Alles neu in Hofkirchen


Josef Kufner (r.) hat Christian Pauli bei der Wahl in Hofkirchen deutlich hinter sich gelassen. – B.: Hirtler-Rieger

 

Hofkirchen.

Im Vorfeld hatten alle ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet, doch das Ergebnis am Wahlabend ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Auf Anhieb schaffte Josef Kufner 65,18 Prozent und wurde somit zum neuen Bürgermeister Hofkirchens gewählt. Der 39-jährige CSU-Kandidat, der am Vorabend noch seinen Geburtstag gefeiert hatte, konnte insgesamt 1342 Stimmen auf sich vereinigen. Herausforderer Christian Pauli erhielt 34,82 Prozent der Stimmen und landete damit weit hinter seinem Konkurrenten.

Alles neu in Hofkirchen war offenbar die Devise an diesem Abend: der nagelneu erbaute Bürgersaal, in dem künftig auch die Marktgemeinderatssitzungen stattfinden, wurde am Wahlsonntag erstmals öffentlich genutzt. Und mit Josef Kufner als neuem Bürgermeister endet nicht nur die 18 Jahre dauernde Ära Willi Wagenpfeil, sondern zieht auch nach drei Legislaturperioden wieder ein CSU-Bürgermeister ins Rathaus ein.

Die Freude stand Josef Kufner ins Gesicht geschrieben, als Wahlleiter Gerhard Deser gegen 19.15 Uhr zu ihm eilte und gratulierte, wenngleich er auch kurz verblüfft schien. „Da steht man kurz neben sich. Das muss ich erst mal sacken lassen“, sagte Kufner, der mit dem Ergebnis mehr als zufrieden ist. Um Kraft für diesen besonderen Abend zu tanken, war er nach dem Mittagessen noch auf eine Wanderung zum Brotjacklriegel aufgebrochen. Gerührt umarmte ihn seine Frau Anriett und konnte ein paar Freudentränen nicht unterdrücken. Auch die Eltern, die mit ihm am Vorabend Geburtstag gefeiert hatten, waren in den Bürgersaal mitgekommen: „Er hat sich wirklich reingekniet! Wir haben von Anfang an mitgefiebert und ihn unterstützt, wo es nur ging“, sagte die Mutter Maria Kufner strahlend.

Per Handschlag gratulierte ihm sein Konkurrent Christian Pauli, der aus seiner Enttäuschung freilich keinen Hehl machte: „Aber das ist nun mal Demokratie.“ Auch der noch amtierende Bürgermeister Willi Wagenpfeil sah nicht wirklich glücklich aus, doch bewahrte er professionell Haltung.

„Zwei Mal tagen wir ja noch in der alten Zusammensetzung“, stellte er fest – wenn die Corona-Krise dem nicht einen Strich durch die Rechnung mache. Nicht auszudenken, ein Marktgemeinderat würde erkranken: „Dann würde das ganze Gremium womöglich in Quarantäne geschickt“, meinte Wagenpfeil. Und Christian Pauli fügte mit einem Grinsen hinzu: „Dann hätten wir 14 Tage Zeit, um uns die Wunden zu lecken“. –Gesine Hirtler-Rieger

 

Quelle: plus.pnp.de   —Hirtler-Rieger
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