Ausnahmslos einstimmig

Hofkirchen

Harmonischer hätte der Start ins neue Sitzungsjahr im Rathaus nicht sein können: Ausnahmslos einstimmig hat der Bau- und Umweltausschuss des Marktgemeinderates vier Bauangelegenheiten befürwortet – darunter die Schaffung von zehn Wohnungen im Ortskern von Garham durch eine Privatinvestorin. „Das ist ein Lückenschluss im alten Dorf“, erklärte Bürgermeister Josef Kufner (CSU) dazu.

Auf einer Freifläche, die laut Josef Kufner schon länger zur Verfügung steht und für die es in der Vergangenheit bereits eine Planung mit einem nun entfallenen Bürotrakt gegeben hat, plant die Antragstellerin an der Hauptstraße einen Neubau als Hanghaus mit ausschließlich Wohneinheiten – zehn an der Zahl – und 15 Stellplätzen. Das Gebäude mit einem Abstand von fünf Metern zur Straße soll 22 Meter breit werden und 12,91 Meter in der Tiefe messen. Für die Anordnung der Parkplätze sei eine Terrassierung erforderlich, hieß es in der Sitzung.

Zweiter Bürgermeister Alois Wenninger (CSU) vertrat die Ansicht, dass die Anzahl der Stellplätze seitens der Bauherrenschaft großzügig angeboten werde. „Spannend“ wird nach Überzeugung von Marktratsmitglied Josef Leizinger (CSU) die Gestaltung der Einfahrt. Nachdem Nicole Bauer von der kommunalen Bauverwaltung den Entscheidungsträgern die vorgesehene Stellplatz-Lösung anhand der Planunterlagen detailliert gezeigt hatte, gab es keinerlei Bedenken mehr zu dem Projekt. Geschlossen sagte das Gremium Ja.

Trotz Abweichungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans „Hochfeld-Ost II“, was Baugrenzen, Dachform und maximale Wandhöhe betrifft, zeigte sich der Bau- und Umweltausschuss auch mit einem privaten Bauantrag zum Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage an der Herzog-Albrecht-Straße in Hofkirchen einverstanden. „Es gibt Bezugsfälle“, gab der Bürgermeister unter Hinweis auf ebenfalls zugestandene Befreiungen von den Richtlinien in der Siedlung zu bedenken. Aus Sicht des Landratsamtes sei das Vorhaben „zustimmungswürdig“, fügte er hinzu. Das Gebäude bekommt unter anderem ein Zeltdach statt eines eigentlich vorgeschriebenen Walmdachs. Auch ein direkter Nachbar hat bereits diese Dachform gewählt, wie Stefan Greiler (SPD) anmerkte.

„Wir heilen das jetzt“, bekundete Alois Wenninger zur vorliegenden Tekturplanung für den Neubau einer Doppelgarage im Bereich Leithen. Umliegende Nachbarn hatten die Änderung beim Landratsamt eingefordert, nachdem bei dem mit einem Pultdach versehenen Bauwerk die maximale Wandhöhe auf der höheren Seite um 66 Zentimeter überschritten worden war. Allerdings regelten die Festsetzungen in der betreffenden Ortsabrundungssatzung nur die Ausmaße der Wohngebäude, stellte Josef Kufner fest. Auch die Ausführung der Pflasterung vor der Doppelgarage war ein Kritikpunkt gewesen, den das Gremium einstimmig zurückwies und somit das Vorhaben nachträglich genehmigte.

Als problematisch könnte sich nach Ansicht des ersten Bürgermeisters die Errichtung einer Maschinenhalle mit einer Wohneinheit in Gsteinöd erweisen, da sich das Vorhaben im sogenannten Außenbereich befindet und dafür keine Privilegierung als landwirtschaftlicher Betrieb vorliegt. Aus einem in die Jahre gekommenen Bestand soll nach Josef Kufners Worten etwas Neues gemacht werden. „Eventuell ein Ersatzbau“, so fasste dessen Bürgermeister-Stellvertreter eine baurechtlich tragbare Möglichkeit in Worte. Die restlichen Ausschussmitglieder teilten diese Meinung. Das letzte Wort in der Bauangelegenheit hat nun der zuständige Kreisbaumeister im Landratsamt.   —Bernhard Brunner

Interview: Helmuth Rücker

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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