden. Pro Jahr kommt es zu bis zu fünf Einsätzen. „Vor einigen Jahren wollten wir das Boot einlassen, um den Notarzt zu einem Kreuzfahrtschiff zu bringen. Dort hatte es einen Herzinfarkt gegeben. Die Slipstelle war als Feuerstelle missbraucht worden. Wir mussten die Reste erst einmal mit Schaufeln beseitigen“, erzählt Binder.

Nach Rücksprache mit der Polizei und der Wasserschutzpolizei soll künftig stärker kontrolliert werden. Die Feuerwehr-Kräfte wurden angehalten, die Kennzeichen der verbotswidrig geparkten Autos zu notieren, Fotos zu machen und der Polizei zukommen zu lassen. Zwischen 20 und 50 Euro kann der „Spaß“ kosten. „Viel schlimmer ist jedoch, dass sich jemand vorwerfen lassen muss, eine Rettungsaktion behindert zu haben“, sagt Binder. —Helmuth Rücker

Die Beschilderung ist eindeutig. "Einlassbereich für Feuerwehrrettungsboot. Wendebereich muss immer freibleiben" steht unter dem Verkehrszeichen "Absolutes Halteverbot". Immer wieder gibt es Autofahrer, die sich nicht daran halten. Dagegen wird nun konsequent vorgegangen. −Fotos: Rücker

Die Beschilderung ist eindeutig. „Einlassbereich für Feuerwehrrettungsboot. Wendebereich muss immer freibleiben“ steht unter dem Verkehrszeichen „Absolutes Halteverbot“. Immer wieder gibt es Autofahrer, die sich nicht daran halten. Dagegen wird nun konsequent vorgegangen. −Fotos: Rücker

 

Quelle: pluspnp.de   —Helmuth Rücker

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Hofkirchens Tennis-Damen souverän


Strahlende Meisterinnen in der Bezirksklasse 1: die Hofkirchener Tennis-Damen Alexandra Thalhammer (v.l.), Manuela Dippl, Nadine Glombik, Kathrin Leeb, Nina Pagany, Lisa Holzbauer, Barbara Streicher und ihr Trainer Ludwig Schläger; es fehlt Anna Rathfelder. −Foto: Verein

 

Hofkirchen

n diesem besonderen Jahr haben sich die Verantwortlichen des TC Hofkirchen dazu entschieden, nur drei Mannschaften für den Tennis-Wettspielbetrieb in der Übergangssaison zu melden. Neben den beiden Damenriegen war auch ein Herrenteam im Punktekampf vertreten.

Die Damen I hatten es in der Bezirksklasse 1 mit vier Kontrahenten zu tun. Zum Auftakt wurde der TC Wallerfing-Ramsdorf mit 7:2 Matchpunkten bezwungen. Auch das zweite Heimspiel gegen den TSV Wegscheid entschied der TCH mit dem selben Ergebnis für sich. In den beiden Auswärtspartien in Bad Füssing und in Kropfmühl behielten die Hofkirchener Damen mit 7:2 bzw. 6:3 die Oberhand. Dank dieser souveränen Bilanz durften sich Nadine Glombik, Barbara Streicher, Nina Pagany, Kathrin Leeb, Lisa Holzbauer, Manuela Dippl, Anna Rathfelder, Mannschaftsführerin Alexandra Thalhammer und Trainer Ludwig Schläger über die ungefährdete Meisterschaft freuen.

Natürlich war es anfangs ein wenig befremdlich, die Anlage mit Mund- und Nasenschutz zu betreten und dem Gegner nach der abgeschlossenen Partie nicht die Hand reichen zu können. Am Ende überwog aber die Freude darüber, dass man seinem Lieblingssport wieder nachgehen konnte. Die Hofkirchner Herren verdienten sich in der Kreisklasse 2 die Vizemeisterschaft, die Damen II waren in ihrer ersten Mannschaftssaison mit Platz 4 in der Kreisklasse 2 zufrieden. Jetzt hoffen die Tenniscracks im Hofkirchener Lager auf eine wieder „normale“ Saison 2021. − M.D.

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —M.D.

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Stabwechsel der Behindertenbeauftragten


Der Behindertenbeauftragte kümmert sich um die Sorgen, Nöte und Belange der Menschen mit Handicap, bearbeitet mit ihnen gemeinsam Anträge, beantwortet Fragen und schlichtet im Streitfall. −Foto: dpa

 

Passau

5 Jahre lang hatte sich Frank Reisinger im Landkreis Passau als Behindertenbeauftragter um die Sorgen, Nöte und Belange der Menschen mit Handicap gekümmert, mit ihnen gemeinsam Anträge bearbeitet, Fragen beantwortet und im Streitfall geschlichtet. Im Kreistag nun zog er Bilanz über die vergangenen eineinhalb Jahre und verabschiedete sich – aus gesundheitlichen Gründen könne er für das Amt nicht mehr zur Verfügung stehen, wie Landrat Raimund Kneidinger in Vertretung des entschuldigten Reisinger erklärte. Zwischen ihm, Halo Saibold (Grüne) und Anita Hofbauer (ÖDP) entfachte sich im Anschluss eine Diskussion über die Angemessenheit der Begrifflichkeit „Behindertenbeauftragter“.

Seinen Bericht hatte Reisinger, der von 2002 bis April diesen Jahres Kreisrat war und in der Sitzung nicht persönlich dabei sein konnte, schriftlich verfasst. Demnach hatte er zwischen 1. Januar 2019 und 31. Juli 2020 insgesamt 52 Anfragen von Menschen mit Behinderung erhalten und bearbeitet. 13 Mal ging es um die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung, fünfmal um Wohnungs- und Hausumbauten, ein arbeitsrechtlicher Vorgang war dabei, 16 Anfragen zum Thema Schwerbehinderung hat Reisinger bearbeitet, sechs Behördengänge mit Betroffenen absolviert und elfmal in privaten Streitigkeiten vermittelt. Für förderfähige Baumaßnahmen des Landkreises und seiner Kommunen musste Reisinger als Behindertenbeauftragter 29 Stellungnahmen erarbeiten, dabei ging es von der Errichtung von Buswartehäuschen über den Bau von Gehwegen bis zu Ortskernsanierungen. In neun Fällen gab er eine Stellungnahme zur förderfähigen Anschaffung behindertengerechter Busse ab.

Herzlich bedankt sich Reisinger in dem Schreiben für die stets gute Zusammenarbeit mit allen Stellen in den vergangenen 15 Jahren, „die mir die Arbeit als kommunaler Behindertenbeauftragter sehr erleichtert hat. Wahrscheinlich habe ich als Vollberufstätiger nicht allen Erwartungen und Wünschen nachkommen können, aber ich habe versucht, dieser anspruchsvollen Aufgabe, soweit es meine Möglichkeiten zuließen, gerecht zu werden.“ Seinem Nachfolger wünschte er „ein gutes Händchen bei den zukünftigen Entscheidungen“.

Der Kreistag musste also einen neuen Behindertenbeauftragten bestellen, vorgeschlagen wurde SPD-Kreisrat Willi Wagenpfeil. Da sich zwischenzeitlich die aktuelle Entschädigungssatzung für das Ehrenamt geändert hatte, musste auch eine Änderungssatzung erlassen werden.

Halo Saibold (Grüne) meldete sich: Sie lobte die gegenderte Schreibweise in der neuen Satzung, stieß sich aber am Begriff „Behindertenbeauftragte/r“. „Das ist ein eigenartiger Begriff, überhaupt nicht mehr zeitgemäß“, fand sie. Stattdessen schlug sie eine Formulierung wie „Beauftragte/r für Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ vor. Jetzt, wo dieses Amt neu zu bestellen und die entsprechende Satzung zu ändern sei, wäre ein guter Zeitpunkt dafür, argumentierte sie.

Landrat Kneidinger sah das anders. „Es geht um die Art der Tätigkeit, und ich bin schon dafür, dass die gleich aus der Bezeichnung hervorgehen sollte. Ein Behindertenbeauftragter kümmert sich um die Belange der behinderten Landkreisbürger. Deshalb belassen wir es bei dem Titel“, antwortete er.

Für die nächsten sechs Jahre kümmert sich nun SPD-Kreisrat und Bürgermeister a.D. Willi Wagenpfeil aus Hofkirchen um die Belange der Landkreisbürger mit Behinderung. Sein jahrelanges Engagement im VdK – seit 2002 unterstützt er die Selbsthilfeorganisation und ist seit 2012 Vorsitzender des Kreisverbands Vilshofen − qualifiziere ihn für die Beratung in Fragen der Behindertenpolitik. Jeweils einstimmig bestellte das Gremium Willi Wagenpfeil zum neuen Behindertenbeauftragten, änderte die Satzung und beauftragte die Verwaltung eine Neufassung der Satzung zu erstellen.

Einige Tagesordnungspunkte später – das Gremium hatte inzwischen die überplanmäßige Ausgabe beim Ausbau von kontaminiertem Material im Zuge des Teerskandals mit Gegenstimmen aus ÖDP und AfD genehmigt (PNP berichtete) – meldeten sich Halo Saibold und Anita Hofbauer noch mal zu Wort. „Eine Bezeichnung wie Behindertenbeauftragter gibt auch eine Haltung wieder, und das steht dem Landkreis nicht gut zu Gesicht“, sagte Hofbauer sichtlich aufgebracht an den Landrat gerichtet und zitierte aus dem Bayerischen Behindertengleichstellungsgesetz, das inzwischen auch anders heiße, nämlich „Bayerisches Gesetz zur Gleichstellung, Integration und Teilhabe von Menschen mit Behinderung“.

Ein Vorwurf, den Kneidinger nicht auf sich sitzen ließ: „Meine Haltung gegenüber unseren behinderten Mitmenschen ist nicht abwertend, das möchte ich in aller Deutlichkeit klarstellen. Ich bin selbst seit Jahren ehrenamtlich tätig in dem Bereich und kenne die Sorgen der Betroffenen. Es ist schade, dass mir so etwas unterstellt wird.“ Kneidinger ist seit vielen Jahren stellvertretender Kreisvorsitzender des VdK.

Dann übergab er das Wort an seine Büroleiterin Birgit Bachl, die die neue Satzung formuliert hatte. „Diese Vorwürfe gegen den Landrat weise ich entschieden zurück, die Sitzungsvorlage kam von mir“, sagte sie an Hofbauer gerichtet. „Die Satzung, die der Kreistag 2008 verabschiedet hat, lautet so und daran habe ich mich orientiert.“ Dabei habe sie über andere Formulierungen durchaus nachgedacht – auch, weil das Thema Gendern derartiger Schriftstücke bereits des Öfteren in Sitzungen Thema war – „aber ich habe mich dagegen entschieden und es bei der Bezeichnung von 2008 belassen“, so Bachl. „Das hat nichts mit der Einstellung des Landrats zu tun.“

„Ich habe Verständnis für unterschiedliche Meinungen“, sagte Kneidinger abschließend dazu. „Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum man solche Einwände erst in der Sitzung erheben muss, wo die Unterlagen allen Kreistagsmitgliedern im Voraus zugehen. Man kann mich jederzeit auf solche Dinge ansprechen.“

Auf Nachfrage der PNP erklärte der Landrat später: „Wenn man solche Einwände erst in der Sitzung bringt, erzeugt man natürlich eine Diskussion. Allerdings dient das nicht der Sache, denn ich kann nicht spontan in der Sitzung sagen, wir ändern das jetzt, wenn etwas erst noch juristisch geprüft werden muss.“

Hört nach 15 Jahren auf: Frank Reisinger (CSU).

Hört nach 15 Jahren auf: Frank Reisinger (CSU).

Übernimmt das Amt für sechs Jahre: Willi Wagenpfeil (SPD).
Übernimmt das Amt für sechs Jahre: Willi Wagenpfeil (SPD).

 

Quelle: pluspnp.de   —Tanja Rometta

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Abschied von den Aufstiegstrainern


Die Aufsteigermannschaft der A-Junioren mit (vorne v.l.) Manfred Asen, Lukas Halser, Michael Bär, Philip Obirei, Maxi Meyer, Dominik Maier sowie (hinten v.l.) Markus Obirei, Tiago Pereira Machado, Lukas Probst, Tobias Hauzenberger, Andreas Maschke, Mario Grill, Niklas Zankl, Julian Seidl, Yannik Kramer und Armin Grill. −Foto: SG

 

 

Die A-Junioren der SG Rathsmannsdorf haben es geschafft: Aufstieg in die Kreisliga zum Abschied von drei verdienten Jugendtrainern.
Nachdem sie in der letzten Saison als Zweitplatzierter die Rückkehr in die Kreisliga knapp verpasst hatte, stand die A-Jugend der SG Rathsmannsdorf/Garham/ Windorf in der Saison 2019/20 zur Winterpause mit nur einer Niederlage auf dem Platz an der Sonne. Aufgrund des Corona-bedingten Saisonabbruchs durch den Bayerischen Fußball-Verband wurde dieser Tabellenstand zur Wertung herangezogen und die Trainer und Spieler werden für eine hervorragende Vorrunde mit dem Aufstieg belohnt.
Sie alle waren sich einig, dass es natürlich schöner gewesen wäre, die Meisterschaft auf reguläre Weise, durch eine erfolgreiche Rückrunde zu erreichen und dann eine große Aufstiegsfeier zu veranstalten. Aber auch so freuen sich alle Beteiligten und die Verantwortlichen der drei SG-Vereine sehr über diesen großen Erfolg.
Dessen Väter sind sicher auch die drei A-Jugendtrainer Manfred Asen, Armin Grill und Markus Obirei. Über viele Jahre haben die drei Urgesteine die Spieler der SG hervorragend betreut. Nun gehen sie gemeinsam in den Trainer-Ruhestand und wurden mit einem Gutschein der Hoftaferne Neuburg vom SG-Jugendbeauftragten Robert Kramer verabschiedet. Kramer bedankte sich im Namen der Vorstände und Jugendleiter für die vielen Jahre Trainerarbeit und gab der Hoffnung Ausdruck, dass es nach einer Pause den ein oder anderen vielleicht doch wieder juckt. „Gute und erfahrene Trainer können wir in der Spielgemeinschaft immer brauchen!“
Die A-Jugend-Spieler freuen sich unter dem neuen Trainerduo Fabian Mandl und Michael Voggenreiter (beide waren letztes Jahr B-Jugendtrainer) auf eine hoffentlich Corona-unterbrechungsfreie und erfolgreiche Saison in der Kreisliga. − U.N.

 

Geschenk-Übergabe mit Abstand: (v.l.) Jugendbeauftragter Robert Kramer mit den Trainern Manfred Asen, Markus Obirei und Armin Grill.

Geschenk-Übergabe mit Abstand: (v.l.) Jugendbeauftragter Robert Kramer mit den Trainern Manfred Asen, Markus Obirei und Armin Grill.

 

Quelle: pluspnp.de   —U:N:

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„Ich bin eher besonnen und sachlich“


Bürgermeister Josef Kufner im neuen Sitzungssaal zwischen dem Gemeindewappen und dem Kreuz. Hier hat er schon mehrere Abgeordnete getroffen und sie über die Situation Hofkirchens informiert. „Gute Kontakte schaden nie“, meint der 39-Jährige. −Foto: Rücker

 

 

Das neue Dienst- zimmer ist noch nicht fertig, das bestellte Auto noch nicht da,
vor dem Rathaus ist Baustelle, aber Hofkirchens neuer Bürgermeister Josef Kufner lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Nach 100 Tagen im Amt wird Bilanz gezogen. Kufner ist zufrieden.
Er glaubt, schon einiges erreicht zu haben. Und er weiß, was er als nächstes anpacken will.

100 Tage im Amt. Wie geht’s?
Gut soweit. Es läuft. Diese Aufgabe ist genau mein’s.

Haben Sie sich den Job so vorgestellt?
Bürgermeister zu sein, heißt nahe am Bürger zu sein. Das ging relativ flott los. Bürger kamen auf mich zu und regten an, doch das äußere Erscheinungsbild der Gemeinde besser zu pflegen. Das heißt: Das hohe Gras mähen, Blumen pflanzen, Sitzgelegenheiten schaffen, die Kinderspielplätze in Ordnung halten. Und in Garham den Gestank abstellen.

Womit haben Sie in diesem Job nicht gerechnet?
Mich hat nichts überrascht. Ich bin mit einer sehr reellen Vorstellung in dieses Amt gegangen.

Trotzdem: Wie ist es, „plötzlich“ Bürgermeister zu sein?
Ich habe schon gespürt, dass die Menschen Respekt vor dem Amt des Bürgermeisters haben. Leute, die ich jahrelang kenne, fragten auf einmal: Kann ich noch Du sagen oder muss ich dich mit Herr Bürgermeister ansprechen? Ich war vorher der Josef und bin nach wie vor der Josef. Ich habe nur den Beruf gewechselt.

Werden Sie nicht automatisch mit Herr Bürgermeister angesprochen?
Doch schon. Das ist ein wenig ungewohnt. Das ist eine Form der Ansprache, die ich nicht gewohnt bin, weil das so von einem Tag auf den anderen ging. Ich brauche wohl noch eine Weile, um mich an diese Ansprache zu gewöhnen.

Wie läuft’s mit Ihren Stellvertretern, die Sie sich ja ausgesucht haben?
Ich habe eine Empfehlung abgegeben und sie wurden mehrheitlich vom Gemeinderat gewählt. Nach 100 Tagen kann ich sagen: Die Zusammenarbeit ist sehr, sehr gut. Ich bin froh, die beiden immer nach ihren Erfahrungen und ihren Rat fragen zu können.

Und wie klappt es mit der Verwaltung?
Die Aufnahme am 4. Mai war sehr herzlich. Ich habe mich bemüht, alle Sachgebiete kennenzulernen. Ich war beim Kämmerer, im Bauamt, im Einwohnermeldeamt und in der Kasse. So weiß ich, welche Aufgabe jeder hat. Mit neun Mitarbeitern sind wir eine kleine Verwaltung, die gut ausgelastet ist. Es gibt viel zu tun, die Mitarbeiter meistern es. Der Bauhof hat neun fest angestellte Leute.

Sie starten unter Corona-Auflagen. Wie kommen Sie mit den Bürgern in Kontakt?
Ich telefoniere viel. Und dann werde ich natürlich angesprochen, wenn ich unterwegs bin. Dann heißt es: „Weil ich dich grad seh‘: Ich hätte da was.“

Sie sind mit Beginn Ihrer Amtszeit in der Gemeinde rundum gefahren und haben schöne Ecken in Facebook vorgestellt. Warum das?
Ich wollte den Menschen in Corona-Zeiten bewusst machen und aufzeigen, wie schön es bei uns ist. Wir brauchen nur die Augen aufmachen.

Was sind denn Ihre Lieblingsplätze?
In Hofkirchen gefällt mir der Charme des Marktplatzes mit der Kirche im Mittelpunkt und der Donau in unmittelbarer Nähe. Hier ist das Herz der Gemeinde. In Garham, wo ich ja wohne, bin ich gern bei der Wasserreserve. Bei schönem Wetter reicht der Blick in die Alpen und auf der anderen Seite in den Bayerwald. Garham hat eine traumhafte Lage! In Hilgartsberg fühle ich mich auf dem neu gestalteten Dorfplatz sehr wohl, dann natürlich die rustikale Burg mit dem Blick auf die Donau runter.

Was ist mit Zaundorf?
Zaundorf ist so ein tolles Dorf! Ein Dorf, wie es sein muss. Mit beispielhaftem Zusammenhalt.

Beim Blick nach hinten kommen wir am Leserbrief Ihres Vorgängers Willi Wagenpfeil nicht vorbei, der Ihnen vorwirft, sich mit fremden Federn zu schmücken. Hat Sie das geärgert?
Ich finde es ein bisschen schade, dass er sich nicht freuen kann, dass ich den Faden aufgenommen habe, um das Begonnene zum Ende zu bringen. Stattdessen wurde das Haar in der Suppe gesucht. Statt einen Leserbrief zu schreiben, wäre die Zeit besser investiert in eine gedeihliche Zusammenarbeit zum Wohl der Gemeinde. Ich habe es nicht nötig, mich mit fremden Federn zu schmücken. Mir liegt an einer guten Zusammenarbeit. Ich komme aber auch mit einer oppositionellen Arbeit einer vermeintlichen Gegenseite zurecht.

Hatte es keine Übergabe gegeben?
Doch, doch. Die war sachlich und ordentlich. Wir haben uns an mehreren Abenden getroffen.

Haben Sie sich nun geärgert oder nicht?
Mich regt nichts so schnell auf. Ich bin ein besonnener Typ, dem viel an Sachlichkeit und guter Zusammenarbeit liegt.

Was steht an?
Eine Woche Urlaub! Nach 14 Monaten Wahlkampf und drei Monaten Amtszeit brauche ich eine kurze Auszeit. Ich fahre mit meiner Frau und meinem achtjährigen Sohn auf eine Hütte in den Bergen.

Und danach?
Dann geht es mit neuer Kraft wieder an die Arbeit. Wir wollen an den Gemeindestraßen die Gräben und Durchlässe herrichten, damit es bei der Oberflächenentwässerung keine Probleme gibt. Dann wird der Bienenerlebnisweg fertig gestellt.

Was ist mit der Neuen Mitte?
Bis Herbst werden wir alle Grundstücksverhältnisse geklärt haben. Über die Wintermonate geht es in die Planung. Für die Bevölkerung gibt es Info-Veranstaltungen, damit alle wissen, was vorgesehen ist.

Was ist vorgesehen?
Die Gemeinde will das Zentrum umgestalten und die Grundstücksangelegenheiten bis zum Herbst geklärt haben. Wir freuen uns, dass die Firma Neulinger Bau aus Garham als Investor auftritt und dort Geschäftsflächen für Kleingewerbe, Gastronomie und Wohnungen realisieren will.

Was gibt es für Visionen?
Na ja, Visionen?! Ich möchte, dass unsere Gemeinde in Zukunft modern dasteht. Unsere Heimat soll auch für künftige Generationen lebens- und liebenswert bleiben. Im Tourismus sollten wir uns besser aufstellen. Ortskerne müssen mit Leben erfüllt werden.

Was haben Sie Neues vor?
Die Senioren sind mir ein Anliegen. Sie sollen sich in der Gemeinde wohlfühlen. Dafür müssen wir Angebote schaffen, vom Sozialen bis hin zur Freizeitgestaltung. Und für die Jungen, wenn ich das so sagen darf, möchte ich ein deutlich besseres Internet schaffen.

Waren Sie eigentlich schon auf dem Bürgermeister-Lehrgang?
Die sind ja wegen Corona ausgefallen, jetzt starten sie wieder. Die zeitnahen sind schon alle ausgebucht. Mal sehen. Ich bin froh, dass mir mein bisheriger Beruf sehr hilft: Probleme erkennen und an Lösungen arbeiten. Das ist mein Ding.

Was ist mit Ihrem neuen Arbeitszimmer?
Es befindet sich im Umbau. Nachdem der neue Sitzungssaal fertig ist, wird der alte umgestaltet in Büros.

Sie mussten ja den Dienstwagen Ihres früheren Arbeitsgebers abgeben. Ist der neue schon da?
Nein. Das Auto soll Ende August kommen. Aktuell fahre ich einen Mini.

Was war die größte Freude in den ersten 100 Tagen?
Meine erste Eheschließung. Das war ein sehr schöner Moment.

Der größte Ärger?
Richtig geärgert hat mich bisher nichts.

Wie war’s für die Familie in den ersten 100 Tagen?
Ich freue mich über den Rückhalt und den Zuspruch. Ich finde es schön, wie gern mich mein Onkel berät. Allerdings bin ich schweigsamer geworden zu Hause. Ich plappere nicht aus, was am Tag alles war. Ich trenne klar zwischen Beruf und Familie. Da tun die Spaziergänge mit dem Hund gut. Da habe ich Bewegung und Ruhe.

Gibt’s nichts Lustiges in den 100 Tagen?
Lachen musste ich über einen Vorfall mit meinem Sohn. Der ist acht und geht in die Grundschule. Als sich da ein paar Mitschüler stritten oder rauften – ich weiß es nicht genau –, ging er dazwischen und meinte: Hört’s auf, sonst sage ich es meinem Papa. Der ist Bürgermeister.

Interview HelmuthRücker

 

 

Quelle: pluspnp.de   —HelmuthRücker

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Rathaus lagert seine EDV aus


Ersetzt werden dieser große Rechner und sechs weitere Geräte durch kleine Verbindungs-Kästchen an den Schreibtischen. Oder man arbeitet wie Kämmerer Michael Rieger (rechts) gleich mit einem Laptop mobil. Über den gelungenen Umzug der Rathaus-EDV freuen sich (v. li.) Unternehmer Peter Hartl, Bürgermeister Josef Kufner und Lukas Grüner von der Firma komuna. −Foto: Baumgartl

 

Garham

In Rathäusern arbeiten Verwaltungsfachkräfte und keine IT-Spezialisten. Wie sollen sie da den wachsenden EDV-Aufwand beherrschen? Gar nicht, findet der Markt Hofkirchen und hat jetzt seine komplette EDV ins hochmoderne Rechenzentrum der EDV-Firma Hartl ausgelagert. Seit Mittwochabend laufen alle Rathaus-Daten komplett über die Server des im Ort ansässigen Unternehmens.

„Wir sind ein Leuchtturm-Projekt, denn wir sind die erste Kommune im Landkreis“, sagt Bürgermeister Josef Kufner am Donnerstag, als der Datenumzug offiziell abgeschlossen ist. Die Auslagerung an eine private Firma sei „eine zweckmäßige und zukunftsorientierte Lösung“. Laut Michael Rieger, Kämmerer und EDV-Beauftragter der Verwaltung, sei der Schritt unumgänglich gewesen. Der bisherige Server und auch das Betriebssystem seien veraltet gewesen und hätten ersetzt werden müssen. „Mit der neuen Lösung sparen wir uns auf zehn Jahre gesehen 50000 bis 60000 Euro – und viel Ärger und Nerven“, erklärt der Kämmerer.

Statt dessen will die Marktgemeinde die Ausstattung und das Wissen von Profis nutzen. „EDV-Betreuung ist ohne Fachausbildung für die Angestellten eines Rathauses nur schwer leistbar“, sagt Bürgermeister Josef Kufner. Im Dezember hatte die Kommune sich für die Zusammenarbeit mit den Firmen komuna und Hartl entschieden. „Unser Vertragspartner ist komuna“, erläutert Kämmerer Rieger. Das Unternehmen mit Sitz bei Landshut dient der Marktverwaltung als EDV-Betreuer. „Wir haben das Outsourcing organisiert und sind die Schnittstelle zwischen Gemeinde und Rechenzentrum“, sagt Lukas Grüner von komuna. Das Unternehmen betreut seinen Angaben zufolge 70 Kommunen in Bayern. Die Daten selbst bleiben – zumindest virtuell – im Ort. „Es war nur logisch, dass die Hofkirchner Daten auch in Hofkirchen verwahrt werden“, sagt Bürgermeister Josef Kufner und schaut zu Peter Hartl. Der Unternehmer hat 2016 in Hofkirchen ein großes Rechenzentrum hingestellt. Er beschäftigt seinen Angaben zufolge 50 Mitarbeiter in Deutschland und Österreich. Sie betreuen fast 500 Kunden in allen EDV-Bereichen – „von der Software-Entwicklung bis zu individuellen Rechenzentrums-Dienstleistungen“.

Der Server im Rathaus hat jetzt ausgedient, ebenso die großen Rechner-Kästen an den zehn Schreibtischen in den Büros. Stattdessen hängen die Bildschirme nur noch an einem Kästchen, das die Verbindung zu den Servern im Hartl-Rechenzentrum herstellt. Streng genommen ist nicht einmal das nötig: Die Rathaus-Mitarbeiter sind mobil geworden. Mithilfe von Apps für Tablet oder Notebook können sie jetzt von überall aus arbeiten. Das freut Kämmerer Rieger sehr: „Mobilität ist gerade in Corona-Zeiten wichtig.“ Auch die Bauhofmitarbeiter sollen bald mobil arbeiten können, so Rieger.

Bürgermeister Josef Kufner ist erleichtert, dass die EDV-Auslagerung jetzt geklappt hat: „Sie ist vor fünf Jahren angestoßen worden und hat dann viele Unsicherheiten mit sich gebracht.“ Neben Fragen zum Datenschutz habe es auch viel Abstimmungsbedarf mit dem Landratsamt gegeben, das derzeit ähnliche Strukturen aufbaue. Letztlich sei eine gute Lösung gefunden worden. Zum Thema Datenschutz sagt Peter Hartl: „Datenschutz beschäftigt uns in der Wirtschaft seit Jahrzehnten. Hofkirchen profitiert von unseren hohen Sicherheitsstandards, die sich eine Kommune nie leisten könnte. Zudem sind wir zertifiziert und werden laufend überprüft.“ —Helene Baumgartl

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− Helene Baumgartl

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Testspiel-Premiere „wie eine Befreiung“


Wegducken, wie in dieser Szene beim Schuss von Simon Weber (rechts), ist eigentlich nicht die Sache von Jan Mara (links). Der Ex-Deggendorfer soll gleich zum Führungsspieler beim SVG werden. −Foto: Mike Sigl

 

Garham

Auch wenn das erste Freundschaftsspiel nach der Corona-Pause gegen Kreisliga-Kontrahent DJK Vornbach mit 0:2 verloren ging: Für Simon Weber, den Spielertrainer des SV Garham, war die Premiere dennoch ein besonderes Erlebnis: „Es war für uns alle schon so etwas wie eine Befreiung, endlich wieder auf dem Rasen zu stehen“, berichtet der 24-Jährige.

Er hatte schon leichte Bedenken, dass bei seinen Mannen die Motivation leiden könnte, wenn das Spielverbot länger angedauert hätte. „Das hatte man vorige Woche schon gemerkt bei dem ganzen Hin und Her, ob die Freundschaftsspiele nun freigegeben werden oder nicht. Letztlich war bei jedem die Freude riesig. Ich hoffe, dass wir auf diesem Weg weitermachen können“, sagt der junge Coach.

Jonas Moser spielt Saison in Preming fertig. Beim SVG hat die Zwangspause die eigentlich abgeschlossenen Planungen für die neue Spielzeit komplett durcheinander gewirbelt. Der als neuer Co-Spielertrainer verpflichtete Jonas Moser (24) erfüllt laut Weber seine Zusage bei der SG Preming und spielt dort die Saison zu Ende. „Das ist in Ordnung, auch wenn wir ihn natürlich gerne gleich eingebunden hätten“, zeigt der Simon Weber Verständnis. Große Stücke hält er auf den von der Spvgg GW Deggendorf gewechselten Jan Mara. „Es ist sehr beeindruckend, wie er ein Spiel lesen und lenken kann. Er tut uns wirklich gut, gibt unseren vielen jungen Burschen auch im Training immer Tipps und ist auf Anhieb zu einem absoluten Führungsspieler geworden“, lobt er den 27-jährigen Routinier, der als „Sechser“ oder Innenverteidiger vorgesehen ist. Auch der 20 Jahre alte Alex Pena (bisher SV Rathsmannsdorf) und der schon im Winter vom SV Aicha v.W. gekommene Johannes Moser (21) haben bislang einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Verletzungsbedingt fehlt TM Philip Obirei (18/Handbruch). Vorerst nicht mehr zur Verfügung stehen Stefan Kriegl (31/berufsbedingt) sowie Oliver Ratzesberger (19) und Christian Burmberger (34).

„Bei uns sind zudem fünf Jugendspieler ins Herrenlager aufgerückt, daher ist der Kader breit genug. Wir hatten in den ersten Trainingseinheiten schon bis zu 24 Leute, das ist sehr positiv. Unser Ziel ist ja klar: Wir wollen möglichst bald den Kreisliga-Erhalt sichern und zeitnah auch eine schlagkräftige 2. Mannschaft auf die Beine stellen“, umreißt Simon Weber die Garhamer Vorgaben.

Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann hatte in den letzten Monaten beruflich viel um die Ohren. Er fungiert als Social Media Manager für die Fitness-App „B42“ und hat zudem viel Energie aufgewendet, um ein eigenes Startup-Unternehmen auf die Beine zu stellen. Zusammen mit dem Garhamer Tobias Lösl und Tobias Beck, seinem Spezl aus gemeinsamen Hankofener Bayernliga-Zeiten, tüftelt erSimon Weber auchStartup-Unternehmer seit drei Jahren an Anti-Rutsch-Socken für Fußballer. „Ziel war, qualitativ hochwertige Socken mit Noppen zu entwickeln. Jetzt sind wir mit Material sowie Design zufrieden und seit Juli mit der Marke ,Traction Socks‘ am Markt“, berichtet Simon Weber. Der Handel sei recht ordentlich angelaufen, es gebe auch bereits positive Rückmeldungen von einigen Profis.

Jetzt kann er sich wieder auf seinen SV Garham fokussieren. In den nächsten Tests, u.a. gegen Künzing II und Handlab-Iggensbach, soll der Feinschliff Richtung Punktspielstart erfolgen. Auch mit dem Ligapokal kann sich der Kreisligist mittlerweile anfreunden. „Ich persönlich wäre ja eigentlich für den Saison-Abbruch gewesen. Es wurde anders entschieden, jetzt sehen wir den Ligapokal als zusätzliche Option, um Spielpraxis zu sammeln“, sagt der 24-Jährige. Richtig ernst wird es Ende September, wenn der Kreisliga-Betrieb anläuft. TSV Mauth, TSV Karpfham, FC Tiefenbach und SV Hohenau heißen die ersten Gegner. Ein knackiges Programm also. „Man hat ja im Test gegen Vornbach schon gesehen, dass hier alle Mannschaften leistungsmäßig eng beisammen sind. Wir müssen also Gas geben und uns top vorbereiten. Dann sollten wir unseren Kreisliga-Platz auch verteidigen können.“ − He

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− he

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Dann halt der nächste Aufschlag

Hofkirchen

Alles war gerichtet, der Titelverteidiger hatte sich angesagt, dazu „Prominenz aus dem Bayerischen Tennisverband“, wie Xaver Troiber sagt. Doch es ist nichts geworden mit dem 35. internationalen Tennisturnier beim TC Hofkirchen. Die Corona-Krise kam dazwischen. „Eine Katastrophe“, befindet Xaver Troiber. Ausgerechnet im Jahr seines 80. Geburtstags musste der Begründer, Sponsor und Mentor auf die schönste Sport-Woche des Jahres verzichten. „Aber es hilft ja nichts“, sagt Troiber senior. „Nächstes Jahr an Pfingsten greifen wir wieder an.“

Hofkirchen, Tennis und Troiber – das gehört schließlich zusammen, spätestens seit 1986, als der Multi-Unternehmer und begeisterte Tennisspieler das Turnier aus der Taufe hob. Und aufgeben kommt sowieso nicht in Frage für einen, der sich aus einfachen Verhältnissen als Landwirtschaftshelfer und Alteisenhändler zum Gründer eines international tätigen Feinkost-Unternehmens mit heute 150 Mitarbeitern aufgeschwungen hat. Mittlerweile ist auch die Enkel-Generation schon mit im Betrieb, „aber im Hintergrund mische ich schon noch mit“, stellt der Senior-Chef fest. Der Sport hilft, Kontakte zu halten und neue zu knüpfen. Mit dem Golf funktioniert das auch ganz gut, hat Xaver Troiber festgestellt. Auf den zahlreichen Anlagen der Region hat der ehemalige Tennis-Regionalligaspieler beim TC Rot-Weiß Passau sein Handicap im Lauf der Jahre auf unter sieben gedrückt. „Da werd’ ich auch drum kämpfen, da lass’ ich nicht aus“, sagt Xaver Troiber. Und für den Troiber-Cup gilt das sowieso.

Das Turnier hat sich zu einer der gefragtesten Veranstaltungen seiner Art in ganz Deutschland entwickelt, wozu ein stolzes Preisgeld von 15000 Euro nicht unerheblich beiträgt. Bekannte Weltranglisten-Spieler wie Cedric Marcel Stebe, Daniel Brands, Florian Mayer, Christopher Kas und Marc Sieber haben in Hofkirchen schon feine Kost geboten. Stebe hat vergangenes Jahr gewonnen. Wobei sich Xaver Troiber besonders freut, wenn sich regionale Asse, wie in der Vergangenheit der Trostberger Kas oder der Straubinger Sieber, beim Turnier im Donaumarkt zeigen. Nach dem Verständnis des Turniergründers ist der Troiber-Cup schließlich eine Veranstaltung in der Region für die Region.

Nicht ohne Stolz erzählt Xaver Troiber von 500 bis 550 Leuten, die für den Erfolg des Tennisturniers zusammenarbeiten. Und vom Qualifikationsturnier vor dem Hauptereignis, wo junge Spieler aus der Region die Gelegenheit haben, sich mal mit Spielern von internationalem Niveau zu messen. Die Turniereinnahmen bleiben sowieso vor Ort. Sie gehen in die Nachwuchsförderung beim TC Hofkirchen. „7000 bis 8000 Euro kommen da schon mal zusammen“, sagt Troiber.

Irgendwie, dieser Eindruck drängt sich auf, dürfen sich beim Tennis in Hofkirchen alle Beteiligten als Sieger fühlen – und sogar die Turniermacher im benachbarten Aidenbach, die eine Woche später zum Schlagabtausch auf roter Asche bitten. Konkurrenz? Ach wo, wehrt Xaver Troiber ab, ganz im Gegenteil: „Die Spieler kommen zu uns und ziehen dann weiter nach Aidenbach“, sagt der Turnier-Mentor. „Wir locken sie an“, sagt er lachend. Nächstes Jahr dann wieder.   —Martin J. Freund

Turnierbegründer Xaver Troiber: Corona funkte dazwischen. −Foto: Simone Kuhnt
Turnierbegründer Xaver Troiber: Corona funkte dazwischen. −Foto: Simone Kuhnt

Spitzentennis vor Augen: Zuschauer beobachten in Hofkirchen Weltranglistenspieler Cedric Marcel Stebe. Unser Foto zeigt eine Szene aus dem Vorjahr, als der Baden-Württemberger gewann. −Foto: Mike Sigl

Spitzentennis vor Augen: Zuschauer beobachten in Hofkirchen Weltranglistenspieler Cedric Marcel Stebe. Unser Foto zeigt eine Szene aus dem Vorjahr, als der Baden-Württemberger gewann. −Foto: Mike Sigl

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− Martin J. Freund

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Firma siedelt aus und schafft Wohnraum


Ein Gewerbebetrieb weicht einem Geschosswohnungsbau: Die Firma Reimann plant die Aussiedlung ihres Industrietechnik-Unternehmens (Bild) in den Gewerbepark Garham. Danach sollen am bisherigen Standort an der Hauptstraße – im Flächennutzungsplan als sogenanntes Mischgebiet ausgewiesen –18 Wohneinheiten entstehen. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen

Ausnahmslos mit Bauanträgen und Bauvoranfragen bestückt war die Tagesordnung der letzten Sitzung des Marktgemeinderates vor der Sommerpause für die Vollversammlung. Im Mittelpunkt stand die Absicht einer Industrietechnik-Firma in Garham, den bisherigen Betrieb mit Sitz in einem sogenannten Mischgebiet in den Gewerbepark Garham auszusiedeln und am alten Standort stattdessen eine Wohnanlage mit 18 Einheiten zu schaffen. Das Gremium befürwortete die beiden Bauanträge.

„Das ist passend zum Thema Innenraum-Verdichtung. Dazu müsste man andernorts wahrscheinlich ein neues Baugebiet ausweisen“, erklärte Bürgermeister Josef Kufner zu dem geplanten Geschosswohnungsbau am Ortsrand von Garham, ganz in der Nähe des neuen Feuerwehrgerätehauses und schon jetzt umgeben von Wohnbebauung. Laut Bauantrag, der mehrheitlich Zuspruch fand, sieht die A-Concept GmbH am noch bestehenden Firmensitz der Reimann Industrie-Technik GmbH mit Anschrift Hauptstraße 2 nach dessen Verlegung die Errichtung einer Wohnanlage mit Stellplätzen vor.

Den nötigen Platz dazu schafft das Unternehmen durch die geplante Auslagerung des Betriebs in den Erweiterungsbereich des Gewerbeparks Garham. Die Reimann Holding GmbH will dort zwei Industriegebäude realisieren. Laut Bauantrag sollen sie jeweils rund 47 Meter lang, 22 Meter breit und sieben Meter hoch werden – eine als Produktions-, die andere als Lagerhalle konzipiert. Damit zeigte sich der Hofkirchener Marktgemeinderat einstimmig einverstanden.

Zurückgestellt bis zur nächsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, die voraussichtlich am 25. August stattfinden wird, hat der Gemeinderat einen privaten Antrag auf Neubau eines Gerätehauses und Errichtung eines Stellplatzes in der früheren Ferienhaussiedlung Unterstaudach. Der Grund für die Absetzung: für die Entscheidung waren maßgebliche Unterlagen nicht vorhanden. Sie sollen nachgereicht werden, wie es hieß.  Bernhard Brunner

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− bp

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400 Schutzmasken genäht


Likörfläschchen als Geschenke gab es aus den Händen der beiden Bürgermeister-Stellvertreter (hinten v.l.) Georg Stelzer und Alois Wenninger für die fleißigen Mund-Nasen-Schutzmasken-Herstellerinnen des eigens dazu gegründeten Nähkreises in Hofkirchen: vorn v.l. Anneliese Schreiber, Elisabeth Planazs, Marianne Vitek, Margit Hain, Anita Maier und Initiatorin Gaby Asselberghs. Nicht auf dem Bild sind Ulla Klamant, Veronika Knott und Sabine Riedl. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen

Was unter Tatkraft in Krisenzeiten zu verstehen ist, hat ein von Gaby Asselberghs, Leiterin des Benefiz-Dauerflohmarktes „Schatzkiste“, zu Beginn der Corona-Pandemie spontan gegründeter Nähkreis eindrucksvoll demonstriert. 400 Gesichtsmasken in den unterschiedlichsten Farben und Designs haben die neun Damen aus alten Stoffen produziert und kostenlos an Bürger ausgegeben. Für die Verantwortlichen der Kommune ein Grund, mit kleinen Geschenken Danke zu sagen für das großartige gemeinnützige Engagement.

Die Bürgermeister-Stellvertreter Alois Wenninger und Georg Stelzer freuten sich über ein Zusammentreffen mit den rührigen junggebliebenen Damen des Nähkreises. Gaby Asselberghs plauderte aus dem Nähkästchen, als sie den Anlass für die Bildung der neunköpfigen Gemeinschaft schilderte. In den Nachrichten habe sie davon gelesen, dass die Stadt Landshut ihren Bürgern kostenlos Mund-Nasen-Masken zur Verfügung stelle. Ihr sofortiger Gedanke: „Was Landshut kann, das kann Hofkirchen schon lange.“

Gedacht, gesagt, getan – und schon war ein Aufruf formuliert, um Näherinnen zu gewinnen. Auch durch persönliche Ansprache warb Gaby Asselberghs Bürgerinnen an, die den Umgang mit Nadel und Faden beherrschen. „Spontan haben sich acht Damen gefunden“, erzählte die Initiatorin bei der Dankeschön-Runde im Rathaussaal.

Ruckzuck waren 400 Masken fertig, wie Gaby Asselberghs berichtete. Die Verteilung ans Volk lief über das Gemeindeblatt und auch über die „Schatzkiste“, wo die Produkte gratis abgeholt werden konnten. „Alles wurde auf freiwilliger Basis gemacht“, hob die Sprecherin des Nähkreises hervor. Der Vorrat ist nahezu vergriffen.

Den benötigten Stoff lieferte die „Schatzkiste“. „Ihr habt das super gemacht“, sagte Gaby Asselberghs. Bei Bedarf werde es eine nochmalige Näh-Aktion geben, kündigte die Initiatorin an. 2. Bürgermeister Alois Wenninger bezeichnete sie als „Lokomotive“ des Nähkreises.

Wenninger hofft, dass der Nähkreis erhalten bleibt, aber genauso, dass die Corona-Pandemie bald der Geschichte angehört. Bürgermeister Josef Kufner, kurzfristig verhindert, meinte auf PNP-Nachfrage: „Nach wie vor haben wir in der Marktgemeinde Hofkirchen geringe Infektionszahlen.“ − bp

 

 

Quelle: pluspnp.de   —− bp

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Staatssekretärin in Hofkirchen


Über den Kennenlern-Besuch von Rita Hagl-Kehl im Markt Hofkirchen freuten sich Josef Kufner (l.) sowie seine beiden Stellvertreter Alois Wenninger (v.l.) und Georg Stelzer. −Foto: Hien

 

Hofkirchen

Zu einem Kennenlern-Gespräch hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Rita Hagl-Kehl (SPD) aus dem Wahlkreis Deggendorf, Bürgermeister Josef Kufner (CSU) einen Besuch abgestattet. Kernthemen waren die anstehenden Investitionen der Kommune und das Konjunkturpaket der Bundesregierung.

Die finanzielle Ausgangslage des Marktes Hofkirchen sei aktuell solide, Investitionen tätige man verhalten, um mögliche Einbrüche in den Einnahmen auszugleichen, hieß es in der Runde, der auch die stellvertretenden Bürgermeister Alois Wenninger und Georg Stelzer angehörten. Dass der Rathaus-Vorplatz neu gestaltet wird, hat der Gast erfahren. Neben Geh- und Zuwegen entstünden Grünflächen sowie barrierefreie Zugänge zum Sitzungssaal und neue Parkplätze für den täglichen Parteiverkehr in der Verwaltung.

„2021 steht ein weiteres zukunftsweisendes Projekt an“, so der Bürgermeister. Zusätzlich zu privat durchgeführten baulichen Veränderungen wolle auch der Markt Hofkirchen die Städtebausanierung im Ortskern fortführen. „Zusammen wird das die größte bauliche Maßnahme seit mehr als 150 Jahren“, fügte der Gastgeber hinzu. Die Gemeinde wolle bei der Innenraum-Verdichtung beispielhaft vorangehen. Vorwiegend solle neuer Wohnraum entstehen, aber auch Kleingewerbe und Gastronomie sollten ermöglicht werden.

Für 2021 kündigte Josef Kufner überdies eine geplante Veränderung bei der Kläranlage an. Hofkirchen wolle auch hier dem Beispiel interkommunaler Zusammenarbeit folgen und seine Abwasserbeseitigung an die moderne und leistungsfähige Kläranlage der Stadt Vilshofen anschließen. „Diese Baumaßnahme kostet gut eine Million Euro“, erklärte Josef Kufner. Zuschüsse in Höhe von rund 400000 Euro seien in Aussicht gestellt, eine bayerische Landesförderung zur Unterstützung der Kommunen beim Bau von Abwasserentsorgungs- und Wasserversorgungsanlagen. „Der Anschluss ist deshalb so wichtig, weil wir sonst unsere eigene Kläranlage sanieren müssten, was deutlich teurer wäre“, so der Bürgermeister zur Staatssekretärin, die zugleich Bezirksvorsitzende der SPD Niederbayern ist und dem Unterbezirk Deggendorf/Freyung-Grafenau vorsteht.

Dass auch Hofkirchen heuer wegen Corona mit mit weniger Gewerbesteuer-Einnahmen rechnet, ist nicht neu. „Dass der Bund die Hälfte der ausfallenden Gewerbesteuer übernimmt, hilft dabei, eventuelle Defizite auszugleichen“, machten die Hofkirchner deutlich. „Mit dem Konjunktur- und Maßnahmenpaket will die Bundesregierung die Wirtschaft ankurbeln und Kommunen mit liquiden Mitteln ausstatten“, stellte MdB Rita Hagl-Kehl fest. Von der Mehrwertsteuersenkung profitierten Unternehmen und mit der Übernahme von Sozialleistungen durch den Bund sowie dem Ausgleich der Gewerbesteuerverluste könnten Kommunen gleichermaßen unterstützt werden, erläuterte die SPD-Politikerin. − bp

 

Quelle: pluspnp.de   —− bp

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Grundschüler Hofkirchen verabschiedet

 

Hofkirchen

Da am Ende des Schuljahres kein Gottesdienst stattfinden durfte, segnete Pfarrer Gotthard Weiß die ausscheidenden Viertklässler auf dem Pausenplatz der Grundschule Hofkirchen. Er wünschte ihnen alles erdenklich Gute für den weiteren Lebensweg. Zu der kleinen Verabschiedung fanden sich auch einige Eltern ein. Schulleiterin Ingrid Weinzierl sprach von einem besonderen Abschnitt, da sich jetzt die Wege trennen, die man über vier Jahre gemeinsam gegangen ist. Sie verwies eindringlich auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien und ein anhaltendes Umwelt-Engagement. Und die Rektorin machte auch Mut, auftretende Probleme anzugehen: „Steckt nicht gleich den Kopf in den Sand, macht einen nochmaligen Versuch und zeigt, welche Kraft in euch steckt!“ Lehrerin Veronika Knott überreichte die Jahreszeignisse und als Erinnerung an die Grundschulzeit gab es von den Lehrerinnen Angelika Zitzelsberger und Andrea Mader eine Tasse mit dem Schullogo. − va/Foto:VA

 

 

Quelle: pluspnp.de   —va

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Zur Bürgermedaille gibt es nun eine Ehrennadel dazu


Strahlende Gesichter gab es bei der Ehrennadel-Verleihung: v.l. Franz Xaver Eder, Georg Bernhard, dritter Bürgermeister Georg Stelzer, Rupert Doppelhammer, zweiter Bürgermeister Alois Wenninger, Xaver Troiber, Altbürgermeister und Ehrenbürger Josef Weiß, 1. Bürgermeister Josef Kufner, Karl Kreilinger, Alois Fischer und Helmut Runge. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen

Ein kleines Problem für die verdienten Personen in der Marktgemeinde, die mit der Bürgermedaille ausgezeichnet worden sind, hat der neue Bürgermeister Josef Kufner erkannt und jetzt gelöst. Die Plakette liegt daheim, die Ehrung ist also für die Öffentlichkeit nicht sichtbar. Darum gibt es nun zusätzlich eine Ehrennadel, die sich ans Revers heften lässt. „Wir wollen’s ergänzen, aus praktischen Gedanken heraus“, sagte Kufner bei der ersten Nadel-Verleihung im neuen Rathaussaal.

Seit 1992 besteht die Möglichkeit in Hofkirchen, verdienten Mitbürgern die Bürgermedaille zu verleihen. „Aktuell gibt es gerade einmal zehn Träger im Gemeindebereich“, informierte Kufner. Die Nadeln habe die Marktgemeinde eigens anfertigen lassen, sagte Kufner im Beisein seiner beiden Stellvertreter Alois Wenninger und Georg Stelzer. „Ihr seid die ersten, die sie bekommen“, würdigte Kufner den Moment – verbunden mit dem Dank an jeden Empfänger für die Leistungen zugunsten der Bürgerschaft von Hofkirchen.

Wegen der Abstandsregeln wurde auf ein Anstecken der Nadeln verzichtet. Josef Kufner händigte sie an die Bürgermedaillen-Träger sowie an Altbürgermeister und Ehrenbürger Josef Weiß aus, der von 1978 bis 2002 sein Vorvorgänger im Amt war. Weiß freute sich sichtlich. „Dankeschön, eine schöne Geste“, sagte der verdiente, langjährige Kommunalpolitiker, der sich aus Anlass dieses kleinen Festaktes eigens und erstmals sein Bundesverdienstkreuz am Bande an das Sakko geheftet hatte. „Es ist uns eine Ehre“, antwortete Josef Kufner und sicherte den ausgezeichneten Personen zu, immer einen besonderen Stellenwert in der Geschichte ihrer Heimatgemeinde zu genießen.

Die weiteren Ehrennadel-Träger, die diese Auszeichnung im Rathaussaal entgegennahmen, sind Georg Bernhard, Rupert Doppelhammer, Franz Xaver Eder, Alois Fischer, Karl Kreilinger, Helmut Runge und Xaver Troiber.

In der Runde herrschte beste Stimmung. So begründete Altbürgermeister Weiß die Zurückweisung des freundlichen Angebots, in der Reihe neben ihm und seinen Stellvertretern Platz zu nehmen, wie folgt: „Ich möcht‘ heut‘ dagegen schmatzen.“ − bp

 

 

Quelle: pluspnp.de   —bp

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Blaskapelle probt wieder


Auf Abstand – aber stark im Team: Schriftführerin Caroline Bouille (v.l.), Jugendbeauftragter Sebastian Geißler, neuer Vorstand Gerold Schöfberger, Musikalischer Leiter Josef Kufner, Schatzmeister Michael Rieger. −F.: fe

Hofkirchen

Nach langer corona- bedingter Abstinenz können die Garhamer Bläser unter strengen Auflagen seit kurzem wieder proben. Unter den geltenden Sicherheits- und Hygieneregeln hat sich die Blaskapelle auch zu ihrer Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen getroffen. 45 musikalische Einsätze zählte die Kapelle im vergangenen Jahr.
Den Jahresrückblick auf die Spielsaison 2019 bezeichnete Vorstand und Musikalischer Leiter Josef Kufner als gewohnt solide und aus musikalischer Sicht als qualitativ gelungen.
Auch gesellschaftlich war einiges geboten, durfte sich die Kapelle gleich über die „Musikerbabys“ Noah und Christoph sowie über zwei Hochzeiten aus den eigenen Reihen freuen. Hierzu gab es einen besonderen musikalischen Glückwunsch.
Besonders hervorzuheben ist der Erfolg des im September letzten Jahres gestarteten Projektes „Bläserklasse“ an den Grundschulen in Garham und Hofkirchen. In Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule Passau können interessierte Kinder im Rahmen des vormittäglichen Schulunterrichts durch qualifizierte Lehrkräfte ein Blasinstrument erlernen. Neun Kinder hatten sich für dieses Angebot begeistert. Diese zeigten vor kurzem zum ersten Mal ihr Können. Im Rahmen der Vilshofener SommerSerenade absolvierten sie ihren ersten öffentlichen Auftritt.
Nun will die Blaskapelle das vorhandene Angebot erweitern. Ergänzend zum Einzel- und Kleingruppenunterricht am Vormittag soll ab dem neuen Schuljahr auch ein Gesamtgruppenunterricht erfolgen, um das mehrstimmige Zusammenspiel zu fördern. Dazu will der Verein auch in eine externe und qualifizierte Lehrkraft investieren, die das Zusammenspiel einmal die Woche für eine Stunde leiten soll. „Auch am dazugehörigen Notenmaterial wird es nicht scheitern. Die Kapelle hat ein stattliches Notenrepertoire. Sollte es darüber hinaus Wünsche geben, versuchen wir diesen gerecht zu werden“, meinte Josef Kufner.
Aus der bereits bestehenden Musikerjugend der Kapelle wechseln drei Buben und ein Mädchen in die musikalische Formation der Blaskapelle Garham. Vier verbleibende Schüler verstärken den künftigen Nachwuchs und bilden im Gesamten die neue Jungmusiker-Formation. „So profitieren die Jüngeren von den Erfahreneren und auch die verschiedenen Generationen aus allen Ortsteilen unserer Gemeinde wachsen zusammen“, freut sich Josef Kufner als Bürgermeister.

Nach dem ausführlichen Bericht der Schatzmeisterin Veronika Geißler bescheinigten die Kassenprüfer eine vorbildliche Arbeit. Mit einem kleinen Geschenk wurde sie aus dem Amt abschiedet.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Musikalischer Leiter bleibt Josef Kufner. Bereits im Kommunalwahlkampf hatte er versprochen, diese Aufgabe weiterhin zu übernehmen. Er wird bei der Probenarbeit von Alois Drasch unterstützt, bei den Auftritten von Gerold Schöfberger und Harald Stadler. Die Aufgaben des 1. Vorstandes übernimmt künftig Gerold Schöfberger, seine Stellvertreterin wird Ursula Tomschy. Schriftführerin bleibt Caroline Bouille, die Kassengeschäfte führt künftig Michael Rieger. Als Beisitzer verstärken die Vorstandschaft Natalie Schöfberger und Sebastian Geißler, der gleichzeitig als Jugendbeauftragter fungiert. Die Kasse prüfen künftig Julia Schöfberger und Katharina Unertl.
Der neue Vorstand Gerold Schöfberger dankte abschließend den Musikern für die erbrachten Leistungen, verbunden mit dem Wunsch, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. — Franz X. Eder

 

 

Quelle: pluspnp.de   —fe

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54 Pflanzen für die Bienen gesetzt

Hofkirchen

Viele bienenfreundliche Pflanzen wurden an der Grundschule Hofkirchen gepflanzt. Die 1. Klasse führte eine Insekten anlockende Aktion durch. Das Handlungsfeld war eine magere, geschotterte Fläche, die mit 18 Pflanzen Schafgarbe, 24 Pflanzen Storchenschnabel und zwölf Pflanzen Salbei bestückt wurde. Die Kinder waren beeindruckt, als die ersten Bienen und Hummeln schon dahersummten, als die Gewächse abgestellt wurden.Klimaschutzbeauftragter Peter Ranziger gab gelegentlich Anweisungen. Schulleiterin Ingrid Weinzierl begleitete das Umweltprojekt mit Stolz und Wohlwollen. „Jährlich schaffen wir mehrere Aktionen in Flora und Fauna und arbeiten als ‚Umweltschule in Europa’ mit großem Engagement und stets wachsendem Eifer“, bilanzierte sie kurz vor den Ferien. − va/F.:Weinzierl

 

Quelle: pluspnp.de   —va

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Staatspreis für Paul-Azubi


Alle sind stolz auf auf Sven Laukemann (vorne): Joachim Sterr (v.l.), Ausbildungsleiter Paul Nutzfahrzeuge GmbH, Vater Bernd und Mutter Ingrid Laukemann vor einem Doppelkopf-Sonderfahrzeug auf dem Betriebsgelände der Paul Nutzfahrzeuge GmbH in Vilshofen-Albersdorf. −Fotos: VA

Vilshofen /Albersdorf

Neben den Sonderfahrzeugen steht auch die berufliche Ausbildung beim Vilshofener Fahrzeugbauspezialisten Paul Nutzfahrzeuge für Spitzenqualität. Speziell im Ausbildungsbereich „Karosserie- und Fahrzeugbau“ konnten in den vergangenen Jahren von den Auszubildenden regelmäßig Kammersiege, bayern- und bundesweite Spitzenergebnisse erzielt werden. Dieses Jahr darf sich Sven Laukemann (22) bereits vor Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse über eine ganz besondere Auszeichnung freuen.

„Aufgrund seiner herausragenden schulischen Leistungen in den dreieinhalb Ausbildungsjahren, vor allem aber auch wegen seines großen Engagements und vorbildlichen Verhaltens dürfen wir Herrn Laukemann den Staatspreis des Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst überreichen“, freut sich Schulleiterin Angela Saller mit dem Preisträger.Am Dienstag fand die Ehrung im Rahmen einer kleinen Feierstunde und im Beisein von Paul- Hauptgeschäftsführer Walter Pötzinger, Ausbildungsleiter Joachim Sterr sowie Marketingleiter Martin Bauer an der Hans-Glas Schule in Dingolfing statt.

„Wenn ich hier nicht so freundlich aufgenommen worden wäre und die abwechslungsreiche Arbeit bei Paul nicht so viel Spaß machen würde, hätte ich das sicherlich nicht so erfolgreich durchziehen können“, freut sich der 22-Jährige, den es nach dem Abitur „nur wegen der Ausbildung“ den weiten Weg aus seiner schwäbischen Heimat Vellberg bei Schwäbisch hall zu Paul nach Vilshofen gezogen hat. Die Lehrzeit konnte wegen seiner hervorragenden Leistungen auf zwei Jahre maximal verkürzt werden. Nach dem anvisierten Studium der Fahrzeugtechnik soll es später zurück in den elterlichen Betrieb in der Heimat gehen.

„Der Name Paul steht für Qualität am Nutzfahrzeug. Das ist nicht nur so daher gesagt, das wird bei uns gelebt. Die Auszeichnung unseres Auszubildenden ist ein weiterer Beleg dafür“, so Hauptgeschäftsführer Walter Pötzinger.
Auch Ausbildungsleiter Joachim Sterr ist stolz auf seinen Schützling, der trotz „anfänglicher Sprachbarriere“ alle Anforderungen hervorragend umsetzen konnte und seinen Azubi-Kollegen stets Vorbild war. − va

Auszeichnung in der Hans-Glas-Schule in Dingolfing: Landrat Werner Bumeder (v.l.), Ausbildungsleiter Joachim Sterr, Staatspreisträger Sven Laukemann und Schulleiterin Angela Saller.
Auszeichnung in der Hans-Glas-Schule in Dingolfing: Landrat Werner Bumeder (v.l.), Ausbildungsleiter Joachim Sterr, Staatspreisträger Sven Laukemann und Schulleiterin Angela Saller.

Quelle: pluspnp.de   —va

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Ein Gedenken mit Abstand


Gebet vor dem Kriegerdenkmal: Pfarrer Gotthard Weiß (2.v.l.) mit der Reservistenkameradschaft Garham, die die Ehrenwache stellt.

Garham

Die Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins Garham erinnern jedes Jahr im Juli bei ihrem Jahresfest an die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege sowie an die verstorbenen Kameraden des Vereins – heuer in Zeiten der Corona-Pandemie mit einer Gedenkfeier auf dem Dorfplatz ohne Festzug und Festmesse. Die Männer um Vorstand Franz Erhard und Hauptmann Josef Feilmeier hatten sich entschlossen, ihren Veteranenjahrtag im Rahmen des Möglichen mit einem kleinen aber würdigen Festakt abzuhalten, ein Novum in der 153-jährigen Vereinsgeschichte.
Namentlich hieß KSV-Vorsitzender Franz Erhard willkommen: Bürgermeister Josef Kufner, 2. Bürgermeister Alois Wenninger, 3. Bürgermeister Georg Stelzer, Fahnenmutter Johanna Feilmeier, Ehrenvorstand Xaver Saller, die Markträte Johanna Feilmeier und Fabian Kapfhammer sowie „Altbürgermeister“ Willi Wagenpfeil.
„Hass, Hochmut und Unvernunft erzeugen Krieg – Gedenken und Nachdenken erhalten den Frieden“, betonte der Vorstand in seiner Ansprache. „Darum wollen wir uns erinnern, an die, die auf den Schlachtfeldern ihr Leben ließen, und an die, die in Gefangenschaft gerieten und nicht mehr heimkehrten.“ Besonders wurde an Vereinsmitglied Helmut Deck gedacht, der heuer gestorben ist und an dessen Beerdigung der Verein wegen der Pandemie nicht teilnehmen konnte.
Ortspfarrer Gotthard Weiß kennzeichnete den Jahrtag mit Erinnerung, Mahnung und Dankbarkeit. Für die Opfer der Kriegshandlungen betete er, dass Gott ihnen den Frieden schenke, den sie auf Erden nicht erleben durften. „Veranstaltungen wie diese sind wichtig, damit die Schrecken des Krieges nicht in Vergessenheit geraten“, so der Pfarrer.
Zum ersten Mal als Bürgermeister dabei, dankte Josef Kufner dem KSV Garham dafür, dass man sich mit dem Jahresfest gegen das Vergessen stemmt. „Heute, 75 Jahre nach Kriegsende, verblasst das Erinnern an den Krieg und den Nationalsozialismus. Uns bleibt und uns fordert, das Mahnen für den Frieden und die Freiheit“, so der Bürgermeister. Er zitierte auch Benjamin Franklin, Gründervater der Vereinigten Staaten: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“
Die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal für die Toten des 1. und 2. Weltkrieges bildete den Abschluss des Festaktes am Dorfplatz. Julia und Natalie Schöfberger von der Blaskapelle Garham spielten abschließend das Lied vom „Guten Kameraden“ und die Nationalhymne. Die Feuerwehr Garham sorgte dafür, dass die Veranstaltung reibungslos über die Bühne gehen konnte.

Höhepunkt des Jubiläums: Festakt mit Totengedenken und Kranzniederlegung für die Toten des 1. und 2. Weltkrieges. −Fotos: Eder
Höhepunkt des Jubiläums: Festakt mit Totengedenken und Kranzniederlegung für die Toten des 1. und 2. Weltkrieges.
Exakt ausgerichtet und im Corona-Sicherheitsabstand haben sich die Teilnehmer des Jahresfestes auf dem Dorfplatz postiert.
Exakt ausgerichtet und im Corona-Sicherheitsabstand haben sich die Teilnehmer des Jahresfestes auf dem Dorfplatz postiert. −Fotos: Eder

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Franz X. Eder

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Vier Baukräne im Garhamer Baugebiet

 

Garham

Zufrieden blickt Josef Kufner, neuer Bürgermeister von Hofkirchen, auf eine Neubausiedlung in seinem Heimatort Garham. Von seinem Vorgänger Willi Wagenpfeil auf den Weg gebracht, freut sich Kufner über das Interesse vor allem Einheimischer, sich in Garham den Traum von einem Eigenheim erfüllen zu können. Drei Baugebiete wurden in der Vergangenheit in Garham umgesetzt: Sonnenhang sowie Garhamer Feld I und II. Vorige Woche wurde die letzte der rund 20 Bauparzellen verkauft, informierte Kufner. Aktuell stehen vier Kräne, es wird mit Hochdruck am Bau von Eigenheimen gearbeitet. − hr/Foto: Rücker

Quelle: pluspnp.de   —Helmuth Rücker

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„Wir müssen den Herbst abwarten“


„Ja, bei Euch rührt sich was“, sprach MdEP Manfred Weber (l.) dem Bürgermeister-Trio Josef Kufner, Georg Stelzer und Alois Wenninger ein Kompliment aus. Das sagte er nicht nur angesichts der Arbeiten, die vor dem Rathaus stattfinden. „Respekt für die Entwicklung von Hofkirchen. Und ich sehe, es geht kräftig weiter.“ – F.: kle

 

Hofkirchen

Mittwochvormittag im neuen Sitzungssaal des Hofkirchener Rathauses. Es gibt Butterbrezen und Kaffee für den hohen Gast aus Brüssel, der in Niederbayern daheim ist. Manfred Weber, Chef der stärksten Fraktion im Europäischen Parlament, war auf Einladung des neuen Bürgermeisters Josef Kufner gekommen.

Vor der Glasfront fährt ein Bagger Stein für Stein hin und her. Das hat auch etwas mit den Gesprächen hinter der Glasfront zu tun. Ein gewisser Weber (nein, nicht Manfred, sondern Max) hat die Aufgabe engagierter Männer und Frauen in der Kommunalpolitik als „Bohren dicker Bretter mit Leidenschaft und Augenmaß“ bezeichnet. Und jetzt wird da draußen, vor den Augen Webers (jetzt der Manfred) Stein um Stein bewegt. Es wird dauern, bis das Werk vollendet sein wird. Und dabei entsteht etwas Neues.

Auch das politische Geschäft ist mühsam. Da ist es gut – dieses Signal sollte mit dem Besuch rüberkommen –, an entscheidender Stelle gute Bekannte oder gar Freunde zu haben. Diese können dann vielleicht helfen. Zumindest sollen sie – so wie Manfred Weber – von den Sorgen einer kleinen Kommune wie Hofkirchen wissen.

Weber ist als Niederbayer der Ort Hofkirchen natürlich nicht unbekannt, zumal er schon Redner beim Paulis-Kirta war. Er freute sich sichtlich, dass Josef Kufner die Bürgermeisterwahl im März für sich entschieden hat. „Auch Dank Deiner Hilfe“, meinte Kufner. Ein Wahlkampf-Video mit Weber habe gezeigt, „dass man auch als Junger gute Kontakte haben kann“.

Im Lauf des knapp einstündigen Treffens kam die kleine Runde auf den Besuch eines anderen einflussreichen Europa-Politikers zu sprechen. Am 4. April 2011 hatte Günther Oettinger als EU-Kommissar für Energie Hofkirchen besucht. Im Rathaus hatte sich Oettinger über die Situation informieren lassen. Hofkirchens damaliger Bürgermeister Willi Wagenpfeil gab zu verstehen, dass die Hofkirchener sich wünschen, dass die Industrie-Ruine eines Tages rückgebaut wird. „An dem Wunsch hat sich neun Jahre später nichts geändert“, gab der neue Bürgermeister zu verstehen. 3. Bürgermeister Georg Stelzer erinnerte an den Besuch des Bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger im März 2020 am Kraftwerk. „Klar, so ein Rückbau ist sehr teuer“, stellte Stelzer fest. Manfred Weber wies auf den Trend hin, dass Energie immer mehr dezentral erzeugt werde. Niederbayern mit seinen vielen Photovoltaikanlagen sei ein leuchtendes Beispiel dafür.

Ansonsten ging es um die Entwicklung Hofkirchens. Josef Kufner, seit 1. Mai im Amt, machte mit seinem Bericht deutlich: Es stehen viele Aufgaben an und wir sind schon mitten drin. Das Zentrum des Markts wird saniert, es werde eine „Neue Mitte“ entstehen. „Die Wintermonate nutzen wir für die Planung und die Information der Bürger, im Frühjahr beginnt der Abriss“, skizzierte Kufner den Ablauf. Weber lobte das Zusammenspiel von Kommune und privaten Investoren. Es sei richtig, im Innenraum eines Ortes Wohnraum zu schaffen.

Weber interessierte sich für den Hochwasserschutz. „Das ist bei uns perfekt gelaufen“, hieß es. 2012 sei er abgeschlossen worden, so dass Hofkirchen vom schlimmen Hochwasser 2013 verschont blieb. Als nächstes stehe die Schaffung eines Flutpolders südlich von Hofkirchen an. Mit der Realisierung sei 2022 zu rechnen.

„Wie geht’s weiter?“, lautete schließlich die Frage. „30000 Menschen sind im Passauer Raum in Kurzarbeit“, sagte Weber mit ernstem Gesicht. „Wir müssen den Herbst abwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt.“ Wichtig sei, dass der Staat investiere. Weber: „Geld ist da. Was wir ebenso dringend brauchen, ist das Vertrauen, dass es wieder weiter geht.“

„Uns wird in diesem Jahr wegen der aktuellen Situation eine Million an Einnahmen fehlen“, gab 2. Bürgermeister Alois Wenninger zu bedenken. „Ich verstehe“, antwortete Weber, „dass man sich auch von Europa eine wirtschaftliche Unterstützung erhofft. Aber Niederbayern steht da nicht an 1. Stelle der Hilfsbedürftigen, da denken wir eher an Länder wie Rumänien und Bulgarien.“

Über die Baustelle vor dem Rathaus, vorbei an den schweren Steinen, ging es dann zum Auto mit belgischem Kennzeichen. Nächste Station: Neuschönau. Dort warteten die niederbayerischen Landräte auf Weber. Politik kennt keine Pause.

Quelle: pluspnp.de   —Helmuth Rücker

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Gratis-WLAN in den beiden Freibädern

Hofkirchen

Das wird vor allem die Jugendlichen, aber auch Eltern als Begleiter der jungen und jüngsten Freibadbesucher freuen, um den Verbrauch mobiler Daten an Smartphones und Tablets zu verringern: Die Marktgemeinde Hofkirchen bietet ab sofort im Bereich der beiden kommunalen Freibäder in Hofkirchen und Garham die kostenlose Nutzung von WLAN an.

Das teilt Bürgermeister Josef Kufner mit. Dieser Service läuft über das öffentliche Netz sogenannter WLAN-Hotspots über „BayernWLAN“, dessen zentraler Träger das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat ist. Die Verwaltung des „BayernWLAN“-Zentrums sitzt in Straubing. Jeder Hotspot heißt „@BayernWLAN“. Eine Registrierung, Passwörter und Anmeldedaten sind zur Nutzung dieses Gratis-Services nicht notwendig. Alle Hotspots sind mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 GBit pro Sekunde an das Internet angebunden.

Laut Auskunft von „BayernWLAN“ ist die Zielmarke von 20000 Access-Points im ganzen Freistaat im Juni vergangenen Jahres vorzeitig erreicht worden. Im Februar 2020 sind bereits über 23000 Access-Points eingerichtet gewesen, darunter mittlerweile auch über 1350 Busse im Öffentlichen Personennahverkehr, wo „BayernWLAN“ sehr intensiv genutzt wird.

Geplant ist nach den Worten des Hofkirchener Bürgermeisters auch die Schaffung eines Access-Points für die Burgruine Hilgartsberg mit dem dortigen Museum. „In den nächsten Wochen wird es so weit sein“, kündigt Josef Kufner an. − bp

Quelle: pluspnp.de   —bp

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Politisches Stelldichein beim neuen Bürgermeister


Die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie, aber auch die vielen Pläne und Projekte der Marktgemeinde Hofkirchen diskutierten beim Antrittsbesuch im Rathaus (v.r.) MdB Thomas Erndl, MdL Walter Taubeneder und Landrat Raimund Kneidinger mit dem neuen Bürgermeister Josef Kufner und Geschäftsleiter Gerhard Deser. −Foto: Stefanie Starke

 

 

Hofkirchen

Die prekäre Lage der Kommunen aufgrund der Corona-Pandemie und deren negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben den Antrittsbesuch regionaler CSU-Politiker bei ihrem Parteifreund Josef Kufner dominiert. „In dieser Zeit treibt uns so einiges um“, betonte der neue Hofkirchener Bürgermeister in der Runde, an der auch Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer teilnahm. Zu Gast im Rathaus waren MdB Thomas Erndl, MdL Walter Taubeneder und der ebenfalls neu gewählte Passauer Landrat Raimund Kneidinger.

„Die Marktgemeinde rechnet mit einem Einnahmen-Ausfall von rund einer Million Euro im Jahr 2020. Davon entfallen allein 80 Prozent auf den Bereich der Gewerbesteuer“, schildert der Bürgermeister eindringlich die Problematik. Die angekündigte Möglichkeit, hier Förderungen von Bund und Land zu beantragen, hat den neuen Bürgermeister dazu veranlasst, den Antrittsbesuch in seiner Marktgemeinde zu nutzen, um den Mandatsträgern einen entsprechenden Fragenkatalog vorzulegen. „Es ergeben sich zahlreiche Fragen, allein zu den Förderbedingungen, den Antragsmodalitäten und vielem mehr“, berichtete Kufner, der zu dem Austausch auch seine beiden Stellvertreter Alois Wenninger (CSU) und Georg Stelzer (ÜW) hinzugezogen hatte.

Der Markt Hofkirchen hat – auch aufgrund der hohen Investitionssummen in der Vergangenheit für Sanierungsmaßnahmen an Schulen und Kindergärten – mit einer finanziell angespannten Situation zu kämpfen. „Für uns kommt es auf jeden Euro an, auch mit Blick auf künftige Projekte“, bestätigte Hofkirchens Kämmerer Michael Rieger. In diesem Zusammenhang sei das aufgelegte Förderprogramm durch Bund und Land zu loben – „die richtige Entscheidung, hier vorrangig und zum jetzigen Zeitpunkt ein Signal der Unterstützung zu senden“, meinte Landrat Raimund Kneidinger.

„Um Struktur-Umbrüche zu vermeiden und die Kommunen auch für die Zukunft weiter auszustatten, Konsumlaune sowie die Wirtschaft entsprechend anzukurbeln, haben wir auf Bundesebene ein 130-Milliarden-Paket verabschiedet“, informierte der Bundestagsabgeordnete Thomas Erndl. Ein Großteil davon wird nach seinen Worten noch in diesem Jahr ausgeschüttet und kommt direkt bei den Kommunen an. Die Details des noch jungen Beschlusses seien noch nicht vollständig ausgearbeitet, fügte er hinzu. Angedacht sei eine Ausschüttung der Gelder an die jeweiligen Länder mit entsprechender Weitergabe an die Kommunen.

MdL Walter Taubeneder zeigte sich der schwierigen finanziellen Lage der Gemeinden bewusst. „Auch wenn noch nicht alle Pläne konkret ausgearbeitet sind, die Kommunen werden vom Freistaat nicht allein gelassen“, versicherte der Landtagsabgeordnete. Noch sei nicht absehbar, wie sich die Corona-Pandemie tatsächlich in den einzelnen Städten, Märkten und Gemeinden finanziell niederschlagen werde. „Wir fahren derzeit alle auf Sicht“, stellte Landrat Kneidinger fest. Er bat die Verantwortlichen in den Rathäusern deshalb um Geduld und Verständnis.

Den Austausch nutzten die Gesprächspartner auch als gute Gelegenheit, um im Nachgang der Kommunalwahl – sozusagen in neuer Besetzung – die Themen für den Markt Hofkirchen zu beleuchten. Nachdem am 15. März 2020 der neu gebaute Sitzungssaal erstmals und offiziell als Wahllokal genutzt werden konnte, hat die Kommune weitere Planungen in der Hinterhand. „Die Neugestaltung des Rathausvorplatzes und die Sanierungsarbeiten an der Grundschule Garham wollen wir fortsetzen“, hob Josef Kufner hervor.

Seiner Aussage nach habe die Marktgemeinde auch die Neugestaltung der Ortsmitte von Hofkirchen im Visier. „Wirklich jede Menge Pläne“, machte Kufner gegenüber den politischen Mandatsträgern deutlich. Sie wünschten ihm als neu gewähltem Bürgermeister für die Zukunft eine gute Hand zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger. − bp

Quelle: pluspnp.de   —bp

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Schatzkiste spendet 1.500 EUR an das Frauenhaus Passau


Bei der Spendenscheckübergabe, von links: Josef Kufner, 1. Bürgermeister von Hofkirchen, Hildegard Stolper, Leiterin des Frauenhauses Passau und Liane Hahn vom Schatzkiste-Team

 

 

Hofkirchen

Die Corona-Zeit hat auch das Thema „häusliche Gewalt an Frauen“ wieder verstärkt bewusst gemacht. Betroffene Frauen und deren minderjährige Kinder finden Schutz und Sicherheit im Frauenhaus Passau. Die Anonymität wird ebenso gewahrt wie die Eigenverantwortlichkeit gefördert, auch den Kindern soll frühzeitig der Weg in ein gewaltfreies Leben ermöglicht werden. Das 2017 eröffnete neue Haus bietet 9 Plätze plus 2 Notplätze. Hildegard Stolper, Leiterin des Frauenhauses, treibende Kraft für die Einrichtung und maßgebende Initiatorin für deren Neubau in 2017, betont, dass sie Erweiterungsbedarf sieht. Sie feilt an einer Lösung, um mit weiteren Plätzen mehr betroffenen Frauen helfen zu können, und jeder, der sie kennenler-nen durfte, weiß, dass sie nicht locker lassen wird.Die Schatzkiste, der kleine, aber feine Flohmarkt in Hofkirchen erfreut sich nach wie vor gro-ßer Beliebtheit. Es gibt viele Gründe, dass schöne Sachen dort abgegeben werden, z.B. die Umdekorierung des Zuhauses mit Vorliebe für neue Farben, ein Umzug, eine Aufräumaktion im Keller oder auf dem Dachboden oder eine Haushaltsauflösung. Diese Sachen werden in der Schatzkiste zu günstigen Preisen verkauft und finden schnell neue Liebhaber. Die Schatzkiste ist in der komfortablen Lage, dass sie keine Kosten hat, u.a. weil die Gemeinde die Raumkosten trägt. So können sämtliche Einnahmen gespendet werden, und groß ist die Freude, wenn die nächsten 1.500 EUR für eine Spende beisammen sind. Diesmal hat die Schatzkiste an das Frauenhaus Passau gespendet.
Die Schatzkiste in der Garhamer Str. 4 in Hofkirchen ist dienstags von 10–12 Uhr, freitags von 16–18 Uhr und jeden 1. Samstag im Monat von 10–12 Uhr geöffnet (außer an Feiertagen).



Einfach verduftet


Beim Ortstermin am Mittwochnachmittag war das Becken leer, so dass die Umwälzpumpe sichtbar wurde. Über den weißen Schlauch wird ein Geruchshemmer in das Abwasser gespritzt, der Gestank neutralisiert sich. Die drei Bürgermeister, die Fachkraft für Abwassertechnik und das benachbarte Ehepaar freuen sich über die Lösung. −Foto: Rücker

 

 

Garham

Als Georg und Gudrun Firschholz (beide 62) vor zehn Jahren ein Grundstück in Garham/Hagenham für ein neues Eigenheim aussuchten, schauten sie nach dem Sonnenstand, versäumten es aber, ihre Nase in den Wind zu halten. Als sie später auf der Terrasse saßen, stieg bei ungünstiger Wetterlage ein übler Geruch auf. „Nicht zum Aushalten“, wetterte Georg Frischholz.

70 Meter von der Terrasse entfernt, hinter Bäumen versteckt, befinden sich die alten Becken der Klärteiche, die das Abwässer aus Garham, Zaundorf und Reitern reinigten, bevor 1998 eine Kläranlage gebaut wurde. Eines der Becken ist immer noch in Funktion. Bei viel Regen (und damit wegen des Kanal-Mischsystems mit viel Abwasser aus den Häusern versehen) läuft es bis zu einer Höhe von zwei Metern voll. Und hinterlässt einen unangenehmen Duft.

Spaziergänger hielten die Luft an oder mieden Hagenham, doch Frischholz hatte den Gestank quasi immer in der Nase, wenn das Becken in Funktion war. Er wandte sich nicht nur einmal an Bürgermeister Willi Wagenpfeil, an das Landratsamt und an das Wasserwirtschaftsamt. Er sammelte 60 Unterschriften. Es wurde viel untersucht und versucht. Ohne Erfolg. Im Dezember 2018 erklärte Wagenpfeil in einer Gemeinderatssitzung die Kapitulation. „Das System ist ausgetüftelt, die Anwohner müssen mit dem Gestank leben.“

Frischholz, als Frührentner mit viel Zeit gesegnet, machte sich Anfang Mai 2020 auf den Weg ins Rathaus, um den neuen Bürgermeister Josef Kufner mit dem Problem zu konfrontieren. Dieser nahm sich der Aufgabe an, holte sich seine Fachkraft für Wassertechnik und besprach mit ihr mögliche Lösungen. In Erwägung kam, in die Abwasserbrühe ein geruchsüberdeckendes Mittel namens Renosan zu spritzen. „Das probieren wir mal aus“, schritt Bürgermeister Kufner zur Tat.

Befindet sich Abwasser im Becken, wird es umgewälzt, damit sich nichts absetzt. Während dieses Umwälzvorgangs spritzt nun eine Pumpe regelmäßig ätherische Öle ins Becken. Ein 5-Liter-Kanister kann bis zu drei Monaten reichen. Die Pumpe, vorerst nur ausgeliehen, kostet rund 1200 Euro. Und siehe da: Der Gestank ist verduftet.

„Es ist hervorragend“, zeigt sich Nachbar Frischholz sehr zufrieden. „Das Problem ist gelöst. Es stinkt nicht mehr.“ Bürgermeister Kufner freut sich über den Erfolg und kündigt ab, dass man noch nicht fertig sei mit der Problemlösung. Da die Kanaldeckel zugestöpselt worden waren, fehlte dem System eine Luftzirkulation. Es bildeten sich übel riechende Schwefelablagerungen, die nun entfernt werden sollen.

Warum war das nicht schon früher möglich? 2. Bürgermeister Alois Wenninger und 3. Bürgermeister Georg Stelzer, die ebenfalls zum Ortstermin gekommen sind, zucken mit den Schultern. „Alles haben wir auch nicht mitgekriegt“, sagt Stelzer. „Egal“, meint Kollege Wenninger. „Hauptsache, es stinkt nicht mehr.“

„Genau!“, spricht Frischholz das letzte Wort und zieht sich mit seiner Frau auf eine Tasse Kaffee auf die Terrasse zurück. — Helmuth Rücker

Quelle: pluspnp.de   —Helmuth Rücker

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Mal groß, mal klein


Hinter dem Gebäude der Gemeindebücherei (r.) errichtet die MC Wohnbau GmbH ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten. Später will die Firma auch das rote Anwesen mit der Adresse Marktplatz 4 sanieren. −Foto: Brunner

 

 

Hofkirchen

Baulich tut sich was im Ortskern von Hofkirchen. Nicht nur, weil die Marktgemeinde demnächst das Jahrhundert-Projekt Neue Mitte zusammen mit privaten Investoren umsetzen will. Die MC Wohnbau GmbH plant hinter der öffentlichen Bücherei ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten. Josef Reischer jun., Wirt im Gasthof zur Post, beabsichtigt zudem die Errichtung von drei sogenannten Tiny-Häusern auf seinem Grundstück an der Hans-Carossa-Straße. Der Bau- und Umweltausschuss steht geschlossen hinter den beiden Baugesuchen.

Im Beisein von Altbürgermeister Willi Wagenpfeil, der laut seinem Nachfolger Josef Kufner (CSU) seit Beginn der neuen Amtsperiode noch keine Sitzung verpasst hat, bekamen die Gemeinderäte die Details zu dem vorgesehen Wohnbau-Komplex mit einem Nebengebäude, Carports und Stellplätzen im Freien – vorgesehen ist dafür die Hausnummer Marktplatz 4a – vorgestellt.

Bürgermeister Kufner informierte zudem, dass der Antragsteller später auch das Anwesen Marktplatz 4, unmittelbar neben der Bücherei, sanieren bzw. neu gestalten will. Kufner lobte die MC Wohnbau , die in Hofkirchen bezahlbaren Wohnraum schaffe.

Beim Bauvorhaben sind einige Ausnahmen notwendig. Mit nur fünf Metern zum Bücherei-Gebäude ist der Abstand wegen des Brandschutzes möglicherweise zu gering. Ferner ist ein sehr flach geneigtes Pultdach – fünf Grad – für das knapp zehn Meter hohe dreigeschossige Haus vorgesehen. Es ist ein Anschluss an das Fernwärmenetz angedacht. Das Gebäude müsse sich, weil es keinen Bebauungsplan gibt, in die Umgebung einfügen, in der es überwiegend andere Dachformen gebe. Im Erd- und 1. Obergeschoss seien jeweils vier Wohnungen vorgesehen, im 2. Obergeschoss zwei mit großflächigen Dachterrassen – sowohl als Miet- als auch als Eigentumswohnungen. Es handle sich um keinen öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau, erklärte Kufner auf Nachfrage von Christian Pauli (SPD).

2. Bürgermeister Alois Wenninger (CSU), 3. Bürgermeister Georg Stelzer (ÜW) und Marktrat Walter Doppelhammer (SPD) erachteten die Dachform als wenig relevant, zumal das Objekt kaum einsehbar sei. Ein Anwohner, den Josef Kufner zu Wort kommen ließ, hielt die Abweichung für „nicht so prickelnd“. Der Bürgermeister räumte ein, dass das Gebäude deutlich größer sei als das, was „im Ursprung mal angezeigt“ gewesen sei. Alois Wenninger regte eine Computer-Animation an, um einen besseren Eindruck zu gewinnen. Das beantragte Pultdach sei „sicherlich keine übliche Dachform“, aber sie bringe bauliche Möglichkeiten, meinte Kufner. Bei jeder anderen Dachform würde der Bau noch höher werden, fügte Georg Stelzer hinzu. „Die letzte Entscheidung wird das Landratsamt treffen“, sagte Kufner.

„Wir reden immer von Innenverdichtung“, warf Wenninger ein und verwies auf den knappen Wohnraum, weshalb das Vorhaben positiv zu bewerten sei. „Es war immer unsere Intention, den Marktplatz zu beleben“, unterstrich Georg Stelzer, der vorrechnete, dass mit dem Sanierungsprojekt Marktplatz 4 insgesamt 16 neue Wohnungen in der Neuen Mitte Hofkirchens entstünden und somit die Vorgaben der Marktgemeinde erfüllt würden. Die Parkplatzsituation am Marktplatz dürfte nicht verschärft werden, so Kufner. Zwölf Stellplätze wurden als ausreichend erachtet. Dem Bauantrag wurde zugestimmt.

Josef Reischer jun. möchte drei Tiny-Häuser nahe dem Ortskern errichten. Im Bauausschuss wurde eine Lärmbelästigung durch Urlaubsgäste befürchtet. „Die Nachbar-Unterschriften sind nicht vollständig“, informierte Josef Kufner. Als Ergänzung zum Bauantrag lagen ein Nutzungsnachweis und eine ausgearbeitete Hausordnung vor. Kufner meinte, man solle die Gastronomie untersützen. Vielfach werde ein Generationswechsel vollzogen – mit neuen Ideen. „Und das ist eine solche neue Idee“, so Kufner. Das Konzept sei innovativ – „ein Trend, den man da aufgreift.“ Mit den mobilen Wohneinheiten ziele Reischer auf Radfahrer ab.

In der Hans-Carossa-Straße besteht grundsätzlich Baurecht, weil es sich um ein Mischgebiet handelt, informierte der Bürgermeister. Es gebe keinen Bebauungsplan. Christian Pauli und Georg Stelzer sahen die vorgelegte Hausordnung als sehr streng an. „Mal neue Wege gehen“, formulierte Pauli als Marschroute. „Das passt zu den Überlegungen, den Tourismus zu fördern“, sagte Stelzer. Fabian Kapfhammer (CSU) sprach von einem guten Konzept, zumal die Zielgruppe – Radfahrer – sich tagsüber auspowere und nachts Ruhe suche. Es dürfe nicht in einen Zeltplatz ausarten, forderte eine Anwohnerin.   —Bernhard Brunner

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Wiese wird als Klo missbraucht


Papiertaschentücher und Platiktütchen zeugen von unschönen Hinterlassenschaften. Der Weg führt vom Gewerbegebiet Garham abwärts zur Wiese eines Bauern. −Foto: Rücker

 

Garham

Bis zum Sonntagabend war bestes Heuwetter. Also rückte Landwirt Josef Drasch aus, um seine Wiese unterhalb des Gewerbegebiets in Garham zu mähen. Bei der Fahrt auf dem abschüssigen mit Schotter befestigtem Weg sieht er schon von weitem links und rechts des Weges unschöne Hinterlassenschaften. Alle paar Meter liegen benutzte Papiertaschentücher in kleinen Häufchen, mehrfach liegen daneben leere Plastikhüllen.

Drasch ist empört. Seine Wiese wurde offensichtlich als Klo missbraucht, und zwar derart massiv, dass er sich an die Zeitung wendet. „Der Zustand ist doch nicht haltbar!“, meint der Bauer. „Da hört jedes Verständnis auf.“

Seine Wiese hat er trotzdem gemäht, aber darauf geachtet, dass er nichts von den Hinterlassenschaften aufnimmt. Das würde das Futter verderben – da unterscheidet sich die menschliche Notdurft wenig von Hundekot.

Josef Drasch sieht einen Zusammenhang mit dem oberhalb seiner Wiese liegenden Parkplatz. Da sich dieser in der Nähe der Autobahnausfahrt befindet, wurde er lange als Pendlerparkplatz genutzt. Zwischenzeitlich hat der Landkreis einen größeren Parkplatz für Pendler erstellt. Dafür nutzen andere Autofahrer ist günstige Haltemöglichkeit, die Abfall am Rand der Parkplätze zeigen.

Bürgermeister Josef Kufner, in Garham wohnhaft, kennt die Situation, ist allerdings überrascht, dass die Wiese bzw. der Weg dorthin so verunreinigt ist. „Ich bin da öfter mit dem Hund unterwegs. Das wäre mir aufgefallen.“

Kufner hat eine mögliche Erklärung für die vielen Papiertaschentücher. Vor rund zwei Wochen war ihm zufällig aufgefallen, dass auf dem Parkplatz ein Bus mit rumänischem Kennzeichen stand. Die Passagiere waren ausgestiegen und hatte sich teilweise in Gras gelegt. Er versuchte, mit den Menschen Kontakt aufzunehmen, was allerdings an der Verständigung haperte: Niemand sprach deutsch oder englisch. „Meine Frau kann ungarisch, die habe ich angerufen.“

Gemeinsam gelang es dem Ehepaar Kufner, die Situation zu klären. Der Busfahrer hatte auf der Autobahn bemerkt, dass der Motor einen Defekt hatte. Mit letzter Kraft erreichte er die Ausfahrt und den Parkplatz. Offensichtlich war der Motor geplatzt, Öl rann auf die Asphaltfläche. Kufner verständigte die Feuerwehr, damit diese das Öl bindet. Die Hälfte der Passagiere waren Ungarn, die andere Hälfte Rumänen. Sie waren auf dem Weg in die Heimat.

„Ich kann mir vorstellen, dass die Passagiere während ihrer langen Wartezeit den Weg runtergegangen sind und sich erleichtert haben. Das ist zwar verständlich, aber natürlich nicht schön.“ Kufner geht von einem Einzelfall aus.

Bauer Drasch hat das Heu inzwischen eingefahren, ärgert sich nach wie vor darüber, dass das Ölbindemittel die Fahrbahn am Parkplatz immer noch verunreinigt. Bürgermeister Kufner hat sich das notiert, als er über die Presse davon erfuhr. Die vielen Papiertaschentücher dürfte der starke Regen aufgelöst haben.   — Helnuth Rücker

 

Quelle: pluspnp.de   —Helnuth Rücker

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Seit 40 Jahren Priester


Glückwünsche zum Priesterjubiläum: Pfarrgemeinderatsvorsitzende Therese Scheßl (v.r.), Pfarrer Gotthard Weiß, Kirchenpfleger Max Zitzelsberger, 2. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Eder, Bürgermeister Josef Kufner und Bernhard Straßl von der Kirchenverwaltung. −Fotos: Eder

 

 

Garham

Priesterjubiläen werden in den Pfarreien normalerweise groß mit einem feierlichen Gottesdienst, mit festlichem Kirchenzug und anschließender weltlicher Feier begangen. Doch wie gelingt das in Zeiten von Begrenzung der Gottesdienstbesucher, Kontaktsperre, Abstandsregeln und Maskenpflicht? Anders, aber dennoch schön, waren sich die Pfarrangehörigen von St. Nikolaus in Garham einig. Sie überraschten ihren Pfarrer, Bischöflich Geistlichen Rat Gotthard Weiß zum 40-jährigen Priesterjubiläum am Ende des Samstagabendgottesdienstes mit einer kleinen Rückschau auf sein priesterliches Wirken sowie auf den Tag der Priesterweihe am 28. Juni 1980. Gotthard Weiß war der 100. Priester, der damals von Bischof Antonius geweiht wurde.
Person und Wirken des Jubilars würdigte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Therese Scheßl. Als besonders Ereignis erinnerte sie an die Glockenweihe im Jahr 2013. Gemeinsam mit Kirchenpfleger Max Zitzelsberger bedankte sie sich mit einem kleinen Geschenk, das der Pfarrer mit großer Freude entgegennahm. Des Pfarrers Wunsch ist, dass sein Priesterjubiläum irgendwann doch noch mit einem großen feierlichen Festgottesdienst, Kirchenzug mit Blaskapelle, Vereinen und Gläubigen und anschließender weltlicher Feier begangen werden kann.
Spontan gab es – unter Einhaltung der Corona-Vorgaben – einen Umtrunk vor der Kirche, bei dem die Erinnerung an die Weihe vor 40 Jahren ausklingen konnte.
VITAGeboren wurde Gotthard Weiß 1952 in Altenmarkt bei Osterhofen. Er studierte zunächst Mathematik und Physik in München, entschied sich dann aber doch für Theologie in Passau. Nach der Priesterweihe 1980 war er Kooperator in Arnstorf, von 1981 bis 1986 Kooperator in Hauzenberg. 1986 übernahm er seine erste Pfarrstelle in Lindberg und Ludwigsthal im Bayerischen Wald. Seit 1996 ist er Pfarrer in Garham und Hofkirchen. Darüber hinaus ist Gotthard Weiß 21 Jahre niederbayerischer Bezirksfeuerwehrpfarrer, 19 Jahre betreute er die Feuerwehren des Landkreises Passau.   —Franz X. Eder


BGR Gotthard Weiß: 40 Jahre Dienst am Altar, davon 19 Jahre als Pfarrer in Garham und Hofkirchen

Quelle: pluspnp.de   —Franz X. Eder

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Umrüstung macht sich bezahlt

Hofkirchen

Nicht nur beim Energieverbrauch, sondern auch im Hinblick auf den geringeren Wartungsaufwand zahlt sich die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik für die Kommune aus. Pro Brennstelle gewährt die Bayernwerk Netz GmbH einen Preisnachlass von 5 Euro netto im Jahr. Die entsprechende Zusatzvereinbarung zum Straßenbeleuchtungsvertrag hat der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig befürwortet.

„Das ist ein ganz anderer Wartungsturnus“, erklärte Bürgermeister Josef Kufner im Gremium, das sich zur Wahrung der Corona-Abstandsregelungen einmal mehr im Saal des Gasthauses Reischer traf. Er erinnerte daran, dass in der Vergangenheit die Laternen an den Straßen und Wegen in der Marktgemeinde auf das LED-System umgerüstet worden sind. Laut Bayernwerk-Mitteilung entfällt dank dieser Technik der turnusmäßige Leuchtmittel-Tausch. Sollten nach Ablauf der zehnjährigen Gewährleistungsfrist vermehrt Störungen auftreten, unterbreite die Firma der Kommune ein Angebot zum Tausch der betroffenen LED-Einheit, hieß es.

Sogenannte Entstörungsleistungen bei LED-Brennstellen werden in Rechnung gestellt, jedoch erst nach Ablauf der Garantiedauer über den genannten Zeitraum, wie die Ratsmitglieder weiter erfuhren. Alle sonstigen Leistungen blieben unverändert, wie beispielsweise die Einstellung und Regulierung, die Reinigung der Wannen und die Beseitigung von Drittschäden, so die Mitteilung der Bayernwerk Netz GmbH mit Sitz in Regensburg.

Durch den Wegfall der aufgeführten Leistungen bei den LED-Leuchten verringert sich die Kostenpauschale von 26,32 Euro – ohne Mehrwertsteuer – je Brennstelle und Jahr um 5 Euro. Diese Regelung ist im Komplettpaket 2008 durch den Nachtrag mit dem Vermerk ZV5 jetzt offiziell fixiert. – bp

Nicht nur beim Energieverbrauch, sondern auch im Hinblick auf den geringeren Wartungsaufwand zahlt sich die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik für die Kommune aus. Pro Brennstelle gewährt die Bayernwerk Netz GmbH einen Preisnachlass von 5 Euro netto im Jahr. Die entsprechende Zusatzvereinbarung zum Straßenbeleuchtungsvertrag hat der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig befürwortet.

„Das ist ein ganz anderer Wartungsturnus“, erklärte Bürgermeister Josef Kufner im Gremium, das sich zur Wahrung der Corona-Abstandsregelungen einmal mehr im Saal des Gasthauses Reischer traf. Er erinnerte daran, dass in der Vergangenheit die Laternen an den Straßen und Wegen in der Marktgemeinde auf das LED-System umgerüstet worden sind. Laut Bayernwerk-Mitteilung entfällt dank dieser Technik der turnusmäßige Leuchtmittel-Tausch. Sollten nach Ablauf der zehnjährigen Gewährleistungsfrist vermehrt Störungen auftreten, unterbreite die Firma der Kommune ein Angebot zum Tausch der betroffenen LED-Einheit, hieß es.

Sogenannte Entstörungsleistungen bei LED-Brennstellen werden in Rechnung gestellt, jedoch erst nach Ablauf der Garantiedauer über den genannten Zeitraum, wie die Ratsmitglieder weiter erfuhren. Alle sonstigen Leistungen blieben unverändert, wie beispielsweise die Einstellung und Regulierung, die Reinigung der Wannen und die Beseitigung von Drittschäden, so die Mitteilung der Bayernwerk Netz GmbH mit Sitz in Regensburg.

Durch den Wegfall der aufgeführten Leistungen bei den LED-Leuchten verringert sich die Kostenpauschale von 26,32 Euro – ohne Mehrwertsteuer – je Brennstelle und Jahr um 5 Euro. Diese Regelung ist im Komplettpaket 2008 durch den Nachtrag mit dem Vermerk ZV5 jetzt offiziell fixiert. – bp  —Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Hofkirchen will Vorreiter sein in Sachen Telekommunikation


Von der neuartigen Funktechnologie würden auch öffentliche Einrichtungen wie die Hofkirchener Grundschule profitieren. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen

Ein neues Zeitalter der Versorgung mit leistungsfähigem, schnellem Internet und störungsfreier Mobil-Telefonie möchte die Marktgemeinde einläuten. In der Sitzung am Dienstagabend ließ sich der Marktratrat eine moderne Funktechnologie vorstellen, die auf der vorhandenen Straßenbeleuchtungsinfrastruktur aufbaut – bei Bedarf ergänzt um einzelne kleine Masten. Ein weiterer Vorteil: die schnelle Realisierung.

„Ich möchte diese Chance für den Markt Hofkirchen ergreifen“, bekundete Bürgermeister Josef Kufner (CSU) – und hatte das gesamte Gremium hinter sich. Einstimmig wurde beschlossen, in diese strahlungsarme Technologie einzusteigen mit intelligent vernetzten Funkzellen und sogenannten Multipoints, die sich zu einem flächendeckenden Netzwerk, dem Mesh, als Rechenzentrum vor Ort verbinden.

Hinter dem Konzept steht auch der heimische IT-Unternehmer Peter Hartl. Als Experte meldete er sich während der Präsentation durch Firmenvertreter aus Oberbayern und Oberösterreich immer wieder zu Wort, um die Vorteile dieser zeitgemäßen Internet-Versorgung zu unterstreichen.

„Hofkirchen wäre die erste Gemeinde in Bayern“, versicherte Peter Fröhlich, was die Bereitstellung eines kostenfreien Internet-Zugangs für die Bürger betrifft. Der Geschäftsführer der IS4IT GmbH mit Sitz in Oberhaching bei München verwies auf die Zusage des Bayerischen Breitband-Zentrums, dass die Technologie förderfähig sei, wenn eine entsprechende Markterkundung in der betreffenden Kommune gestartet werde. Laut Fröhlich hat Hofkirchens Kämmerer Michael Rieger bereits eine „gebäudescharfe Aufstellung“ über die Breitbandversorgung Hofkirchens erstellt. Demnach stünde jetzt der Einstieg in das Förderverfahren als nächster Schritt an.

Auf zehn bis zwölf Wochen grenzten Fröhlich und Andreas Straßer, der das System entwickelt hat, das Zeitfenster für die flächendeckende Installation in der gesamten Marktgemeinde ein. Einen Start im Januar 2021 erachteten beide als realistisch.

Noch am Nachmittag vor der Ratssitzung war laut Aussage des Bürgermeisters die schriftliche Zusage des Bayernwerks als Eigentümer der Straßenlaternen eingegangen, dass diese Infrastruktur mit der neuen Internet- und Mobilfunk-Technologie bestückt werden darf. „Wir haben es mit einem etablierten Unternehmen, System und Anbieter zu tun“, so Josef Kufner. Er sprach von einer echten Alternative zum herkömmlichen 5G-Netz, das Versorgungswerte von 30 Mbit pro Sekunde gewährleiste, während das neuartige Funknetz mindestens 100 Mbit pro Sekunde verspreche. Und: „Die Strahlenbelastung ist auf ein Minimum reduziert“, fügte Kufner als weiteren großen Pluspunkt neben der absoluten Datensicherheit durch die eigens dafür zertifizierten Firmen hinzu. Das System wachse weiter und werde immer leistungsfähiger. „Das ist ein Mehrwert für Horkirchen mit verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten“, so Kufner. Gerade in Corona-Zeiten mit Home-Office und Home-Schooling habe sich der Bedarf einer leistungsfähigen flächendeckenden Internet-Versorgung gezeigt. „Wir werden uns weiterentwickeln müssen – und zwar jetzt und nicht irgendwann“, mahnte er an.

Rudolf Fröhlich erinnerte an die Erkenntnisse, die einige Ratsmitgliedern auf der Teststrecke in Walchsee in Tirol gewinnen konnten. „Diese Smart-City-Lösung kann weit mehr als die klassische Breitband-Versorgung“, so der Geschäftsführer der IS4IT GmbH, die den Vertriebsauftrag für Bayern hat. Die Leistungsaufnahme der in den Straßenleuchten verbauten Multipoints mit Akku-Pads zur Stromversorgung bei abgeschalteten Laternen bezifferte er auf 15 Watt und somit 20 Prozent einer vergleichbaren 5G-Infrastruktur.

Peter Hartl siedelte die Abstrahlung im Milliwatt-Bereich an, wie sie selbst in Krankenhäusern zulässig sei. Die Funksmog-Belastung sei nachweislich um den Faktor 100 niedriger, merkte Rudolf Fröhlich ergänzend an. „Wir senden im Nano-Funkzellenbereich“, erklärte er unter Verweis auf den Makro-Bereich bei herkömmlichen Mobilfunkmasten.

Wie Andreas Straßer berichtete, funktionierten alle Endgeräte – auch ältere – mit der neuartigen Technologie. Ein Straßenlaternen-Multipoint beziehungsweise ein eigens aufgestellter kleiner Sender könne 40 bis 50 mobile User versorgen. Für Hofkirchen bestehe somit „überall die Garantie für eine Versorgung mit 200 Mbit pro Sekunde im Download“, so Straßer.
Der Projektpreis für die Versorgung Hofkirchens mit einer Fläche von 32,7 Quadratkilometern und 3750 Einwohnern liegt laut Straßer bei 665534,36 Euro, beispielhaft auf zehn Jahre gerechnet. Die 522 benötigten Multipoints kämen somit pro Einwohner auf 177,48 Euro, woraus sich Kosten von 1,48 Euro je Einwohner und Monat ergäben. Enthalten sind darin die Schaffung der Infrastruktur, Wartung, Upgrades.

Die Versorgungsdaten benannte Straßer mit 150 Mbit/s pro Mobilgerät (SIM) und Einwohner, mit 250 Mbit/s pro Haushalt und 1 GBit/s pro Gewerbe-Einheit. In den Referenzgebieten – Städte und Kommunen in den Niederlanden, Tschechien, Österreich und der Schweiz – sei die Kundenzufriedenheit mit der Internet-Versorgung „extrem gestiegen“, so Andreas Straßer.

„Wenn das Endgerät WLAN-fähig ist, braucht man keinen Rooter mehr“, informierte Peter Hartl zusätzlich. Rudolf Fröhlich zeigte den Einsatz des Netzes für intelligente Steuerungs- und Erfassungsmöglichkeiten auf und schwärmte von einer Optimierung des Mobilfunk-Empfangs ohne Aufbau weiterer Sendemasten. „Eigentlich die eierlegende Wollmilchsau“, meinte er augenzwinkernd.
Vize-Bürgermeister Alois Wenninger (CSU) war fasziniert von dieser Lösung, von der auch Landwirte mit ihren satellitengesteuerten Geräten zur Feldarbeit profitieren, denn: „Jeder möchte guten Handy-Empfang, aber keiner will einen Sendemasten vor seinem Haus.“   —Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Pfarrfest fällt heuer aus


Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Hofkirchen ist ein stattlicher, spätgotischer Bau. −Foto: Franz X. Eder

 

Hofkirchen

Heute, Samstag, um 15 Uhr würden die Glocken der Pfarrei Mariä Himmelfahrt das zweitägige Pfarrfest einläuten. Fünf Glocken bilden das mächtige Geläut der Pfarrkirche. Die jüngste Glocke stammt aus dem Jahre 2011, die älteste aus dem Jahr 1864. Die Corona-Krise verhindert heuer, das Traditionsfest zu feiern.

Hofkirchen gehört zu den ältesten Pfarreien links der Donau. Bereits seit dem 8. Jahrhundert ist ein eigener Priester ortsansässig. Mitte des 13. Jahrhunderts wird es unter den Pfarreien der Diözese Passau benannt.

Im Kirchenführer ist weiter zu lesen, dass die heutige um 1500 erbaute Kirche nicht das erste Gotteshaus in Hofkirchen ist. Sie dürfte drei Vorgängerinnen gehabt haben. Stilistisch gehört die Pfarrkirche zu den vielen spätgotischen Kirchen im ostbayerischen Raum, unter denen sie allerdings eine Besonderheit einnimmt, weil sie mit ihrer Rippenfiguration an der Decke nicht wie die übrigen einer Bauschule zugeordnet werden kann. Man spricht deshalb vom „Meister von Hofkirchen“.

Im Langhaus ist – im Übrigen das einzige Mal – die Rippenfiguration des Altarraums von St. Martin in Landshut aufgenommen, so dass die Kirche baulich in die Landshuter Richtung weisen dürfte. Die heutige Einrichtung stammt zum größten Teil aus der Neugotik des vergangenen Jahrhunderts. Mittelaltar und Ambo wurden bei der letzten Neugestaltung 1999 eingebracht. Die Kirche ragt weit ins Donautal, weshalb sie auch „Dom des Donautals“ genannt wird.

72 Meter ragt der gewaltige Turm in die Höhe und weist auch symbolhaft in den Himmel. Die Kirche ist der Himmelfahrt Mariens geweiht. Das Fest wird am 15. August begangen. „Es ist wohl das nobelste Kirchenpatrozinium“, meint Pfarrer Gotthard Weiß. − fe

 

Quelle: pluspnp.de   —fe

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Im Corona-Dornröschenschlaf


Die Burgruine Hilgartsberg hoch über der Donau bei Vilshofen gehört zu den beeindruckendsten Baudenkmälern der Region, liegt aber aktuell was Veranstaltungen angeht im Dornröschenschlaf. Grund dafür ist die Coronakrise. −Foto: landkreis-passau.de

 

Hilgartsberg

Geheim daheim: Die mystische Walpurgisnacht musste schon zum 1. Mai ausfallen, die für Juli geplanten Burgfestspiele mit den Theaterfreunden Pleinting sind bereits abgesagt, ein Open-Air-Konzert der Kreismusikschule steht noch offen – irgendwie hat das Corona-Virus die ohnehin nur wenige Tage im Jahr belebte Burgruine Hilgartsberg hoch über der Donau nahe Hofkirchen zurück in den Dornröschenschlaf versetzt. Doch auch ohne große Veranstaltungen sind die Reste der einst stolzen, vermutlich im 12. Jahrhundert erbauten Burganlage allemal einen Abstecher wert – schon ihrer abenteuerlichen Geschichte wegen.

Einst nach der Schenkung von Kaiser Heinrich II. an das Bistum Bamberg zur Festung gegen die Ungarn ausgebaut, diente die Trutzburg an den linksseitig steilen Donauhängen oberhalb Vilshofens im Mittelalter auch dem blühenden Raubrittertum. Als berüchtigt galten die „Hilkersberger“ und „Puchberger“, die Schiffsraub auf der Donau betrieben und zu diesem Zweck einen unterirdischen Gang von der Burg an den Fluss unterhielten. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde die Burg 1742 restlos vernichtet, die Ruine dann anno 1822 durch den Staat übernommen. 1995 übernahm der Markt Hofkirchen die Ruine.

Besucher aus nah und fern kennen die Ruine von der traditionellen Hilgartsberger Burgweihnacht, die der rührige „Burgförderverein Hilgartsberg“ seit 1995 jeweils für ein langes Adventswochenende veranstaltet. Heuer soll die Ruine wieder vom 11. bis 13. Dezember (Freitag bis Sonntag) als malerische Kulisse für viele Standl mit Handwerkskunst und weihnachtlichen Schmankerln dienen – sofern Corona es zulässt. Die Anlage ist indes laut Homepage (burgverein-hilgartsberg.de) auch ohne Events jederzeit zugänglich. Nach 19 Uhr abends allerdings gilt ein Betretungsverbot.   —Werner Schötz

 

Quelle: pluspnp.de   —Werner Schötz

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Geschenk an Jugend-Wehren


Spendenübergabe: Mit Anriett (v.l.) und Josef Kufner freuen sich Kommandant Hans-Peter Binder und Vorsitzender Josef Rauch von der Feuerwehr Hofkirchen, Vorsitzender Josef Käser und 2. Kommandant Alois Zitzelsberger von der Feuerwehr Hilgartsberg, Vorsitzender Ludwig Zitzelsberger und Kommandant Erwin Schöfberger von der Wehr Garham sowie Kreisbrandmeister Georg Stelzer. −Foto: Brunner

 

Garham

Was tun, wenn wegen der Corona-Krise die Arbeit in der bis vor kurzem völlig lahmgelegten Gastronomie weitgehend ruht? Diese Frage hat viele Kollegen der gebeutelten Branche umgetrieben, auch Bürgermeister-Ehefrau Anriett Kufner. Eine Antwort hat die Hobby-Näherin für sich schnell gefunden: Mund- und Nasen-Masken anfertigen und für den guten Zweck verkaufen. Rund 200 Stück aus eigener Produktion brachte die begeisterte Handarbeiterin unters Volk.

Die Einnahmen rundete die Familie auf 750 Euro auf – gut teilbar in drei Beträge. Denn Anriett Kufner will, dass das Geld den drei Marktfeuerwehren für die Jugendarbeit bekommen – auch als Dankeschön dafür, immer da zu sein, wenn Noteinsätze erforderlich sind oder sonstige Hilfsaktionen anstehen. „Wir investieren die Spende in die persönliche Schutzausrüstung unseres Nachwuchses“, erklärte Ludwig Zitzelsberger, Vorsitzender der Feuerwehr Garham. Alle Vertreter der Wehren waren sich einig und zeigten sich dankbar: „Eine sehr tolle Aktion.“ − bp

Quelle: pluspnp.de   —bp

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270 Jahre Kirche Garham


Eingerahmt in die Farben des Frühsommers strahlt die Garhamer Pfarrkirche St. Nikolaus in neuem Kleid. −F.: Eder

 

Garham

Erhaben und zugleich beschützend – so wird die Garhamer Pfarrkirche, die einem schon von Vilshofen kommend den Weg nach Garham weist. In diesem Jahr hat die katholische Gemeinde wieder einmal Grund zum Feiern: Vor 270 Jahren wurde die Pfarrkirche St. Nikolaus vom 68. Bischof von Passau, Josef Dominikus Graf von Lamberg, am 7. Juni 1750 geweiht.

Während seiner Amtszeit (1723 bis 1761) wurden viele Kirchen und Klöster im Fürstbistum neu erbaut oder umgebaut und von ihm geweiht. Der Fürstbischof kümmerte sich vor allem um den Aufbau des deutschen Schulwesens und unternahm etwa 100 Visitationsreisen.

Der Kirchenpatron St. Nikolaus ist Schutzheiliger der Reisenden, Händler und Kaufleute. Er war Beschützer der Handelswege. Garham lag am alten Salzhandelsweg, der damals von der Donau herauf über den Bayerwald hinein ins Böhmische führte, der sogenannten „uralt gulden Straß“.

Schon als er ein kleiner Bub war, war für den heutigen Ortspfarrer Gotthard Weiß die Garhamer Kirche ein markanter Punkt. Er erinnert sich an seine Kindheit, als er von seinem Geburts- und Heimatort Altenmarkt bei Osterhofen aus immer wieder am Horizont eine Kirche erblickte, die ihn faszinierte und die er eines Tages auch mal sehen wollte. Dass er ab 1996 hier Hirte der katholischen Pfarrgemeinde sein würde, an das dachte er damals sicher noch nicht.

Ein weiterer Grund zu feiern, ist der bevorstehende Abschluss der Kirchenaußenrenovierung. Bis auf kleine Restarbeiten ist die Maßnahme abgeschlossen. Es fehlt auch noch die Sonnenuhr auf der Südfassade, die wiederhergestellt werden soll. Die Corona-Krise verzögerte die planmäßige Fertigstellung. „Das Abschlussfest wird deshalb auch erst im 2021 sein“, sagt Pfarrer Gotthard Weiß.   —Franz X. Eder

Quelle: pluspnp.de   —Franz X. Eder

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Josef Kufner verspricht: Freibäder öffnen am 8. Juni


Kurz vor dem Start: Das Freibad in Garham (Foto) und die Bäderlandschaft in Hofkirchen werden mit Corona-bedingter Verzögerung am 8. Juni die Saison eröffnen. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen

Das Beste kam zum Schluss: In der jüngsten Marktratssitzung hat Bürgermeister Josef Kufner (CSU) bekannt gegeben, dass die Freibäder zum 8. Juni öffnen werden.

Bei Vorgänger Willi Wagenpfeil (SPD) war es geübte Praxis, dass sich Zuhörer unter dem abschließenden Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben, Informationen und Anfragen“ melden dürfen. Und daran hält Nachfolger Josef Kufner offensichtlich fest. Er ließ eine Frau zu Wort kommen, die wissen wollte, ob und wann die Freibäder angesichts der Corona-Pandemie in Betrieb genommen werden. „Beide werden am 8. Juni eröffnet“, antwortete der Bürgermeister. „Da werden sich die Kinder aber freuen“, so die Reaktion im Publikum. Davor bestimmten Regularien die Tagesordnung: Unter anderem ging es um die Besetzung der Marktrats-Ausschüsse.

Wer in der neuen Amtsperiode die Themen in den Ausschüssen diskutieren und beschließen wird, steht jetzt fest: Die Sitzverteilung wurde nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren auf Basis der Kommunalwahl-Ergebnisse festgelegt. Allen Untergremien – ausgenommen der Rechnungsprüfungsausschuss – sitzt Bürgermeister Josef Kufner vor.
Dem Haupt- und Finanzausschuss gehören neben Josef Kufner, den im Bedarfsfall zweiter Bürgermeister Alois Wenninger (CSU) vertritt, die Ratsmitglieder Josef Leizinger, Michael Heudecker und Matthias Braidt (alle CSU), Christian Pauli und Walter Doppelhammer (beide SPD) sowie Günter Troiber (ÜW) an.

Im Bau- und Umweltausschuss sind Christian Pritzl, Alois Wenninger (er vertritt auch hier, wenn nötig, den Bürgermeister) und Gerold Schöfberger (alle CSU), Walter Doppelhammer und Peter Binder (beide SPD) sowie Johanna Feilmeier (ÜW).

Den Rechnungsprüfungsausschuss bilden unter Vorsitz des dritten Bürgermeisters Georg Stelzer (ÜW) die Markträte Fabian Kapfhammer, Michael Heudecker, Gerold Schöfberger und Christian Pritzl (alle CSU) sowie Christian Pauli und Katrin Wagenpfeil (beide SPD). Vertreterin des Vorsitzenden ist Johanna Feilmeier (ÜW).

Über Sitz und Stimme im Ausschuss für Soziales, Bildung und Kultur verfügen neben Josef Kufner Marianne Graf, Fabian Kapfhammer und Josef Leizinger (alle CSU), Petra Söldner und Katrin Wagenpfeil (beide SPD) sowie Georg Stelzer (ÜW).

Weitere Mitgliedschaften bestehen durch Bürgermeister Josef Kufner und Marktrat Gerold Schöfberger (beide CSU) im Schulverband Garham, durch Josef Kufner (CSU) und Markträtin Petra Söldner (SPD) im Schulverband St. Georg Vilshofen, durch dritten Bürgermeister Georg Stelzer (ÜW) und Markträtin Marianne Graf (CSU) im Kindergarten Hofkirchen sowie durch Markträtin Johanna Feilmeier (ÜW) und ihre Kollegin Petra Söldner (SPD) im Kindergarten Garham.
Reine Formsache war in der Marktratssitzung auch die Anpassung der Beitrags- und Gebührensatzungen zur Wasserabgabesatzung des Marktes sowie zu den Satzungen für die öffentlichen Entwässerungsanlagen Hofkirchen und Garham an die aktuelle Rechtsprechung. „Hier geht es nicht um eine Erhöhung“, machte der Bürgermeister klar und fügte hinzu, dass die relevanten Zahlen mit den bisherigen identisch sind. Für alle drei Bereiche fasste der Marktrat einen einstimmigen Beschluss.   —Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Das altes Haus ist weg


Hofkirchen

Es hat keine Woche gedauert, dann war das von der Gemeinde angekaufte alte Haus an der Garhamer Straße weg – plattgemacht von der beauftragten Abbruchfirma aus Hebertsfelden. Damit bietet sich aus westlicher Richtung jetzt ein völlig neuer Blick auf das Rathaus mit dem modernen Anbau (rechts) , der den geräumigen Sitzungssaal – nunmehr barrierefrei erreichbar – beherbergt. Dort, wo das Haus abgerissen wurde, kommt eine Grünfläche hin mit Fahrrad-Abstellplatz. So sehen es die Pläne zur Neugestaltung des Rathaus-Vorplatzes vor. Der Maibaum bekommt dort allerdings keinen neuen Standort, wie Bürgermeister Josef Kufner klarstellt. Er bleibt, wo er ist, unter der Obhut der Feuerwehr Hofkirchen. − bp/F.: bp

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Jugend-Themen fest in Frauenhand


Die neuen Jugendbeauftragten von Hofkirchen sind die Gemeinderatsmitglieder Marianne Graf (r.) und Petra Söldner. −Fotos: Brunner

 

Hofkirchen

Eine ganze Reihe von Formalitäten zu Beginn der neuen Amtsperiode hat der Marktgemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am Dienstagabend im Saal des Gasthauses Reischer geregelt. Dazu gehörte unter anderem die Bestellung von Jugend- und Seniorenbeauftragten. Einigkeit herrschte darin, dass sich die Ratsmitglieder Marianne Graf und Petra Söldner um Belange der jungen Mitbürger kümmern. Inge Schabl-Türnau und Helmut Runge – jeweils keine Mandatsträger – werden die Interessen der älteren Bevölkerung vertreten.

Ohne Gegenstimme legte das Gremium fest, dass die vier genannten Beauftragten für ihre ehrenamtliche Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung von jeweils 200 Euro pro Jahr bekommen. Bürgermeister Josef Kufner (CSU) dankte Helmut Runge, der zusammen mit den drei weiteren Bürgermedaillen-Trägern Franz Eder, Rupert Doppelhammer und Karl Kreilinger sowie dem ehemaligen Bürgermeister Willi Wagenpfeil die Sitzung als Zuhörer verfolgte, für die Bereitschaft, sich erneut als Seniorenbeauftragter zur Verfügung zu stellen. Helmut Runge kündigte ein Schreiben an den Bürgermeister mit Bilanz und Ausblick an, das Josef Kufner dann dem Marktgemeinderat vorstellen könne.

Reine Formsache und rasch abgehandelt war der Erlass einer Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts und der Geschäftsordnung. Darin festgeschrieben ist unter anderem, dass der Rechnungsprüfungsausschuss aus sieben Sitzen – einschließlich des Vorsitzenden – besteht sowie alle weiteren Ausschüsse sechs Sitze zuzüglich dem des Vorsitzenden aufweisen. Die Höhe des Sitzungsgeldes bleibt bei 25 Euro. Auch zu diesen Punkten bestand nach vorangegangener Unterredung der Fraktionsvorsitzenden keinerlei Diskussionsbedarf. Der Marktgemeinderat stimmte beiden Punkten geschlossen zu – ebenso wie der Zusammensetzung des Rechnungsprüfungsausschusses mit Mandatsverteilung nach dem üblichen Verfahren Hare-Niemeyer. Vier Sitze erhält demnach die CSU-Fraktion, zwei die SPD und einen die ÜW. Der Vorsitz wurde drittem Bürgermeister Georg Stelzer übertragen, den Johanna Feilmeier (beide ÜW) vertreten wird.

Nach Rücksprache mit den Fraktionen, so der Bürgermeister, entfallen für die weiteren Ausschüsse jeweils drei Sitze auf die CSU, zwei auf die SPD und einer auf die ÜW. Auch damit erklärte sich der Marktrat einverstanden.

Die Bestellung Josef Kufners zum Standesbeamten wickelte zweiter Bürgermeister Alois Wenninger (CSU) ab, der diese Funktion als „bisher immer so üblich“ beschrieb. Das Gremium teile Alois Wenningers Auffassung und sagte übereinstimmend Ja. Die nächste standesamtliche Trauung kündigte er für den 6. Juni an.

Die Festsetzung der Dienstaufwandsentschädigung für den Bürgermeister erledigte ebenso dessen Stellvertreter. Nach seinen Worten ist die Höhe innerhalb eines bestimmten Korridors, basierend auf einer Untergrenze von 242 Euro, gesetzlich geregelt. In Absprache mit Kufner sei ein Betrag von 250 Euro pro Monat vorgeschlagen, womit auch die Reisekosten pauschal abgegolten seien, so der Vize-Bürgermeister.
Die Entschädigung im Vertretungsfall durch die weiteren Bürgermeister legte das Gremium auf Vorschlag Josef Kufners auf unverändert 60 Euro für jeden angefangenen ganzen Tag (über fünf Stunden) beziehungsweise 40 Euro für jeden angefangenen halben Tag (bis fünf Stunden) einmütig fest. Die entstandenen Reisekosten sollen zusätzlich gemäß Reisekostengesetz erstattet werden, wie es hieß.

Bei den Beträgen zur monatlichen Dienstaufwandsentschädigung für den zweiten und dritten Bürgermeister kamen die Ratsmitglieder – unter Ausschluss des jeweils Betroffenen von der Abstimmung – ohne Debatte bei wie bisher 200 Euro beziehungsweise 50 Euro überein. Christian Pauli zollte dem ersten Bürgermeister Respekt für dessen Verzicht auf eine Erhöhung seiner Dienstaufwandsentschädigung. „Das ist ein richtiges Signal an die Bevölkerung“, unterstrich der bei der Bürgermeisterwahl im März unterlegene Mitbewerber. Trotz der Möglichkeit, die Spanne bis 700 Euro nach oben auszureizen, habe er sich „unten angesiedelt“, würdigte Christian Pauli.

Josef Kufner machte in diesem Zusammenhang auf eine nochmalige turnusmäßige Überprüfung der Kommunalwahl durch die Rechtsaufsicht des Landratsamtes Passau aufmerksam, die keinen Grund zur Beanstandung ergeben habe. Der Bürgermeister richtete ein „großes Dankeschön“ an Rathaus-Geschäftsleiter Gerhard Deser und Kämmerer Michael Rieger als die verantwortlichen Gemeindewahlleiter mit ihrem Team.

Zuletzt bestätigte der Marktgemeinderat nachträglich – wie vom Innenministerium empfohlen – die Übertragung von Entscheidungsbefugnissen während der Corona-Krise auf den eigens dafür eingesetzten Ferienausschuss, der die Angelegenheiten der Kommune bis zum Ende der vergangenen Wahlperiode geregelt hatte.

Seniorenbeauftragter bleibt Helmut Runge. Er teilt sich die Aufgabe mit Inge Schabl-Türnau.
Seniorenbeauftragter bleibt Helmut Runge. Er teilt sich die Aufgabe mit Inge Schabl-Türnau.

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Der richtige Abstand ist eine Schwimmnudel lang

Hofkirchen

Hygieneregeln, Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie das häufige und gründliche Händewaschen mit Seife gehören auch bei den Grundschülern in Hofkirchen seit Neuestem zum Schulalltag! Auch der Abstand voneinander muss den Kindern immer wieder erklärt werden. „Wie lange ist eigentlich 1,5 Meter?“, hieß es da zu Beginn der letzten Schulwoche, als die erste Klasse wieder zurück zum Präsenzunterricht kam. „Reichen da unsere ausgestreckten Arme?“, wurde Schulleiterin Ingrid Weinzierl gefragt. „Nein, leider reichen unsere Arme nicht“, so ihre Antwort. Kollegin Veronika Knott veranschaulicht diese Länge mit „Agathe Abstand“, einer Schwimmnudel, die zur täglichen Begleiterin der Schulkinder liebevoll in ein Abstandspüppchen umfunktioniert wurde. Mit ihrer Länge von genau 1,5 Metern wird sie zum kindgemäßen Abstandshelfer in Corona-Zeiten. Jeden Morgen begrüßt „Agathe“ die Schulkinder und weist sie darauf hin: „Bitte Abstand halten – um gesund zu bleiben!“ − va/Foto: VA

Quelle: pluspnp.de   —va

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Ein Wall mit leckeren Naschereien

Hofkirchen

In dieser außergewöhlichen Zeit blieb die Schule über viele Wochen geschlossen. Keine Schulkinder tummelten sich im Pausenhof und tobten und lachten miteinander. Die Natur an der Umweltschule wächst und gedeiht jedoch weiter. So zeigen die Erdbeerpflanzen, die im Herbst mit den Kindern gepflanzt wurden reichlich Blüten. Auf einem Wall entlang des Schulhauses wurden im Herbst über dreißig Erdbeerenpflanzen gepflanzt, von denen schon viele Ausläufer gebildet haben. Dieser „Erdbeer-Naschwall“ wurde mit Heidelbeerenpflanzen erweitert. Schulleiterin Ingrid Weinzierl ist sicher, dass ihre Schulkinder heuer im Juni von diesen Früchten vor der Schulhaustüre naschen können. − va/Foto: Weinzierl

Quelle: pluspnp.de   —va

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Mehr Platz vor dem Rathaus

In einen Haufen Trümmer verwandelt sich das Gebäude neben dem Rathaus. Bürgermeister Josef Kufner (links) und dritter Bürgermeister Georg Stelzer überzeugten sich am Samstag vor Ort selbst über den Fortgang der Maßnahme im Vorgriff auf die Neugestaltung des Rathausvorplatzes in Hofkirchen. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen

Dem Erdboden gleichgemacht hat eine Abbruchfirma aus Hebertsfelden (Lkr. Rottal-Inn) am Samstag ein von der Marktgemeinde angekauftes altes Einfamilienhaus an der Garhamer Straße. Es muss der Neugestaltung des Rathaus-Vorplatzes weichen.

Bürgermeister Josef Kufner und dritter Bürgermeister Georg Stelzer beobachteten die Abriss-Arbeiten, bei der die einzelnen Schuttmaterialien streng nach Mauerresten, Holz und Dämmstoffen zur separaten Entsorgung getrennt wurden. Anstelle des während der vergangenen Tage komplett entkernten Gebäudes wird eine Grünfläche mit Fahrrad-Abstellplatz – im modernen Fachjargon Bike-Port genannt – und neuem Standort für den Hofkirchener Maibaum samt Beleuchtungseinrichtungen geschaffen. „Das wird das Pendant zum Marktplatz“, erklärte Josef Kufner.

Entlang der Rathausstraße entstehen öffentliche Parkplätze für Besucher der Verwaltung beziehungsweise für Teilnehmer an Veranstaltungen im neuen Rathaus-Saal. Eine gepflasterte Zufahrt verbindet den Rathausvorplatz, der durch Baumpflanzungen optisch aufgelockert und nach den Worten des Bürgermeisters sehr ansprechend gestaltet wird, mit dem Gelände hinter dem neuen Rathaus-Anbau, wo Abstellflächen für die Autos der Verwaltungsmitarbeiter vorgesehen sind.

Die Kosten für den komplett barrierefrei konzipierten Rathausvorplatz und das weitere Umfeld belaufen sich auf rund 460000 Euro. Der am Samstag im Lauf des Vormittags begonnene Gebäude-Abbruch schlägt mit 15000 Euro zu Buche, wie Kufner und Stelzer vor Ort übereinstimmend berichteten. − bp

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Kufner stellt Weichen für Marktrat im Eilzug-Tempo


Vor dem ältesten Ratsmitglied Alois Wenninger (r.) leistete der neue 1. Bürgermeister Josef Kufner den Amtseid ab – wie alle weiteren Vereidigten mit dem Zusatz „So wahr mir Gott helfe“.

 

Hofkirchen

Ein rasantes Tempo vorgelegt hat der neue 1. Bürgermeister der Marktgemeinde, Josef Kufner (CSU), bei der kon-stituierenden Sitzung der Ratsvollversammlung. Der Empfehlung des Bayerischen Innenministerium konform, die Regularien schnell abzuhandeln, um das Corona-Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, waren die Wahlen des 2. und 3. Bürgermeisters, Alois Wenninger (CSU) und Georg Stelzer (ÜW), mit den Vereidigungen in nicht einmal einer Stunde erledigt. „Lieber Alois, i bin so weit“, hatte Kufner das älteste Ratsmitglied, Alois Wenninger (60), aufgefordert, ihm den Amtseid abzunehmen.

Als besonderes Gefühl beschrieb es Josef Kufner, in diesen Zeiten – gemeint war damit die Corona-Pandemie – eine Veranstaltung solchen Formats abzuhalten. Im Vorfeld habe man sich viele Gedanken gemacht, um die Öffentlichkeit „im Rahmen des Erlaubten“ an der konstituierenden Sitzung des Marktgemeinderates teilhaben zu lassen, betonte der neue Bürgermeister im Saal des aufgrund der Virus-Situation immer noch geschlossenen Gasthauses Reischer im Zentrum Hofkirchens.

Nach vorheriger Anmeldung waren einschließlich der 16 Ratsmitglieder, des Bürgermeisters und Mitarbeiter der Verwaltung insgesamt 86 Personen eingelassen worden, um mit einer ausgeklügelten Sitzordnung die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände einzuhalten. Wie Rathaus-Geschäftsleiter Gerhard Deser auf Anfrage mitteilte, mussten gut 15 weiteren Interessenten im Vorfeld aus Platzgründen abgewiesen werden.

Kufner machte ebenfalls darauf aufmerksam, Gratulationen ohne Ausnahme kontaktlos und mit dem nötigen Abstand zu übermitteln. Er gestand ein, sich den Amtsantritt „unter anderen Umständen“ gewünscht und vorgestellt zu haben. Der neue Bürgermeister sagte, dass man die eine oder andere Gewohnheit in Corona-Zeiten überdenken und vielleicht mit etwas weniger zufrieden sein müsse. Jede Krise bringt seiner Überzeugung nach aber auch Chancen mit sich. „Die Ziele sind gesteckt, der Haushalt 2020 aufgestellt, die Vorhaben definiert“, skizzierte Kufner das Start-Umfeld, für das er sich Kooperation, Zusammenarbeit und konstruktiven Austausch in der Sache wünscht.

Mit Blick auf den Wählerauftrag vom 15. März dieses Jahres äußerte er den Wunsch auf ein kollegiales Miteinander für eine gute Zukunft der Marktgemeinde. „Ich freue mich auf die Aufgaben, die uns bevorstehen“, beteuerte Kufner.

Die Vereidigung des Bürgermeisters nimmt stets das älteste Mitglied eines Gremiums vor. In Hofkirchen ist dies Alois Wenninger. Er schickte diesem Akt voraus, dass Kufner seit der Gemeindegebietsreform im Jahr 1972 nach Josef Weiß (CSU – bis 2002) und Willi Wagenpfeil (SPD – von 2002 bis 2020) erst der dritte Bürgermeister Hofkirchens ist. Er übernehme die Dienstgeschäfte in einer Zeit vieler aktueller Herausforderungen, aber auch wirtschaftlicher Sorgen und Unsicherheiten bezüglich der künftigen Gestaltung der Marktgemeinde. Insbesondere vor diesem Hintergrund wünschte Wenninger Kufner für die anstehenden Aufgaben und Entscheidungen eine glückliche Hand, „gepaart mit dem nötigen Mut und der Zuversicht zum Erreichen Deiner gesteckten Ziele – und natürlich Gottes Segen.“

Gleich im Anschluss vereidigte der Bürgermeister die neugewählten Ratsmitglieder Marianne Graf, Matthias Braidt, Fabian Kapfhammer, Michael Heudecker, Christian Pritzl, Peter Binder, Katrin Wagenpfeil und Günter Troiber.

Einigkeit herrschte darüber, dem Bürgermeister wie bisher einen 2. und 3. Bürgermeister zur Seite zu stellen. Für das Amt des ersten Stellvertreters schlug Christian Pauli (SPD) seinen Fraktionskollegen Walter Doppelhammer vor. Dieser gehöre seit zwölf Jahren dem Marktgemeinderat an und habe sich als überaus loyaler Mitstreiter erwiesen.

Josef Kufner schlug Alois Wenninger vor, seit 30 Jahren im Marktgemeinderat, davon von 1996 bis 2008 zwölf Jahre 3. Bürgermeister mit einem somit reichen Erfahrungsschatz. Von den 17 gültig abgegebenen Stimmen fielen auf Wenninger zwölf, auf Doppelhammer fünf. „Ich freue mich auf diese Aufgabe“, erklärte Wenninger vor seiner Vereidigung durch Josef Kufner.

Für die Funktion des 3. Bürgermeisters nominierte Walter Doppelhammer den gegenüber Kufner unterlegenen Bürgermeister-Kandidaten Christian Pauli, der ein Hofkirchener sei – im Gegensatz zu Kufner (ehemalige Gemeinde Garham) und Wenninger (frühere Gemeinde Hilgartsberg). Ebenfalls einen Hofkirchener hatte Kufner im Visier für die Position des 3. Bürgermeisters, den bisherigen „Vize“ Georg Stelzer. Vor allem dank seiner vielen überregional geleisteten Vertretungen in der Vergangenheit verfüge er über ein „gewaltiges Netzwerk“, das über die Feuerwehr-Partnerschaft bis nach Nagold in Baden-Württemberg reiche. Darin sah Kufner einen Mehrwert für die ganze Marktgemeinde, verbunden mit vielen Freundschaften. Von den 17 Stimmen gewann Georg Stelzer zwölf für sich. Fünf erhielt Christian Pauli. Weil Stelzer zuletzt bereits als Stellvertreter fungiert hat, war eine Vereidigung seinerseits überflüssig.

Bevor Kufner die erste Sitzung unter seiner Leitung schloss, kündigte er die Fortführung des vom Ferienausschuss im April absolvierten Sitzungsmarathons durch das Ratsplenum im Mai an. Nach einer rein nichtöffentlichen Tagung am 19. Mai ist die erste öffentliche Arbeitssitzung auf Dienstag, 26. Mai, wieder im Reischer-Saal anberaumt. Dabei geht es neben dem Beschluss der neuen Gemeindeordnung um die Grundsatzentscheidung zum Thema „Neue Mitte“ des Hauptortes. Im Mittelpunkt werde die Frage stehen, „welcher Investor mit welchem Konzept in die Umsetzung gehen darf“, informierte Josef Kufner.

 

Im Saal des Gasthauses Reischer vereidigte der neue 1. Bürgermeister Josef Kufner (hinten Mitte/stehend) im Beisein vieler Zuhörer die neuen Mitglieder des Marktgemeinderates. −Fotos: Brunner
Im Saal des Gasthauses Reischer vereidigte der neue 1. Bürgermeister Josef Kufner (hinten Mitte/stehend) im Beisein vieler Zuhörer die neuen Mitglieder des Marktgemeinderates. −Fotos: Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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Stellvertreter-Frage: Spielt die CSU auch in Hofkirchen ihre Macht aus?

 Hofkirchen

Seit der Wahl am 15. März sind die politischen Karten in Hofkirchen (3700 Einwohner) völlig neu gemischt. Im 16 Mitglieder starken Gremium hat die CSU mit acht Sitzen (plus Bürgermeister) die absolute Mehrheit und hat damit die lange SPD-Dominanz gebrochen. Diese verfügt nur noch über fünf Sitze (zwei weniger). Die ÜW blieb bei drei Mandaten. Spannendste Frage vor der konstituierenden Sitzung am kommenden Dienstag: Wer wird 2. und wer 3. Bürgermeister? Eine Spekulation.

In den vergangenen sechs Jahren hatte SPD-Bürgermeister Willi Wagenpfeil (18 Jahre im Amt) als Stellvertreter Georg Stelzer von der ÜW und Werner Lösl von der SPD. Josef Leizinger (CSU) war bei der geheimen Wahl überraschend nicht zum Zug gekommen. Die zuvor geschmiedete Allianz aus CSU und ÜW hielt nicht.

Doch nun sind die Vorzeichen anders. Die CSU kann – wenn sie will – allein darüber bestimmen, wer die Stellvertreter-Posten erhält – möglicherweise sogar alle aus den eigenen Reihen.

Das ist am Dienstag in Ortenburg passiert. Auch wenn es dort seit 1990 demokratische Gepflogenheit war, dass die CSU trotz absoluter Mehrheit einen Bürgermeisterposten einer Oppositions-Fraktion zukommen lässt, schlug die CSU für beide Stellvertreter einen CSU-Mann vor. Das kam außerhalb der CSU nicht gut an, zumal es einen SPD-Gegenkandidaten gab.

Diese Ereignisse wird Josef Kufner in Hofkirchen sicherlich in seine Überlegungen einfließen lassen. Möchte er es sich nicht gleich mit den anderen Fraktionen (SPD und ÜW) verscherzen, sondern einen Schulterschluss suchen, dann könnte er gut daran tun, einen von ihnen mit in die Führungsriege zu holen.

Dass die CSU den Posten des 2. Bürgermeisters für sich beansprucht, steht wohl außer Frage. Berücksichtigt Kufner das Votum der Wähler, drängen sich drei Markträte auf: Josef Leizinger (1697 Stimmen), Marianne Graf (1694) und Alois Wenninger (1658). Leizinger kommt wie Kufner aus Garham. Es ist guter Brauch in Hofkirchen, die Bürgermeisterposten regional aufzuteilen – also eher ungünstig für Leizinger, da auch Bürgermeister Kufner aus Garham kommt. Marianne Graf ist neu im Gremium – da gleich ein Bürgermeister-Posten? Eher nicht.

Alois Wenninger, der schon mal 3. Bürgermeister war, kommt aus dem „Mittelteil“ der Gemeinde und gehört dem Marktrat seit 30 Jahren an. Für ihn wäre der Stellvertreter-Posten eine Anerkennung seiner bisherigen politischen Arbeit.

Bliebe – regional gesehen – noch ein Posten für einen Hofkirchener. Die SPD rechnet sich keine Chance aus. „Ich bin noch nicht angerufen worden“, sagt Christian Pauli, der gegen Kufner kandidiert und nur 34,8 Prozent erreicht hatte. Er rechnet damit, dass die SPD leer ausgeht, was aber nicht heißt, dass die SPD keinen Kandidaten aus ihren Reihen vorschlägt. „Wir entscheiden das am Montag“, sagt Pauli.

Geht Kufner bzw. die CSU auf die ÜW zu, dann liegt Georg Stelzer auf der Hand. Stelzer (1463 Stimmen) hat in den vergangenen sechs Jahren gezeigt, dass er loyal zum Führungsteam steht. Bei der Abstimmung, ob der Bürgermeister künftig haupt- oder ehrenamtlich tätig sein soll, hatten CSU und ÜW an einem Strang gezogen.

Doch wie sich vor sechs Jahren zeigte: Die Wahl kann Überraschendes hervorbringen.

Josef Kufner hält die Fäden in der Hand. 
Josef Kufner hält die Fäden in der Hand

Alois Wenninger, seit 30 Jahren Marktrat.
Alois Wenninger, seit 30 Jahren Marktrat
Georg Stelzer hat gute Chancen.
Georg Stelzer hat gute Chancen.

Quelle: pnp.de   —Helmuth Rücker
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Josef Kufner nimmt seine Arbeit als Bürgermeister auf

 


Josef Kufner vor seinem Schreibtisch im Hofkirchener Rathaus. Dort steht der weiße Blumenstrauß der Familie, es gibt einen kleinen Kalender. Die Termine werden künftig nur noch digital verwaltet. – F.: Rücker

Hofkirchen

Die Überraschung ist gelungen. Als Josef Kufner als neuer Bürgermeister die acht Mitarbeiter des Rathauses im neuen Sitzungssaal gerade begrüßen will, bringt ein Bote einen großen Strauß weißer Blumen – in Auftrag gegeben von seiner Frau, seinem Sohn und seinen Eltern. Da war er doch erst vor einer halben Stunde losgefahren zu seiner neuen Arbeitsstelle!

Zweite Überraschung: Bevor er sich seinem neuen Team im Rathaus zuwenden kann, stellt sich Pfarrer Gotthard Weiß ihm in den Weg. Der Gottesmann wünscht dem neuen Bürgermeister alles Gute und überreicht ihm eine Metall-Plakette mit dem Heiligen Florian, der just am 4. Mai Namenstag hat.

Kufner ist sehr dankbar für diese Aufmerksamkeiten. Er geht, wie er sagt, mit Respekt und Demut an die Aufgabe heran, den Markt mit seinen rund 3700 Einwohnern in eine weiterhin gute Zukunft zu führen. Politisch war er die letzten sechs Jahre aktiv, aber – weil er 2014 den Einzug knapp verfehlte – ohne Erfahrung im kommunalpolitischen Geschäft. Wegen der Corona-Krise fielen zudem die Einführungskurse für neue Bürgermeister aus.

Kufner weiß: Umso wichtiger ist eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Team im Rathaus. Er will die Kolleginnen und Kollegen bewusst mitnehmen und denkt daran, jedem einmal eine Zeitlang über die Schulter zu schauen. „Ich brauche noch Reife“, sagt er mit seinen 38 Jahren. Erfahrung bringt er aus seinem Beruf mit. Er hat für einen Nürnberger Dienstleister Kliniken und Pflegeeinrichtungen wirtschaftlich beraten. Das Suchen nach Lösungen gehörte zu seinem Job.

Nun ist er also angekommen im Rathaus. Begonnen hat Kufner, der in Garham lebt, den Tag mit einem Besuch kurz vor 7.30 Uhr im Bauhof. Die zwölf Mitarbeiter am heutigen Tag waren gerade dabei auszurücken. Wie wenig später im Rathaus sagte er allen, dass er sich auf eine gute Zusammenarbeit freue.

Auch wenn sich vieles noch nicht abschätzen lässt für den Neuling – Kufner ist die Vorfreude anzusehen. Am 15. März, als ihn die Bürger überdeutlich mit 65,18 Prozent zum Nachfolger von Willi Wagenpfeil (SPD) gewählt hatten, überwog die Freude des Sieges, es geschafft zu haben, den Wettbewerb klar gewonnen zu haben. Jetzt, am ersten Arbeitstag als Bürgermeister, ist Kufner anzusehen, dass ihm bewusst ist, für die nächsten sechs Jahre der Chef im Rathaus zu sein. Das heißt: Die Richtung vorgeben, nicht rasten, sondern überlegen, wie die Gemeinde vorankommt, Entscheidungen treffen und auch repräsentieren. Heute, am ersten Tag, steht die Gratulation für einen 75. Geburtstag an.

Sein Büro ist blitzeblank aufgeräumt. An den nackten Wänden hängen zwei kleine Urkunden, auf dem Sideboard stehen vier Ordner, am Boden in der Ecke ein Schwert und ein paar Ordner. Von der Verwaltung hat er sich einen Din-A-5-Tageskalender geben lassen. „Ich werde aber auf digital umstellen“, sagt Kufner und nimmt sein Handy in die Hand. Seine Chefin im bisherigen Job hatte er noch in der Wahlnacht verständigt, wegen Corona waren keine Besuche in Kliniken mehr möglich. Kufner arbeitete den Rest im Homeoffice auf, am 23. April gab er seinen Dienstwagen ab. Er hat sich einen BMW X3 bestellt, doch der wird erst im August ausgeliefert.

Es drängt ihn wieder aus dem Büro, möchte er doch mit dem Team die beiden Kuchen, die seine Frau gebacken hat, genießen. An der Tür zu seinem Büro steht auf dem Schild noch „Willi Wagenpfeil“, ebenso auf der Homepage der Gemeinde. Am Nachmittag waren die Namen schon ausgetauscht und damit signalisiert: Der neue Chef ist angekommen.

Quelle: pnp.de   —Helmuth Rücker
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Wie Hofkirchen hilft

 


Corona hat Willi Wagenpfeil sozusagen auf den letzten Metern seiner Amtszeit eiskalt erwischt. Der Abschied aus dem Amt geriet leise, fast ein bisschen Inkognito.

Wer in Hofkirchen von WW spricht, meint in erster Linie nicht das Kürzel für den Verein, der die Traumfigur verspricht, sondern den 1. Bürgermeister Willi Wagenpfeil. Dieser hat zum 30. April 2020 den Stab an seinen Nachfolger Josef Kufner übergeben.

Die Popularität von Willi Wagenpfeil in der Gemeinde spiegelt sich auch in vielen sozialen Errungenschaften. Darauf macht die Schatzkiste Hofkirchen aufmerksam. Wagenpfeil hat sie vor gut zwei Jahren mit aus der Taufe gehoben und seitdem die dort entwickelten sozialen Ideen unterstützt.

Dazu gehört die Einrichtung eines Sozialfonds in Hofkirchen im Juni 2018, der mit einer Spende über 500 Euro von der Schatzkiste gestartet ist und inzwischen auch aus der Bürgerschaft Zuwendungen erhalten hat. In diesem Zusammenhang hat die Gemeinde eine Vereinbarung mit dem Lichtblick Seniorenhilfe e.V. geschlossen, der vorrangig bedürftige Senioren unterstützt.

Und auch in der Corona-Zeit bietet die Gemeinde ihren Mitbürgern vielfache Hilfe an. Senioren können eine Einkaufshilfe für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs in Anspruch nehmen, die Bestellungen werden zweimal pro Woche angeliefert, die Bezahlung erfolgt bargeldlos.

Der neu gegründete Nähkreis Hofkirchen hat in wenigen Tagen über 350 Behelfsmasken aus Stoff geschneidert. Jeder Gemeindebürger bekommt eine kostenlose Stoffmaske im Rathaus. Damit werden die Bürger bei der Erfüllung der seit 27. April 2020 geltenden Mund- und Nasenschutzpflicht unterstützt. Der Nähkreis wird von der Schatzkiste Hofkirchen koordiniert, die auch Stoffe gespendet hat. Da der Trend zur Zweit- und Drittmaske geht, werden in der Schatzkiste handgeschneiderte und waschbare Behelfsmasken für 4 Euro pro Stück angeboten, sämtliche Einnahmen fließen in soziale Projekte in der Region.

Gegen mögliche Langeweile aufgrund der Ausgangsbeschränkungen, die im wesentlichen den Aufenthalt zuhause auferlegen, hilft eine Give-Box der Schatzkiste mit Spielen und Büchern. Diese Box ist beim Edeka-Markt Gotzler in Hofkirchen aufgestellt, die Bücher und Spiele können kostenlos mitgenommen werden. − va

Quelle: plus.pnp.de   —va
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Rückschau mit einem Gläschen Sekt

 

Ein Prost auf die Zukunft: 18 Jahre war Willi Wagenpfeil Bürgermeister von Hofkirchen. Jetzt geht er mit einem zufriedenen Lächeln in den Ruhestand. Das Amt und die Kette übergibt er an Josef Kufner. −F.: Scholz
Ein Prost auf die Zukunft: 18 Jahre war Willi Wagenpfeil Bürgermeister von Hofkirchen. Jetzt geht er mit einem zufriedenen Lächeln in den Ruhestand. Das Amt und die Kette übergibt er an Josef Kufner. −F.: Scholz

Herr Wagenpfeil, wie vereinbart der Anruf. Sind Sie bereit?
Willi Wagenpfeil: Ich habe mir gerade ein Gläschen Sekt eingeschenkt. Wegen mir kann‘s losgehen.

Oha, ein Sektchen am Nachmittag. Nicht schlecht…
Willi Wagenpfeil: Ich habe gerade meine letzte Amtshandlung mit Amtskette gehabt. Und das darf man doch würdig abschließen, oder?

Was war‘s denn für eine Amtshandlung?
Willi Wagenpfeil: Eine Trauung. Nur das Brautpaar und ich. Kein Händedruck, alles in gebotenem Sicherheitsabstand. Schon ungewohnt. Aber ich hoffe, das Brautpaar erinnert sich trotzdem gerne an diesen Tag. Ich habe mir zumindest Mühe gegeben, dass es eine feierliche Trauung wird.

Wie viele Paare haben Sie als Standesbeamter denn verheiratet?
Willi Wagenpfeil: 15 bis 20 Trauungen haben wir im Schnitt jedes Jahr in Hofkirchen. Rechnet man das hoch, müssten es in 18 Jahren gut 300 gewesen sein. Und es ist immer etwas Schönes. Oft sind bis zu 60 Leute dabei und da freut man sich auch als Standesbeamter mit.

Aber als Bürgermeister hat man ja nicht nur mit schönen Dingen zu tun. Was war ihr schwerster Moment?
Willi Wagenpfeil: Das war der plötzliche Tod von Josef Käspeitzer letztes Jahr. Dass der Sepp nicht mehr da ist, tut bis heute weh. Und da meine ich nicht nur den Gemeinderat, sondern den Menschen Josef Käspeitzer. Und dann gibt es natürlich die anderen Todesfälle, über die man als Bürgermeister benachrichtigt wird, wenn etwa jemand aus dem Gemeindegebiet bei einem Unfall ums Leben kommt…

Wenn man mit allen Tiefen des Lebens als Bürgermeister konfrontiert wird – kann man sich darauf vorbereiten?
Willi Wagenpfeil: Ich war 30 Jahre Berufssoldat, hatte meine Soldaten in Bosnien und Afghanistan im Einsatz. Da hat man viel erlebt, viel kommuniziert und viel verarbeitet.

Wie war für Sie denn die Umstellung von der Kaserne ins Rathaus?
Willi Wagenpfeil: Ich hatte nicht viel Zeit zum Überlegen, habe meinem Vorgesetzten nur gesagt: Wenn ich am Montag nicht komme, dann bin ich Bürgermeister geworden. Und so war‘s dann auch.

Sie haben als SPD-ler Josef Weiß beerbt. Er war 30 Jahre CSU-Bürgermeister, zunächst von Garham, nach der Gebietsreform von Hofkirchen. Eine Überraschung?
Willi Wagenpfeil: In der Kommunalpolitik ist die Partei nicht so ausschlaggebend. Mein Parteibuch war nie ein Nachteil, ich war deswegen nie in Erklärungsnot – auch wenn es in den 38 Landkreis-Gemeinden nie mehr als vier SPD-Bürgermeister gleichzeitig gab (lacht).

Trotzdem muss es Ihnen doch weh tun, dass die SPD auf Landes- und Bundesebene so wenig Zustimmung bekommt.
Willi Wagenpfeil: Oh ja, das sind unschöne Zahlen. Die Bayern SPD liegt jetzt bei rund zehn Prozent. Das macht‘s nicht leichter.

Was sind die Gründe?
Willi Wagenpfeil: Das ist einmal das personelle Angebot. Und als Juniorpartner in einer Koalition kann man nicht wählerwirksam arbeiten. Man verliert an Profil, auch wenn die Minister gute Arbeit machen. Das ist wie in der Kommunalpolitik: Erfolge und Misserfolge werden immer erst dem Bürgermeister zugeschrieben beziehungsweise angelastet, obwohl wir wie jeder Gemeinderat nur eine Stimme haben. Das müsste differenzierter betrachtet werden. Aber vergleichen Sie es mit der aktuellen Situation: Was in Bayern wegen Corona geschieht, wird alles Ministerpräsident Markus Söder zugeschrieben.

Sind Sie als Bürgermeister mit dem Krisenmanagement zufrieden?
Willi Wagenpfeil: Ich bin nicht mit allem einverstanden, auch wenn ich nicht in der Haut derer stecken möchte, die in dieser schwierigen Situation entscheiden müssen. Sicher sind die Entscheidungsträger gut beraten, wissen mehr als das einfache Volk. Aber mich würde beispielsweise interessieren: Wann kann ich das Freibad Hofkirchen wieder aufmachen und wie soll es funktionieren, dass die Zwei- bis 80-Jährigen, die es nutzen, bestmöglich geschützt sind? Der Vorteil der Demokratie ist, dass es für alles Zuständigkeiten gibt, die man als Kommune dann umsetzt.

Apropos Freibad – da haben Sie bayernweit ja für Aufsehen gesorgt, weil sie sich mit einer Petition an den Landtag gewandt haben. Es ging darum, dass die Sanierung von Freibädern bis dato nicht subventioniert wurde.
Willi Wagenpfeil: Genau. Das kann ja auch nicht sein. Einerseits müssen Bäder schließen, weil sich die Gemeinden den Erhalt nicht leisten können, andererseits wird beklagt, dass die Kinder nicht mehr schwimmen können. Auch wenn unsere Petition formal zurückgewiesen wurde, haben wir dennoch erreicht, das der dritte Sanierungsabschnitt mit 182000 Euro gefördert wird.

In einem anderen Fall hat die Gemeinde sich gegen die Telekom zur Wehr gesetzt – ebenfalls erfolgreich, auch wenn Sie dafür vor Gericht ziehen mussten.
Willi Wagenpfeil: Da ging‘s um viel Geld. Weil eine Leitung angebaggert worden war, war halb Hofkirchen ohne Wasser. An einem Freitagnachmittag. Da mussten wir einfach schnell handeln, mit 300000 Euro in Vorleistung gehen und dann schauen, wie wir uns das Geld im Nachgang wieder holen. Das war lange belastend, ist aber gut ausgegangen…

… genauso wie der Streit vor dem Verwaltungsgericht wegen des Hochwasserschutzes.
Willi Wagenpfeil: 2012 haben wir den gebaut. Gerade noch rechtzeitig. Denn wenn er ein Jahr später gekommen wäre, dann wäre die Donau durch Hofkirchen geflossen. Gestritten haben wir übers Geld, weil die Baukosten von 6,5 Millionen Euro deutlich unterschritten wurden. 5,3 Millionen Euro hat‘s gekostet. Und wir wollten den Beitrag, den die Gemeinde dafür zahlen sollte, entsprechend reduzieren. Das Wasserwirtschaftsamt sah dies zunächst anders. Aber letztlich haben wir einen Vergleich geschlossen, mit dem Hofkirchen sehr gut leben konnte. Alles in allem war der Hochwasserschutz die wichtigste Baumaßnahme in meiner 18-jährigen Amtszeit.

Und was war die wichtigste Entscheidung?
Willi Wagenpfeil: Das war die Ausweisung des Gewerbegebietes an der A3. Aus heutiger Sicht war es richtig. Aber 2007/2008 mussten wir uns schon die Frage stellen, ob wir dieses Risiko auf uns nehmen wollen oder ob es uns das Genick bricht. Der Gemeinderat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen – und im Nachhinein war es der Schlüssel zum Erfolg.

Gibt es etwas, was Sie heute anders machen würden?
Willi Wagenpfeil: Eigenlich nicht. Kleinigkeiten laufen immer mal schief, aber echte Fehler sind nicht passiert. Das lag auch daran, dass der Marktrat gute Arbeit geleistet hat und dass wir für jeden Bereich einen Profi im Gremium haben. Wenn die Kompetenz da ist, dann ist schon viel gewonnen.

Der nächste Bürgermeister und Marktrat ist gewählt, mit Ihnen verlassen noch acht Mitglieder das Gremium. Einen große Abschiedsfeier wird es nicht geben können wegen Corona.
Willi Wagenpfeil: Ja, leider. Dabei hätte ich mich sehr gerne für Kollegialität, Anstand und die Freude, die mir die Arbeit gemacht hat, offiziell bedankt. Aber es soll nicht sein. Ich habe mir für die letzten Tage keine offiziellen Termine mehr gelegt, damit ich jeden ausscheidenden Gemeinderat persönlich besuchen kann. Und ob wir eine Verabschiedung später nachholen? Ich weiß es nicht. Vielleicht passt es dann einfach nicht mehr. Man wird sehen.

Und was macht Willi Wagenpfeil ab Freitag?
Willi Wagenpfeil: Ich habe mir fest vorgenommen, richtig gut Englich zu lernen, wollte bei der vhs einen Kurs machen. Aber der findet wegen Corona erstmal nicht statt. Außerdem habe ich dem Schiedsrichter-Obmann schon gesagt, dass er mich nicht mehr nur für die Fußballspiele am Sonntagnachmittag um 15 Uhr einteilen kann, sondern beliebig, weil ich ja jetzt dann Zeit habe. Aber Spiele finden bekanntlich ja wegen Corona auch nicht statt. Also muss ich für den Anfang umdisponieren: Sportlich aktiv will ich sein, werde mich mit Radfahren und Schwimmen fit halten. Außerdem werde ich Haus und Garten genießen. Und auf was ich mich ganz besonders freue, ist, dass ich mehr Zeit für meinen Enkel Korbinian habe. Er ist zwei und fast täglich bei uns. Aber ganz verplanen lassen darf ich mich von ihm nicht.

Das klingt jetzt nicht so, als ob der Bürgermeister in seinem Ruhestand in ein schwarzes Loch fällt. Dann also Prost auf das, was kommt.
Willi Wagenpfeil: Anstoßen kann ich nicht übers Telefon. Das Gläschen Sekt ist leer. Aber ich freue mich auf die Zukunft und wünsche dem neuen Marktrat und Bürgermeister Josef Kufner so viel Zusammenhalt und Freude, wie ich erlebt habe.

Das Gespräch führte Carmen A. Laux

Quelle: plus.pnp.de   —Carmen A. Laux
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Die neuen Gemeinderäte in Hofkirchen

 


M
atthias Braidt
Als „politischer Newcomer“ sieht sich Matthias Braidt (43), selbstständiger Metzgermeister in Garham, wo er aufgewachsen ist. Obwohl vom Elternhaus her nach eigenen Worten „schwarz“ geprägt, hat er sich erst jetzt zur Kandidatur um ein Amt für die CSU im Hofkirchener Marktrat durchgerungen. „Unsere junge Mannschaft hat mich dazu bewegt“, gesteht der Familienvater, der den designierten CSU-Bürgermeister Josef Kufner aus voller Überzeugung unterstützte. Braidt möchte sich für das Wohl aller Bürger einsetzen, sieht aber wegen der aktuellen Corona-Krise große Schwierigkeiten. „Der Haushalt wird geschrumpft, viel von der Gewerbesteuer fällt weg“, skizziert er als Hauptproblem. Es müsse das Beste daraus gemacht werden, wozu der Neuling die Ausweisung von bezahlbarem Baugrund in Eigenregie der Kommune zählt. Neben dem Erhalt der Schulen und Kitas sieht Braidt die „Hofkirchener Mitte“ als Herausforderung. Das Ziel: „Wir müssen schauen, dass wir das schön gestalten.“ − bp


Marianne Graf
„Anpacken, das ist was, was wir Landwirte sowieso können“, betont Marianne Graf, die für die CSU erstmals kandidiert hat und in den Marktrat einziehen wird. Die 45-Jährige, die auf einem Bauernhof in der Marktgemeinde Windorf aufgewachsen ist, hat den Beruf der Arzthelferin erlernt und eine Ausbildung zur Hauwirtschafterin drangehängt. 1996 heiratete sie in einen Vollerwerbsbetrieb in Gelbersdorf ein. Drei Kinder im Alter von 17, 15 und zwölf Jahren komplettieren die Familie auf dem Anwesen, wo Marianne Graf die Schwiegermutter pflegt. Nicht zuletzt deshalb ist der soziale Bereich ihr Hauptanliegen. Die Vision: Ein Pflegekonzept für die Marktgemeinde entwickeln und umsetzen – unter anderem mit einer Tagespflege-Einrichtung vor Ort zur Entlastung der pflegenden Angehörigen. Auch die Hilfe für sozial benachteiligte Menschen liegt der BBV-Ortsbäuerin von Hofkirchen am Herzen, die ebenso ein besonderes Augenmerk auf einen ordentlichen Zustand der Kinderspielplätze legen möchte. − bp

Fabian Kapfhammer
Den Pauliskirta hat Fabian Kapfhammer von Kindesbeinen an im Ohr. Kein Wunder: Der 29-jährige Neuling ist Sohn von Polit-Urgestein Alois Kapfhammer, der zur jüngsten Kommunalwahl nicht mehr angetreten war. Dass der Sprung in den Marktrat beim ersten Anlauf geklappt hat, empfindet der Junior, der als leitender Konstrukteur im Anlagen- und Sondermaschinenbau bei einem mittelständischen Betrieb in Passau arbeitet und privat seit mehreren Jahren in festen Händen ist, als schönen Erfolg. „Das hat mich sehr gefreut“, sagt der Gründungsvorsitzende der 2016 geschaffenen JU Garham/Hofkirchen, die ihre Mitgliederzahl von sieben auf 25 vervielfacht hat und für den 16-köpfigen Zulauf 2017 eigens belobigt wurde. Im neuen Amt will Kapfhammer „der Jugend wieder ein besseres Wort geben“ und eventuell eine Art Jugendheim in Garham etablieren, um mit dem Nachwuchs mehr ins Gespräch zu kommen. Als größeres Projekt hat der CSU-Rat auch er die „Neue Mitte“ Hofkirchens fest im Blick. − bp

Christian Pritzl
Die junge Generation besser in die Kommunalpolitik integrieren und für frischen Wind sorgen – das ist das Hauptanliegen von Christian Pritzl. Der gelernte Kfz-Mechatroniker (29), der als CNC-Programmierer bei einer großen Firma in Hengersberg arbeitet und im Nebenerwerb den elterlichen Hof mit Lohnunternehmen in Spitzholz betreibt, engagiert sich seit 13 Jahren in der Jungen Union – zunächst im Ortsverband Vilshofen, dann in der JU Garham/Hofkirchen. „Ich habe mich schon immer für Politik interessiert“, erklärt der junge Familienvater, dessen Frau im Juni das zweite Kind erwartet. Als Josef Kufner zum CSU-Bürgermeisterkandidaten nominiert wurde, bedeutete dies für Pritzl: „Das passt.“ Besonders spannend an der künftigen ehrenamtlichen Aufgabe findet er die Gestaltung des im Volksmund schon „Neue Mitte“ genannten Zentrums von Hofkirchen nach dem Kauf mehrerer Häuser durch die Kommune. Auch für die abgelegeneren Ortsteile möchte sich Pritzl verstärkt einsetzen. − bp

Peter Binder
Über den Wahlerfolg und Einzug in den Marktgemeinderat auf Anhieb hat sich Peter Binder schon ein wenig gewundert, wie er eingesteht. Bereits im Sommer 2018 war der 48-Jährige vom scheidenden Bürgermeister Willi Wagenpfeil für eine erste Kandidatur auf der SPD-Liste angeworben worden. Der gelernte Elektriker, der seit fünf Jahren im gemeindlichen Bauhof beschäftigt ist und der Feuerwehr Hofkirchen seit bereits 36 Jahren angehört, wo er die aktive Truppe als Kommandant anführt, ist im Markt aufgewachsen. „Der Marktrat ist für mich ein zusätzlicher Weg, mich neben Bauhof und Feuerwehr einzubringen“, bekräftigt er eine seiner Kernaussagen während des Wahlkampfs. Die Parteizugehörigkeit spielt für Binder, der nebenbei auch ausgebildeter Rettungssanitäter ist, eine untergeordnete Rolle. „Jeder gibt sein Bestes“, unterstreicht er und will vor allem die Jugendarbeit in der Marktgemeinde vorantreiben. Denn er ist davon überzeugt: „Das ist unsere Zukunft, auch in der Feuerwehr.“ − bp

Günter Troiber
Vom zweiten Bürgermeister Georg Stelzer ist Günter Troiber, größter Arbeitgeber in der Marktgemeinde, erfolgreich für eine Kandidatur auf der ÜW-Liste angeworben worden. Da sich der 56-jährige Unternehmer und Vater zweier Söhne, die Interesse am Einstieg in den mittelständischen Familienbetrieb haben, ohnehin gerade Gedanken machte, neben dem Firmen-Engagement eine zusätzliche Herausforderung anzustreben, kam die Idee zur rechten Zeit für den nach eigenen Worten bisher politisch neutralen Marktrats-Newcomer. „Ich bin heimatverbunden und in vielen Vereinen dabei“, skizziert Troiber als gute Voraussetzung für den Einsatz in dem Gremium. Interessant findet er besonders die anstehenden Projekte wie die Gestaltung der „Neuen Mitte“ in Hofkirchen, um bei der Gelegenheit die Leerstandsproblematik im Ort zu lösen und zum Beispiel Übernachtungsmöglichkeiten auch für Geschäftsreisende zu schaffen, die bislang fehlten. „Das ist eine interessante Geschichte“, freut sich Troiber. − bp

Michael Heudecker
Als seit jeher kommunalpolitisch interessiert sieht sich Michael Heudecker. Umso mehr freut er sich über den Einzug für die CSU in den Marktrat im zweiten Anlauf. Der 44-Jährige, nach eigenen Worten ein waschechter, tief verwurzelter Hofkirchener, dazu „glücklich vergeben“, ist als stellvertretender Lager- und Schichtleiter bei Troiber beschäftigt. Ehrenamtlich wirkt er als Tennisclub-Vorsitzender, darüber hinaus im Faschingskomitee Hofnarria. „Ich bin so ziemlich in jedem Hofkirchener Verein Mitglied“, betont Heudecker, der aus der Arbeit als Club-Chef und in Vereinsausschüssen weiß, „wie man Probleme anpackt und löst“. Er bezeichnet sich selbst als Teamplayer. Seine Agenda für das Amt im Marktrat: Den Leuten zuhören und gemeinsam nach vernünftigen Lösungen für die Bürger suchen, zudem die Heimat fit für die Zukunft machen, Vereins- und Jugendförderungen gewähren und ausbauen, effektive Straßensanierungen, beste Bildungsvoraussetzungen für Kinder und die Jugend schaffen. − bp

KatrinWagenpfeil
Mit Politik groß geworden ist – wie sollte es auch anders sein – die SPD-Newcomerin Katrin Wagenpfeil. Der Familienname lässt schon erahnen, dass hier im positiven Sinn der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen ist, handelt es sich doch um die Tochter des scheidenden Bürgermeisters Willi Wagenpfeil. „Politik hat bei uns in der Familie immer eine Rolle gespielt“, erzählt die 30-Jährige, die seit 2012 der SPD angehört und sich seit jeher für politische Zusammenhänge interessiert. Gerechtigkeit liegt der Bürokauffrau, die seit 2006 beim Brillenhersteller OWP in Passau arbeitet und sich dort seit 2014 aktiv im Betriebsrat engagiert, besonders am Herzen. Ein gutes Miteinander ist Katrin Wagenpfeil nach eigenen Worten ebenso im Marktgemeinderat wichtig, wo sie vor allem Themen der jüngeren Generation ansprechen möchte. Aber auch ihr ist bewusst, dass der Start in dem Amt, um das sie sich erstmals beworben hat, wegen der Coronavirus-Krise alles andere als leicht sein wird. − bp

 

Quelle: plus.pnp.de   —bp
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Schnelles Internet für die Schulen


Sowohl die Grundschule in Hofkirchen (Bild) als auch ihr Pendant in Garham sollen dank Glasfaseranschlüssen künftig über leistungsfähigere Internet-Verbindungen verfügen. Das hat der Ferienausschuss einstimmig beschlossen. −Foto: Brunner

 

 

Hofkirchen

Auch wenn der Unterricht in den beiden Grundschulen wegen der Corona-Krise derzeit eingeschränkt ist, hat die Marktgemeinde als Sachaufwandsträgerin ihre Bildungseinrichtungen weiter im Blick. Beweis dafür war der einstimmige Beschluss im Ferienausschuss, Glasfaseranschlüsse für eine leistungsfähigere Internet-Versorgung schaffen zu lassen und dafür Fördermittel vom Freistaat – jeweils bis zu 50000 Euro beziehungsweise 90 Prozent der Kosten – zu beantragen.

„Beide Anschlüsse sind ausgeplant“, berichtete Bürgermeister Willi Wagenpfeil (SPD) bei der jüngsten Sitzung des Gremiums im neuen Sitzungssaal des Rathaus-Anbaus. Damit befasst ist nach seinen Worten das Planungs- und Beratungsunternehmen IK-T in Regensburg. Gegenstand einer entsprechenden Förderung ist die erstmalige Herstellung eines Glasfaseranschlusses einschließlich Netzabschluss-Einheit für Einrichtungen wie öffentliche Schulen, Plankrankenhäuser und Rathäuser sowie WLAN-Installationen, wie es hieß.
Bei der genannten Summe und Zuschussquote handelt es sich um den Förderhöchstbetrag je öffentlicher Schule beim Förderhöchstsatz. Zuwendungsempfänger sind die Sachaufwandsträger öffentlicher Schulen im Sinne des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen. Um die Förderung zu erhalten, ist ein Beschluss des zuständigen Organs über die Durchführung der Maßnahme erforderlich. In diese Richtung ging auch die einmütige Entscheidung des siebenköpfigen Gremiums. Jetzt ist es an der Verwaltung, die Förderanträge zu stellen.
Einigkeit herrschte zum Antrag des Sportvereins Garham, der für die Errichtung des Kunstrasenplatzes am Sportgelände in Reitern ein Bankdarlehen über einen Betrag von 150000 Euro aufnehmen muss und dafür eine Bürgschaft durch die Marktgemeinde Hofkirchen benötigt. Bürgermeister Wagenpfeil erinnerte an die ähnliche Vorgehensweise beim Erweiterungsprojekt des EC Garham. Ab einer Höhe über 50000 Euro muss allerdings das Landratsamt als Aufsichtsbehörde zustimmen. „Das haben wir in der Vergangenheit auch so gemacht“, unterstrich CSU-Fraktionssprecher Alois Kapfhammer.

Zu Beginn der Sitzung des Ferienausschusses – es war die vierte in Folge – stufte der Bürgermeister diese Vorgehensweise zur Vermeidung des Corona-Infektionsrisikos als bewährt ein. Der Modus sei gleichsam schon an der Tagesordnung, betonte Wagenpfeil, der es als vorteilhaft bewertete, in dem kleineren Gremium alles abzuarbeiten, was der Bürger erledigt haben wolle, und auch das zu behandeln, „was wir nicht hinüberschieben wollen“, womit er auf den Beschluss des Haushaltsplans 2020 anspielte. „Das ist gut so“, fügte der Bürgermeister hinzu, zumal die erste Arbeitssitzung des künftigen Marktgemeinderates voraussichtlich erst im Juni stattfinden werde.

Am Rande der Zusammenkunft machte Wagenpfeil seine Ratskollegen noch auf eine Namensänderung in der Runde aufmerksam. Der Grund: Petra Kloiber aus der SPD-Fraktion, von Beruf Konrektorin und erst im März vergangenen Jahres für den überraschend verstorbenen Josef Käspeitzer ins Gremium nachgerückt, hat vorige Woche geheiratet und heißt nun Söldner.   —Bernhard Brunner

Quelle: plus.pnp.de   —Bernhard Brunner
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Gäste spenden 7500 Euro


Xaver Troiber feierte mit seiner Familie (hier Ehefrau Thea und Sohn Günter) und weiteren rund 500 Gästen seinen 80. Geburtstag und das 60-jährige Bestehen des Unternehmens und bat statt möglicher Geschenke um Spenden. −F.: Rücker

 

 

Hofkirchen

Besondere Anlässe bringen besondere Spendensummen. Knapp 7500 Euro haben Geburtstagsgäste von Xaver Troiber an die Stiftung Kinderlächeln überwiesen. „Das ist wirklich eine beachtliche Summe“, freut sich der Unternehmer über die angenehmen Nachwehen seines 80. Geburtstags, den der Hofkirchener bereits Anfang März feiern durfte. Die politische Prominenz, Mitglieder örtlicher Vereine, Mitarbeiter der Firma Troiber, aber auch Freunde und Bekannte waren in das Donaucenter Schubert in Osterhofen geladen – insgesamt an die 500 Gäste, die zusammen gefeiert und gelacht haben.

Dabei war es Xaver Troiber ein besonderes Anliegen, auf Geschenke zu seinem Geburtstag zu verzichten und dafür die Geburtstagsgesellschaft zu Spenden an die Stiftung Kinderlächeln aufzurufen.

„Wir hatten in der Vergangenheit bereits an die Stiftung gespendet und sind mit deren Engagement sehr zufrieden. Eine wichtige Institution, die es zu fördern gilt“, will auch sein Sohn Günter Troiber betonen. Nun sei die ganze Familie dankbar für das große Engagement seitens der Gäste. „Es ist schön zu sehen, was gemeinsam geleistet werden kann – gerade in diesen Zeiten ein wichtiges Zeichen“, sagt Xaver Troiber abschließend.

Gleichzeitig feierte das Unternehmen, das Xaver Troiber gegründet hatte und das Feinkost in ganz Süddeutschland vertreibt, sein 60-jähriges Bestehen. − red

Quelle: plus.pnp.de   —red
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Bienenweg-Eröffnung verzögert sich


Ein Seitenteil des Info-Pavillons ist fertig, weitere Bauteile werden gefertigt, wenn die Berufsschulen nach der Krise wieder öffnen. −F.: VA

 

 

Hofkirchen

Die für den Frühjahr geplante Fertigstellung und die Einweihung des neuen Bienenerlebnisweges in Hofkirchen werden sich verzögern. Grund dafür ist die Corona-Krise mit den damit verbundenen Schulschließungen.

Lange schon bestand der Wunsch, den Lehrpfad zu erneuern. In Form eines LEADER-geförderten Projekts soll dies auch heuer noch Wirklichkeit werden. Die Gemeinde, die Berufsschulen Vilshofen und Waldkirchen, der Gartenbauverein, die Grundschule und der Imkerverein Vilshofen-Hofkirchen sind seit einiger Zeit dabei, zusammen mit der Agentur Weissraum aus Grafenau einen neuen Erlebnisweg zu gestalten. Die elf Kilometer lange Strecke, die beim Rathaus Hofkirchen startet, soll weitgehend auf dem früheren Lehrpfad verlaufen. Doch durch die Corona-Krise können die Schreiner- und Zimmererlehrlinge an den beteiligten Berufsschulen aktuell nicht weiterarbeiten, heißt es in einer Mitteilung der LEADER-Aktionsgruppe Passauer Land. Die Lehrer und Schüler hatten sich bereit erklärt, unter anderem die Holz-Ständer für die Infotafeln und Sitzbänke zu bauen. „70 Prozent der Holzbauteile sind schon in unserem Bauhof gelagert“, sagt der scheidende Hofkirchner Bürgermeister Willi Wagenpfeil, „die Burschen können das wirklich, ich bin begeistert und habe auch den Eindruck, dass ihnen das Projekt Spaß macht.“

Auch die Grafiken für die neun Info-Tafeln seien fertig, wie Gestalter Rudi Mautner von der Agentur Weissraum berichtet, „es wird lehrreich, unterhaltsam illustriert, interaktiv und lustig für die ganze Familie.“ Das Herzstück des neuen Bienenerlebnisweges wird ein Info-Pavillon sein. Die Seitenwände werden von den Vilshofener Schreiner-Lehrlingen in Wabenform aus Holz gebaut und sind zum Teil schon fertig.

Die tragenden Elemente sollen von den Zimmerer-Lehrlingen der Berufsschule Waldkirchen kommen, wo im Rahmen dieses LEADER-Kooperationsprojektes ebenfalls ein kurzer Erlebnisweg entsteht. „Wenn alles fertig ist, werden wir mit allen Beteiligten zusammen ein großes Fest feiern“, freut sich Bürgermeister Willi Wagenpfeil. − kus

Quelle: plus.pnp.de   —kus
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Rathaus Hofkirchen wird digitaler


Wege ins Rathaus, um beispielsweise Verwaltungsleistungen des Einwohnermeldeamtes in Anspruch zu nehmen, soll das Programm „Rathaus Service-Portal“ den Hofkirchener Bürgern künftig ersparen. Auf dessen Basis lassen sich solche Angelegenheiten dann bequem online erledigen. −Foto: Brunner

 

 

Hofkirchen

Den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder hat dessen Vornamensvetter Gerhard Deser, geschäftsleitender Beamter im Hofkirchener Rathaus, zitiert, als es im Ferienausschuss um die Umsetzung der Förderrichtlinie „Digitales Rathaus Bayern“ in Form eines Internet-Service-Portals ging: „Die Daten sollen laufen, nicht die Bürger.“ Dieser Auffassung folgten die Mitglieder des Gremiums einmütig unter der Voraussetzung, dass die künftige Online-Abwicklung von Behördengängen vom Staat auch entsprechend bezuschusst wird.
Deser machte die Runde zunächst auf das Gesetz zur Verbesserung des Online-Zugangs zu Verwaltungsleistungen vom 14. August 2017 aufmerksam, das neben Bund und Ländern auch die Kommunen dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2022 alle Verwaltungsleistungen digital über Verwaltungsportale zugänglich zu machen. Seit dem 1. Oktober vergangenen Jahres unterstützt der Freistaat Bayern nach den Worten des Rathaus-Geschäftsleiters die Kommunen mit einer 90-prozentigen Förderung – bis zu 20000 Euro – bei den Ausgaben für die erstmalige Bereitstellung von Online-Diensten.
Im Wesentlichen betroffen davon sei das Sachgebiet 3, das Einwohnermeldeamt, erklärte Deser. Als Beispiele für entsprechende Verwaltungsdienstleistungen nannte er die An- beziehungsweise Abmeldung einer Nebenwohnung, die Beantragung einfacher oder erweiterter Meldebescheinigungen, ebenso den Antrag auf Ausstellung eines Wahlscheins zur Briefwahl. Zur Bereitstellung von Online-Diensten hat die Firma komuna GmbH der Marktgemeinde ein Angebot unterbreitet, wie es hieß. Eine Vielzahl von Diensten könne aus dem bereits implementierten Fachverfahren MESO der Firma komuna gespeist werden. Zudem sei bereits im Dezember 2019 eine sogenannte Hosting-Lösung zur Auslagerung der EDV-Dienstleistungen an die Firma komuna GmbH beschlossen worden, erfuhren die Mitglieder des Ferienausschusses. Das Rathaus Service-Portal des genannten Unternehmens greift im Gegensatz zu anderen Anbietern auf bereits implementierte Leistungen zurück und baut auf der vorhandenen Datenstruktur auf. Daher sollte die Implementierung gemäß der Angebotsvorlage erfolgen, sofern hierfür eine Förderzusage eingeholt werden könne, lautete die Empfehlung der Verwaltung.
Den entsprechenden Beschlussvorschlag verlas Bürgermeister Willi Wagenpfeil. Demzufolge beabsichtigt der Markt Hofkirchen die Beschaffung des Programms „komuna.RSP“ – die drei Großbuchstaben stehen für Rathaus Service-Portal – gemäß dem Angebot der Firma komuna GmbH vom 4. Februar dieses Jahres. Nach Freigabe der Förderung werde die Verwaltung zur Umsetzung ermächtigt. „komuna ist unser Anbieter. Wir haben da keine echte Alternative“, unterstrich das Marktoberhaupt und merkte ergänzend an, dass es schlicht und einfach die Zukunft sei, „wenn man dem Bürger dadurch Wege ersparen kann.“ Das Gremium teilte diese Überzeugung und votierte einstimmig für diesen Schritt.   —Bernhard Brunner

Quelle: plus.pnp.de   —Bernhard Brunner
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Verschieben oder verschulden?


Fix ist die Neugestaltung des Rathausvorplatzes in Hofkirchen, wofür der Ferienausschuss im neuen Sitzungssaal des Anbaus (r. im Bild) schon die entsprechenden Aufträge vergeben hat. −Fotos: Brunner

 

 

Hofkirchen

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise mit ihren Unwägbarkeiten haben die Marktgemeinde fest im Griff. Signale dafür gab es genug bei der Vorberatung des kommunalen Haushaltsplans 2020 vorige Woche in der Sitzung des Ferienausschusses. „Verschieben oder verschulden ist als Überschrift zu sehen“, erklärte Bürgermeister Willi Wagenpfeil (SPD). Das Gremium tendierte zur erstgenannten Variante.

Der zum 30. April aus dem Amt scheidende Bürgermeister versuchte trotz der außergewöhnlichen Situation Optimismus zu verbreiten. „Ich gehe mit einem guten Gefühl trotz der dargestellten Unsicherheiten ins Jahr 2020“, bekundete Wagenpfeil, dessen Ziel es ist, den Etat der Gemeinde am 21. April auf den Weg zu bringen. Den Mitgliedern des Ferienausschusses gab er – verbunden mit dem Wunsch, das Zahlenwerk auch innerhalb der Fraktionen zu besprechen – entsprechende Hausaufgaben auf. Offen für Ergänzungen, formulierte der Bürgermeister seine Kooperationsbereitschaft.

Nicht vergessen hatte es Wagenpfeil in seinem Fazit nach gut eineinhalbstündiger Präsentation mit kurzer Diskussion, dem Kämmerer Michael Rieger für die Zusammenstellung und Erläuterung des Haushaltsplans zu danken. Er brauche nicht eigens zu betonen, dass der Etat für 2020 „gewisse Unsicherheiten“ aufweise, merkte der Bürgermeister an. Niemand wisse, wie lange die Corona-Krise anhalte. Man sei bei der Erstellung des Haushalts aber schon davon ausgegangen, dass im zweiten Halbjahr die Wirtschaft wieder laufe und „wieder gearbeitet wird.“ Viele Beschäftigte aus der Marktgemeinde befänden sich in Kurzarbeit, merkte Wagenpfeil an.
Das habe Konsequenzen. „Der Haushaltsansatz bei der Gewerbesteuer ist um 700000 Euro reduziert.“ Zugleich sei bekannt, dass die Kreisumlage steigen und die Schlüsselzuweisungen des Staates sinken würden. Wegen der Kurzarbeit werde der kommunalen Anteil aus der Einkommensteuer wohl stagnieren. Hinzu kämen steigende Personalkosten innerhalb der Marktgemeinde. „Die Perspektiven schränken sich deutlich ein gegenüber 2019“, fixierte Wagenpfeil als Ausgangslage für die Finanzplanung.

Der Kämmerer präzisierte die Situation am Beispiel Gewerbesteuer. „Wir hätten ohne die Krise erstmals die Marke von drei Millionen Euro – und zwar deutlich – auf schätzungsweise 3,2 Millionen Euro überschritten“, sagte Rieger. Den Ansatz habe man nun auf 2,5 Millionen Euro reduziert. Es sei angeraten, vorsichtig zu sein. Beim Anteil der Kommune an der Einkommensteuer seien bisher immer konstante Steigerungen eingeplant worden – „jetzt nicht mehr“, so Rieger. Nun heißt es: nur 1,5 gegenüber zuletzt 1,96 Millionen Euro.

Die freie Finanzspanne der Marktgemeinde – basierend auf der Zuführung des Überschusses aus dem Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt mit den Investitionen – ist laut Rieger 2020 mit 1,05 Millionen um 300000 Euro niedriger angesetzt als im Vorjahr. Die Entnahme aus den Rücklagen beträgt voraussichtlich 35000 Euro, eine Zuführung an die allgemeine Rücklage ist in diesem Jahr nicht vorgesehen, ebenso wenig eine Kreditaufnahme, die allerdings in den Folgejahren 2021 und 2022 mit 400000 bzw. 300000 Euro wohl unumgänglich sein sein werde.

„Die Gewerbesteuer ist im Moment der größte Unsicherheitsfaktor“, gab Willi Wagenpfeil zu bedenken. Er habe sich bei den Betrieben im Gemeindegebiet umgehört. Zwar treffe die Krise nicht alle Firmen gleichermaßen hart, doch in der Summe sei ein Rückgang auf 2,5 Millionen Euro „nicht übertrieben, eher optimistisch“, hob der Bürgermeister hervor, der zugleich an der kommunalen Förderung der Eltern zu den Kindergartenbeiträgen bis zum Auslaufen der Verträge im August nicht rütteln wollte – immerhin eine Mehrbelastung im Gemeindehaushalt von 120000 Euro.

Fixpunkte bei den Investitionen sind hingegen unter anderem die bereits vergebene Neugestaltung des Rathaus-Vorplatzes mit rund einer halben Million Euro Ausgaben, so Willi Wagenpfeil. „Vor uns liegt die Kläranlage Hofkirchen. Wir sind von der Wasserwirtschaft gedrängt, das durchzuziehen“, machte der Bürgermeister deutlich.

Weitere Positionen sind die finanziellen Beteiligungen am Sportplatzbau des SV Garham und am Anbau der Stockschützenhalle des EC Garham, ebenso der Rathaus-Umbau, die bauliche Ertüchtigung der Gemeindehäuser sowie die Sanierung von zwei weiteren Klassenzimmern in der Grundschule Garham.

„Das ist bereits der Umfang, den der Haushalt hergibt“, kalkulierte Wagenpfeil und verknüpfte damit die Mahnung, dass alles Zusätzliche eine Kreditaufnahme bedeute. Daher gelte die Devise: „Entweder verschieben oder verschulden.“ Dazu zählte Wagenpfeil die Freibad-Sanierung in Hofkirchen, seiner Überzeugung nach ist sie auch 2021 nicht machbar. Auch die Modernisierung des Garhamer Freibades werde man aufschieben müssen. Weiterer Wermutstropfen: „Es ist kein Baugebiet und es sind keine Gewerbegebiete drin.“ Auf Intervention von Christian Pauli (SPD) ließ der Bürgermeister zumindest die Anschaffung eines Löschfahrzeuges für die Feuerwehr Garham – geschätzt etwa 400000 Euro Kosten für die Gemeinde – in die Finanzplanung aufnehmen.

Glücklich zeigte sich Wagenpfeil aufgrund der Tatsache, dass wenigstens die baulichen Maßnahmen an den beiden Kindergärten in Hofkirchen und Garham bis auf kleinere Restarbeiten abgeschlossen sind. Als „hochspannend“ charakterisierte der Bürgermeister den Einzelplan 6 (Bau- und Wohnungswesen, Verkehr) mit den gesamten Städtebauförderungsprojekten im Hofkirchener Ortskern, deren Gesamtvolumen für die kommenden Jahre bei 3,5 Millionen Euro liegt – wohlgemerkt mit 80-prozentiger Förderung durch den Staat. Aber auch hier ist nichts in Stein gemeißelt, wie Wagenpfeil andeutete: „Da kann man auch mal ein Jahr Pause machen.“

Nicht aufschiebbar sind die Baumaßnahmen des SV Garham an seinen Sportanlagen in Reitern, an deren Kosten sich die Marktgemeinde Hofkirchen mit 25 Prozent beteiligt.
Nicht aufschiebbar sind die Baumaßnahmen des SV Garham an seinen Sportanlagen in Reitern, an deren Kosten sich die Marktgemeinde Hofkirchen mit 25 Prozent beteiligt.

Bernhard Brunner

Quelle: plus.pnp.de   —Bernhard Brunner
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Die Wurst für den guten Zweck


Ehrenamtswurst am laufenden Band produzieren Azubi Daniel Dichtl (links ) und sein Kollegen Matthias Scheibenzuber in der Metzgerei Braidt in Garham. −Foto: Metzgerei Braidt

 

Garham

„Erst, wenn man die Feuerwehr selbst braucht, sieht man, was die leistet“, stellt Franz Josef Braidt fest. Der Metzgermeister aus Garham hat deren Hilfe zwar noch nie in Anspruch nehmen müssen. Von seinem Wohnhaus aus, das in Sichtweite zum Feuerwehrgelände liegt, bekommt der 41-Jährige aber mit, wie viel und wie lange dort gearbeitet wird – und das unentgeltlich: „Sechseinhalbtausend Stunden pro Jahr, und das in einer kleinen Feuerwehr, wohlgemerkt in der Freizeit.“ Nach mehrstündigen nächtlichen Einsätzen müssten die Feuerwehrler trotzdem am nächsten Morgen wieder in die Arbeit. Braidt hat nun beschlossen, die freiwilligen Helfer zu unterstützen: mit der „Ehrenamtswurst“.

Pro Kilo verkaufter Wurst geht ein Euro an eine gemeinnützige Organisation – diese Idee hat Franz Josef Braidt von einer Marketing-Agentur. „Super“ findet er die Anregung, denn „ohne Ehrenamt läuft wenig oder gar nichts“. Vor allem die freiwilligen Helfer der örtlichen Feuerwehren, THW und auch das Rote Kreuz möchte der Garhamer Metzgermeister unterstützen, denn all diese leisteten schwere, auch gefährliche Arbeit. Gespendet werden soll in allen Orten mit Filialen der Metzgerei Braidt, reihum einmal im Jahr an je eine Hilfsorganisation.

In mehreren Testläufen hat Franz Josef Braidts Bruder Matthias am optimalen Rezept für die Garhamer Ehrenamtswurst getüftelt. Als Erste durften Kommandant Erwin Schöfberger und seine Garhamer Feuerwehrler die „Ehrenamtswurst“ probieren, eine „mittelgroße Aufschnittwurst“. Wie schmeckt die? „Sehr würzig, herzhaft, …“ sucht Franz-Josef Braidt nach Worten und sagt schließlich: „Die muss man probieren.“

Auch bei den Kunden komme die Ehrenamtswurst gut an, freut sich der Garhamer Metzgermeister: „Alle, die sie bisher probiert haben, waren begeistert.“ Nicht nur vom Geschmack, sondern auch von der Hilfsaktion: Die Leute würden ganz bewusst eher zur Ehrenamtswurst greifen anstatt zur bisherigen Lieblingssorte.

„Originell, sehr positiv“, lobt Georg Stelzer die Aktion, er ist als Kreisbrandmeister zuständig für den Bereich Passau Nord und damit auch für Garham. Er freut sich über die Anerkennung, zumal Lob sonst eher sparsam sei. Die Spenden würden in Ausrüstung, Ausbildung und Jugendarbeit investiert – und kämen damit wieder der Allgemeinheit zugute, so Georg Stelzer. − fga

Quelle: plus.pnp.de   —fga
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Der Rathausvorplatz soll schöner werden


In Auftrag gegeben hat der Ferienausschuss der Marktgemeinde Hofkirchen am Dienstagabend im nicht öffentlichen Teil seiner ersten Sitzung im neuen Rathaus-Anbau die Arbeiten zur Neugestaltung des Rathausvorplatzes. −Fotos: Brunner

 

 

Hofkirchen

Trotz der Coronavirus-Krise will die Marktgemeinde die Umgestaltung des Rathausvorplatzes anpacken. Der siebenköpfige Ferienausschuss, der während der Kontaktbeschränkungen zum größtmöglichen Infektionsschutz die Aufgaben der Kommune nun koordiniert und verantwortet, hat die dazu nötigen Arbeiten im nicht öffentlichen Teil seiner ersten Sitzung am Dienstagabend vergeben. Das Auftragsvolumen für zwei Firmen liegt bei knapp 431000 Euro.

Bei den Bauarbeiten kam das Unternehmen Wandl mit Sitz in Obernzell als wirtschaftlichster Bieter zum Zug. Wie Bürgermeister Willi Wagenpfeil (SPD) dem Vilshofener Anzeiger mitteilte, ist die Maßnahme auf 414986 Euro einschließlich Mehrwertsteuer veranschlagt. Berücksichtigung fand für den Abbruch des angrenzenden Gebäudes, das die Marktgemeinde zu diesem Zweck erworben hat, die Firma Scheid aus Hebertsfelden im Nachbarlandkreis Rottal-Inn, die mit ihrem Angebot über den Betrag von 15917 Euro brutto bei der Ausschreibung das Rennen machte.Nach den Worten des Bürgermeisters soll die Maßnahme Mitte April mit dem Abriss des an den Rathausvorplatz angrenzenden Hauses begonnen werden. Nach Fertigstellung wird sich der Verwaltungssitz mit dem modernen und geräumigen Sitzungssaal, der im Gegensatz zum bisherigen Tagungsort im ersten Stock nun auch barrierefrei, also von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, ohne Schwierigkeiten erreicht werden kann, mit einem völlig neuen Gesicht präsentieren. Dem Ferienausschuss war es vorbehalten, darin die allererste Sitzung abzuhalten.

Ein weiteres bauliches Projekt beschäftigte das Gremium – der Anbau und die Modernisierung der Stockschützenhalle des EC Garham in unmittelbarer Nachbarschaft zum Freibad des Ortsteils. Geplant ist dort die Installation einer Heizung, einer LED-Beleuchtung, von WC-Anlagen sowie eines Technik- und Lagerraums. Zudem soll ein beheizter Aufenthaltsraum entstehen. Mit Schreiben vom 31. Januar dieses Jahres hat die Vereinsleitung einen Zuschussantrag gemäß den Förderrichtlinien der Marktgemeinde Hofkirchen auf Basis von 160000 Euro an Baukosten gestellt.

„Es liegt keine Auflistung vor“, erklärte der Bürgermeister in der Sitzung und fügte hinzu, dass er davon ausgehe, in der genannten Summe seien auch Eigenleistungen von Vereinsmitgliedern enthalten, die allerdings – im Gegensatz zu den Ausgaben für Material – nicht bezuschusst würden. Daher rechnet Willi Wagenpfeil seiner Aussage nach auch damit, dass sich der 25-prozentige Förderbeitrag der Kommune, bei einem Ausgangsbetrag von 160000 Euro also 40000 Euro, noch entsprechend verringern werde. Es müsse ohnehin alles mit Rechnungen belegt werden.

Keine Einwände kamen aus der Runde, dem EC für das Projekt mit bis zu 40000 Euro finanziell unter die Arme zu greifen. Einstimmig erklärte sich der Ferienausschuss auch damit einverstanden, für den Verein zur Absicherung eines nötigen Bankdarlehens in Höhe von 80000 Euro zur Finanzierung der Baumaßnahme eine Bürgschaft in dem genannten Umfang zu übernehmen. „Wir haben das in anderen Fällen immer so gemacht“, erklärte Bürgermeister Wagenpfeil. Jedoch muss die kommunale Rechtsaufsicht am Landratsamt Passau diesem Schritt noch zustimmen, da die Höchstsumme von 50000 Euro überschritten ist, so Wagenpfeil.

Ohne Anmerkungen (lediglich zur Kenntnisnahme) wurde der Bericht über die örtliche Rechnungsprüfung 2019 akzeptiert. Als zuständiger Ausschuss-Vorsitzender bezeichnete 2. Bürgermeister Georg Stelzer (ÜW) alle Prüfungsbemerkungen als plausibel und allgemeinverständlich im Protokoll vermerkt und abgearbeitet. Willi Wagenpfeil nannte nochmals die Eckdaten der Haushaltsrechnung für das vergangene Jahr, die in Einnahmen und Ausgaben von 7,6 Mio. Euro (Verwaltungshaushalt) und 4,5 Mio. Euro (Vermögenshaushalt mit Investitionen) abschließt.

In den genannten Summen enthalten sind, wie der Bürgermeister hervorhob, die Zuführung aus dem Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt in Höhe von 1,3 Mio. Euro und die Entnahme aus der allgemeinen Rücklage in einem Umfang von 850912 Euro. Mit jeweils 6:0 Stimmen stellte der Ferienausschuss die Ergebnisse fest und erteilte die Entlastung. Willi Wagenpfeil war dabei nicht stimmberechtigt.

Bereits angelaufen sind erste Arbeiten zum Anbau und zur Modernisierung der Stockschützenhalle des EC Garham, die von der Marktgemeinde Hofkirchen bezuschusst werden.
Bereits angelaufen sind erste Arbeiten zum Anbau und zur Modernisierung der Stockschützenhalle des EC Garham, die von der Marktgemeinde Hofkirchen bezuschusst werden.

Bernhard Brunner

Quelle: plus.pnp.de   —Bernhard Brunner
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Premiere im neuen Sitzungssaal


Im vorschriftsmäßigen Infektionssicherheitsabstand platziert waren am Dienstagabend die Mitglieder des Ferienausschusses bei der allerersten Tagung im neuen Sitzungssaal des Rathaus-Anbaus in Hofkirchen. Als Zuhörer verfolgte der designierte Bürgermeister Josef Kufner (im Vordergrund/Mitte) das Geschehen. −Foto: Brunner

 

 

Hofkirchen

Mit einer Glocke hat der scheidende Bürgermeister Willi Wagenpfeil (SPD) am Dienstagabend die erste Zusammenkunft des sogenannten Ferienausschusses eingeläutet, der aus Gründen des Infektionsschutzes in der Coronavirus-Krise nun bis Ende April die Amtsgeschäfte der Marktgemeinde übernehmen wird. Wagenpfeil nannte die Sitzung „historisch“, auch wegen der Premiere im modernen Sitzungssaal des neuen Rathaus-Anbaus. Mindestens für drei weitere Male will er dieses Gremium noch in seiner Amtszeit einberufen.

Wagenpfeil versuchte zu Beginn Verständnis dafür zu wecken, dass die für den Dienstag vergangener Woche im Ratsplenum geplante Einweihung des neuen Tagungsraumes wegen der Pandemie abgesagt und verschoben werden musste, da unter anderem die Einhaltung des vorgeschriebenen Sicherheitsabstandes zwischen den Teilnehmern nicht zu gewährleisten gewesen wäre. Die Segnung werde erst erfolgen, wenn wieder der komplette Marktgemeinderat zusammenkommen könne, deutete der Bürgermeister an und fügte hinzu, dass es bislang fraglich sei, wann dies der Fall sein werde. Am Dienstagabend waren die Ausschussmitglieder, die sich beim Zutritt die Hände desinfizierten, unter Wahrung der entsprechenden Distanz platziert gewesen.

Gemäß den Vorgaben des Bayerischen Innenministeriums müssten die Kommunalverwaltungen auch in Zeiten der Corona-Krise arbeits- und handlungsfähig bleiben, so Wagenpfeil. Deshalb sei in Abstimmung mit den Marktratsfraktionen der siebenköpfige Ferienausschuss gebildet worden, in den jeweils Vertreter der verschiedenen Parteien und Gruppierungen entsandt worden seien. Nachdem alle bestellten Ausschuss-Mitglieder – neben dem Bürgermeister Christian Pauli, Walter Doppelhammer und Petra Kloiber (alle SPD), zweiter Bürgermeister Georg Stelzer (ÜW) sowie Alois Kapfhammer und Alois Wenninger (beide CSU) – eingetroffen waren, stellte Wagenpfeil die Beschlussfähigkeit und Vollzähligkeit des Gremiums fest.

Zügig wurden die Tagesordnungspunkte abgearbeitet. Einstimmig fasste der Ferienausschuss den Satzungsbeschluss für die Änderung des Bebauungsplans „Hofkirchen Ost“ zur Erweiterung im Bereich Karl-Schachtner-Straße auf Basis der ebenfalls einmütig getroffenen Feststellung der entsprechenden Flächennutzungsplan-Änderung. Der Bürgermeister, nach dessen Worten keine Bedenken und Anregungen aus der Bürgerschaft eingegangen sind, bezeichnete den Sachverhalt als „altbekannt“ und verwies auf die optische Darstellung der betreffenden Planunterlagen über großflächige Bildschirme sowohl an der Wand hinter seinem Sitz und dem von Geschäftsleiter Gerhard Deser als auch auf der gegenüberliegenden Seite des Saales – somit für alle perfekt sichtbar.

Ohne Gegenstimme erfolgte auch der Aufstellungsbeschluss zur Außenbereichssatzung Unterstaudach, einst als Ferienhaus-Siedlung konzipiert. Grundlage für die Abstimmung war die Planung gemäß dem Vorschlag der Regierung von Niederbayern. Bürgermeister Wagenpfeil prognostizierte eine längere Dauer für das Verfahren, mit dem der künftige Marktgemeinderat – Beginn der Amtsperiode nach den Kommunalwahlen im März wird am 1. Mai sein – seiner Überzeugung nach „sicher bis 2021 beschäftigt sein wird.“ Mit der Planung beauftragt ist laut Wagenpfeil das Büro Breinl in Reisbach, das auch die bisherigen Unterlagen bereits gefertigt hat. Alle vorliegenden privaten Baugesuche gingen ebenfalls einstimmig durch.

Im nicht öffentlichen Teil der Sitzung besprach der Ferienausschuss die weitere Vorgehensweise im Zeitraum der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen als Folge der Corona-Pandemie. Wie Bürgermeister Wagenpfeil tags darauf der Heimatzeitung mitteilte, wird es im laufenden Monat April noch drei Zusammenkünfte des Interims-Gremiums geben. Schon am Dienstag, 7. April, wird die Vorberatung des kommunalen Haushaltsplans für 2020 den Schwerpunkt bilden, der noch in der laufenden Amtsperiode verabschiedet werden soll. Darauf einigte sich die Runde im Beisein des designierten Bürgermeisters Josef Kufner (CSU). Kufner hatte neben Katrin Wagenpfeil, Tochter des scheidenden Gemeindeoberhauptes und neugewählte SPD-Markträtin, die öffentliche Sitzung als Zuhörer verfolgt.

Bernhard Brunner

Quelle: plus.pnp.de   —Bernhard Brunner
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Das Hobby der Bürgermeister


Der Vorstand mit den Ehrengästen und den geehrten Mitgliedern: v.l. Reinhard Art, Margit Urlbauer, Christian Gödel, Hans Gschwendtner, Markus Pawlasek, Robert Schütz, Florian Gams, Max Mühlbauer, Willi Wagenpfeil, Silvia Ragaller, Robert Heininger, Karl-Heinz Grünbeck. Das Foto wurde vor der Corona-Krise aufgenommen.

 

 

Vilshofen / Hofkirchen

Nicht nur im Kampf gegen die Varroamilbe zeigten die Imker Vilshofen/Hofkirchen im vergangenen Jahr Einsatz und Durchhaltevermögen. Sie organisierten Vorträge, besuchten Fortbildungen und arbeiteten am Bienenerlebnisweg, einem Gemeinschaftsprojekt von Vilshofen und Hofkirchen. Noch vor der Coronakrise fand die Jahreshauptversammlung der Imker im Lehrbienenstand statt.

Es wurde der verstorbenen Mitglieder gedacht. Dann erinnerte der 2. Vorsitzende Karl-Heinz Grünbeck an die Ereignisse des letzten Jahres.

Über das ganze vergangene Jahr besuchten Referenten den Lehrbienenstand und hielten Vorträge, die inhaltlich auf die jeweilige Jahreszeit bezogen waren. Themen waren etwa Frühjahrsarbeiten am Bienenstock, Ablegerbildung, Varroabekämpfung, oder die Winterbehandlung.

Der Vorstand besuchte Fortbildungen und Veranstaltungen wie die Imker-Kreisversammlung in Passau. So hielten sie die den Verein stets auf dem Laufenden über Neuerungen in der Fachwelt der Imkerei. Bei der Gestaltung des Bienenlehrpfades in Hofkirchen waren der 1. Vorsitzende Max Mühlbauer und der scheidende 1. Bürgermeister Hofkirchens, Willi Wagenpfeil, mit von der Partie. Die Berufsschule Vilshofen hat dort einige Projekte in die Praxis umgesetzt. Diese können am Wanderbienenpfad besichtigt werden.

Bienenwartin Margit Urlbauer schilderte die Höhen und Tiefen des Lehrbienenstandes im vergangenen Jahr. Die Bienenvölker waren nur sehr langsam in Schwung gekommen, da ihnen im Jahr 2018 die Varroamilbe stark zugesetzt hatte. Das führte zu einer schwachen Honigernte im ersten Halbjahr. Die Bienenvölker erholten sich jedoch im Laufe des Jahres und so konnte wenigstens im zweiten Halbjahr mehr Honig aus den Waben geschleudert werden. Nach dem Abschleudern begann die Behandlung der Varroamilbe. Das Ergebnis nach Anwendung der Nassenheider-Langzeitbehandlung war sehr gut. Einem weiteren Varroaschub im Oktober konnten die Imker mit der Winterbehandlung entgegenwirken.

Der Lehrbienenstand und fünf weitere Imker aus dem Verein beteiligten sich freiwillig an einer Untersuchung von Futterproben auf Faulbrut durch den Bayerischen Tiergesundheitsdienst. In den abgegebenen Proben fand sich keine Spur von Faulbrut oder Pestiziden. Im laufenden Jahr wird der Verein die Untersuchung auf freiwilliger Basis wiederholen. Urlbauer warnte wegen der Faulbrut in ihrem Bericht eindringlich davor, Bienenvölker im Internet zu kaufen. Vorzugswürdig sei es, Bienenvölker bei lokalen Züchtern zu erwerben. „Da kennt man die Herkunft.“

Vilshofens Bürgermeister Florian Gams war vom Flair im renovierten Vereinsheim sehr angetan. Mehr noch lobte er das Engagement der Imker bei der Förderung von Jungmitgliedern und die vielen Termine und Aktivitäten, durch die sich der Verein immer wieder zum Wohle aller im öffentlichen Leben einbringe. Exemplarisch nannte er die Baumpflanzung an der Grundschule Aunkirchen, die Heckenpflanzaktion in mehreren Vilshofener Stadtteilen und die Blumen- und Streuobstwiese am Schlehberg mit Unterstützung des Bauernhofs. Ebenfalls dankte Gams dafür, dass der Imkerverein jährlich Grundschulen unter dem Motto „Bienen machen Schule“ auf dem Lehrbienenstand willkommen heißt. Dieser Vormittag sei für die Schüler eine schöne und willkommene Abwechslung vom Schulalltag.

Willi Wagenpfeil war das letzte Mal in seiner Funktion als 1. Bürgermeister Hofkirchens bei der Jahreshauptversammlung dabei. Für ihn sei der Besuch aber nie Pflicht, sondern immer eine Freude gewesen. Er lobte die gute Zusammenarbeit von Vilshofen und Hofkirchen am Bienenerlebnisweg, der dieses Jahr fertiggestellt werden soll. Dem Imkerverein dankte er für die stets kreativen Ideen bei der Umsetzung. Vielleicht, so Wagenpfeil, werde er jetzt auch Imker. Immerhin sei das Hobby bei ausgeschiedenen Bürgermeistern auffallend beliebt.

Der inzwischen ausgeschiedene 2. Bürgermeister Vilshofens, Christian Gödel, überreichte mit großem Dank für die Teilnahme am Vilshofener Flohmarkt den Scheck mit dem Anteil am Rekorderlös. „Ich weiß auch nicht, woran das letztes Jahr gelegen hat“, sagte er mit Blick auf die Unmengen an Waren, die von Privaten und Rettungsdiensten zusammengetragen und angeliefert worden seien. Er lobte, dass es unter den Vereinen kein Hauen und Stechen um die Verteilung der Geldbeträge gegeben habe.

Kassenprüfer Markus Pawlasek bescheinigte Kassier Reinhard Art eine saubere Kassenführung und beantragte die Entlastung. Pawlasek wurde außerdem für 25 Jahre Mitgliedschaft mit silberner Anstecknadel und Urkunde geehrt. Ebenfalls geehrt wurde Robert Schütz, und zwar für 40 Jahre Mitgliedschaft. Er war einer der Gründer des Vereins in seiner heutigen Form. Altbürgermeister Hans Gschwendtner würdigte seine Leistungen in einer Laudatio.

Bei den Neuwahlen wurden im Amt bestätigt: Max Mühlbauer als 1. Vorsitzender, Karl-Heinz Grünbeck als 2. Vorsitzender und Schriftführer, Reinhard Art als Kassier sowie Markus Pawlasek und Johann Drasch als Kassenprüfer. Beisitzer sind Alex Vogl, Josef Niederhofer, Sigi Probst, Otmar Bartel, Marion Donbauer, Josef Bernkopf und Daniel Luckner.

Bei der Scheckübergabe: Christian Gödel (l.), Max Mühlbauer. Das Foto wurde vor der Coronakrise aufgenommen. −Fotos: VA
Bei der Scheckübergabe: Christian Gödel (l.), Max Mühlbauer. Das Foto wurde vor der Coronakrise aufgenommen. −Fotos: VA

 

 

 

Quelle: plus.pnp.de   —va
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Einsätze und Ausbildung bestimmen das Jahr


Bei der Hauptversammlung, die noch vor der Corona-Krise stattfand, wurden die Wissenstestplaketten in Gold verliehen an Julia Schöfberger (2.v.l.), Katja Alteneder (3.v.l.) und Kristina Maier (2.v.r.). Es gratulieren: Kommandant Erwin Schöfberger (v.l.), Jugendbetreuerin Nicole Rützel und 2. Kommandant Josef Feilmeier.

 

 

Garham

Welchen Anforderungen sich Frauen und Männer einer Feuerwehr stellen müssen, wurde bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Garham, die noch vor der Corona-Krise im Gerätehaus stattfand, deutlich. Zahlreiche Einsätze, viele Stunden für die Ausbildung und erfolgreiche Veranstaltungen liegen hinter den Mitgliedern.
Vorstand Ludwig Zitzelsberger freute sich über die gut besuchte Versammlung. Mit dabei: 3. Bürgermeister Werner Lösl, Kreisbrandinspektor und Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Alois Fischl, die Markträte Alois Kapfhammer, Johanna Feilmeier, Josef Leizinger und Gerold Schöfberger, Ehrenvorstand Josef Saller und die künftige Fahnenmutter Daniela Braidt. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder folgte der Bericht des Kommandanten.
Die Aktiven wurden im vergangenen Jahr zu 77 Einsätzen mit 1382 Einsatzstunden gerufen. Darunter waren neun Brände, 53 technische Hilfeleistungen, 13 Sicherheitswachen und zwei Fehlalarmierungen, so die Bilanz von Kommandant Erwin Schöfberger. Besondere Herausforderung waren schwierige Einsätze auf der Autobahn A3 sowie auf der Staatsstraße 2119.
Vorstand Ludwig Zitzelsberger und Schriftführerin Johanna Feilmeier blickten auf das rege Vereinsleben zurück, erinnerten unter anderen an den Kameradschaftsabend mit zahlreichen Ehrungen, ans Aufstellen des Maibaums, den Florianigottesdienst der Marktfeuerwehren in Garham, den Seniorennachmittag, den Ausflug nach Stuttgart, die Fahrzeugweihe bei der Feuerwehr Aicha v.W., Fahnenmutterbitten, Christbaumversteigerung oder die Friedenslichtaktion, die zum 26. Mal durchgeführt wurde.
Der Mitgliederstand beläuft sich auf 46 aktive und 50 passive Mitglieder, 86 Förderer, sieben Ehrenmitglieder, zwölf Feuerwehranwärter und sieben Kinder in der Kinderfeuerwehrgruppe.
Die Feuerwehrler wurden in Übungs-, Ausbildungs- und Arbeitsdiensten – insgesamt 3939 Stunden – auf die Einsätze vorbereitet. Zwei Löschgruppen bewährten sich bei der Leistungsprüfung „Die Gruppe im Löscheinsatz“. Dabei wurde der Garhamer Ehrenkommandant Franz Eder nach 36 Jahren als Feuerwehrschiedsrichter mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand verabschiedet.
An überörtlichen Lehrgängen beteiligten sich 31 Feuerwehrdienstleistende: Modulare Truppausbildung – Basislehrgang, MTA-Truppführerqualifikation, Gruppenführerweiterbildung, Sprechfunkausbildung, Sondersignalfahrtrainer in Garham, Seminar patientengerechte Unfallrettung, Atemschutzgeräteträger in Vilshofen und Workshop-Ausbilder Digitalfunk in der integrierten Leitstelle Passau; Gruppenführerlehrgang, Jugendwartlehrgang und Technische Hilfeleistung „LKW- und Busunfälle“ an der Feuerwehrschule Regensburg.
Jugendwart Manuel Niederländer und sein Team führen derzeit zwölf Jugendliche (davon vier Mädchen) zwischen zwölf und 18 Jahren an den Feuerwehrdienst heran. Alle nahmen an einer überörtlichen Jugendübung in Otterskirchen teil. Besondere Ereignisse waren die Teilnehme am Jugendzeltlager mit Lagerwettkampf in Kirchberg v.W. und die Abnahme des Wissenstests in Straßkirchen. Freizeitgestaltung mit Grillen oder der Besuch des Weihnachtsmarktes in Pullman-City waren weitere Höhepunkte. Regelmäßige Treffen, die von Sonja Neubauer geleitet werden, gibt es derzeit mit sieben Feuerwehrkindern, fünf Buben und zwei Mädchen.
In zwölf Ausbildungsveranstaltungen wurde der Wissensstand der 17 Atemschutzgeräteträger verbessert. Regelmäßige Sportübungen für die Fitness gibt es in den Wintermonaten in der Garhamer Turnhalle. An sieben Terminen wurde in der Atemschutzübungsanlage in Vilshofen geübt, bei zwei Bränden kamen Atemschutzgeräteträger zum Einsatz, berichtete Atemschutz-Leiter Dominik Unertl.
Kurz und prägnant stellte Andreas Schöfberger seinen Kassenbericht vor, den Ludwig Irlinger und Robert Kriegl ohne Beanstandungen geprüft hatten.
Kommandant Erwin Schöfberger ließ noch einmal die Beschaffung des Gerätewagens Logistik 1 (GWL-L1), der im Mai 2019 feierlich gesegnet wurde, Revue passieren. Der GWL-L1 wird als Zugfahrzeug für den Verkehrssicherungsanhänger und zur Absicherung der Einsatzkräfte bei Einsätzen auf der Autobahn benötigt. Er verfügt über ein MAN-Fahrgestell mit einer Leistung von 220 PS und automatischem Schaltgetriebe und einer Zuladung von zwei Tonnen. Bemerkenswert ist der sechs Meter hohe pneumatische Lichtmast mit 65000 Lumen Lichtleistung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 150000 Euro. Am Tag der offiziellen Inbetriebnahme musste das festlich herausgeputzte Fahrzeug auch gleich zu einem Einsatz auf die Autobahn ausrücken.
3. Bürgermeister Werner Lösl erinnerte in seinem Grußwort an die vielen und auch schweren Einsätze im Berichtszeitraum. Er dankte allen Mitgliedern für ihre ständige Bereitschaft, Dienst am und für den Nächsten zu leisten.
Kreisbrandinspektor Alois Fischl lobte die Garhamer Wehr, sie sei bestens ausgerüstet, perfekt untergebracht und verfüge über eine gut ausgebildete und hoch motivierte aktive Mannschaft. „Die gezeigten Leistungen bei den Einsätzen sind professionell, sie spiegeln die intensive und fundierte Ausbildung wider“, so der Kreisbrandinspektor. Auch seien Feuerwehr und Dorf sehr eng miteinander verwurzelt. Dies zeige sich nicht nur bei den Einsätzen, sondern auch bei den Vereinsveranstaltungen und bei der Mitgestaltung der Dorflebens.
Mit einer Terminvorschau wurde die Versammlung beendet. Die Vorbereitung auf das 150-jährige Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe am 20. September 2020 sind angelaufen. –fe


Höhepunkt des Jahres 2019 waren der Festakt und Fahrzeugsegnung des neuen GWL-L1 auf dem Garhamer Dorfplatz. −Fotos: Eder

 

Quelle: plus.pnp.de   —fe
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Feuerwehrnachwuchs in der digitalen Welt


Die Garhamer Kinder- und Jugendfeuerwehrler begeistern sich für BayernLab. −Foto: Franz X. Eder

 

 

Garham

Ausnahmsweise stand die feuerwehrtechnische Ausbildung einmal nicht im Vordergrund: Zwölf Garhamer Kinder- und Jugendfeuerwehrler mit ihren Betreuern begeisterten sich für das BayernLab Vilshofen.

Die Garhamer bekamen zunächst grundsätzliche Informationen über die aktuelle Entwicklung der Digitalisierung. Sie staunten, wie weit die digitale Transformation das tägliche Leben bereits beeinflusst.

Das BayernLab ist dabei nicht bloßer Ausstellungsort. Neueste Trends und Anwendungen können im Echtbetrieb gezeigt werden. In Vorträgen und Workshops können theoretische Kenntnisse erworben und praktische Erfahrungen gesammelt werden. Im BayernLab kann jeder selbst erfahren, welche Möglichkeiten die digitale Entwicklung heute bereithält. Vieles klingt wie Science-Fiction, ist aber schon Realität.

Begeistert und schwer beeindruckt zeigten sich die Garhamer von den Virtual-Reality-Brillen. Und doch wieder Feuerwehr: Mit Verena Gubisch und der VR-Brille konnten die Kinder und Jugendlichen in der virtuellen Realität größere Brände und Feuer bekämpfen und löschen.

Der Drohnenflug-Simulator war ein weiteres Highlight: Den Flug mit der Drohne ohne Risiko sicher am Computer üben; Kamera, Steuerung – das alles probierten die Feuerwehrler aus.

Besonders beeindruckend war die Funktionsweise eines 3D-Druckers. Maxi Braidt, jüngstes Jugendfeuerwehrmitglied, druckte sich ein kleines Fahrrad aus, das er mit nach Hause nehmen durfte.

Nach einer abwechslungsreichen Stunde bedankten sich Sonja Neubauer und Andreas Probst für die Führung. − fe

 

 

 

Quelle: plus.pnp.de   —fe
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Gerüstet nach vorne


Die Vorstandschaft des EC Zaundorf mit Bürgermeister Willi Wagenpfeil (4.v.r.): Christian Lang (v.l.), Michael Käser, Annemarie Krieger, Alexander Penn, Walter Doppelhammer, Marion Riesinger, Peter Heider, Matthias Füterer. −Foto: Doppelhammer

 

 

Zaundorf.

Zum 43. Mal fand die Jahreshauptversammlung des EC Zaundorf im Vereinslokal Stanek statt. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Walter Doppelhammer gab es für alle Anwesenden traditionell Wammerl in Kraut. Danach verfolgte man aufmerksam die Berichte von Walter Doppelhammer über die Leistungen der Herrenmannschaften und der Jugend.
Die erste Herrenmannschaft verpasste auf Asphalt nur knapp den Aufstieg in die Bayernliga, auf Eis sicherte man sich den Erhalt in der Bayernliga. Die zweite Herrenmannschaft verblieb im Sommer in der Kreisoberliga und musste nur im Winter einen Abstieg aus der Bezirksliga verkraften. Jasmin Doppelhammer schaffte es mit der Jugendmannschaft des EC Rathsmannsdorf bis zur Bayerischen Meisterschaft. Ebenso wurde sie bei der Bayerischen Zielmeisterschaft hervorragende Fünfte.
Annemarie Krieger informierte über die Erfolge der Damenmannschaft. Im Sommer durfte sich die Moarschaft Landesligameister nennen und im Winter sicherte sie sich zum wiederholten Male den Klassenerhalt in der Bayernliga.
Auch Kassenwart Peter Heider hatte nur Gutes zu berichten. Der Kassenstand sei zwar geringfügig geschrumpft, trotzdem könne man sehr zufrieden sein, da ein ausreichendes Polster für die anstehenden Reparaturarbeiten in der Halle vorhanden sei.
Auch Willi Wagenpfeil, der letztmalig in seinem Amt als erster Bürgermeister vor den Vereinsmitgliedern sprach, lobte die gesamte Vorstandschaft für die geleistete Arbeit und die guten sportlichen Erfolge im abgelaufenen Jahr.
Abschließend richtete Vorstand Walter Doppelhammer seinen Dank an die fleißigen Helferlein des Vereins, ehe man in den gemütlichen Teil überging. − va

 

 

Quelle: plus.pnp.de   —va
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VdK auch in Garham im Aufwärtstrend


Nach der Ehrungen: Helmut Schöfberger (v.l.), Martin List, Werner Schmidt, Marianne Boher, Bernhard Straßl, Elisabeth Greiler, Anneliese Fehrer-Grobotek und Willi Wagenpfeil. −Foto: VA

 

 

Garham.

Bei der Hauptversammlung des VdK-Ortsverbands Garham um Vorsitzenden Bernhard Straßl ging Kreisvorsitzender und Bürgermeister Willi Wagenpfeil auf die Situation im Kreisverband Vilshofen ein. Er erklärte auch, dass die neue Kreisgeschäftsführerin Andrea Knott in den nächsten Monaten alle Ortsverbände besuchen will.

Willi Wagenpfeil berichtete über den großen Mitgliederzulauf: „Pro Jahr treten etwa 200 neue Personen dem Kreisverband Vilshofen bei. Der derzeitige Mitgliederstand beläuft sich auf 5413.“ Dieser erfolgreiche Trend ist sei auch beim Ortsverband Garham zu verzeichnen: Dort stieg die Zahl von 277 auf 286 Mitglieder im letzten Jahr. Der Kreisvorsitzende empfahl, sich rechtzeitig, mindestens ein Jahr vor der Rente beraten zu lassen. 3403 Beratungstermine habe die Kreisgeschäftsstelle absolviert. Die geplante „Rente-für-alle“-Groß-Demo in München am 28. März sei wegen Corona abgesagt.

Ein großes Thema für den VdK ist auch die Inklusion, das heißt, Menschen mit Einschränkungen in die Gesellschaft zu integrieren. „Hofkirchen erstellt zur Zeit einen barrierefreien, ebenerdigen Sitzungssaal, in den Schulen werden Aufzüge eingebaut. Bei der Städtebauförderung wird der Behindertenbeauftragte mit eingebunden“, so der Bürgermeister. Willi Wagenpfeil bedankte sich beim Ortsvorsitzenden Bernhard Straßl und seinem Team für die erfolgreiche Arbeit.

Was alles unternommen wurde, zeigte der Tätigkeitsbericht, darunter Jahreshauptversammlung, Grillfest in Kapfham, Adventfeier sowie der Besuch von Festen örtlicher Vereine, und Ausflüge, unter anderem zum Grundlsee. Bernhard Straßl bedankte sich bei den Mitgliedern für die rege Teilnahme, allen voran bei Fahnenträger Heinrich Schöfberger, sowie bei den Spendern von Kuchen und Salaten und den Spendensammlern von „Helft Wunden heilen“.

Weiter informierte der Ortsvorsitzende über geplante Aktivitäten in 2020, unter anderem und vorbehaltlich der Entwicklungen in Sachen Corona-Pandemie die Maiandacht in Thyrnau mit anschließender Einkehr, der Ausflug nach Flachgau/Mattsee, das Grillfest in Kapfham sowie Adventfeier.

Anschließend verlas Kassiererin Elfriede Bildner den Kassenbericht.

In einer Gedenkminute gedachte man an die seit der letzten Jahreshauptversammlung verstorbenen Mitglieder.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung folgte eine Bilderpräsentation von Bernhard Straßl über Veranstaltungen und Ausflüge. − va

GEEHRTE MITGLIEDER

10 Jahre:

Marlene Bauer, Marianne Boher, Ludwig Boher, Agnes Zitzlsberger, Elisabeth Greiler, Konrad Sigl, Stefan Schreck, Josef Fröhler, Anneliese Fehrer-Grobotek, Helmut Schöfberger, Karolina Käspeitzer, Daniel Aschenbrenner.

20 Jahre:

Marianne Myrthenschläger, Martin List;

30 Jahre:

Werner Schmidt.

 

Quelle: plus.pnp.de   —va
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CSU schafft rasante Kehrtwende im Rathaus

 

 

Hofkirchen.

Eine veränderte politische Landkarte zeigt sich nach der Kommunalwahl in Hofkirchen. Der Sieg des CSU-Kandidaten Josef Kufner, der sich mit 65,18 Prozent bei der Wahl zum Bürgermeister gegen Christian Pauli durchsetzen konnte, hat sich auf den Stimmenanteil seiner Fraktion äußerst positiv ausgewirkt. Diese ist ganz klar Wahlsieger und verfügt mit der zusätzlichen Stimme des neuen Bürgermeisters sogar über eine knappe absolute Mehrheit. Somit können die nun 8 CSU-Marktgemeinderäte (zuvor 6) in der kommenden Wahlperiode ab 1. Mai mehrheitlich über Wohl und Wehe der Gemeinde entscheiden.

Neu orientieren muss sich die SPD, die künftig nicht mehr den Bürgermeister stellt und nur noch mit fünf Sitzen statt bislang sieben vertreten sein wird. Die ÜW bleibt stabil mit drei Sitzen (unverändert) im Marktgemeinderat. Bis kurz vor Mitternacht hatte Gerhard Deser, Wahlleiter und Geschäftsleiter der Marktgemeinde, mit seinem Team am Sonntagabend die Zahlen erfasst und ausgewertet. Insgesamt 16237 Stimmen entfielen auf die CSU, 9330 auf die SPD und 6498 auf die ÜW.

Stimmenkönig bei der CSU ist Josef Kufner (2660 Stimmen). Es fällt auf, dass die einzige Frau auf der CSU-Liste, die erstmals kandierte, aus dem Stand knapp 1700 Stimmen einsammelte. Ähnlich viele Stimmen wie Marianne Graf erhielten nur Josef Leizinger und Alois Wenninger. Neu dabei für die CSU sind Matthias Braidt (1374 Stimmen) sowie Fabian Kapfhammer (775 Stimmen), der noch keine 30 Jahre alt ist. Zusammen mit Gerold Schöfberger, Michael Heudecker und Christian Pritzl schaffen die mehrheitlich zwischen 40 und 50 Jahre alten Kandidaten auch altersmäßig den Generationenwechsel in der CSU.
Die zwei Sitze, die die CSU dazugewonnen hat, musste die SPD-Fraktion ganz offensichtlich abgeben. Stimmenkönig ist dort Christian Pauli (1406), wobei Walter Doppelhammer ihm dicht auf den Fersen ist.

Katrin Wagenpfeil, Tochter des scheidenden Bürgermeisters und neu auf der Liste, ergatterte 653 Stimmen und wurde damit nach vorne gehäufelt ebenso wie der Neuling Peter Binder, der ursprünglich auf Listenplatz 9 gestartet war und sich 839 Stimmen holte. Petra Kloiber zieht als fünfte SPD-Rätin wieder ein. Die ÜW hat ihre drei Sitze erfolgreich verteidigt. Stolze 1463 Stimmen entfielen dabei auf Georg Stelzer, der diesmal auf eine Bürgermeister-Kandidatur verzichtet hatte. Johanna Feilmeier ist wiedergewählt worden, während der Geschäftsmann Günter Troiber von Listenplatz 4 mit 656 Stimmen nach vorne gewählt wurde und damit erstmals im Marktrat mitmischt.

Die Hochburg der CSU liegt in Garham – natürlich, möchte man sagen, da der neue Bürgermeister ebenfalls Garhamer ist. 68,57 Prozent der Stimmen entfielen dort auf die CSU. In Hofkirchen holte die SPD ihr stärkstes Ergebnis (36,18 Prozent) und verlor dennoch krachend, wenn man berücksichtigt, dass sie dort vor sechs Jahren noch 51 Prozent der Stimmen gefischt hatte. Die ÜW hat die treuesten Freunde offenbar in Hofkirchen (22,79 Prozent) und in Zaundorf (17,61 Prozent).Bei der Briefwahl hatte die CSU durchweg die Nase vorn. Der Löwenanteil der Bürger entschied sich diesmal für diese Möglichkeit, das Kreuzchen zu machen, stellt Wahlleiter Deser fest. 2092 Personen haben insgesamt gewählt, davon stimmten sage und schreibe 1600 Wähler per Brief ab: „Das ist außerordentlich viel.“ Dagegen stehen gerade mal rund 500 Bürger, die sich am Sonntag noch in die Wahllokale begaben. Deshalb warnt Deser davor, voreilige Schlüsse zu ziehen, wer in welchen Gemeindeteilen die meisten Stimmen erhalten hat. Denn dies kann bei der Briefwahl nicht mehr nachvollzogen werden.

Eines ist aber auch klar: die Möglichkeit, Weichen neu zu stellen, hat die Menschen aktiviert zu wählen. Die Wahlbeteiligung von 67,70 Prozent liegt im Vergleich zu 2014 um sieben Prozent höher. Eine gute Nachricht für die Demokratie. Durchaus möglich, dass es noch mehr gewesen wären, wenn das Corona-Virus die Wahllust nicht gebremst hätte.  –Gesine Hirtler-Rieger

Josef Kufner (l.) nimmt in Begleitung seiner Eltern Erich und Maria Kufner die Glückwünsche des Wahlleiters Gerhard Deser entgegen. −Foto: Hirtler-Rieger
Josef Kufner (l.) nimmt in Begleitung seiner Eltern Erich und Maria Kufner die Glückwünsche des Wahlleiters Gerhard Deser entgegen. −Foto: Hirtler-Rieger

 

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Alles neu in Hofkirchen


Josef Kufner (r.) hat Christian Pauli bei der Wahl in Hofkirchen deutlich hinter sich gelassen. – B.: Hirtler-Rieger

 

Hofkirchen.

Im Vorfeld hatten alle ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet, doch das Ergebnis am Wahlabend ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Auf Anhieb schaffte Josef Kufner 65,18 Prozent und wurde somit zum neuen Bürgermeister Hofkirchens gewählt. Der 39-jährige CSU-Kandidat, der am Vorabend noch seinen Geburtstag gefeiert hatte, konnte insgesamt 1342 Stimmen auf sich vereinigen. Herausforderer Christian Pauli erhielt 34,82 Prozent der Stimmen und landete damit weit hinter seinem Konkurrenten.

Alles neu in Hofkirchen war offenbar die Devise an diesem Abend: der nagelneu erbaute Bürgersaal, in dem künftig auch die Marktgemeinderatssitzungen stattfinden, wurde am Wahlsonntag erstmals öffentlich genutzt. Und mit Josef Kufner als neuem Bürgermeister endet nicht nur die 18 Jahre dauernde Ära Willi Wagenpfeil, sondern zieht auch nach drei Legislaturperioden wieder ein CSU-Bürgermeister ins Rathaus ein.

Die Freude stand Josef Kufner ins Gesicht geschrieben, als Wahlleiter Gerhard Deser gegen 19.15 Uhr zu ihm eilte und gratulierte, wenngleich er auch kurz verblüfft schien. „Da steht man kurz neben sich. Das muss ich erst mal sacken lassen“, sagte Kufner, der mit dem Ergebnis mehr als zufrieden ist. Um Kraft für diesen besonderen Abend zu tanken, war er nach dem Mittagessen noch auf eine Wanderung zum Brotjacklriegel aufgebrochen. Gerührt umarmte ihn seine Frau Anriett und konnte ein paar Freudentränen nicht unterdrücken. Auch die Eltern, die mit ihm am Vorabend Geburtstag gefeiert hatten, waren in den Bürgersaal mitgekommen: „Er hat sich wirklich reingekniet! Wir haben von Anfang an mitgefiebert und ihn unterstützt, wo es nur ging“, sagte die Mutter Maria Kufner strahlend.

Per Handschlag gratulierte ihm sein Konkurrent Christian Pauli, der aus seiner Enttäuschung freilich keinen Hehl machte: „Aber das ist nun mal Demokratie.“ Auch der noch amtierende Bürgermeister Willi Wagenpfeil sah nicht wirklich glücklich aus, doch bewahrte er professionell Haltung.

„Zwei Mal tagen wir ja noch in der alten Zusammensetzung“, stellte er fest – wenn die Corona-Krise dem nicht einen Strich durch die Rechnung mache. Nicht auszudenken, ein Marktgemeinderat würde erkranken: „Dann würde das ganze Gremium womöglich in Quarantäne geschickt“, meinte Wagenpfeil. Und Christian Pauli fügte mit einem Grinsen hinzu: „Dann hätten wir 14 Tage Zeit, um uns die Wunden zu lecken“. –Gesine Hirtler-Rieger

 

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Ganze Häuserzeile steht zum Verkauf


Sämtliche Häuser von der ockergelben Immobilie Marktplatz 2 (rechts) über das weiß-blaue Gebäude (Vilshofener Straße 1) weiter nach links bis zum Haus Vilshofener Straße 7 mit dem braun gefliesten Sockel stehen zum Erwerb durch die Marktgemeinde an. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen.

Große Worte sind in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates gefallen – und das wohlgemerkt unter dem Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben, Informationen und Anfragen“. Im Hinblick auf die Tatsache, dass praktisch eine ganze Häuserzeile im Ortskern Hofkirchens zum Erwerb durch die Kommune ansteht, sprach Bürgermeister Willi Wagenpfeil (SPD) von einem Jahrhundert-Projekt. Sein Stellvertreter Georg Stelzer (ÜW) prägte gar den Begriff „Neue Mitte Hofkirchen“.

„Theorien, die einfach richtiggestellt werden müssen“, meinte der Bürgermeister zur Hofkirchener Ortsmitte. Dann wurde Wagenpfeil konkret: Nach seinen Worten sind weitere Häuser aus der Reihe mit den Hausnummern Vilshofener Straße 1, 3, 5 und 7 zu erwerben – „eine ganze Häuserzeile“, so der Bürgermeister, laut dessen Aussage ebenso das Gebäude „Marktplatz 2“ zur Disposition steht, „eventuell auch Marktplatz 4“. Verschiedene Hausbesitzer sind nach VA-Informationen aus unterschiedlichen Gründen verkaufsbereit.

Jetzt heiße es, Hausaufgaben zu machen. „Wir brauchen ein Gutachten“, präzisierte Wagenpfeil die Erfordernisse und erachtete ebenso ein Bodengutachten für das Grundstück als nötig, auf dem im Herbst 2017 ein Haus abgebrannt war. „Bis acht Meter tief“ müsse der Untergrund untersucht werden, so der Bürgermeister.

Einen Entwurf zu zeichnen, damit hat Wagenpfeil bereits das Architekturbüro Maier in Vilshofen beauftragt. Sobald diese Skizzen vorliegen, will der Bürgermeister eine Ortsbesichtigung im Rahmen einer Bauausschuss-Sitzung durchführen, wie er ankündigte.

Ein paar Details erwähnte Wagenpfeil schon jetzt. So soll in einem der Anwesen wieder ein Gasthaus angesiedelt werden. „Die Gastronomie wollen wir gern in Händen der Gemeinde belassen“, betonte Wagenpfeil. Zudem sollten die vorhandenen Arkaden gespiegelt werden. Eventuell könne dort ein Friseur einziehen, zumal es kein solches Handwerk in Hofkirchen gebe. „Dann müssen wir an Investoren rangehen“, unterstrich der Bürgermeister, der seiner Auskunft nach „fünf an der Hand“ hat.

In den Fokus rückte der Bürgermeister die Frage nach den Stellplätzen. „Die Unterbringung wird eine Herausforderung“, gab sich Wagenpfeil überzeugt und zog den Bau einer Tiefgarage in Erwägung. „Wir werden natürlich die Bürgerschaft einbeziehen“, versicherte er, da sich das Gesicht Hofkirchens entscheidend verändern werde. Mit der Maßnahme werde sich das nächste Ratsgremium intensiv auseinandersetzen müssen, merkte der Bürgermeister ergänzend an und erwähnte nebenbei, dass demnächst ohnehin der Gutachter-Ausschuss für die Ortskernsanierung tagt. Vize-Bürgermeister Stelzer plädierte angesichts der Tragweite des Projekts dafür, den gesamten Marktgemeinderat zu dem geplanten Ortstermin einzuladen, was Wagenpfeil sofort bejahte.

Die Idee eines Architektenwettbewerbes nicht zu verwerfen, darauf zielte eine weitere Forderung von Georg Stelzer ab. Der Bürgermeister sagte zu, die Angelegenheit mit der Förderstelle an der Regierung von Niederbayern zu besprechen. 60 Prozent Zuschuss gebe es „auf alle Fälle“, eventuell sogar 80 Prozent, ließ er die Ratsmitglieder und den einzigen Zuhörer im Raum, den CSU-Bürgermeisterkandidaten Josef Kufner, wissen. „Ich gehe von einer halben Million Euro aus“, sagte Wagenpfeil zu den Kosten, basierend auf einem gegenwärtigen Quadratmeter-Preis für Grundstücke in Hofkirchen von 65 Euro. Sein Credo: „Das ist für die Gemeinde sicherlich eine einmalige Chance.“

Anita Penzenstadler (CSU) sprach sich für die Hinzunahme weiterer Architekten aus. Der Bürgermeister hielt dies für richtig. Man müsse Alternativen prüfen, stellte er fest. „Das letzte Wort wird der Investor haben“, warf Alois Kapfhammer (CSU) ein. Er machte auf den historischen Kern mit prägenden Gebäuden aufmerksam. Wagenpfeil dachte laut über den aktuellen Verkaufspreis pro Quadratmeter Wohnen in Hofkirchen nach, der nach seinen Worten bei 3000 Quadratmetern liegt. Das Fazit des Bürgermeisters: „Wir werden’s uns ganz genau anschauen.“

Auf Nachfrage des VA erklärte Bürgermeister Wagenpfeil, dass nach dem Erwerb die Häuser allesamt abgebrochen und durch einen Neubau als eine Einheit ersetzt werden sollen. Das griechische Restaurant im Anwesen „Vilshofener Straße 1“ hat Ende Januar den Betrieb eingestellt. Der Gastronom wolle nach Vollendung des Projekts wieder neu starten, so Wagenpfeil, der wiederholt mit Blick auf die Maßnahme im Nachgang der Ortskernsanierung klar machte: „Wir brauchen ein vernünftiges Konzept.“  –Bernhard Brunner

Quelle: plus.pnp.de   —Bernhard Brunner
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Gewerbegrund wird zur Wahlkampf-Posse


Um den landwirtschaftlichen Grund (rechts im Bild), der in Richtung Pirka an die Staatsstraße Vilshofen-Eging angrenzt, ist ein Zwist entbrannt. SPD-Bürgermeister Willi Wagenpfeil wirft Kandidaten der CSU vor, die Eigentümer der Fläche – ausersehen für eine Gewerbegebietserweiterung – unter Druck gesetzt zu haben. Die fraglichen Personen weisen dies entschieden zurück. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen.

Zur Wahlkampf-Posse gerät das Bemühen der Marktgemeinde Hofkirchen, im Ortsteil Pirka landwirtschaftlichen Grund zur Verlängerung des bestehenden Gewerbegebietes entlang der Staatsstraße zu kaufen. SPD-Bürgermeister Willi Wagenpfeil wirft der CSU nach gescheiterten Verhandlungen mit den Eigentümern vor, vorab bereits einem Unternehmer aus Garham – er kandidiert auf deren Marktratsliste – Baurecht auf der Fläche zugesichert zu haben. Alois Wenninger wehrt sich massiv gegen diese Behauptung und spricht von „Verschwörungstheorien“: Der Grundbesitzer wiederum fühlt sich von keiner Seite unter Druck gesetzt.

Das Thema hatte Wagenpfeil am Ende der jüngsten Ratssitzung öffentlich gemacht. Es herrsche eine „ziemliche Unruhe“ in den Ortsteilen Henhart und Pirka wegen der angedachten Gewerbegebiets-Erweiterung, so der Bürgermeister. Auf einen Antrag aus dem Gremium an die Verwaltung hin habe es ein weiteres Gespräch mit den Eigentümern der betreffenden Fläche gegeben. „Das war sehr unerfreulich“, fasste der Bürgermeister das Ergebnis dahingehend zusammen, dass ein Verkauf nicht in Frage komme.

Garhamer Betriebwill erweiternAls Auslöser für das Nein nannte Wagenpfeil die bei der Unterredung mit der Landwirtsfamilie zur Sprache gekommenen angeblichen Zusagen aus Richtung der CSU an den Inhaber eines Garhamer Handwerksbetriebs. Namentlich Ratsmitglied Alois Wenninger und Bürgermeister-Kandidat Josef Kufner hätten dem Unternehmer zugesagt, seine langgehegten Pläne verwirklichen zu können, seinen Betrieb in Form einer von der Straße aus gut sichtbaren Schau-Metzgerei nach Pirka auszusiedeln.

„Mir ist diese Aussage mehrfach bestätigt worden“, fügte Wagenpfeil im öffentlichen Teil der Ratssitzung hinzu, die Josef Kufner als einziger Zuhörer mitverfolgte. Unter diesen Umständen, so der Bürgermeister weiter, sehe er dort keine Chance, etwas zu realisieren.

Der zweite Bürgermeister Georg Stelzer (ÜW) hatte Wagenpfeil bei dem Besuch der Grundstückseigentümer begleitet. Er unterstrich in der Sitzung die Äußerungen Wagenpfeils, dass es ein sehr emotionales Gespräch gewesen sei. Der Junior brauche die betreffenden Flächen selbst als Bewirtschafter eines landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebes, ließ Stelzer als ein Fazit aus der Unterredung verlauten.

Der Bürgermeister sah in den angeblichen Zusagen seitens der CSU erhebliche Erschwernisse für alle künftigen Versuche, Flächen für Bau- und Gewerbegebiete zu erwerben, und bat die beiden genannten Personen, die Sache aus der Welt zu schaffen.

Alois Wenninger schüttelte den Kopf und bezeichnete den dargestellten Sachverhalt als „an den Haaren herbeigezogen“. Generell gehöre diese Angelegenheit, weil es um Grundstücke gehe, ohnehin nicht in die Öffentlichkeit, kritisierte das Ratsmitglied den Bürgermeister. Er wies auch jeglichen Zusammenhang mit dem Wahlkampf der CSU zurück. Die Kandidatenliste sei schon viel früher – im Sommer 2019 – aufgestellt worden. Zu diesem Zeitpunkt sei von dem Grundstück bei Pirka noch überhaupt nicht die Rede gewesen.

Wenninger spricht von „Fehlinformationen“Willi Wagenpfeil erwiderte, dass sich in Pirka nun bereits eine Initiative gegen ein mögliches Gewerbegebiet gebildet habe und alles öffentlich diskutiert werde. Eine Versammlung in dieser Richtung habe nicht stattgefunden, unterstrich Wenninger, der „Fehlinformationen“ über ansiedlungswillige Firmen anprangerte, wobei fälschlicherweise von einem Schlachthaus und gar von einem Pendlerparkplatz die Rede gewesen sei.

Stattdessen wären eine Schaumetzgerei mit Laden und Bäckerei, dazu eine Tierarztpraxis vorgesehen – „alles eine sanfte Gewerbetätigkeit, die die Henharter nicht belasten würde“, führte Wenninger aus. Zudem ließ er anklingen, dass ihm auch Gerüchte zu Ohren gekommen seien, der Grundstücksbesitzer werde notfalls von der Gemeinde enteignet.

„Wir haben klar gesagt, dass eine Besitzeinweisung nie in Frage kommt“, machte der Bürgermeister deutlich – eine Aussage, die Wagenpfeils Stellvertreter Georg Stelzer (ÜW) prompt bestätigte. Dritter Bürgermeister Werner Lösl (SPD) schaltete sich darauf ein und erneuerte den Wunsch nach einem klärenden Gespräch mit der Eigentümerfamilie – verbunden mit Informationen an die Bürger über Betriebe, die dort hinkommen sollten, falls der Grund zur Verfügung stünde. „Es ist wichtig, dass das nicht ausstrahlt“, schob Wagenpfeil hinterher.

Auf die Angelegenheit angesprochen, bezeichnete CSU-Bürgermeister-Bewerber Kufner die Sache als ein Gerücht. Auch der Metzgerei-Betreiber verbitte sich solche Unterstellungen, hob der Kandidat hervor. Er untermauerte die Angaben seines Parteifreundes Wenninger zur zeitlichen Einordnung der Listennominierung lange vor den ersten Gedanken über eine Gewerbegebietserweiterung bei Pirka. Kufners Standpunkt: „Die CSU steht jetzt und inGrundbesitzer: KeineSeite hat Druck ausgeübt Zukunft für eine klare und sachbezogene Kommunalpolitik.“ Er distanzierte sich klar von einer solchen Vorgehensweise und beteuerte, die Grundbesitzer persönlich überhaupt nicht zu kennen.

„Klar führe ich Wahlkampf, aber nicht mit diesen Mitteln“, räumte der scheidende Bürgermeister Wagenpfeil gegenüber dem Vilshofener Anzeiger ein. Nichtsdestotrotz brauche man eine Lösung für die betreffende Metzgerei aus Garham, die ihren Betrieb auslagern wolle.

„Wir geben den Grund nicht her – und Amen“, bekundet Eigentümer Manfred Hartmann bei einem Telefonat mit dem Vilshofener Anzeiger. Man habe mit dem Bürgermeister sachlich geredet und das Nein verdeutlicht, versicherte der Landwirt. Von den angeblichen CSU-Bemerkungen habe er in Garham auch einmal gehört, aber persönlich sei niemand auf sie zugegangen. Vielmehr sei man von den Bewohnern aus Pirka und Henhart angegangen worden, den Acker nicht zu verkaufen. Junior Rainer Hartmann verwies auch auf die Tatsache, dass seine Mutter von dem Hof in Pirka abstamme. „Da ist ein Heimatgefühl dabei“, gestand der Sohn ein. Einigkeit herrscht in der Landwirtsfamilie darin, dass kein Druck auf sie ausgeübt worden sei – weder von der CSU noch vom Bürgermeister.  –Bernhard Brunner

 

 

Quelle: plus.pnp.de   —Bernhard Brunner
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