GarhamSchuld ist Yvonne. So haben die Wetterleute das Tief benannt, das am 12. Juni von Spanien kam und sich am Abend in Süddeutschland bemerkbar machte. Zum Beispiel im Markt Hofkirchen, wo es heftig regnete. Die Feuerwehr musste ausrücken, es entstand Schaden von rund 60 000 Euro, wie der Markt Hofkirchen mitteilt. Der Marktrat hat sich jetzt damit beschäftigt, was man tun kann, damit es beim nächsten Mal weniger Probleme gibt.
Einen Masterplan hatte niemand. Gegen die Folgen des Klimawandels kommt man nur schwer an. Auch früher gab es besonders nach heißen Tagen Unwetter. Doch so häufig und extrem wie heutzutage waren sie seinerzeit nicht.
Betroffen im Markt Hofkirchen war an besagtem Abend zum einen Hilgartsberg. Hier ging ein Regenrückhaltebecken über. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch der Hilgartsberger Reuternbach, der hangabwärts durch das Dorf fließt. Der Druck des Wassers war zu groß für das Bachbett. Gezeigt wurden im Marktrat Schäden am Bachgestein.
Die hiesige Feuerwehr musste – außer beobachten – zum Glück nicht viel machen. Hilgartsbergs Kommandant Thomas Heider sagt: „Wenn es noch eine halbe Stunde länger geregnet hätte, wäre es in Hilgartsberg zu einer größeren Überflutung gekommen.“
Am Abend des 12. Juni war auch Bürgermeister Willi Wagenpfeil in Hilgartsberg. Er berichtete vor dem Marktrat von „Hausbesitzern, die aufgebracht waren, denen die Angst ins Gesicht geschrieben stand“. Es seien Erinnerungen an 2010 wach geworden, als Starkregen in Hilgartsberg größere Schäden anrichtete. Dass es dieses Mal glimpflich ablief, sei Hochwasserschutzmaßnahmen von vor ein paar Jahren zu verdanken. Damals sei unter anderem der Durchlauf des Reuternbachs vergrößert worden.
Die Schäden am Bach sollen in Kürze behoben werden, außerdem wird er etwas vergrößert, bauen will man auch ein zusätzliches Regenrückhaltebecken. Laut Bürgermeister besteht „akuter Handlungsbedarf“. Denn „ein zweites Unwetter dieser Art führt dazu, dass wir mit noch größeren Auswirkungen rechnen müssen“.
Gewütet hat das Unwetter auch im Ortsteil Hagenham. Drei Regenrückhaltebecken liefen über und wurden verschlammt, außerdem entstanden Schäden am Anwesen der Familie von Josef Hölldobler. „Das Wasser kam plötzlich, wie ein Fluss. Wir hatten Schlamm im Stadel, unsere Tomaten wurden weggespült, genau wie unsere Fische im Teich“, berichtet Josef Hölldobler. „Wir haben zwei Tage gebraucht, bis alles wieder einigermaßen hergerichtet war. Wir hatten schon öfter Probleme, doch so schlimm wie jetzt war es noch nie.“
Auch in Garham richtete das Unwetter Schäden an. In den dortigen Kindergarten regnete es rein, weil das Dach nicht dicht ist (siehe untenstehenden Artikel).
Der Bürgermeister will rund 100 000 Euro für Hochwasserschutzmaßnahmen ausgeben. Der Marktrat steht dahinter. Trotz aller Prävention: „Eine hundertprozentige Vorsorge wird es nicht geben“, betonte Willi Wagenpfeil. –Martin Maier